Kürzung der Werbezeiten im WDR-Hörfunk beschlossen

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Heute wurde ein neues WDR-Gesetz verabschiedet welches jetzt wohl dann künftig das "Werbeende" für WDR4 bedeutet. Es dürfen ab 2016 nur noch zwei WDR-Sender Werbung ausstrahlen. Da wird man da sicher dann 1Live und WDR 2 für nehmen, oder was meint ihr?
 
Geil.Die schlechten Daten rühren wohl daher, dass die Zielgruppe berufstätig ist.
Kaum eine Baustelle, an der ich vorbeigehe, ohne das WDR4 läuft. Eigentlich keine. Dass diese Leute per Handy keine 20 Minuten Zeit haben, dämliche Studentenfragen zu beantworten , sollte klar sein.
Vor einiger Zeit bekam ich das Gespräch zwischen Abteilungsleiter und Firmenchef mit .
Beide waren über das neue WDR4 begeistert. Keiner von denen wird je von einer Umfrageklitsche kontaktiert, da die Vorimmerdamen alles sortieren.

Vielleicht sollte man die MA mal um 180 Grad drehen, um zu den echten Zahlen zu gelangen.
WDR4 wird viel gehört, nur leider vielleicht demnächst ohne die Werbefuzzis.
Möge das Gel in euren Haaren niemals versiegen.
 
...und der Buhrow jammert in den WDR2-Nachrichten über den Beschluss. Lieber Tom: sei doch froh, dass der Rundfunkbeitrag fúr das schlechte WDR2 “Programm“ (Ausnahme LIGA LVE) nicht abgeschafft wurde. Sorry für die Schadenfreude.
 
Egal, für welches Popularprogramm des WDR man sich auch entscheiden sollte: In einem der drei Fälle fällt demnächst der Rechtfertigungsgrund weg, die doch recht überschaubaren Qualitätsmaßstäbe seien zu nicht unerheblichen Teilen den aus entsprechenden Hörerzahlen resultierenden Werbeeinnahmen geschuldet, welche man ja so nötig brauche.
 
Haben Sie zumindest bei der Werbung mal den Effekt der Selbstkanibalisierung bemerkt. Der nächste Schritt wäre jetzt die Erkenntnis, dass es diesen Effekt auch im Hinblick auf die endlose Programmvermehrung gibt.
 
Ab 2019 nur noch Werbung in einem Programm - also praktisch das NDR-Modell. Bei der Revision des SWR-Staatsvertrages war das auch diskutiert worden, aber hier wollten Rote und Grüne keinen Alleingang, sondern eine ARD-weite Lösung anstreben. Schön, dass ihre Parteifreunde in NRW da pragmatischer sind.

Ob die nun wegfallenden Werbeeinnahmen des WDR nun zu den Lokalradios wandern, da bin ich skeptisch.

Interessant übrigens in diesem Zusammenhang, nochmal die alten Threads zu dem Thema durchzulesen:

Irgendwo in den Radioforen habe ich mich auch länger dazu ausgelassen, wie ich die Auswirkungen eines Werbeverbots ein den ÖR einschätze, aber das war offenbar in einem anderen Thread.
 
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Eines wird oft nicht bedacht: weniger bzw. keine Werbung bringt mehr Hörer, und weniger bzw. keine Ausschaltumpulse, was zu einer längeren Hördauer führt. Ein gutes, werbefreies gegen radioNRW programmiertes Programm könnte sich auch negativ auf die Lokalradios wirken. Diese müssten dann ja auch - wenn ihre Rechnung aufgeht - an physisch ertragbare Werbespotgrenzen stoßen. 10 Minuten Werbung am Stück könnten dann die Regel werden. Der Gewinn orientiert sich aber an den Hörerzahlen. Viel Werbung heißt eben auch nicht viel Umsatz...
 
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Ich glaube eher, dass Einbußen durch Kürzung der Werbezeiten und den daraus resultierenden Einnahmeminderungen den Spardruck auf die Programme vergrößern. Was immer auch Einbußen an Qualität des Programms bedeutet.

An zwei ÖR-Werbeblöcke pro Stunde habe ich mich bisher weniger gestört als an der schleichenden Verflachung der Programme.
 
@Radiofreak01:
Nur für mich zum Verständnis: Mit "Richtig so" meinst Du die verordnete Einnahmekürzung zu verstehen quasi als Bestrafung wegen Verdudelung der Programme? Oder bezieht sich "Richtig so" auf @exhörers Hoffnung, man könne WDR4 wieder in ein "richtiges" Radioprogramm umwandeln?
 
Richtig so. Endlich kommt die Quittung für die Verdudelung der "publikumsstarken" Programme.
Aber nur Schlager ist doch auch Gedudel. Und Schlager ohne Werbung ist ein Abschaltimpuls weniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und um das Ganze aus noch einer anderen Sichtweise zu betrachten:
Die Werbeindustrie beklagt bereits, dass durch diese Entscheidung Arbeitsplätze in Gefahr sein könnten. Im Bezug darauf finde ich die Aussage der Website der ARD-Werbung ja folgenden Satz recht hübsch
Die ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH (AS&S) ist der nationale Werbezeitenvermarkter der ARD in TV und Radio (...).

Ein bisschen Rumheulen ist ja erlaubt, aber sollte wegen in diesem und im kommenden Jahr jeweils 15 Minuten/tgl. (von 90 Min/tgl. ausgehend) weniger Werbung mit dem Verlust von Arbeitsplätzen gedroht wird ist das nicht lustig! Vielleicht sollte sich die ARD incl. AS&S bevorzugt auf ihre Daseinsberechtigung konzentrieren, anstatt den Wasserkopf durch Netzwerke ständig zu vergrößern.
 
Wenn WDR 4 komplett werbefrei würde, hätte ich da kein Problem mit. Eigentlich müsste man dann auch wieder das Programm umstellen, da ohne Werbung auch der Quotendurck entfiele. Somit KÖNNTE man wieder ein Programm machen, was sich ganz an den Bedürfnissen der HÖRER orientiert und nicht dem Diktat der Werbezeitenverkäufer und Berater unterworfen ist. Mir ist schon klar, dass es so nicht kommen wird, aber zumindest der Argument der Duchhörbarkeit und der Quote würde damit entfallen.
 
Sagen wir es so, Eigenwerbung ist auch sehr nervig!

Am schlimmsten sind die Sender, die ständig von sich behaupten, dass sie keine Werbung senden. DASDING und SPUTNIK waren da mal ganz heiße Kandidaten. Dann doch lieber ein bis zwei gepflegte Werbeunterbrechungen und Ruhe ist statt ständig dieses ''Und keine Werbung. Und keine Werbung. Und keine Werbung.''. Wenn ich heute zufällig mal SPUTNIK einschalte, spreche ich das im Geiste immer noch mit, wenn wieder die Positionierung kommt: ''Deine Lieblingsmusik'' oder so ... UND KEINE WERBUNG !!!!! :)
 
@JB

Du triffst genau den entscheidenden Punkt. Kommt die Werbezeitenreduzierung, dann muss der NRW-Lokalfunk im letzten Schritt entweder gegen ein werbefreies 1Live oder gegen ein werbefreies WDR2 antreten. Was das bedeutet, kann ja jeder mal bei den kommerziellen Jugendradios im Norden abfragen, die gegen das werbefreie N-Joy antreten müssen.

Im Übrigen leidet der Lokalfunk nicht daran, dass dort keiner werben will und die Agenturen lieber beim WDR ihre Spots einbuchen. Der Lokalfunk gerät einfach oft an seine Werbegrenzen. Radio NRW hat nur einen landesweiten Werbeblock von maximal 4 Minuten pro Stunde. Den Rest der Werbung beim Lokalfunk wird lokal eingebucht.

Schon jetzt stöhnt die RMS, dass NRW der Flaschenhals im Werbeverkauf ist. Gerade die bundesweiten Kombis könnten viel mehr Werbung verkaufen, wenn Radio NRW mit seinen 4-Minuten-Blöcken hier nicht ein Limit vorgeben würde. Gerade zu Weihnachten tut das weh und viel Werbegeld geht dem Medium Radio flöten. Die einzige Alternative für die Agenturen wäre nämlich, bei den lokalen Werbegesellschaften zu völlig überhöhten Preisen die Spots in die lokalen Blöcke einzubuchen. Da das aber nicht besonders wirtschaftlich ist, sucht man sich dann doch lieber andere Medien, in denen man Werbung platziert.

Nein, liebe Politik, ihr zeigt mal wieder, dass ihr das Medium Radio und/oder die Marktgesetze einfach nicht kapiert habt. Sinnvoller wäre es gewesen, weitere Marktteilnehmer zuzulassen, die zusätzliche Werbeplätze anbieten. Dann würden sich die Werbeeinbuchungen breiter verteilen und die Agenturen würden mit ihren bundesweiten Kampagnen mehr Geld in den Medienstandort NRW pumpen. Das hätte dem Medienstandort NRW gut getan. Die Werbezeitenbegrenzung beim WDR geht aber genau in die falsche Richtung.

PS. Ich arbeite beim Privatradio!
 
Was das bedeutet, kann ja jeder mal bei den kommerziellen Jugendradios im Norden abfragen, die gegen das werbefreie N-Joy antreten müssen.
Kommerzielle Jugendradios im Norden...? Welche sollen das sein?
Mit ganz viel gutem Willen könnte man vielleicht Energy HB und Delta Radio darunter einsortieren, aber eigentlich sind die beiden auch keine Jugendradios.
 
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