Kultur ohne Radio - Radio ohne Kultur? Kulturrat über den WDR

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Hörbub

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Der deutsche Kulturrat hat am 14.1.2010 recht unbemerkt von der Öffentlichkeit eine neue Schrift herausgegeben:

Der WDR als Kulturakteur. Anspruch – Erwartung – Wirklichkeit.
Herausgegeben vom Deutschen Kulturrat.
Autoren: Gabriele Schulz, Stefanie Ernst, Olaf Zimmermann.
Berlin 12/2009. 464 Seiten.

Online auch als pdf unter:
http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1724&rubrik=2


Das Fazit ist nicht nur positiv für die Stadt Köln, die ohne den WDR kulturell stark dezimiert wäre, sondern auch für den WDR Hörfunk:
Der WDR verwendet im Hörfunk den größten Teil seiner Mittel für die im Sinne eines engen Kulturbegriffs besonders kulturhaltigen Programme WDR 3 und WDR 5. Jene Programme, die im Vergleich zu den anderen die wenigsten Hörer haben. Seine Aufwendungen für Musik in WDR 3 sind seit 1999 relativ stabil geblieben.
Im Wortbereich gab es einen Aufwuchs, der vor allem auf die Verlagerung
der Redaktionsgruppe Aktuelle Kultur von WDR 5 zu WDR 3 zurückzuführen
ist. Wird diese Verlagerung berücksichtigt, zeichnen sich auch die Aufwendungen für WDR 5 durch Konstanz aus. Bei seinen beiden Kulturradios hat der WDR also keine Einsparungen vorgenommen. Und auch seine Klangkörper finanziert er stabil.
Im Vergleich zum BR, NDR und SWR sendete er im Jahr 2007 doppelt so viele
Hörspiele, widmete also dieser Kunstform eine besondere Aufmerksamkeit. Und
auch der Anteil der Uraufführungen an den Hörspielen ist beim WDR deutlich
höher als beim BR und NDR und immer noch beträchtlich höher als beim SWR.
und weiter
Der WDR verwendet im Hörfunk den größten Teil seiner Mittel für die im Sinne eines engen Kulturbegriffs besonders kulturhaltigen Programme WDR 3 und WDR 5. Jene Programme, die im Vergleich zu den anderen die wenigsten Hörer haben. Seine Aufwendungen für Musik in WDR 3 sind seit 1999 relativ stabil geblieben.
Im Wortbereich gab es einen Aufwuchs, der vor allem auf die Verlagerung
der Redaktionsgruppe Aktuelle Kultur von WDR 5 zu WDR 3 zurückzuführen
ist. Wird diese Verlagerung berücksichtigt, zeichnen sich auch die Aufwendungen für WDR 5 durch Konstanz aus. Bei seinen beiden Kulturradios hat der WDR also keine Einsparungen vorgenommen. Und auch seine Klangkörper finanziert er stabil. Im Vergleich zum BR, NDR und SWR sendete er im Jahr 2007 doppelt so viele Hörspiele, widmete also dieser Kunstform eine besondere Aufmerksamkeit. Und auch der Anteil der Uraufführungen an den Hörspielen ist beim WDR deutlich höher als beim BR und NDR und immer noch beträchtlich höher als beim SWR.

Es gibt auch auch kritische Stimmen:
Denn auch Ulli Schauen spricht im Interview für den Hörfunk davon,
dass zu wenig Zeit zum Recherchieren bleibe, dass immer mehr Leistung für
dasselbe Geld verlangt werde und dass letztlich der Hörfunk sich in seiner Arbeitsweise dem Fernsehen anpasse. Das führe dazu, dass eine Autorenhandschrift nicht mehr gewünscht sei sondern nur noch ein bestimmtes Format. Die Gefahr der Formatierung wurde auch von Jürgen Terhag angesprochen. Er bedauert, dass in der Musik – immerhin eine der Stärken des WDR – so wenig Unvorhersehbares zu hören sei, dass alles den definierten Musikfarben untergeordnet werde. Und auch Didi Stahlschmidt sieht anders als die Macher von 1LIVE, die Stärke des Programms eben nicht in der Entdeckung neuer Künstler und Musikstile, sondern als etablierte Abspielstation. Wirkliche Innovationen gehen seines Erachtens vor allem von den Campus-Radios aus.

und auch das Thema Kritik bekommt einen Raum:
Erstaunlicherweise erweist sich der Sender der Superlative, der Medienkoloss WDR, immer wieder als äußerst empfindlich. Auf Kritik wird teilweise scharf reagiert. Es kann nicht sein, dass der WDR nicht der Beste ist. Kritische Nachfragen werden durch eine Fülle an Material erstickt. Diskussionswürdige Entwicklungen im Programm werden wortreich begründet oder aber schlicht abgebügelt, dass die anderen eben nicht verstünden, worum es gehe. Die öffentliche Rundfunkratssitzung im Februar 2009 war ein gutes Beispiel dafür, wie es eben nicht geschehen sollte. Wenn Kritik geübt wurde, wurde sie als fachlich falsch oder unsachlich abqualifiziert, so gewinnt niemand Freunde. – Schade eigentlich. Der WDR könnte viel selbstbewusster auftreten.

So, nun könnt Ihr debattieren, lamentieren und die Gebührendiskussion gleich mit hervorholen.:p

P.S.: Ich halte die Schrift für recht neutral und fundiert.
 
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So, nun könnt Ihr debattieren, lamentieren und die Gebührendiskussion gleich mit hervorholen.:p
Prima, denn als erstes stellt sich mir natuerlich Frage weshalb der WDR gleich zwei
besonders kulturhaltigen Programme
benoetigt. - WDR3 und WDR5.
Wuerde nicht auch eines ausreichen?
WDR3 ist ja vielmehr die 'klassische' Variante des Kulturkanals des WDR.
WDR5 hingegen der eigentliche Kulturkanal.

Wie definiert sich Kultur?
In Form von Musik, von Hoerspielen, der Welt-Kultur-Hauptstadt? Ueber letztere wussten beispielsweise sowohl WDR3, als auch WDR5 reichlich wenig zu berichten.

Kultur ohne Radio? - Scheinbar zumindest, wenn sie direkt vor der Tuer stattfindet.
Radio ohne Kultur? - Nicht, wenn sie weit genug entfernt oder virtuell scheint.
 
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WDR 3 ist mit Abstand das langweiligste Klassikprogramm bei den Öffentlich Rechtlichen. Mein Lieblingsklassikprogramm ist Bayern4. Die machen nämlich das, was WDR 3 bei seiner Reform vor ein paar Jahren machen wollte: Liveübertragungen aus den Konzert- und Opernhäusern. Selbst NDR 2 und HR 2 übertrgen Premieren aus den Opernhäusern aus Hamburg und Hessen, nur beim WDR gibt es keine einzig Liveübertragung. Dabei haben wir doch so hervorragende Opernhäuser in NRW. Aber auf kritische Fragen bzw. Anregungen bekommt man beim WDR leider keine Antwort.
 
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Selbst NDR 2 und HR 2 übertrgen Premieren aus den Opernhäusern aus Hamburg und Hessen, nur beim WDR gibt es keine einzig Liveübertragung.

Oh, im Norden also acht mal täglich Shakira, Wet Wet Wet und das Langweiligste aus gefühlten 135 Jahren Phil Collins aus Opernhäusern. Wer's mag...
 
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Inselkobi schrieb:
WDR3 ist ja vielmehr die 'klassische' Variante des Kulturkanals des WDR.
WDR5 hingegen der eigentliche Kulturkanal.

Mitnichten. WDR 5 ist mehr ein klassisches Wortprogramm. Nicht jede Sendung bzw. Sendestrecke hängt mit Kultur zusammen. Ich würde dem fünften Programm des WDR - subjektiv betrachtet - sogar weniger Kultur einräumen als dem Deutschlandfunk, der selbiger abends mehr Raum bietet.

Und warum sollte es keine zwei Programme dieser Art geben? Der Bayerische Rundfunk verfügt über zwei ähnlich strukturierte Programme mit Bayern 2 und 4, äh Klassik. :D Ich bin eher dafür, dass andere Anstalten ähnliches veranstalten würden (denke da speziell an den Mitteldeutschen Rundfunk).
 
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Im
Vergleich zum BR, NDR und SWR sendete er im Jahr 2007 doppelt so viele
Hörspiele, widmete also dieser Kunstform eine besondere Aufmerksamkeit. Und
auch der Anteil der Uraufführungen an den Hörspielen ist beim WDR deutlich
höher als beim BR und NDR und immer noch beträchtlich höher als beim SWR.

Oftmals werden aber gerade diese in den Abendstunden versteckt. Hörspiel im Radio ist immer etwas schwierig. Da braucht man für einen langen Zeitraum ungeteilte Aufmerksamkeit. Hier würde sich die Möglich des Podcastings anbieten oder Veröffentlichungen auf CD.

nur beim WDR gibt es keine einzig Liveübertragung. Dabei haben wir doch so hervorragende Opernhäuser in NRW.

Und auch hervorragende Orchester, aber oftmals ist man beim WDR zu Köln bezogen.

Er bedauert, dass in der Musik – immerhin eine der Stärken des WDR – so wenig Unvorhersehbares zu hören sei, dass alles den definierten Musikfarben untergeordnet werde.

Kein alleiniges Problem des WDR aber absolut zutreffend. Selbst das Flagschiff WDR 2 ist da ungewohnt konservativ.
 
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Prima, denn als erstes stellt sich mir natuerlich Frage weshalb der WDR gleich zwei

benoetigt. - WDR3 und WDR5.
Wuerde nicht auch eines ausreichen?
WDR3 ist ja vielmehr die 'klassische' Variante des Kulturkanals des WDR.
WDR5 hingegen der eigentliche Kulturkanal.

Sorry, aber die beiden Programme haben einen deutlich unterschiedlichen Charakter. Achte z.B. mal auf Musikfarbe und -anteil.
 
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Aufgrund des Musikanteiles, das mag durchaus sein. Bezueglich der Musikfarbe schrieb ich allerdings bereits in meinem Beitrag, den du, linksdudelts, kopiertest, dass mir dies durchaus bekannt ist.

Mitnichten. WDR 5 ist mehr ein klassisches Wortprogramm. Nicht jede Sendung bzw. Sendestrecke hängt mit Kultur zusammen.
(Bezug nehmend auf #2)
Ich sah mir, bevor ich meine Antwort schrieb, nochmal die Website des WDR an und verglich sowohl WDR3 als auch WDR5 mit einander.

Allein bereits die Beschreibung der Sender:
WDR3 Das Kulturereignis.

Klassische Musik, Jazz, neue Musik oder Akustische Kunst, Informationen, Hintergründe und Kommentare zu Wirtschaft, Politik und Kultur: WDR 3 ist für Menschen, die genau und lange zuhören, die das Konventionelle schätzen, aber immer auch für Neues und Überraschendes aufgeschlossen sind.
und
WDR5 Hören erleben.

WDR 5 geht den Dingen auf den Grund, nimmt sich Zeit, Themen umfassend und lebendig darzustellen und setzt dabei vor allem auf das Wort. Hier steht der Hintergrund im Vordergrund.
passen bereits nicht mit den dort veroeffentlichten Themen ueberein.
So veroeffentlicht der WDR unter WDR5 wesentlich mehr kulturelle Themen, als beim WDR3:
WDR5 schrieb:
* Politik & Wirtschaft
* Wissenschaft & Umwelt
* Kultur & Literatur
* Geschichte
* Kabarett & Comedy
* Hörspiele & Krimis
* Gespräche & Call In
* Reportage & Dokumentation
* Service & Ratgeber
* Kinder
* Musik
WDR3 schrieb:
* Hörspiel
* Feature
* Orchester und Chor
Aufgrund meiner Hoererfahrung und der Website zog ich damit das Resumee, das ich bereits in #2 schrieb.
 
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Ein Kulturprogramm würde ich WDR5 dennoch nicht nennen wollen. Eher ein - wenn auch nicht im 15-Minuten-Rhytmus - agierendes Informationsprogramm mit einem breiten Anteil an Kulturberichterstattung.
 
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Naja, aber Einschalten hilft bei der Charakterisierung. WDR 3 ist ein klassischer Kulturkanal, mit einer Wortwahl und Ansprechhaltung, die ich als eher elitär bezeichnen würde. Da gibt es Theaterkritiken, Musikfeatures, ziemlich viel "E-Musik" und Essays. Dagegen ist WDR 5 ein eher locker moderiertes Programm, das sich in den meisten Inhalten und von seiner Präsentation her an die Durchschnittsbevölkerung richtet. Ich finde, die beiden Programme unterscheiden sich deutlich von einander. Und Kultur kommt geballt eigentlich nur in "Scala" und den Büchersendungen vor, du zitierst ja in #8 die eigene Darstellung, da ist nur 1 von 11 Sparten Kultur.
 
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@hörbub

Zunächst würde mich mal interessieren, warum Du das Zitat, mit dem Du das "positive Fazit für den WDR" belegst, gleich zweimal präsentierst. Außerhalb der Radiowelt gibt es Menschen, die nicht der mehrfachen Wiederholung bedürfen, um einen Sachverhalt zu erfassen und zu begreifen.:)

Zum Zweiten: Ist Dir aufgefallen, dass im Zitat für "positives Fazit" lediglich von Quantität die Rede ist, also von Höhe der Kosten, Wortanteil, Sendungsumfang, Zahl der Hörspiele, "Aufwuchs" des Wortanteils etc. Eine qualitative Aussage finde ich nicht.

Hingegen sind die von dir zitierten "kritischen Stimmen" von qualitativem Charakter. Sie sprechen von der "Gefahr der Formatierung", vom Mangel an "Unvorhersehbarem", von der Entwicklung zur "reinen Abspielstation", von pathologischer Kritikunfähigkeit etc.

Setze ich auf der Basis deiner Zitate "positive" und "negative" Einschätzung gegeneinander, dann bleibt ein eher trauriges Bild vom vermeintlichen Kulturflaggschiff WDR.
 
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@Mannis Fan - Selbst Positiv ist Relativ;)

Eigentlich war ich auf der Suche nach etwas anderem von Olaf Zimmermann, bin also eher zufällig über diese "Expertise" gestolpert.

Du hast das Problem des Fazit gut erkannt. Das Negative wurde meist in Form eines persönlichen Zitats gepackt, während das Positive aus dem Zusammenhang ermittelt worden sein muss. Das hat auch mich gestört, als ich das Fazit zitierte.

Im Vergleich ist der WDR immer noch ein Kulturflaggschiff (Positiv = Relativ), andere Sender haben dort längst abgerüstet. WDR 5 bietet ein echtes Wortprogramm und nicht nur eine viel günstiger zu produzierende Inforadioschiene. Je nachdem wie man Kultur definiert, liegt mir WDR5 näher als WDR3 - das Programm ist mir dort zu oft "Live aus dem Philosophenturm".

Und der WDR sorgt sich mit Kiraka (nur DAB/Internet) sogar um die Zielgruppe Kinder, die bei anderen Sendern kurz vor der Totaleinstellung liegt. Da ist der Einäugige bereits der Blinde. Man kann dort aber auch recht gut zuhören - Kinder sollten sich da wiederfinden und der WDR tut recht viel in diesem Bereich, die Gebühren sind dort gut angelegt.
Zur Qualität/Quantität ein Beispiel: die WDR Bigband gewinnt nicht nur Grammys, sondern bekommt auch noch Senderaum.

Es liegt immer im Auge des Betrachters, wie Kultur und Qualität definiert wird - der allgemeinen gesellschaftliche Verflachung muss leider Rechnung getragen werden; man sollte es aber nicht auch noch fördern! Sicher hat der WDR durch sein NRW-Monopol auch nicht den Druck wie Andere. Eben weil es kaum bzw. keine (Ukw)Alternativen gibt, kann man noch große Fluchtmöglichkeiten des Hörers eine gewisse Qualität senden. Den Erfolg in der Zielgruppe haben die Dauerdudler - möglichst billig, nicht zu intelligent - bitte ja niemanden verschrecken. Früher waren WDR2 und NDR2 mal ebenbürtig - Letzterer hat sich dem Marktdruck mit entsprechendem Ergebnis sklavisch unterworfen. Selbst 1Live schafft es abends mal ein Hörspiel zu senden und mit Plan B wenigstens auch mal den Mainstreamstrassenrand zu betrachten - das Pendant N-Joy des NDR macht da gar nichts mehr.

In diesem Kontext finde ich die Kernaussage: "Gar nicht so schlecht - aber mimosenhaft bei Kritik" schon treffend. Sicher möchte der ein oder andere mehr experimentieren, aber immerhin sendet man für 17 Mio. Einwohner. Eher sehe ich die Gefahr, das WDR3 bald auch bei den kulturinteressierten Hörern vorbei senden könnte; eben weil man zu oft vom Hauptweg abkommt.

Noch einen kleinen Ausblick zum TV - das letzte Dritte mit einer Dokumentationszeit zur Primetime ist der WDR (Fr. 20.15 Uhr). Quarks & Co, Reportagen und Infos nicht völlig in der Nachtschiene (Die Story z.B. um 22 Uhr, Markt um 21 Uhr) rechne ich dem WDR hoch an, auch wenn der Inhalt dort oft immer häufiger abfällt. Aktuell kann ich das aber mangels TV-Gerät nicht mehr verfolgen. ARD/ZDF haben solche Grundversorgungsinhalte beinah komplett in die Digitalkanäle verfrachtet um überhaupt noch gegen RTL & Co. bestehen zu können.

Der WDR sollte sich der Kritik offen stellen, aber bitte nicht so wie neulich bei NDR 1. Ich bin mir sicher, das es neben Kritik auch Lob geben wird.


P.S.: Ich arbeite nicht für oder beim WDR, die Meinung ist wirklich Privat. Beim Programm habe ich sicher auch was zu mosern, aktuell sorgt die "WDR2 Zugabe" aber auch für entsprechende Kurzweiligkeit beim Schreiben dieser Zeilen.
 
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WDR 3 ist mit Abstand das langweiligste Klassikprogramm bei den Öffentlich Rechtlichen.

Ob hier nicht "anspruchsvoll" mit "langweilig" verwechselt wird? Es stimmt wohl, daß ein paar Semester Musikgeschichte, Komposition und auch latente Konzerterfahrung dem Hörer beim Verständnis des Programms unheimlich helfen, aber WDR 3 ist eine Welt geblieben, die ohne den Alltagsdreck auskommt - und das ist dieser Tage ein Segen.

Mein Lieblingsklassikprogramm ist Bayern4. Die machen nämlich das, was WDR 3 bei seiner Reform vor ein paar Jahren machen wollte: Liveübertragungen aus den Konzert- und Opernhäusern.

Naja, für sowas gibt's in NRW doch DRadio Kultur und soweit ich das aus der Erinnerung rekapituliere, bildet sich der WDR doch eine Menge auf seine "Klangkörper" ein und sendet diese auch. Ob nun live oder aufgezeichnet, ist das wirklich so wichtig?

Aber auf kritische Fragen bzw. Anregungen bekommt man beim WDR leider keine Antwort.

Das empfinde ich zunehmend als gar nicht so schlecht. Die Erfahrung zeigt doch, Hörermeinungen addieren sich zu Null-und-Nichtig - dem einen Qual, dem anderen Bedürfnis und am Ende ist man nicht eine Einheit schlauer. Man vergleiche nur die Webdiskussion zu DRadio Wissen.
 
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