Schon 2006 sollte laut EU-Verordnung alles Analoge, LW, MW, KW, UKW, analoges TV abgeschafft werden.
Nur durch "Gegenwind" von der Rundfunkhörer- und Fernsehzuschauerseite konnten einige schon sehr früh in den Schubladen schlummernde Abschalt- und Sprengungsvorhaben zumindest aufgeschoben werden.
Und alternative Digitalisierungen wie DRM und DSR haben sich überhaupt nicht durchgesetzt. Ja, der vielgepriesene Ersatz für UKW, das DAB ist mittlerweile auch auf dem Schrottplatz der Geschichte gelandet.
Die Nachfolgeversion DAB+ hat auch mit gewissem Widerstand zu kämpfen. Zu Beginn der Ablösephase 2006 war "Smartphone" noch ein Fremdwort. Dass sich die technologichen Entwicklungen geradezu gegenseitig überschlagen, konnte keiner vorraussehen.
Sieht man das von dieser Warte aus, sind Dinosaurier, wie Kurzwellenantennenarrays nur lästige Flugverkehr behindernde, EMV im Nahbereich produzierende Energieschleudern, deren Wartungs- und Betriebskosten keiner mehr aufbringen möchte. Also, möglichst schnell fort damit.
Man hat aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die als Alternative benutzten internetgestützten Verbreitungswege schlucken genausoviel, wenn nicht noch mehr an Energie der Serverinfrastruktur.
Und sind nicht mehr frei verfügbar. Ja, man braucht einen Breitbandzugang und eine Flatrate, sonst geht garnichts.
Kurzwelle, um das es hier ging, hat durchaus heute noch ihre Bedeutung. Satelliten funktionieren auch nicht überall, Kurzwelle reicht bis in den letzten Winkel. Und der Aufwand auf der Empfängerseite braucht, gerade weil es heute viel bessere "Reiseempfänger" gibt, nicht besonders hoch zu sein. Kurzwelle hat man gratis am Empfangsort.
Experten sind froh, zum Beispiel in Krisengebieten noch Zugriff auf neutrale Berichterstattung zu haben, wo das Internet zensiert oder blockiert wird.
Dass nun nicht jedes Land den Goodwill aufweist, für sich eine leistungsstarke Kurzwellenanlage zu reklamieren, kann man für Österreichs Situation durchaus nachvollziehen.
Was aber in der Kritikk steht, ist die Art und Weise, wie das offensichtlich Unausweichliche, die Demontage kommuniziert wurde. Auch wenn die Abrisspläne schon einige Zeit als Damoklesschwert über den Häuptern schwebten, wäre das Spielchen mit den falsch gestreuten Terminen durchaus vermeidbar gewesen.
Zumindest hätte man noch ein Video vom Abriss machen können. Oder gibt es das schon irgendwo im Internet?