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Lästern, Stänkern und Bewahren

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honk

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moin, moin,

ich habe mich lange nicht gemeldet, denn ich wollte eigentlich nicht auch noch meinen senf zu diesem ewigen geläster, gejammer und verläumdungen abgeben.

doch ich denke, man kann sich nicht über etwas aufregen ohne zumindest es zu versuchen alternativen aufzuzeigen.
nachdem christoph lemmer sich hier im märz, übrigens sehr treffend, seine klare meinung zu diesem forum-dauerthema von der seele geschrieben hat, nun hier ein tipp von mir.


vorab:
nehmt euch etwas zeit, denn es wird ein längeres posting.
und ich entschuldige mich schon jetzt bei all den deutschlehrern hier, die meine orthografie und sonstige dinge sicherlich zu recht kritisieren werden.

da es mir aber um die meinung an sich geht, lege ich hier meinen elan rein.

also, los gehts:

hey, ihr all die ewig gestrigen, all die die alles besser wissenden und vor allem all die, die sich immer noch wundern warum der job beim radio nicht mehr so ist wir er mal war und nie wieder sein wird.
und deshalb hier nur so einen sche... posten (der typ x ist völlig bescheuert, das wahr klar ...).

lest mal zur abwechslung wieder ein buch.
und mit buch meine ich nicht harry potter oder irgendwelche andere leichte lektüre (deren inhalt ich hier nicht bewerten möchte). nein lest mal dieses buch :
Die Mäuse-Strategie .
das buch war monatelang zu recht auf allen bestsellerlisten ganz oben.
Ich fasse diese Buch mal kurz, hoffentlich verständlich, zusammen:
in diesem buch geht es um das eigene verhalten.
um die eigene lebenseinstellung.
umdas was man mit seinem leben anfängt.
es ist auf die typisch-amerikanische art und weise geschrieben und daher sehr leicht zu lesen und vor allem sehr leicht verständlich.
es ist kein buch von philosophen, psychologen oder ähnlichen hirnverdrehern. lasst das mal aussen vor und seht das buch so:
es ist die geschichte von zwei mäusen und zwei zwergen (die auch menschen sein könnten).
beidegruppen (mäuse und zwerge) wollen dasselbe:
sie wollen käse.
dabei steht der käse für alles was man sich im leben wünscht. beruflich und privat.
beide teams machen sich in einem ihnen unbekannten labyrinth auf die suche nach käse.
als beide endlich ein käselager gefunden haben, verändert sich das verhalten der beiden gruppen.
die beiden mäuse kommen jeden tag und schauen sich als erstes mal das lager genauer an.
dann nehmen sie sich nur den käse den sie brauchen und sind zu frieden.
gleichzeitig bleiben sie aber immer neugierig. neugierig auf das was sich noch im unbekannten teil des labyrinths befindet.
sie sind einfach genießer, die wachsam sind.
die beiden zwerge (grübel und knobel) hingegen, ziehen mit der zeit immer näher ans käselager und richten es sich dort richtig gemütlich ein.
sie werden immer träger und sind mit dem was sie haben sehr zufrieden.
sie werden immer unbeweglicher und bequemer und alles andere außerhalb ihres käselagers interessiert sie nicht. im gegenteil, es macht ihnen sogar etwas angst. sie gehen davon aus, dass der vorrat ein ganzes leben lang hält.

eines tages kommt, was kommen muss:
das käselager ist leer...
die beiden mäuse kommen, sehen das und machen sich umgehend auf die suche nach einem neuen lager. (um es kurz zu machen, sie finden es auch).
doch was machen die beiden zwerge?
sie jammern herum, wie unfair das doch alles ist. sie haben es sich gerade so gemütlich eingerichtet und sich an die herliche situation gewöhnt.
sie kommen daher jeden tag wieder und stellen jeden tag auf´s neue fest, das da lager immer noch leer ist (und auch für immer leer sein wird).
das geht einige wochen so.
knobel sieht bald ein, das es so nicht weitergeht und will mit grübel in den unbekannten teil des labyrinths um ein neues käselager und auch anderen käse zu suchen.
doch der jammert nur herum und will partou nicht weg. damit hält er knobel zurück, weil beide darauf hoffen, dass sich das lager eines tages wieder mit käse füllt und alles so bleibt wie es mal war.
so macht sich schlußendlich knobel dann eines tages alleine auf den weg. voller angst und sorge. doch der hunger treibt ihn vorwärts.
er überwindet seine ängste und geht völlig neue wege.
und dabei lernt er eine menge über sich und seine ängste.
und darüber, das veränderungen sein müssen. dagegen kann sich niemand wehren.
und das es viele verschiedene sorten käse gibt.

ich beende mal hier die zusammenfassung, um zum einen nicht alles zu verraten und zum anderen zu dem grund für mein posting zurück zu kommen.

ihr da draussen:
hört endlich auf mit dem "rumgejammer", mit dem "ach wie schön war es früher", mit dem verleumden.
kümmert euch um euer eigenes käselager.
und seid dabei immer wachsam. sucht neue lager (wege dorthin), neuen käse (der auch sehr lecker sein kann) und lasst veränderungen zu.
ihr könnt sie eh nicht verhindern.
sonst werdet ihr untergehen.
jeder für sich...
wir können das rad der zeit nicht ändern. wir können aber räder suchen, an denen wir mitdrehen können.
und konstruktiv.

danke für eure zeit und vielleicht sieht der eine oder andere ja endlich ein, dass jammern nicht hilft.
 

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;)

eins vorab.... Honk spricht mir aus der Seele! (und davon abgesehen ist das wirklich ein lesenswertes Buch...)

Jammern hat noch nie was geholfen... Das macht nur unzufrieden und schlechte Laune... und das wollen wir doch nicht, oder?

Ich für meine Person wäge immer ab - kann ich die Situation, die mich ärgert, ändern? (Wetter, Beruf, im Stau stehen, Frau etc)... wenn ja, dann ändere ich sie... wenn nein, ist jammern oder sich darüber ärgern auch nicht wirlkich hilfreich (siehe oben).

Jeder kann seine berufliche Situation ändern, wenn er will. Ja.. das ist Arbeit und ja, es erfordert auch Flexibilität, Kreativität eine hohe Frustrationsgrenze (kann mal lernen) und auch Glück.

Mit Jammern, Wehklagen und Früherwarallesbesser-Parolen hat sich eine Situation noch nie verbessert.
 
Es war nicht alles besser früher, aber es ist einfach unbestritten, daß es - insbesondere im Radiobereich - schon einige EINZENE Dinge ( nicht alles !) ganz objektiv gesehen wirklich besser waren !
z.B. Moderatoren - die nicht immer nur Claims aufsagten, die noch was von Musik verstanden und Sender, die Super-Wunschsendungen hatten und nicht bei jedem 2. Wunsch sagten: Haben wir leider nicht, spielen wir leider nicht !

Und das darf man Eurer Meinung nach nicht sagen ?

Warum darf man gute Erfahrungen nicht weitersagen und vor allem: Warum setzt sie keiner um ?
 
Man darf es sagen, Sony, aber man muss sich eben fragen, warum man es sagt.
EINS Weil man die guten alten Zeiten wieder herbei wünscht und damit letztlich passiv bleibt und zurückschaut. Oder:
ZWEI Weil man aus dem Jetzt etwas machen will, gestalten will und daran glaubt, dass Veränderung möglich bleibt und also nach vorne schauend verändern will.
So, wie ich honk verstanden habe, zielt seine Kritik auf Lesart EINS ab und ich teile sie. db
 
Also gut:
Ich wünsche mir für die ZUKUNFT wieder mehr RadioSENDUNGEN zu einem musikalischen Thema, z.B. über eine jetzt existierende
Big Band und mit historischen Vergleichen und Archivaufnahmen von Glenn Miller usw. ( ich habe gerne diese Musik).

Ich wünsche mir für die ZUKUNFT irgendwann im Radio eine Wunschsendung, in der man trachtet, alle musikalischen Wünsche zu erfüllen und mich nicht dauern mit Chart-Plazierungen bevormundet. Einmal in der Woche wenigstens eine Sendung, in der der Hörerwunsch genauso viel wert ist, wie eine Chartposition oder Präferenz der der Musikprogrammierer.

Ich wünsche mir für die ZUKUNFT weniger oft immer dasselbe und öfter mal was anderes !


( .... und ich sage nicht dazu, daß es das alles schon mal gegeben hat, weil dann heißt es wieder, ich bin ein ewig gestriger. Dabei sage ich das nur, weil ich dann in ZUKUNFT wieder öfter Radio hören würde, wenn man mir diese meine Wünsche erfüllen würde)

Ich möchte also für die ZUKUNFT wieder ein Radio, das ich GERNE einschalte und ich kann nichts dafür, daß ich als jetzt 40 jähriger vor 20 Jahren das schon mal erlebt habe und es mir damals gefallen hat.
...und weil es etwas gegeben hat, was mir einmal gefallen hat, deswegen brauche ich mir nicht sagen zu lassen, daß meine Wünsche an ein Radio verstaubt, ewig gestrig usw. sind.
 
Ich gehe mal weiter: Radio ist ausschließlich zum Geldverdienen dabei.
Natürlich spielen Macht, Image,etc. bei Gesellschaftern ein Rolle. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass Radio ein Unternehmen ist, wie jedes andere auch. Priorität ist der wirtschaftliche Erfolg und die, heute seltenen, Gewinnausschüttungen an Gesellschafter.
Und das ist auch legitim. Programm-Mitarbeiter werde nur durch die Einnahmen des Senders finanziert. Ausschließlich. Ich habe das Gefühl, dass dies hier mindestens 75 % aller Forenteilnehmer vergessen haben.

Als Programm-Mitarbeiter bist Du dafür verantwortlich, die Auflagen der Gesellschafter an die Geschäftsführung, damit weiter zu Programmleiter, etc. umzusetzen. Die strategischen Entscheidungen sind nicht eure Aufgabe. Dafür werdet ihr nicht bezahlt. Ihr erhaltet Geld für eine gute redaktionelle und/oder programmliche Arbeit.

Hörfunk wird sich in den nächsten Jahren in allen Formen noch wesentlich weiterentwickeln und verändern. Und ich sage: Nur die Harten(Guten) kommen in Garten.

Wer ist gut? Wichtigste Voraussetzung: immer alles aus dem Blickwinkel des finanziellen Gewinns sehen. Das ist nunmal in der Wirtschaft so. Es gibt keinen anderen Weg. Der Weg zum Ziel muss entsprechend sein. Ihr müsst das umsetzen.

Das Blöde: Jeder denkt er kann mitreden, was meistens (siehe hier im Forum) zu Besserwisserei führt.
Ich fahre auch schon seit 15 Jahren Auto, habe einen Führerschein (also Ausbildung), kann einen Reifen wechslen und dennoch bin ich keine Autokonstukteurin.
Der Vergleich hinkt. Ok.
Alles was in Deiner Hand liegt, Verbesserungen herbeizuführen, tue. Nicht mit bla,bla sondern setze es um. Du darfst nicht. Siehst Du. Dann liegt es nicht in Deiner Hand.
Was kann dann in Deiner Hand liegen: Die Anforderungen erfüllen.
Du bist Moderator/in und muss mehr Claims sagen, als Kreatives. Liebe diese Claims. Bringe sie immer wieder neu (denn dafür bekommst Du schließlich Dein Geld). Oder werde OnAir Personality und du hast mehr zu sagen. :)

Noch ein Beispiel: Du bist Verkäufer bei VinzenzMurr. Du magst das Essen dort nicht. Dennoch muss Du es verkaufen. Es zwingt Dich keiner es zu essen und Du wirst auch keine Chance haben es zu ändern.
Wenn Du das nicht kannst. Höre auf. Gehe zu einer Non-Profit-Organisation. Es kommt ein anderer Verkäufer, dem es nichts ausmacht (und vielleicht sogar für weniger Geld arbeitet und die Preisspirale weiter nach unten dreht).
Als Redakteur/Moderator bist du Verkäufer. Nichts anderes. Ich wiederhole: Du bist Verkäufer. Du bingst ein Produkt an den Mann/Frau. Ein Produkt, dass von Dir hoffentlich so gut umgesetzt ist, dass andere ihr Geld in Form von Werbung investieren wollen. Ob Du nun Wurstbrötchen oder ein Radioprogramm verkauft ist sekundär. Die Abrechnung muss stimmen. Auch wenn Radio (salopp gesagt) 1000mal Geiler ist als Wurstbrötchen.

Beim Tippen dieser Zeilen höre ich schon die ganzen Stimmen, aber nochmals: Du steht auf der Pay-Roll Deines Senders! Mach das, was der Sender von Dir erwartet, mache es gut. Besser: mache es perfekt. (Es ist Dein Gehalt!)
Oder: Schreibe alles, was Du hier reinschreibst an deinen PD und Geschäftsführer. Mache ein Meeting mit Deinen Gesellschaftern ud überzeuge sie, dass sie sich irren und du der Retter/in (etwas Ironie) bist.

Abschließend (und ich glaube das muss man jeden Tag aufs Neue sagen): Bei strategischen Misserfolgen rollt nicht Dein Kopf. Bei redaktionellen und moderativen Misserfolgen ist Dein Kopf in der Schlinge. Und damit ist Deine Existenz gefährdet und vielleicht auch Dein Ruf. Und ich denke hier sitzen einige, die noch von viel viel mehr träumen, als der Station wo sie gerade sind.

Viele Grüße,
nichtraucherin

P.S. Bitte immer sachlich bleiben. Emotionen haben noch niemanden zum Erfolg gebracht, von menschlicher Anerkennung ganz zu schweigen. Und Du willst doch, dass ich und alle anderen von Dir eine fachliche und menschliche hohe Meinung haben, oder?
 
moin, moin,

@sony und all diejenigen die hier posten weil sie radio hören (wollen) und nicht selber machen.

ihr sollt hier absolut und jederzeit eure wünsche posten. das ist ausdrücklich gewollt.
kennzeichnet das aber auch so und schreibt auch dementsprechend.
also so etwa: ich wünsche mir...
und gebt euch als zuhörer zu erkennen.

@ all radiomaker (jeahh) und ehemalige.
schaut vorwärts.
das ganze leben ist ein einziger verkauf (hallo nichtraucherin, absolut mein reden und hier auch schon zigmale gepostet) . was geben sich für neue chancen. für mich und auich für meinen sender.
und wartet nicht darauf, dass das gestern wiederkommt.
das tut es definitiv nicht.
 
@ Nichtraucherin... Dem ist nichts hinzuzufügen (auch nicht von mir als passionierter Raucher...)

@ Sony... wenn Du Hörer bist, dann ist Dein Thread legitim und geht ok für mich.

Wenn Du Radiomacher bist, dann gehen Deine Sätze schonmal mit dem falschen Wort los.... ("Ich"). Es interessiert die Hörer nicht, was Du willst... Umgekehrt wird ein Schuh draus! Lerne zu verstehen, was die Hörer (als Gesamtheit gesehen) wollen und Du wirst erfolgreich sein. Schliesse nie von Dir auf Deine Hörer. Fange nie an, in einem Massenmedium Einzelwünsche zu respektieren und zu erfüllen. Das schaffst Du nicht... Das schafft niemand. Die Kunst ist simpel gesagt, das kleinste gemeinsame Vielfache (Mengenlehre 1. Klasse Volkschule) zu befriedigen. Nicht mehr... nicht weniger. Und das ist schwer genug. Das gefällt Dir nicht? Das befriedigt Dich nicht? Das füllt Dich nicht aus? Dann hast du den falschen Job! Das mag hart klingen.... ist aber so!
 
„das ganze leben ist ein einziger verkauf“ (honk)

Stimmt zwar in gewisser Weise, aber es sollte doch wohl auch Bereiche geben, in denen nicht NUR das Verkaufen im Vordergrund steht. Bei Medien z.B., speziell bei öffentlich-rechtlichen.

Und warum sollte niemand mehr jammern? Nur wenn keiner jammert oder auch mal kritisiert, ohne gleich ein neues Konzept parat zu haben für alles und jeden, ist das Problem an sich ja auch nicht aus der Welt. Es wird eben nur nicht mehr bennant.

Jammern gehört zum Leben!

Mist! Jetzt gibts wieder Erbsensuppe...
 
@ nichtraucherin. Stimmt in allen Punkten, ich gebe aber zu bedenken, dass mit dem Betreten einer Redaktion der Verstand keinenfalls ausgeschaltet werden sollte. Nur wer sein eigenes Produkt kritisieren kann ( und darf ), ist in der Lage, Schwachpunkte zu analysieren und Fehler zu beheben. Denn eines ist auch klar : Wenn VW in den 70ern nicht daran gedacht hätte, einen Golf 2 zu entwickeln, dann würde es heute noch den Golf 1 geben. Vielleicht mit 6 Türen, 7 Reifen und einer Anhängerkupplung in 4 Farben, aber es bliebe immer noch der alte Golf1. Hin und wieder, also alle 2 bis 3 Jahre, MUSS es eine Investition geben, damit der Laden weiter läuft und ausbaufähig bleibt. Und genau da hakt es im Radiobereich. Geschultes Personal wird entlassen, eine Weiterentwicklung gibt es nicht ( oder kaum ), dafür werden die gleichen Dinge in immer stets anderer Weise dargeboten, und genau das scheint ja bei einigen Sendern immer seltener zu funktionieren. Selbst im Fernsehbereich gibt es immer wieder neue Konzepte, nur im Radio wird weiter reduziert.
Nein, ich jammere nicht, sondern nutze einen neuen Golf ( im übertragenen Sinn, ich meine nicht das Auto ), da der alte meinen Ansprüchen nicht mehr gerecht wurde.
 
Freiheit hat mit Deutschland selbstverständlich was zu tun, sofern man wirtschaftlich dazu was beiträgt.
Manche müssen unfrei bleiben. Keiner ist immun,
wenn er den Zug versäumt, der ihn dann freiträgt.
Wenn er den Zug nicht sieht und alles komplizieren muß,
tja, dann wird es Regeln geben, die er respektieren muß.
Dann wird ihm sein Arbeitgeber vielleicht sagen:
Meine Freiheit muß noch lang nicht Deine Freiheit sein.
Meine Freiheit: Ja! Deine Freiheit: Nein!
Meine Freiheit wird von der Verfassung garantiert,
Deine hat bis jetzt nicht interessiert.
Meine Freiheit heißt, daß ich Geschäfte machen kann.
Und Deine Freiheit heißt, du kriegst bei mir einen Posten.
Und da Du meine Waren kaufen mußt, stell ich Dich bei mir an.
Dadurch verursacht Deine Freiheit keine Kosten.
Und es bleibt dabei, daß meine Freiheit immer wieder meine Freiheit ist.
Deine Freiheit bleibt meiner einverleibt.
Und wenn ich meine Freiheit nicht hab, hast Du Deine Freiheit nicht.
Und meine Freiheit wird dadurch zu Deiner Pflicht.
Und darum sag ich Dir: Verteidig' meine Freiheit mit der Waffe in der Hand
und mit der Waffe in den Händen Deiner Kinder!
Damit von Deinen Kindern keines bei der Arbeit je vergißt, was Freiheit ist.
Meine Freiheit sei Dir immer oberstes Gebot.
Meiner Freiheit bleibt treu bis in den Tod.
Wenn Dir das vielleicht nicht logisch vorkommt, denk an eines bloß:
Ohne meine Freiheit bist Du arbeitslos.
Ja, Freiheit ist was anderes als Zügellosigkeit.
Freiheit heißt auch Fleiß, Männlichkeit und Schweiß.
Ich werd Dir sagen, was ich heutzutag als freiheitlich empfind:
Die Dinge so zu lassen wie sie sind.
Drum ist in jedem Falle meine Freiheit wichtiger als Deine Freiheit je.
Meine Freiheit: Yes! Deine Freiheit: Nee!
Meine Freiheit ist schon ein paar hundert Jahre alt.
Deine Freiheit kommt vielleicht schon bald.
Aber vorläufig ist nichts aus Deiner Freiheitsambition,
Du hast noch keine Macht und keine Organisation.
Ich wär ja dumm, wenn ich auf meine Freiheit Dir zulieb verzicht,
drum behalt ich meine Freiheit. Du kriegst Deine Freiheit nicht. Noch nicht!

Georg Kreisler

und noch 'n Zitat:
'"Menschliche Existenz steht unter dem anthropologischen Paradox der ,,Freiheit in Bedingtheit". In jeder existentiellen, konkreten und aktuellen Situation sind diese inneren und äußeren Grenzen wirksam. Entscheidend dabei ist, dass sie veränderbar sind !"' Ruth C. Cohn
 
Verkaufen !

Hallo zusammen !

Ich überspitze es gerne noch ein wenig. Meine Frau ist Kommunikations-Trainerin und leitet eine Mannschaft im Außendienst. Diese Mannschaft muss Produkte verkaufen - meine Frau sagt ihnen, wie es am besten geht.

Im Moment lerne ich mehr von der Methodik meiner Frau, als dass ich das "Handbuch des Radiojournalismus" aus dem Regal ziehe.
 
moin, moin,

@ h.dilk.

ja, die ist verkauftstrainerin. und wie die geschätzte nichtraucherin (und diverse andere) hier schobn schrieben:
radio ist verkaufen.

und ich gehe ein weiter:
das ganze leben ist verkaufen.
ob kindergartenkind oder schüler, ob auszubildender oder angestellter, ob chef oder rentner.
den ganzen tag tun wir nichts anderes, als uns zu verkaufen. das meine ich nicht unbedingt körperlich:
wir verkaufen uns schon im kindergartenalter, in dem es dabei meistens um neue freunde, aufmerksamkeit oder ähnliches geht.
und das machen kinder in dem sie weinen, lachen oder sonst etwas anstellen.
und wir verkaufen uns bei unserem chef, in dem wir ihn davon zu überzeugen suchen, dass er uns den einen oder anderen job machen läßt, oder uns einfach nur mehr geld gibt (in der heutigen zeit muss das wohl eher heißen: nicht entlässt).
und beim radio verkaufen wir uns und zwar idealerweise so, dass der sender den größtmöglichen erfolg dadurch erzielt, also möglichst viele hörer hat. diese verkauft dann der vertrieb an die werbekunden. die wollen dann ihre produkte verkaufen, die ich dann kaufen soll und so weiter und so weiter.

um aber bestmögliche verkaufserfolge erzielen zu können, muss ich wissen was ich verkaufe und wie das was ich verkaufe funktioniert. und danach geht es darum, wie ich es am besten verkaufe (also verkaufstraining).
nur wenn alles harmonisert ist, sind alle wirklich erfolgreich.
und nur dann behalte ich meinen job, dessen anforderungen sich aber trotzdem weiter verändern werden.
jeden tag aufs neue...
und ja, jammern hilft manchmal. denn man muss auch mal druck ablassen und dazu ist jammern ein mögliches ventil.
oder ich gehe den umgekehrten weg und anstatt zu jammern, versuche ich mit argumenten andere von meiner meinung zu überzeugen (also meine meinung verkaufen)...
 
Was hier unter "verkaufen" läuft, ist schon einigermaßen abenteuerlich. Ihr meint "kommunizieren", miteinander in eine wie auch immer geartete Form von Beziehung treten. Kein heulendes Kind verkauft sich per Heulen, es fühlt sich scheiße und drückt das aus, vermutlich hofft es auf eine Reaktion seitens der Außenwelt. Das ist alles.
Was hier unter "verkaufen" läuft, ist allenfalls der Versuch, unterschiedlichste Kommunikationsweisen simplifizierend auf einen Begriff zu bringen. Das geht schief.
Wer 'Radio machen' derart simplifiziert auf solche Begriffe reduziert, bekommt auch ein entsprechendes Ergebnis. Das ist ein reduziertes. db
 
Jetzt habe ich als stinknormaler Hörer wieder keine Antwort bekommen !!!!

Werde ich im Radio wieder mehr Musikspezialsendungen und weniger nervige Eigenwerbung bekommen ?
Ja oder nein ?

Die theoretischen Abhandlungen, aus denen ich wieder keine konkrete Antwort für mich ableiten kann, interessieren mich nicht !

Interessiert Euch eigentlich, was der normale Hörer für Wünsche hat ?
Es wird zwar immer gesagt: "Ja, das interessiert natürlich !"
Wenn man dann aber konkret fragt, ob es wieder Musik-Spezialsendungen geben wird, dann redet man um den Brei herum und bekommt einfach keine konkrete Antwort.
Das ist hier im Forum genauso, wie wenn man bei einem dieser Radios anruft und sowas fragt !
 
@honk
@nichtraucherin

jammere ich, wenn ich handwerklichen dilettantismus anprangere?
karde (RPR 1) nuschelt und ist einfallslos.
straten (RTL Lux.) moderiert total banal und hat eine unangenehme stimme.
beide immerhin in der so wichtigen morgen show. bei karde sollen die hörer ja in scharen abgewandert sein (um 100.000 hörer!!!)
big fm sendet in einer miserablen ausstrahlungsqualität.
die weiblichen moderatoren bei 104.6 RTL kreischen.

ausserdem gibt es noch andere ziele, als die knete der gesellschafter zu mehren. dies gilt für private und im besonderen masse für ÖR. wozu gibt es medienstaatsverträge? oder sind die dort formulierten zielvorgaben alle gekippt?

wenn es denn wenigstens noch wirkliche märkte geben würde, die für vielfalt sorgen könnten. die meisten "märkte" sind doch abgekarterte spiele, da der markzugang nur einem anbieter (NRW) oder nur einigen wenigen anbietern vorbehalten ist.

unter diesen vorzeichen werden sich nur bedingt formate ausserhalb des deutschen shitradios (kleinster gemeinsamer nenner der grössten relativen bis absoluten mehrheit der deutschen) entwickeln.

es gibt nur eine lösung: frequenzreform, freier zugang der anbieter, ggf. formatvorgabe, grösse des sendegebietes am reichweitenpontential der einzelnen formate ausrichten, inhaltliche vorgaben für reichweitenstarke formate ("wortquote" etc.), neudefinition der ÖR (beschränkung auf nichtkommerzielle inhalte).

damit hätte ich in optimaler weise marktpotentiale gesellschaftlich erwünschtem untergeordnet.
 
Hey Tom, nicht über „abgekarterte spiele“ (GPS-Miau?) jammern, sondern schön so schreiben: „ich wünsche mir...“ (honk)!

Da muss ich als Hörer dem Sony mal Recht geben:

Antworten oder Verbesserungen bekommt man als Hörer eh nicht. Und wenn man etwas kritisiert, wird man als Nörgler, ewig gestriger Mensch oder im besten Falle noch als Ahnungsloser hingestellt. Denn wir haben ja keine Ahnung vom Verkaufen, nicht wahr?
Wie gut, dass sich das Radio nicht direkt an den Hörer verkauft, sonder quasi an die Werbenden. Dann muss man ja die Hörerwünsche (das sind nämlich keine Kundenwünsche) auch nicht ernst nehmen. Solange die Quote doch noch stimmt geht es ja. Und deswegen ist der Verkaufen-Vergleich schon mal nicht zutreffend! Da das Verkaufen bei den Sendern im Vordergrund steht, steht nun mal nicht der Hörer im Vordergrund. Er ist KEIN Kunde.

Mir stehen auch sämtliche Haare zu Berge, wenn ich mir dieses Reduzieren des ganzen Lebens aufs Verkaufen vorstelle. Denn das ist es nicht!

Und zu der Ansicht, man solle doch nicht zu sehr in die Vergangenheit schauen und nicht Aktuelles kritisieren, sondern „wünschen“ noch eine schöne wahre Geschichte:

Es gab einmal eine berühmte Persönlichkeit, einen Künstler, der ließ sich an seinem Auto den Rückspiegel abmontieren. Die Begründung dazu war, es interessiere ihn nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft, in die er fährt.
Soweit ja ganz schön für eine geniale Person mit einigen Macken und Spleens, aber was er nicht bedachte: Was ist, wenn er etwas vergessen hat und mal rückwärts fahren muss? Ohne Vergangenheit keine Zukunft! Wer den Blick in die Vergangenheit nur als Gejammer sieht, dem fehlt offensichtlich mehr als nur der Rückspiegel!
 
Ruhich Brauner...

Lieber Sony,

ich kann natürlich nicht für alle Radioverantwortlichen sprechen... aber wenn Du wert auf eine klare Ansage von mir legst, dann sag ich dir folgendes:

Ich würde einen Wunsch nach einer unbeschränkten Wunschsendung nicht befürworten und nicht ins Programm nehmen. Warum? Weil es niemanden interessiert, was DU hören willst, sondern weil es meine Aufgabe als Sender ist, die Musik zu spielen, die von der Masse gewünscht wird. Das ist mein Auftrag und meine Verantwortung gegenüber jedem, der hier im Sender arbeitet, da am Ende des Tages nur mit einem massentauglichen Programm Geld zu verdienen und Gehälter zu bezahlen ist.

Auch eine Spezialsendung wie auch immer geartet würde ich nicht ins Programm nehmen, da mich das als Sender nicht weiterbringt... im Gegenteil. Wenn man sich als Sender für ein Format entschieden hat, dann sollte man diesen Weg auch konsequent gehen. Format heisst nichts anderes, als Zuverlässigkeit. Und da Radio nunmal kein Einschaltmedium ist, ist es höchstwichtig, immer, wenn Deine Hörer Dich als Sender einschalten, doch auch bitteschön das zu spielen, was sie von Dir erwarten.

Dabei gehts nicht darum, dass man kleinlich ist, oder dass es doch nichts ausmachen würde, wenn man am Samstag abend mal Rock oder am Sonntag in der Früh Blasmusiksondersendungen machen könnte... Den Einen oder Anderen würde es sogar freuen... unbenommen... vielleicht könnte man sogar mit diesen Sondersendungen Geld verdienen via Sponsor.... auch unbenommen... Der Schaden aber (sprich Verlust von den Hörern, die dann auch nachhaltig wegbleiben) wäre aber um ein Vielfaches höher, weil man das Wichtigste verspielt, was ein Sender haben kann, nämlich Verlust der Zuverlässigkeit und Enttäuschung der Erwartungshaltung.

Es spricht für Dich persönlich, wenn Du Dich musikalisch gesehen vom Massengeschmack abhebst und Dir Gedanken rund ums Thema Radio machst. Allerdings solltest Du die Augen nicht vor den Gegebenheiten und Wahrheiten in diesem Geschäft verschliessen und Deine Konsequenzen ziehen. Niemand wird extra um Deinen Geschmack herum einen Sender herumbasteln in der Hoffnung, dass Du auch einschaltest und zuhörst. Das kommt mir so vor, wie das Jammern um die Abschaffung des Nachtbusses oder das Stilllegen einer Gleisstrecke, obwohl niemand dieses Angebot nutzt. Hauptsache jammern, weil... vielleicht aber nur vielleicht hätte man ja das Angebot irgendwann mal gebraucht...

Eigenwerbung muss sein und wird es immer geben... warum auch nicht? Warum sollte es einen Hörer stören, wenn man ihm sagt, welchen Sender er hört? Zugegeben... es gibt sicherlich schlechte Claims und schlechtgemachte Trailer... Das ist aber nicht das Thema... schlechte Arbeit wird von keinem Hörer dieser Welt honoriert werden.

Du hast sicherlich schon oft im Radio einen Spot gehört, der Dich zum lachen gebracht hat. Du denkst... "Endlich mal wieder ein kreativer Spot! Klasse" und hast im selben Moment das Produkt vergessen und erinnerst Dich nur noch an den Gag... Ich sage "Thema verfehlt". Es ist nicht die Aufgabe der Werbung lustig und unterhaltsam zu sein, sondern soll dem Werbekunden helfen, sein Produkt zu verkaufen. Der Optimalfall ist, wenn Du Dir den Gag und das damit verbundene Produkt merken kannst und ein positiver Imagetransfer stattfindet (was selten genug vorkommt... zugegeben).

Was ich damit sagen will ist nichts weiter, als dass ich glaube, dass Radio auf dem richtigen Weg ist. Ab und an hapert es bei der Umsetzung... zugegeben. Und genau das ist unser Job, dass die Umsetzung besser klappt. Manche machen das besser manche schlechter. Der Weg ist das Ziel... Aber mit Sonderbratwurstwunschlisten würden wir keinen Meter weit kommen. Soviel ist sicher.

Schönes Wochenende
 
Grundsätzlich haben unsere "Verkäufer" ja recht.

Allerdings, und da stimme ich Tom2000 zu, ist Radio eben nicht dasselbe, wie die Wurst von Vinzenzmurr. Wurstverkauf ist in der Menge nicht reglementiert, wenn die Potsdamer-Platz-Arkaden alle Mieter rauswürfen und nur noch Wurstbuden reinnähmen, würde ihnen kein Staat reinreden.

Hingegen sind Radiofrequenzen beschränkt, ein limitiertes Gut, und der Erhalt dieses Gutes ist an Bedingungen geknüpft. Wenn man sich aber die Lizenzen anschaut, die Sender einstmals bekommen haben und diese Theorie mit der Praxis vergleicht, was alltäglich über den Äther geht, dann wird man himmelweite Diskrepanzen finden.

Hand in Hand haben hier untätige Medienanstalten, die eigentlich zur Kontrolle geschaffen wurden, und Senderbetreiber, die sich, überspitzt ausgedrückt, eine Lizenz erschlichen haben, indem sie vorgaben, ein Programm machen zu wollen, das sie bestenfalls in den Anfangswochen umzusetzen gedachten, eine traurige Monokultur geschaffen, die dem Konsumenten nur wenig Alternativen bietet. Ungefähr so, als würden am Potsdamer Platz nicht nur ausschließlich Würste, sondern ausschließlich Wiener verkauft.

Was die Weiterentwicklung von Produkten angeht (Beispiel Golf I und II): Wer sich solche Produktevolutionen anschaut, wird feststellen, daß die Hersteller zwar auf Bewährtem aufbauen, aber immer auch etwas Neues wagen. Denkt mal, um beim automobilen Beispiel zu bleiben, an das neue BMW-Design. Das ist heftig umstritten und BMW ist das Risiko eingegangen, einige Kunden vor den Kopf zu stoßen und zu verlieren. Dafür gewinnen sie neue hinzu, jedenfalls hoffen sie das.

Die meisten Radiosender hingegen gehen dieses Risiko nicht ein. Sie versuchen vielmehr, anstatt für sich einen Marktbereich zu definieren und diesen zu besetzen, mit einem Produkt den gesamten Markt zu gewinnen, quasi den Golf zu bauen, der allen gefällt. So etwas gibt es aber nicht und die Autofahrer (ich bleibe immer noch in der Metapher), die in Gegenden wohnen, in denen nur Golfartige verkauft werden, sehnen sich nach einem BMW-Händler, bei dem sie auch mal ein anderes Fahrzeug erwerben können.

Ich gehe soweit, zu behaupten, daß es keine Branche in Deutschland gibt, die derart risikoscheu ist, wie die Radiobranche. Wenn es in anderen Branchen ebenso aussähe, gäbe es nur vereinzelte Qualitätszeitungen, ausschließlich Ravioli in der Dose und nichts als golfoide Autos (klingt irgendwie nach DDR, oder?). So armselig, wie sich die Wirtschaftslandschaft dann darstellte, so armselig präsentiert sich die deutsche Radiolandschaft in ihrer überwältigenden Mehrheit.

Daher mein Plädoyer: Denkt ans Geld, liebe Radiomacher, kein Problem! Aber denkt mal darüber nach, ob man Geld tatsächlich nur mit den Größtenhitsderachtzigerneunzigerundvonheuteimabwechslungsreichstenmixbeiderlustigstenmorgenshowdesuniversums verdienen kann.

Ich meine, nein. Leider fehlen mir die finanziellen Mittel, um den Beweis anzutreten. Aber die Hoffnung, das es einer versucht, werde ich nicht aufgeben.
 
Schauen wir uns gerade mal die Rocksender an.
Radio 21 in Niedersachsen wird vielleicht 30% der Niedersachsen technisch erreichen. Immerhin hören durchschnittlich 67.000 Hörer in der Stunde dieses Programm.

Bei Rockland Rheinland-Pfalz schalten 45.000 und bei Rockland Sachsen-Anhalt 24.000 Hörer ein. In beiden Fällen ist die technische Reichweite ähnlich bescheiden. Bei flächendeckender Versorgung sind so locker je nach Bundesland 75.000 bis 140.000 Hörer drin.

Diese Programme fangen einen Teil der frustrierten Bislang-Nicht-oder-Wenig-Radiohörer auf. Schliesslich sind es mehrheitlich Männer. Das ideale Umfeld für Auto-, Rasierwasser-, Sportartikel- usw. werbung.

Wie Makeitso schon andeutete, die SZ, FAZ, Zeit und der Spiegel, obwohl teilweise finanziell sehr angeschlagen, sind auch nicht zu Boulevard-Blättern mutiert.

Also hat die Dominanz des deutschen Shitformates etwas mit Marktzugangsdiskriminierung zu tun.
 
Oder mit der Regelung dieser Formate. Wie Makeitso schon sagte: Erschleichen von Frequenzen. Dies dürfte eben einfach nicht sein.

Der Vergleich mit dem (Auto-)Design ist nicht so schlecht. Konkurrenten freuen sich da sogar drüber (Audi:"Der neue 7er ist eine Steilvorlage für unseren neuen A8").

Aber: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Letztenendes gibt der Kunde für das Auto direkt Geld aus. Für das Radio nicht.
 
Wie Makeitso schon andeutete, die SZ, FAZ, Zeit und der Spiegel, obwohl teilweise finanziell sehr angeschlagen, sind auch nicht zu Boulevard-Blättern mutiert.


Es gibt eine Menge zwischen Boulevard- und Qualitätspresse, die keine entgegengesetzten Extreme, sondern unterschiedliche Formate sind. Hör Dir mal an, was die Kollegen der von Dir genannten Beispiele sagen. Als die Entscheidung stand, schön zu sterben oder Personal abzubauen und damit zwangsläufig an der Qualität zu sparen, gab es da einen eindeutigen Weg. Ich sage ausdrücklich nicht, dass das gut ist. Aber auch dort regiert der Rotstift. (Abgesehen davon stimmt es nicht, dass Boulevardpresse in jedem Fall mit "billig produziert" gleichzusetzen ist.)

Hand in Hand haben hier untätige Medienanstalten, die eigentlich zur Kontrolle geschaffen wurden, und Senderbetreiber, die sich, überspitzt ausgedrückt, eine Lizenz erschlichen haben, indem sie vorgaben, ein Programm machen zu wollen, das sie bestenfalls in den Anfangswochen umzusetzen gedachten

Was wirklich sehr überspitzt formuliert ist, wenn man bedenkt, dass es eine Entwicklung war, die über mehrere Jahre dauerte. Keiner hat bei der Lizensierung der ersten Sender gewusst, wie die Produktionsbedingungen zwanzig Jahre später sein würden. Von den Programmänderungen, die entstanden sind, weil frühere Betreiber mit dem Ursprungskonzept pleite gingen, ganz zu schweigen. Ich empfehle das Buch "Radioreport", das es über die Bundeszentrale für politische Bildung gibt. Dort haben zwei NDR-Journalisten die Geschichte des Radios kurz, prägnant und leicht verständlich zusammengefasst.



eine traurige Monokultur geschaffen, die dem Konsumenten nur wenig Alternativen bietet.

Wer Radio anders nutzt, als die vom PRIVATfunk angesprochene Masse und auch bewusst zu Hause einschaltet, der findet sehr wohl Programme, die er wunderbar bspw. über Satellit empfangen kann und die so gar nicht wie Privatfunk klingen. Das Angebot auch nutzen zu können, setzt natürlich Kenntnis der Szene voraus. Aber sollte man das nicht erwarten können, von jemandem, der Radio macht? Vermutlich fällt genau das in die aufgeführte Kategorie "Jammern". Früher war mal alles schöner, weil man da bloß auf ein Knöpfchen drücken musste. Heute gehörst Du eher zu einer Sparte, und das Knöpfchen führt subjektiv empfunden nur zu Schrott. Also jammern wir über das mangelnde Angebot - obwohl die gesamte Radiobranche jenseits des Knöpfchens auch noch Angebote hat. Aber das ist halt ein bisschen mühevoller, danach zu suchen, stimmt's?

@ ray

Der Autohändler kann sich einen schicken Audi, einen schnellen Benz und einen Golf ins Fenster stellen und parallel verschiedene Menschen gleichzeitig glücklich machen, die noch dazu auf ihr Auto auch ein paar Wochen warten. Wenn Du im Radio Dinge spielst, die der Mehrheit Deiner Hörer nicht gefallen, dann wird es schon sehr schwierig, diese Mehrheit parallel dazu ebenfalls zu beglücken. Das ist der Unterschied.
 
also, wenn ich jetzt mal den radiomacher beiseite lasse, das argument, alles im leben sei kauf und verkauf, das ist schon derb daneben:mad: .

da stimm ich schon eher db zu, der von beziehungen redet. und die sind in allen lebensbereichen so vielschichtig...ojeh. wenn mir da einer nur mit der geschäftsebene kommt, na dann "arme sau".

@sony

ich glaube als jemand mit div. radiojahren schon, das "unterhaltungsradio" weg muss von einhetisprogrammen, engen rotationen und letztlich auch von einer beraterbranche, die felsenfest behauptet, den stein der weisen entdeckt zu haben, nur um dann im 2jahresrhythmus zu scheitern...über das "wann" kann ich dir nichts sagen:(
 
@ radiohexe

Ja klar, ich verstehe Dich schon. Ich meinte nur in bezug auf das Beispiel von Makeitso mit dem neuen BMW Design. Dieses neue Marken-Design im Vergleich mit anderen Herstellen, also keine Gemischtwagenhändler. Das war sehr mutig von BMW das gesamte Markendesign umzukrempeln und wurde zunächst durchweg von den Kritikern und Fachleuten verrissen.

Ich meine ja auch, dass es ein Unterschied ist, ob ich das Produkt wirklich bewusst kaufe, oder ob ich das Radio einfach nur einschalte. Weil hier immer von Verkaufen die Rede war. Es ist eben was anderes, ein Auto zu kaufen, eine Wurst zu kaufen etc.

Und noch was: nicht jeder hat die Möglichkeit, Radio über Satellit zu empfangen. Leider.
 
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