Lautheit unterschiedlicher Sender

wolfgangF

Benutzer
Weiß jemand, warum der SWR über DAB+ deutlich leiser ist als bspw. die Sender in den Bundesmuxen oder im BaWü-Landesmux?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vermutlich, damit DAB+ und UKW ungefähr gleich laut sind, falls jemand mobil ein SWR-Programm hört und das Radio zwischen DAB+ und UKW umschaltet.

Da gab es bestimmte Empfehlungen, wie laut DAB+ ausgesteuert werden muss, damit man die gleiche Lautstärke erreicht, die man auf UKW mit dem üblichen Hub erereicht. Da die deutschen UKW-Sender eher zu den leiseren (weniger Hub) gehören, ist das bei DAB+ auch so.

Reine DAB+ Programme müssen das im Prinzip nicht beachten und können lauter aussteuern. Gleiches gilt in Ländern, die einen höheren Hub auf UKW zulassen (Frankreich z.B.), dort kann man dann auch auf DAB+ etwas mehr Pegel einstellen.

Das ganze ist wohl kein Muss, d.h. wenn Private im Landesmux lauter sind, dürfte es beim Umschalten zwischen UKW und DAB+ immer einen leichten Sprung in der Lautheit des Signals geben.
 
Danke. 🙏

Auf UKW nehme ich den SWR nicht leiser als andere Programme wahr. Komisch. 🤔

Die SRG-Programme sind übrigens über DAB+ auch deutlich lauter.
 
UKW-Lautheit auf den digitalen Zuführungsstrecken hat in Deutschland bei nicht-Kulturwellen ca. -17 ... -18 LUFS Lautheit. Das kommt letztlich durch die deutschen UKW-Grenzwerte (vor allem durch die regulierte MPX-Leistung von maximal 0 dBr) und die "historisch" gewachsene Anbindung "0 dB auf der DIN-Pegelanzeige = +6 dBu analog = 1,55 Veff analog = -9 dBFS digital" und die Kalibrierung mit den 40 kHz Hub der UKW-Sender bei diesem Pegel raus.

Entsprechend hatte man mal die Empfehlung aufgestellt, DAB+ auf -18 LUFS zu pegeln, damit das in der Lautheit vergleichbar zu UKW wird. In Bayern gab sogar die BLM für ihre Privatfunker eine entsprechende Empfehlung heraus:

https://www.blm.de/files/pdf1/anlage_1_kapazitaetsstufen.pdf (Seite 2 oben)

In Norwegen ist UKW lauter (die kennen die MPX-Limitierung nicht), entsprechend einigten sich NRK und Private auf -15 LUFS, also 3 dB lauter, musste aber die Klassikwelle davon ausnehmen, -15 LUFS hätte bei diesem Programminhalt Kompression oder Clipping bedeutet:


Inzwischen gehen aber auch deutsche Öffis eher in Richtung -15 LUFS.

Und jetzt schaue ich mal nach dem SWR. SWR BaWü finde ich nirgendwo. Aber hier läuft der DAB-Mux 11A (SWR RP) im DAB-Monitor: https://www.dabmonitor.com/11a-swr-rp.html . Die Programmnamen sind M3U-Dateien, die können z.B. mit dem VLC gespielt werden. Dabei erfolgt fehlerhaftes Decodieren (bzw. fehlerhaftes Ranfrickeln der Spektralbandreplikation) aufgrund der bei DAB+ abweichenden Transformationslänge im AAC-Codec. Ich hoffe, dass die Pegel dennoch halbwegs aussagekräftig sind.

15 Minuten (über die Nachrichten) SWR 3:
Lautheit -19,3 LUFS, Spitzenpegel -7,0 dBTP
Außerdem pumpt das Audio grausamst und die AGC arbeitet gut hörbar. Einfach nur erbärmlich. Das scheußliche Gezischel, das ich zu hören bekam, will ich mal nicht bewerten, schließlich handelt es sich hier um nicht sauberes Decoding.

15 Minuten Big FM:
Lautheit -16,8 LUFS, Spitzenpegel -4,4 dBTP

Da sind ca. 2,5 dB Unterschied. So viel macht das aber eigentlich nicht aus.

Beim nacheinander erfolgenden Mitschnitt gelang mir durch Zufall dieser Vielfaltsbeweis im deutschen Unterhaltungsfunk:

Anhang anzeigen SWR 3 DAB (fehlerhaftes SBR-Decoding).wav
(SWR 3)

Anhang anzeigen BigFM DAB (fehlerhaftes SBR-Decoding).wav
(Big FM)

Nochmal: das ist fehlerhaft decodiert, da weder mein FFmpeg noch der VLC die abweichende Transformationslänge gebacken bekommen (komisch, manchmal funktioniert das, soweit ich mich erinnere), aber die Lautheiten und der Grundeindruck dürften korrekt sein. Die Audioqualität sollte nicht bewertet werden an diesen Beispielen.

Ich bitte das wertzuschätzen: ich habe also nachweislich punktuell reingehört in die Mitschnitte. Deutsches Müllradio kann ich inzwischen nämlich so wenig ertragen, dass ich technische Tests normalerweise "stumm" durchführe, also nur messe, nicht höre. Reste an Selbstachtung und Unwillen, mich intellektuell beleidigen zu lassen, verhindern das Anhören dieses Abfalls. Bestätigt sich auch diesmal wieder: wie kann man sowas längere Zeit ertragen?
 
Man finde den Unterschied. Was hat die Ausblendung im 9 kHz Bereich zu bedeuten? Mittelwellenheterodynfilter etwa GGG.
 

Anhänge

  • Unterschied_Spektrum.jpg
    Unterschied_Spektrum.jpg
    59,4 KB · Aufrufe: 8
Was hat die Ausblendung im 9 kHz Bereich zu bedeuten?
Das ist das fehlerhaft decodierte HE-AACv1 von SWR 3. Das schaffen weder mein FFmpeg noch der VLC. Ursache dürfte die bei DAB+ abweichende Transformationslänge der modifizierten diskreten Kosinustransformation des AAC sein: 960 statt 1024. Da kommt solcher Murks bei raus - das schaffen übrigens auch manche DAB+-Empfangsgeräte, auch heute noch verkaufte. Unterhalb der 9,5 kHz hat man den LC-AAC-Kerncodec-Bereich, alles oberhalb der Kerbe wird empfängerseitig / decoderseitig "hinzuerfunden". Ob die Ansetzstelle der Spektralbandreplikation real wirklich dort sitzt, wage ich nichtmal zu behaupten. Wer weiß, vielleicht verschiebt sich das durch das fehlerhafte Decoding auch noch etwas.

Krass (war mir gar nicht aufgefallen) ist BigFM: da fehlt die Kerbe. Und das Programm läuft tatsäöchlich in LC-AAC, bei einer Subchannel-Datenrate von 72 kBit/s entsprechend 64,467 kBit/s netto, von der vermutlich nur um die 56 kBit/s Audio übrig bleiben. Viel zu wenig für LC-AAC, aber offenbar stört das die abgestumpfte Zielgruppe (die also auf "Deutschlands größten Schläge" steht) nicht. Stumpf ist trumpf.
 
Mir fiel letzte Woche auf, dass DLF Kultur plötzlich so leise daher kommt. Sowohl auf DAB+, als auch UKW. Zwischen DLF Nova und DLF Kultur ist nun ein spürbarer Lautstärkesprung beim Umschalten.
 
  • Like
Reaktionen: JP
Mir fiel letzte Woche auf, dass DLF Kultur plötzlich so leise daher kommt.
Tatsächlich, da wird offenbar gebastelt:


Blätter mal in 10-Tages-Schritten vor und zurück. Dunkelblau ist die Lautheit, rot ist der Spitzenpegel. Am 13.7. passiert was. Und zwar "Lautheit runter, Spitzenpegel hoch" (klingt wie ein Wahlwerbe-Slogan). Müsste eigentlich heißen: anderer Processing-Pfad mit weniger Kompression. Ändert sich dann aber noch mehrmals, offenbar wird experimentiert.
 
  • Like
Reaktionen: JP
Seitdem ist mir zumindest auf UKW keine Lautstärkeerhohung mehr aufgefallen. Auf dem aktuellen Stand ist es wirklich zu leise, da wäre zumindest auf UKW trotz Dynamik noch Luft nach oben. Großartige Sprünge in höhere Bereiche sehe ich mit meinem Hobbyequipment bei der Modulation nicht.
Interessant aber die graphische Darstellung dazu @lg74 , es sollte also theoretisch besser klingen.
Da muss ich wohl mal in einer Sendung mit nicht schon plattgeklöppelter Musik mit Kopfhörer reinhören. Ortssenderempfang ist gegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tatsächlich, da wird offenbar gebastelt:


Blätter mal in 10-Tages-Schritten vor und zurück. Dunkelblau ist die Lautheit, rot ist der Spitzenpegel. Am 13.7. passiert was. Und zwar "Lautheit runter, Spitzenpegel hoch" (klingt wie ein Wahlwerbe-Slogan). Müsste eigentlich heißen: anderer Processing-Pfad mit weniger Kompression. Ändert sich dann aber noch mehrmals, offenbar wird experimentiert.
Dass da jetzt mehr Dynamik drin ist (das Signal also nicht alleine nur leiser geworden ist), ist mir Anfang der Woche schon auf UKW aufgefallen. Das hört man, finde ich!

Interessant finde ich, dass die beiden Montage (15.7. und 22.7.) dem alten Muster von vor 12.7. ähneln, die anderen Tage ab 13.7. das neue Muster aufweisen. Hätte ich im ersten Moment jetzt auch als "herum experimentiert" gesehen, aber seltsam finde ich, dass es sich offenbar wirklich tagesweise ändert und zufällig diese beiden Montage rausstechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt soweit mir bekannt (oder gab möglicherweise bis vor kurzem) eine Umschaltung zwischen unterschiedlich starken Processings bei DLF Kultur. Und zwar um 20 Uhr. Ich hatte das vor einigen Jahren und auch vor wenigen Wochen selbst bemerken können, soweit ich mich erinnere vor einigen Jahren auf UKW - bin mir aber nicht ganz sicher -, vor wenigen Wochen fiel es mir auf DVB auf, als ich für jemanden eine Aufnahme machte. Das Processing der Streams wiederum weicht auch wieder vom DVB-Processing ab bzw. wich vor paar Wochen davon ab. Im Vergleich zum 192er LC-AAC-Stream war da ab 20 Uhr ein krasser Unterschied:

DLF Kultur - Sat.png

DLF Kultur - Stream.png

Solche geplanten regelmäßigen Änderungen machen Vergleiche zusätzlich schwieriger.

Auch war ja immer das DVB-Processing (Astra 19,2 beim ZDF SD) deutlich dezenter und hatte keinen UKW-Tiefpass / keinen Transientenlimiter, während das Processing für UKW (via Astra 23,5 und via IP-Leitungsanbindung) deutlich heftiger komprimiert und eben auf UKW-Einsatz optimiert war. Merkte ich 2015 beim Umbau unseres Kabelnetzes, als ich erst versuchte, DLF Kultur von Astra 19,2 auf UKW umzusetzen und wegen Hubüberschreitung / Spuckeffekt bei Zischlauten scheiterte. Ich nahm dann doch das UKW-Signal der terrestrischen Ortsfunzel und fuhr sehr gut damit, es war empfangstechnisch unerwartet hochwertig am Standort der Kopfstelle.

Wo DAB abgezweigt wird, welchem anderen Verbreitungsweg dieses Audio ursprünglich evtl. entspricht, weiß ich nicht, habe mich nicht mit dem DAB-Kram befasst.

Eine andere skurrile Geschichte mit (damals) D-Radio Berlin bzw. D-Radio Kultur gab es zu Zeiten des alten RIAS-Senderstandortes Berlin-Britz. D-Radio Kultur lief vor dem Umzug auf den Fernsehturm noch über den Britzer Sender. Und man wechselte nach einem mir nicht erkennbaren Schema die Zuführung vom Funkhaus in Schöneberg immer wieder zwischen einer offenbar nicht datenreduzierten Leitung und der damaligen SCPC-Satzuführung mit nur 192 kBit/s MP2, die einen Großteil der UKW-Sender im Land versorgte. Es klang mal auf UKW in Berlin sauber und mal war es matschig, Applaus im Konzertsaal klang dann wie Bratenfett in der Pfanne (halt das, was MP2 bei 192 kBit/s aus Applaus macht).

Ich hatte Jahre danach, es war im Frühjahr 2012, einen Berliner D-Radio-Techniker drauf angesprochen. Er wirkte etwas "geschockt" über die Feststellung (hatte also nicht erwartet, dass das jemand rausgehört hat), bestätigte diese einstigen Umschaltungen, wollte aber nicht verraten, warum man das so gemacht hatte.
 
Hier mal ein kleiner Vergleich zwischen Dlf Kultur und WDR 2 von gestern abend. Man wird beim Umschalten von Dlf Kultur auf andere Sender regelrecht vom Pegel erschlagen, was vorher nicht so extrem aufgefallen ist. Auch wenn Dlf Kultur dadurch derzeit ziemlich leise ist bleibt das hoffentlich so.

Disclaimer: Natürlich ist es ein unfairer Vergleich mit Pop auf WDR 2 und Klangkunst auf Dlf Kultur, aber bei WDR 2 war auch Moderation dabei.
 

Anhänge

  • WDR2.jpg
    WDR2.jpg
    332,4 KB · Aufrufe: 7
  • DlfKultur.jpg
    DlfKultur.jpg
    230,8 KB · Aufrufe: 7
Zuletzt bearbeitet:
Inzwischen liegen mir recht aktuelle Hub-/MPX-Messungen von DLF Kultur auf UKW vor. Vor der Umstellung: Spitzenhub knapp über 60 kHz, mittlerer Hub schwankend so ca. 25 - 50 kHz, MPX-Leistung ca. -2,5 ... -0,5 dBr (abgesehen von Stellen, die wirklich leise sein sollen).

Seit der Umstellung geht der Spitzenhub bis knapp 75 kHz (ist also weiterhin konform), der mittlere Hub schwankt weit zwischen ca. 10 kHz und ca. 50 kHz, die MPX-Leistung ist maximal bei ca. -1,5 dBr, geht aber auch bis unter -5 dBr zurück und hält sich über längere Strecken bei ca. -4 dBr.


2016 (andere UKW-Sender, anderer Sendernetzbetreiber) hatte ich in Berlin mal gemessen auf meinem Balkon mit ner simplen Wurfantenne - aber halt in Sichtweite des Fernsehturms, gehe ich hinterm Haus auf die Straße, sieht das so aus:

Sonnenuntergang mit Fernsehturm Berlin 20150611.jpg

Die Hub-/MPX-Messung vom 21.8.2016 über die Berliner Frequenz:

UKW-Messung DKultur Berlin 89_6 2016-08-21.png


3 Wochen vorher hatte ich eine Kabelumsetzung (Umsetzung des unveränderten Modulationsinhaltes via analoge Umsetzerkassette UKW-Frontend - ZF-Filter - Hochmischen auf neue Ausgangsfrequenz) gemessen. Der dafür genutzte Senderstandort war ein Kleinsender, der seinerseits auch nicht direkt via 23,5° Ost versorgt wurde, da er mitten im Wald steht und keine Satantenne hat. Damals hat die MB die Zuführung via Capella-Codec mit 384 kBit/s von einem Nachbarstandort realisiert, wo Platz für die Satantenne war. Da kam ich auf diese Messung:

UKW-Messung DKultur via Kabelumsetzung von Kleinsenderstandort 2016-07-30.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: JP
Man ist ja als Deutscher aus dem Ausland eher lautes Radio gewohnt, doch es gibt auch andere Beispiele, wie z. B. Schweden.
Dort scheint UKW relativ ähnlich genutzt zu werden, wie bei uns, mir fiel deutlich auf, das dort die meisten Sender die typische "deutsche Lautstärke" hatte. Die Dänen sind im Vergleich wenig lauter.
Ganz krass war der Unterschied aber gegen polnische Sender, die sind dank Ostseetropo im südöstlichen Landesteil Schwedens oft gut empfangbar übers Meer. Die haun ja rein, was das Zeug hält, da hört man vorher ein schwedisches Programm, schaltet um und es fliegen erstmal förmlich "die Membranen weg", so laut ist das.
Die Schweden sind dagegen richtig moderat und "leise" auf UKW, dafür drehen die in ihren DAB+ Ensembles in den Großstädten richtig auf. Das ganze VIAPLAY Ensemble in Malmö z. B. ist dermaßen laut ausgesteuert, ebenso die Bauer Sender im Vergleich zu UKW.
Bei Sveriges Radios hat man es dagegen gut ausgeglichen, man beachte auch die sehr hohen DAB+ Bitraten bei denen. Die legen wirklich Wert auf Qualität.

Ein Vergleich von Schweden-UKW zu Deutschland wäre mal interessant, leider ist es mir noch nicht geglückt, deutsche und schwedische Sender an einem Ort zeitgleich in akzeptabler Empfangsqualität reinzubekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schweden und Dänemark waren früher auch recht laut, hier ist z.B. Belgien noch lauter als die Niederlande.
 
Ich hoffe nicht, dass das aktuelle Processing von DLF Kultur zum Dauerzustand wird. Ich höre das Programm vorwiegend beim Autofahren. Bei der durch Motor, Wind, Reifen und andere Verkehrsteilnehmer bedingten Geräuschkulisse ist manchmal echt schwierig, den Moderator noch zu verstehen. Diese Woche wollte ich in "Studio 9" ein Interview verfolgen, bei dem der Interviewpartner bei Telefon zugeschaltet war. Interessanterweise war der Mann am Telefon bei den Fahrtgeräuschen deutlich besser zu verstehen als der Moderator. Krass, denn normalerweise ist es ja genau umgekehrt. Auch zwischen eingespielten Beiträgen und Moderation gibt es z.T. Lautstärkeunterschiede.
 
Ich finde auch die Soundqualität der Radiosender über Astra interessant. Am besten gefällt mir Ö3, finde ich sehr klar.
 
Als ich noch intensiv Radio hörte, fand ich BR Klassik (auf der damaligen AC-3-Spur), WDR 3 (auch auf der AC-3-Spur, die MP2-Spur war übersteuert), SWR 2, hr2 und Bayern 2 am angenehmsten. DLF Kultur und DLF freilich auch - und DLF Kultur war natürlich via Satellit deutlich dynamischer als auf UKW (wo jetzt die erhöhte Dynamik offenbar eher negativ zutage tritt, wenn ich die Rückmeldungen hier und anderswo (privates Umfeld, viel mit dem Auto unterwegs) so lese.

Allgemein war es grob zusammengefasst für mich so: wenn sich ein Programm nicht ohne dabei kaputt zu gehen auf UKW umsetzen ließ (mit professionellem FPGA-Modulator, aber ohne eigenes Transientenlimiting), dann empfand ich es meist als klanglich sehr gut (aus der digitalen Quelle natürlich). Es gab aber auch Programme, die sich aus der digitalen Quelle (320 kBit/s MP2) ohne Probleme auf UKW umsetzen ließen und gut klangen: hr2 und Bayern 2 fallen mir da ein, BR Klassik auf der damaligen MP2-Spur auch, solange noch das dezente UKW-Limiting / Kompression drauf war, weil der BR es für interne Zuführungzwecke noch brauchte (bis Herbst 2020 soweit ich mich erinnere, dann entfiel das UKW-Processing auf der MP2-Spur).

Hier übrigens noch die weiter oben erwähnte Umschaltung des Processings, die ich einst durch Zufall im Programm von DLF Kultur mitbekommen habe. Hatte das File tatsächlich noch auf Festplatte (als FLAC), habe jetzt ein MP3 draus machen müssen fürs Forum. Es war tatsächlich UKW, der Pilotton ist auch im MP3 noch zu erkennen (im FLAC steht er absolut stabil). Es war aber nicht nach 20 Uhr, sondern um 18:05 Uhr an diesem 24.10.2020. Die UKW-Frequenz, deren Kabelumsetzung hier mitgeschnitten wurde (das ist also Kabelradio gewesen in einem mit damals 46 Programmen vollgepacktem UKW-Bereich) wurde und wird nicht über den normalen Weg via 23,5° Ost versorgt, sondern via IP-Leitung ab Düsseldorf. Das war 2020 bereits so, die Umstellungen in der Senderzuführung liefen 2019 ab und sorgten zeitweise für Synchronisationsprobleme heftigster Art zwischen UKW-Standorten, siehe hier Seite 6.

Anhang anzeigen DLF Kultur - Pegelruecknahme UKW 24-10-2020 18-05 Uhr.mp3

Mal bei 35 Sekunden drauf achten, wie radikal leiser es da wird. Ganz am Ende des Files im dann laufenden Feature hat man aber dennoch die höchsten Spitzen. Da wurde massiv Kompression rausgenommen.

Hier noch der Unterschied zwischen dem UKW-Processing von DLF Kultur (UKW-Zuführung via Astra 23,5° Ost) und dem DVB-Audio via ZDF-Transponder auf Astra 19,2° Ost, wie er sich am 2. 3. 2017 zeigte. Da hatte ein Forenkollege mal beides mitgeschnitten und ich hatte diese Grafik erstellt:

DLF Kultur - Signalaufbereitung.png

Durchaus heftig. Das Signal von 19,2° Ost konnte man auch nicht unfallfrei auf UKW umsetzen. Das ging bei S-Lauten sofort in die Hubüberschreitung und spuckte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben