LEAMS?

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Um niemanden unnötig zu gefährden (falls es sich um eine illegale Aktion handelt) sag ich mal lieber nichts zu Region und Frequenz, aber was steckt hinter diesem Sender, der seit Wochen permanent mit RDS "LEAMS - Lass es alles Musik sein" + Titelanzeige sendet? Nur Musik, ohne Ansagen, ohne Verpackung, allerdings hörbar über ca. 20 km auf einer UKW-Frequenz. Weiß jemand was?
 
Deine Angaben verdeutlichen, dass Du richtig erkannt hast, um welche Art von Sender es sich hier handelt!

Manche Leute können es echt nicht lassen, ihre Entdeckungen in irgendwelchen Foren zu veröffentlichen.... :rolleyes:

Könnte der Support diesen Thread bitte löschen?
 
Warum? Wer sowas über eine solche Distanz betreibt, beschallt offensichtlich bewußt nicht nur sein Grundstück, sondern will eine gewisse Öffentlichkeit. Und die hat er nun eben. Den Ort des Geschehens hat der Thread-Eröffner bewußt verschwiegen, wo ist also das Problem? Davon ab sind die entsprechenden Risiken bzw. eventuellen Folgen solcher Mini-Sender-Aktionen doch vorher bekannt.
 
Was meint Ihr: Wäre es nicht das Beste, wenn es hier, ähnlich wie im UKWTV-Radioforum, eine klare Regelung gäbe, dass keine Meldungen über Piratensender veröffentlicht werden dürfen, um derartige Projekte nicht zu gefährden?

Hier lesen einfach zu viele Instanzen (BNetzA, LfM...) mit.
Außerdem gibt es immer Personen, die den Betreibern meist aus Neid schaden wollen.
 
Wozu? Das betreiben eines Piratensenders ist in erster Linie erstmal eine Straftat! Und dann hat das Abundeln von Musik, mehr scheint in dem speziellen Fall ja nicht zu passieren, reichlich wenig mit Radio zu tun. Davon abgesehen leben wir nicht mehr in den 70ern. Mittlerweile kann man für relativ kleines Geld per Internet selbst Radio veranstalten, was hier und da durchaus hörbar gelingt. Also nenne mit jemand einen nachvollziehbaren Grund, warum sogenannte Piratenstationen hier nicht diskutiert werden sollten?
 
Ich kann ja durchaus nachvollziehen, mit derartigen Projekten zu sympathisieren, aber aus diesem Grund gleich Art. 5 Abs. 1 GG außer Kraft setzen zu wollen, halte ich schon für etwas zu starken Tobak!

Auch wenn der Forenbetreiber hier das "Hausrecht" innehat, legitimiert ihn das dennoch nicht, so tiefgreifende Maßregelungen vorzunehmen. Mal ganz davon abgesehen, dass dadurch die Rechtslage ja geradezu auf den Kopf gestellt und ad absurdum geführt würde.

Jemand betreibt also eine illegale Sendestation und es darf öffentlich nicht mehr darüber debattiert werden. Solche Maulkorb-Erlasse halte ich in der Bundesrepublik Deutschland für gänzlich unakzeptabel. Hier soll nicht der Denunziation das Wort geredet werden, jedoch werde ich mir nicht verbieten lassen, gegebenenfalls hier von solchen Empfangsereignissen zu berichten.

PS: Überdies halte man die zuständigen Institutionen bitte nicht für so schlafmützig, dass diese auf unsere "Geheiminformationen" angewiesen seien!
 
Und wissen wir denn, dass es sich um einen Piratensender handelt? Staubsauger-Wolfgang möchte doch eigentlich nur wissen, was hinter diesem LEAMS-Radio stäckt. Wir wissen doch überhaupt nicht, warum der Sender ausgerechnet illegal betrieben werden sollte. Ich finde es schon gewagt, das einem Radiobetreiber zu unterstellen.
 
Herr Redakteur, ich denke mein Beitrag lässt schon erkennen, dass er sich auf die grundsätzliche Problematik im Umgang mit UFOs (unbekannte Funk-Objekte) bezieht?
 
Den Maulkorb in Sachen Piratenfunk hat Internetradiofan schon früher gefordert, auch mit Hinweis aufs UKWTV-Forum. Wie hier jeder weiß, lesen die Admins und Mods auf radioforen.de ständig mit, kommentieren aber nicht alles (siehe Zitatesammlung Heinrich Heine!). Man darf also davon ausgehen, dass Internetradiofans Forderung an maßgeblicher Stelle auch weiterhin unberücksichtigt verhallen wird. :D
 
@Hefeteich: Wieso Vermutung, wenn ich den Betreiber kenne?​
Auch wenn Ihr es mir nicht glaubt: Die größte Gefahr für solche Sender geht heute von öffentlichen Foren aus!​
Solange sich niemand beschwert, ist alles kein Problem, aber in Deutschland gibt es bedauerlicherweise immer irgendeinen Blockwart, der sich auf den Plan gerufen fühlt.​
Was Ihr bei der ganzen Diskussion vielleicht nicht wahrhaben wollt: In keinem einzigen deutschen Bundesland haben kleine und unabhängige Hörfunkanbieter die Möglichkeit, legal und dauerhaft auf einer UKW-Frequenz auf Sendung gehen zu können; in Bayern und Baden-Württemberg gab es dazu in den späten achtziger, frühen neunziger Jahren kurzzeitig die Gelegenheit (damals entstand bspw. Radio 2DAY, das bis heute als eine Art Familienunternehmen geführt wird), aber das ist inzwischen auch vorbei. In Nordrhein-Westfalen hat es diese Möglichkeit nie gegeben. Ganz anders dagegen bspw. Flandern oder Dänemark, wo bis heute eine ganze Fülle von kleinen Lokalsendern on air ist, die keinem großen Medienkonzern gehören.​
Auf der anderen Seite aber beklagt Ihr Euch, dass die Rundfunklandschaft hierzulade eintöniger und langweiliger ist, als in anderen Ländern.​
Falls Ihr so eine Station empfangt, dann hängt es bitte nicht an die große Glocke: Erfreut Euch daran, versucht von mir aus den Standort aufzuspüren und mit dem Betreiber dezent Kontakt aufzunehmen (so habe ich es auch gemacht), aber bitte veröffentlicht nichts hier, wo jeder Hinz und Kunz mitlesen kann: Dadurch helft Ihr den Initiatoren nicht, sondern schadet ihnen nur.​
Es geht nicht darum, irgendwelche Maulkörbe zu verhängen, sondern um den Erhalt der wenigen Free-Radio-Stationen, die es noch auf deutschem Boden gibt.​
 
In keinem einzigen deutschen Bundesland haben kleine und unabhängige Hörfunkanbieter die Möglichkeit, legal und dauerhaft auf einer UKW-Frequenz auf Sendung gehen zu können
Das ist so nicht ganz richtig. Es gibt durchaus Beispiele für unabhängige UKW-Stationen in Deutschland, sogar länderübergreifend. Da würde mir zum Beispiel die Elsterwelle einfallen, empfangbar in Teilen Norsachsens und im südl. Brandenburg, lizensiert in beiden Bundesländern.
Davon ab ist die UKW-Problematik lange bekannt und liegt weniger an den fehlenden Veranstaltern, sondern eher am extremen Frequenzmangel, insbesondere in den Ballungsgebieten.
 
Davon ab ist die UKW-Problematik lange bekannt und liegt weniger an den fehlenden Veranstaltern, sondern eher am extremen Frequenzmangel, insbesondere in den Ballungsgebieten.
Die Behauptung, es gäbe keine freien Frequenzen mehr, ist politischer Natur: Weltweit, mit Ausnahme von Japan, wird der gleiche Frequenzbereich zwischen 87,5 und 108 MHz für die Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen verwendet. Dennoch gibt es kaum ein europäisches Land, in dem die Auswahl an Hörfunksendern, insbesondere an Unterhaltungsprogrammen, so klein ist, wie in Deutschland.

Hier ein extremes Beispiel, wie es auch gehen könnte: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_radio_stations_in_Turkey
Allein in Istanbul ist die Anzahl an Programmen überwältigend!
Der Abstand von 200 kHz bereitet offenbar kein Problem: Mit entsprechend trennscharfen Radios müsste ein störungsfreier Empfang möglich sein.
Natürlich darf man sich nicht einen Billigempfänger zulegen und sich dann wundern, wenn sich die einzelnen Stationen aufgrund eines scheunentorbreiten Filters gegenseitig stören.

Selbst in Nordrhein-Westfalen gibt es noch jede Menge freie Frequenzen und es gäbe sogar noch mehr, wenn endlich eine längst überfällige Zerobase gemacht werden würde.
Das Problem der viel zu breiten Schutzabstände bei den WDR-Frequenzen möchte ich an dieser Stelle noch zusätzlich erwähnen.
Die Hauptschwierigkeit ist, dass kaum noch neue, aber durchaus technisch verfügbare freie Frequenzen koordiniert und ausgeschrieben werden.

Hinzu kommen gerade für Deutschland viel zu aufwendige und bürokratische Verwaltungswege: Wozu brauchen wir 14 (!) Landesmedienanstalten?
Warum müssen die Landesmedienanstalten, wenn es um die Neukoordination von Frequenzen geht, erst Bedarf bei den Staatskanzleien der jeweiligen Länder beantragen, anstatt sich gleich an die BNetzA zu wenden?
Weshalb kann nicht alles, - Lizensierung, Frequenzkoordination und Frequenzzuweisung -, über eine einzige Bundesbehörde, bspw. die BNetzA, erfolgen; analog zur britischen Ofcom oder zur US-amerikanischen FCC?
Um den bürokratischen Apparat zu erhalten, muss als Argument mal wieder die Kulturhoheit der Länder herhalten, dabei gibt es doch bereits jetzt positive Ansätze wie die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK), die aus der Notwendigkeit heraus entstanden ist, die Programmbelegung im nationalen DAB+-Multiplex zu koordinieren.
Dieses Gremium sollte mittelfristig die Landesmedienanstalten ablösen, damit endlich im ganzen Land einheitliche Zugangsbedingungen zum Markt geschaffen werden.

Abgesehen davon: Die Medienanstalten werden ja nicht müde, stets ihre Rolle als Kontroll- und Aufsichtsgremium für Hörfunkprogramme zu betonen.
Nun haben wir aber bereits heute ein vollständig dereguliertes Feld von Programmangeboten im Internet.
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass der Verbreitungsweg künftig eine immer geringere Rolle spielen wird und sich das Internet schlichtweg nicht regulieren lässt (man muss nur irgendwo auf der Welt einen Streamingserver anschaffen, über den ein Programmangebot verbreitet wird), stellt sich die Frage, warum auf terrestischem Wege ausgestrahlte Programme überhaupt in besonderer Weise reguliert werden müssen?
Warum sollen im Kontext von UKW und DAB+ andere Bedingungen gelten als im Internet? Dies steht meines Erachtens in einem Widerspruch zu einer zunehmenden Gleichrangigkeit der Verbreitungswege.
 
Dein öffentliches Bekenntnis, Lea Microsoft zu kennen, gefährdet den Betreiber mehr als ein Hinweis auf dessen Existenz ohne jede Ortsangabe. Derartige Tollpatschigkeiten kannst Du auch nicht mit ellenlangen und immer und immer wiederholten Pamphleten über freie Frequenzen übertünchen. Du setzt Dich ANGEBLICH für Freies Radio ein, behinderst im Forum aber freie Meinungsäusserung. Das sagt einiges über Dich aus!
 
@Internetradiofan
Deine Argumente sind ja nicht so ganz falsch. Aber: Es gab ja nun inzwischen genug Versuche, kleine und vergleichsweise reichweitenschwache Sender zu etablieren. Auf Dauer halten konnte sich keiner. Selbst Programme in Ballungsgebieten wie beispielsweise Berlin, die auch mit geringer Reichweite eine hohe Zahl potentieller Hörer erreichten, gingen wieder zugrunde. Die Ursachen allein auf die Frequenzpolitik der Medienanstalten zu schieben, halte ich für etwas zu kurz gedacht. Da kann man sicherlich über den einen oder anderen Umstand spekulieren und lange diskutieren. Auch die vermeintliche Kulturhoheit der Länder wäre des Hinterfragens wert. Aber das ist es nunmal nicht allein. Das Betreiben eines UKW-Senders verursacht auch nicht unerhebliche "Nebenkosten". Die muß man erstmal stemmen. Insofern ist es nicht so falsch, dass erstmal eine Institution, hierzulande sind das nunmal die Medienanstalten, erstmal prüfen, ob das jeweilige Konzept überhaupt tragfähig ist. Und davon ganz abgesehen, müssen viele der nutzbaren Frequenzen im Großen und Ganzen auch international koordiniert werden, je nach dem mit wieviel Leistung man gedenkt zu senden. Man kann also nicht mal so auf die Schnelle sich eine vermeintlich freie Frequenz raussuchen und dort mit ein paar Hundert kW drauflossenden.
 
Zum Zensurvorwurf: Ich habe selbst - kurz nachdem ich meine gewünschten Infos erhalten habe - um Löschung des Threads ersucht (hätte es auch selber getan, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte, meinen eigenen Thread zu löschen). Insofern ist es irgendwie sinnlos und auch niveaulos, auf Internetradiofan herumzuhacken. Hier wird nicht zensiert, hier wurde lediglich die Bitte geäußert, das Thema aus bestimmten Gründen nicht breit zu treten.
 
Danke, Wolfgang!

@webradioo: Wolfgang hatte bereits am selben Abend, nachdem ich ihn per PM auf den Thread aufmerksam gemacht habe, um eine Löschung gebeten. Von einer abwartenden Haltung kann somit keine Rede sein.

Eigentlich wollte ich in diesem Thread nichts mehr schreiben, nachdem es zuletzt mal wieder zu einigen einseitigen Reaktionen diverser Radiomacher gekommen ist.
Auf den zweiten Einwand von Radiokult möchte ich aber trotzdem eingehen.

Ich denke, der Aspekt "fehlende Frequenzen" dürfte bereits abgehandelt sein, nun führst Du das zweite Argument, das in diesem Kontext immer wieder vorgetragen wird, an: Probleme bei der Finanzierbarkeit unabhängiger Privatsender.

Radiokult, fahr mal nach Flandern und schalte dort das Radio ein! - Neben den bestehenden großen Ketten gibt es dort auch jede Menge kleine Privatsender, die schon seit Jahren Bestand haben, ohne Pleite gegangen zu sein.
Natürlich betreiben viele davon ihre Sendeanlagen in Eigenregie; trotzdem gibt es so gut wie keine Probleme mit Oberwellen.
Flandern und Deutschland sind sich kulturell sehr ähnlich; unterschiedliche Mentalitäten können daher als nennenswerte Ursache ebenfalls nicht herangezogen werden.

Den Verantwortlichen von Radio 700 möchte ich Folgendes sagen: Die Frage, wer für einen Missstand verantwortlich ist, sollte man nicht ins Lächerliche ziehen!
Wenn ich merke, dass etwas in anderen Staaten funktioniert, was in Deutschland partout nicht klappen will, muss ich mir die Frage stellen, warum es nicht hinhaut.
Ohne dass ein Problem hinlänglich analysiert wurde, kann es nicht wirkungsvoll bekämpft werden, und derjenige, der an einer Veränderung arbeitet, wird ganz sicher seine Planungen nicht in einem Forum wie diesem offenlegen.

Es gibt ein ganzes Konglomerat an Ursachen: Neben einer überbordenden Bürokratie ist in aller erster Linie die Tatsache, dass die großen Medienkonzerne ihre marktbeherrschende Position massiv und vor allem erfolgreich ausnutzen, dafür verantwortlich, dass in Deutschland kleine und unabhängige Programmveranstalter keine Aussicht auf eine UKW-Frequenz haben.
Konnten wir es denn jemals erleben, dass die Medienkommission in Düsseldorf eine Entscheidung traf, welche zu Konkurrenz für den WDR und die NRW-Lokalradios geführt hätte?
In anderen Bundesländern kommen bei einer Frequenzvergabe inzwischen auch nur jene Anbieter zum Zuge, hinter denen riesige Medienkonzerne stehen: Wenn NRJ in Frankfurt senden möchte, bekommen sie eine Genehmigung, Radio Fortuna in Offenbach bleibt dagegen nur die Möglichkeit einer temporären Veranstaltungslizenz (dabei möchte ich weder das Programm von NRJ, noch jenes von Radio Fortuna unter qualitativen Aspekten bewerten).
Auch in Koblenz erhält Radio Teddy einen Vorzug gegenüber einem Campusradio im Hinblick auf die Nutzung der 87,8 MHz: Hinter Radio Teddy steht eine "IR Holding", an der der Burda-Verlag mehrheitlich beteiligt ist, der zugleich bei mehreren anderen privaten Radiosendern ebenfalls Hauptanteile hält.
So läuft das in Deutschland: Die Großen dürfen senden, die Kleinen werden werden auf das Feld des Webradios oder in die Illegalität abgedrängt! :mad:
...selbst die Türkei ist da liberaler (siehe die obige Liste).

Ein Einsatz für eine Veränderung beginnt meiner Meinung nach bereits dort, wo mit Scheinargumenten, welche die Befürworter des Systems stets zu streuen versuchen, aufgeräumt wird: Beide Argumente, "fehlende Frequenzen" und "fehlende Finanzierbarkeit", erweisen sich mit einem Blick auf das Ausland als schlichtweg unhaltbar!
 
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