"Leute" und Co: Interviewsendungen im Radio

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LIVE

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Hallo, wenn`s mal geht, bin ich von 10 bis 12 bei SWR 1 Baden-Württemberg "Leute" dran. Zwischen 16 und 17 Uhr läuft "Eins zu eins - der Talk" bei Bayern 2 und ab 19 Uhr zumindest der erste Teil von "Mensch ..." bei Bayern 3. Neuerdings schalte ich mich auch bei "Im Gespräch" bei Deutschlandrafio Kultur ein.

Vom Gesamtpaket her ist "Leute" mein Favorit. Ist aber eigentlich auch die einzige von den Sendungen, wo ich ausnahmsweise sofort wegschalte, wenn mich ein Thema oder ein Gast nicht interessiert (so Aufgezeichnetes Zeug mit irgendwelchen "Musiklegenden" im Voiceover z. B. vertreibt mich regelmäßig). Die Redepausen von teils 15, 20 Minuten sind nicht grundsätzlich schlecht, aber für meinen Geschmack sind es eher zu viele. Gemessen daran, dass das Öffentlich-Rechtliche und gerade der SWR für mich teils für ein gewisse Erhabenheit und "Macher-Arroganz" (ggf. sogar Nichtstuer-Arroganz) steht, bin ich schon positiv erstaunt - immer und immer wieder - wie es hier läuft. Wolfgang Heim, bis Ende 2015 Stefan Siller und nun auch Nicole Köster - insgesamt tolle Arbeit. Ich glaub`mit den "Aushilfen" (Petra Zundel, Michel Ries) tue ich mich etwas schwerer.

Bei Bayern 2 ist das Spektrum noch breiter - und dass das Format so komprimiert ist, ist ein Reiz. Bei Deutschlandradio höre ich noch eher Leute, mit denen ich nichts zu tun hatte beziehungsweise noch nichts anfangen konnte. Lasse mich aber noch immer dennoch drauf ein. Auch gut gemacht.

Bei "Mensch ...", gefällt mir "Mensch Theile" letztlich wohl ein bisschen besser. Thorsten Otto ist auch ein Profi, aber sein Stil ist nicht in allen Punkten mein Geschmack: Immer das Gelache nach den selbst initierten Aktionen. Und er macht mit den Promis teil etwas arg auf Nähe. Brigitte Theile scheint mir da natürlicher in der Gesprächsführung (hm, ihre "Gästemischung" ist auch eine etwas andere, oder? Nicht nur Showleute).

Was vom Angebot findet ihr gut oder nicht gut, warum? Was ist im In- und ggf. Ausland sonst noch so auf dem Markt.

Der Sonntag(morgen) bot und bietet ja auch ein vielfältiges Angebot. Aber vielleicht auch deswegen habe ich nicht so den Überblick, die tiefsten Einblicke (bei "Stöckl", Silvia Stenger, "Mensch" in XXL, "Leute" bei SWR 1 BW usw.". Vor 20 Jahren "Koschwitz kommt" sonntagabends ab 20 Uhr bei FFH, das war auch noch `ne richtige Marke.

Grüße erstmal, LIVE
 
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"hr1-Talk" nicht zu vergessen, "Tietjen talkt", sonntags "Leute" bei SWR1RP, der "MonTalk" bei WDR2, der "Sonntagsbruch" bei MDR 1 Sachsen, der "Boulevard am Sonntag" bei Antenne Brandenburg, radioberlin 88,8 "Popsterne", das "Tischgespräch" bei WDR 5, die Liste ließe sich fortsetzen. "Zu Gast bei..." (WDR2) ist ja leider abgesetzt.
 
@count down
Leider lässt sich die Liste nicht viel weiter fortsetzen, denn bis auf die genannten Sendungen leisten sich die Sender kaum noch vernünftige "Wortstrecken" in denen Themen auch besprochen und nicht nur angerissen werden. Der Aufwand zur Vorbereitung des Interviews ist vermutlich in "Zeiten leerer Kassen" zu groß. Außerdem sind die Hörer durch die Verflachung und (Selbst)Begrenzung der Wortstrecken auf unter zwei Minuten schon darauf gerichtet geistig abzuschalten und dann dauert es nicht mehr lange bis sie zu einem "Musikdudler" wechseln.
 
Doppelkopf, HR 2, Mo - Fr 12 - 13 Uhr:
http://www.hr-online.de/website/radio/hr2/index.jsp?rubrik=9108

Von Tag zu Tag, Ö1, Mo - Fr, 14 - 14:40:
http://oe1.orf.at/vontagzutag

Zwölfzweiundzwanzig - Zu Gast bei Ingo Kahle, RBB Info Radio, Samstag 12:22 - 13 Uhr:
https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/zwoelfzweiundzwanzig.html

Fragen an den Autor, SR2, Sonntag 11 - 12 Uhr:
http://www.sr.de/sr/sr2/sendungen_a-z/uebersicht/fragen_an_den_autor/index.html

Hörbar Rust, RBB radioeins, Sonntag 14:00 - 16:00 Uhr:
http://www.rbb-online.de/hoerbarrust/index.html
 
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Die Zwischentöne im DLF am Sonntag, 13.30 Uhr sind auch oft sehr interessant. Ansonsten aus der Podcast-Szene noch "WRINT" mit Holger klein, wo häufig sehr interessante Interviews geführt werden.
 
Ach, die Liste an guten Talksendungen ist nach wie vor lang: Neben den dezidierten Sendungen bieten die Sender oft noch weitere Talkformate an, manchmal auch eingebettet ins Programm.

Bei RBB Radio Eins gibt es neben der Hörbar Rust freitagnachmittags eine Stunde lang den "Studiogast der Woche". Bei WDR 2 sind am Wochenende vormittags oft Gesprächsgäste anwesend, außerdem gibt es die Sonntagsfragen und den Paternoster. Bei WDR 5 gibt es neben dem Tischgespräch die tägliche (!) halbstündige Redezeit in "Neugier genügt" ab 11 Uhr, die gar nicht von Musik unterbrochen wird.

Besonders reizvoll bei WDR 5 finde ich aber, da ich dem natürlichen Hin und Her in Talkformaten manchmal schlecht folgen kann, die "Erlebten Geschichten" sonntagabends um 18 Uhr. Dort wird eine historisch bedeutende Person kurz vorgestellt und sie erzählt anschließend gut 20 Minuten von der eigenen Lebensgeschichte, ohne von Zwischenfragen unterbrochen zu werden. Das gibt einem manchmal einen noch tieferen Einblick in die Sichtweise der Person, da sie die Möglichkeit hat, Details zu betonen, die in einem Interview untergehen würden.
 
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hr4 hat sonntags nach 11 Uhr auch immer einen "Sonntagsgast" zum Interview.
 
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Bei "Mensch ...", gefällt mir "Mensch Theile" letztlich wohl ein bisschen besser. Thorsten Otto ist auch ein Profi, aber sein Stil ist nicht in allen Punkten mein Geschmack: Immer das Gelache nach den selbst initierten Aktionen. Und er macht mit den Promis teil etwas arg auf Nähe.

Das würde ich aber jetzt nicht so unterschreiben. Er schafft es schon, sich auf die Gäste einzustellen und sicher, wenn es passt, dann blödelt er gerne auch mal mit den Gästen herum. Er kann aber auch anders. Ich habe z.B. noch eine Sendung ganz besonders in Erinnerung. 2009 war der mittlerweile verstorbene Schauspieler Niels Clausnitzer (u.a. in vielen Filmen Roger Moores deutsche Synchronstimme) zu Gast und sprach in der Sendung neben vielen anderen Sachen über den frühen, krankheitsbedingten Tod seiner Frau in den 70ern. Das Einfühlungsvermögen von Thorsten Otto in dieser Situation hat mich äußerst beeindruckt und zugleich auch berührt, da er mit dieser Sensibilität viel aus Niels Clausnitzer rausbekommen konnte; es wurde zudem über seinen Entschluss, dann nochmal Medizin zu studieren, gesprochen. Er war ja später noch Psychotherapeut und hatte eine Praxis in München.

Wie gesagt: Das war schon ein sehr besonderer Radiomoment, der meinen absoluten Respekt genießt.
 
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Der HR hat ja schon alleine vier Formate, die mir so auf die Schnelle einfallen:

HR 1 Talk
HR 2 Doppelkopf
HR 3 Der Sonntagtalk mit Bärbel Schäfer
HR Info Das Gespräch

dann gibt es ja noch

Eine Stunde talk bei D Radio Wissen ( Mittwochs zwischen 20 und 21 Uhr )
WDR 2 Die Sonntagsfragen
Bayern 1 Die blaue Couch ( Sonntags von 12 bis 14 Uhr )
Radio eins Hörbar Rust ( Sonntags 14 bis 16 Uhr )

Mhmmm Sonntag scheint ein Talktag zu sein :)
 
Bin auch ein Freund von Talksendungen. SWR1 BW Leute höre ich sehr oft. Einziger Kritikpunkt: Auf Musik könnte ich bei dieser Sendung fast verzichten, weil die Gäste meistens sehr interessant sind....
 
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Bin anderer Meinung. Die Musik gehört dazu. Erstens, um zwischendrin auch mal über das Gesagte nachdenken zu können. Zweitens, um auch dann dranzubleiben, wenn der Gesprächspartner mal nicht so prickelnd ist, drittens, weil es wie bei jedem guten Menü ist: Es lebt nicht nur vom Fleisch, sondern auch von den Beilagen.
 
SWR1 BW Leute höre ich sehr oft. Einziger Kritikpunkt: Auf Musik könnte ich bei dieser Sendung fast verzichten, weil die Gäste meistens sehr interessant sind....

Auf SWRinfo laufen samstags und sonntags die SWR1-BW-Leute-Sendungen in der Wiederholung ohne Musik. :thumbsup:

Samstag:
10.30 Uhr SWR1 Leute (vom Montag)
14.05 Uhr SWR1 Leute (Dienstag)
16.30 Uhr SWR1 Leute (Mittwoch)
22.30 Uhr SWR1 Leute (Montag)
Sonntag:
09.03 Uhr SWR1 Leute (Donnerstag)
13.05 Uhr SWR1 Leute (Freitag)
21.30 Uhr SWR1 Leute (Donnerstag)
22.30 Uhr SWR1 Leute (Freitag)
 
Es gibt bei WDR2 die "Sonntagsfragen" von 08:00 Uhr - 09:00 Uhr.
Ob die Sendung gut ist kommt darauf an ob die Agenturen, die ein Buch vermarkten wollen den Autor oder einen guten Gesprächspartner zur Verfügung gestellt haben. Die Musik ist der übliche nichtssagende Kram aus der Playlist.
Die Gespräche liegen auf Festplatte und werden entsprechend abgespielt. Das Abspielen besorgt der Mensch, der vorher die Frühsendung moderiert hat.
 
Am Stück aufgezeichnet sein sollte es schon, also "live on tape" oder der Moderator ist zumindest da und spielt die unter der Woche aufgezeichneten Takes ab, das kommt dann noch einigermaßen "flüssig" rüber.
 
Mhmmm Sonntag scheint ein Talktag zu sein :)

Für die Menschen, die in der Region Main-Rhön wohnen oder sich dafür interessieren, empfehle ich sehr die Sendung "Leut' von da" bei Radio PRIMATON (Schweinfurt).

Des Weiteren gibt es in Bayern noch das Radio F-Porträt (donnerstags von 21 bis 22 Uhr), den Ramasuri-Frühschoppen (sonntags von 9 bis 13 Uhr) oder auf dem Coburger Lokalsender RadioEINS - Menschen am Morgen (alle 2 Wochen von 10 bis 12 Uhr).
 
Bin auch ein Freund von Talksendungen. SWR1 BW Leute höre ich sehr oft. Einziger Kritikpunkt: Auf Musik könnte ich bei dieser Sendung fast verzichten, weil die Gäste meistens sehr interessant sind....
Ich sehe es da wie @Mannis Fan. Nur-Wort-Sendungen finde ich für mich lediglich dann geeignet, wenn ich nebenher praktisch nichts anderes zu tun habe (und am besten noch allein bin, da es sonst bei der Wahl des Radioprogramms schnell zu Reibereien kommen kann).
Daher stößt es mir auch sauer auf, dass wir in der öffentlich-rechtlichen Programmlandschaft heutzutage immer stärker in unerträgliche Dauerbedudelprogramme auf der einen und ein paar wenige Wortradio-Biotope auf der anderen Seite trennen. Die Zwischendinge sterben sukzessive aus: SWR1 Leute ist da eine angenehme Ausnahme.
 
Die heutige Leute-Sendung bei SWR1 war fürchterlich. So kriegt Nicole Köster diese Marke kaputt. Eigenpromotion für Pierre M. Krause in nahezu jeder Gesprächseinblendung, Banalitäten ohne Ende, Kollegengekaspere, keinerlei Gesprächstiefe und dann als Höhepunkt der Zumutungen die Telefoneinblendung von Max Muske, der sich mit Pierre M. Krause darüber ausließ, wie sie sich gegenseitig die Zunge ins Ohr stecken, weil sie schwule Freunde sind. Ja Leute, das will das Land hören ...
 
Dafür haben sie die sich für Sillers Nachfolge bewerbenden Moderatoren tagelang unter höchster Geheimhaltung in abgeschirmten Studios gecastet? Da dürfte für die "Neue" noch reichlich Luft nach oben sein, wenn ich das so lese.
 
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