LTE anstatt DAB+, neue schöne Zukunft für die Radiosender?

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Wie man lesen kann, bleiben die Verkaufszahlen von DAB trotz aller gegenseitigen "Erwartungen" der DAB Lobby im Keller. UKW ist für 90% der Leute und des Radiokonsums noch lange gut. In 10-15 Jahren wird sich das mobile Internet so entwickelt haben, dass das bisschen Audiodaten locker mit übertragen werden kann. Dann werden immer mehr Leute statt UKW Webradio auch mobil nutzen. Die "Brückentechnologie" DAB kann man imho getrost vergessen, was die meisten Konsumenten offenbar auch so sehen.
 
@raschwarz: Hast Du ernsthaft etwas anderes erwartet?

Es gibt doch noch immer kaum vernünftige Endgeräte im Handel: Ich hatte Kaufland als Beispiel ja schon genannt. Und die beiden Geräte von Dual, welche Real im Angebot hat, scheinen auch nicht wirklich mit anderen Empfängern der gleichen Preisklasse aber ohne DAB+ mithalten zu können.
Wo bleiben denn die ganzen tragbaren Radios mit integriertem CD-Player, USB-Anschluss und DAB+-Empfangsmöglichkeit zusätzlich zu UKW zu bezahlbaren Preisen?
 
Das wird es umgemünzt aufs Internet nicht mehr geben, das Zeitalter der Frontalberieselung geht demnächst zu Ende. Statt dessen werden die Inhalte in individualisierte Musikstreams eingestreut, seien es Nachrichten, Werbespots, anmoderierte Berichte oder Rubriken jedweder Couleur. Alles liegt abrufbereit auf dem Server und wird von der Automatisierungssoftware ganz nach Maßgabe des Hörers eingewoben. Die webbasierten Radiobetreiber der Zukunft haben eine mehre Millionen Titel umfassende Musikdatenbank und einen Pool mit aktuellen Beiträgen, die nach bestimmten Kriterien aufeinander abgeglichen werden. Daneben sollte es auch redaktionell betreute, handverlesene Musikkanäle geben, die vom Nutzer nach den bekannten Usancen modifiziert oder erweitert werden können.
Will mich doch nochmal einmischen, aber, keine Bange, nicht wegen den Verbreitungswegen, dazu ist nun wirklich alles gesagt.
Aber die oben aufgezeigte und prophezeite Radiozukunft fände ih ganz fürchterlich. Denn ein fester und wie ich finde, sehr wichtige Bestandteil des Radios, welcher heute wie früher den Erfolg dieses Mediums ausmacht fehlt völlig: Das Menschliche am Radio. Kein Versprecher, keine Personality, keine Alltagsgeschichten, keine Höreraktionen, keine brandaktuellen Reporterreportagen, sondern einzig allein ein Server/Computer, der lediglich darauf reagiert was ich für Knöpfe drücke!
Wie man lesen kann, bleiben die Verkaufszahlen von DAB trotz aller gegenseitigen "Erwartungen" der DAB Lobby im Keller. UKW ist für 90% der Leute und des Radiokonsums noch lange gut. In 10-15 Jahren wird sich das mobile Internet so entwickelt haben, dass das bisschen Audiodaten locker mit übertragen werden kann. Dann werden immer mehr Leute statt UKW Webradio auch mobil nutzen. Die "Brückentechnologie" DAB kann man imho getrost vergessen, was die meisten Konsumenten offenbar auch so sehen.
Wo liest "man" das denn?
 
Wie man lesen kann, bleiben die Verkaufszahlen von DAB trotz aller gegenseitigen "Erwartungen" der DAB Lobby im Keller. UKW ist für 90% der Leute und des Radiokonsums noch lange gut.

UKW-Radio dient als Nachrichtenversorger, der Musikausstoß dürfte rund 80% der Leute kalt lassen. DAB bietet leider immer noch keine interessante Auswahl, dafür aber jede Menge Sektiereformate. Ehe sich das nicht ändert sehe ich schwarz.

In 10-15 Jahren wird sich das mobile Internet so entwickelt haben, dass das bisschen Audiodaten locker mit übertragen werden kann.

In 1-5 Jahren würde ich meinen

Denn ein fester und wie ich finde, sehr wichtige Bestandteil des Radios, welcher heute wie früher den Erfolg dieses Mediums ausmacht fehlt völlig: Das Menschliche am Radio.

Das wird es auch weiterhin geben, mein Vorschlag bezog sich einzig und allein auf zusätzliche Musikfarben und spezifische Genresender. Und wenn ich an die heutige Privatradiolandschaft mit ihren Moderationskonserven denke hat sich die Prophezeiung längst bewahrheitet, allerdings in negativer Hinsicht. Mit alternativen Musikkonzepten kann man nicht nur neue Zielgruppen binden sondern vor allem die Resonanz klar umrissener Formate testen. Diese Zusatzangebote könnten das deutsche Radio wirklich revolutionieren.
 
ricochet schrieb:
DAB bietet leider immer noch keine interessante Auswahl aber dafür jede Menge Sektiereformate.
An sich sind Spartensender ja nicht schlecht, aber bitte in ausreichender Zahl, um wirklich einen Kaufanreiz zu schaffen.

DAB+ bietet viele Chancen, nur werden sie bisher in Deutschland nicht genutzt.
 
Die Frage sollte nicht lauten ob LTE statt DAB, sondern LTE trotz DAB. Internetradio sollte immer nur ergänzend zum Tragen kommen, denn ansonsten wäre die Grundversorgung in Gefahr. Was die Akzeptanz betrifft spricht vieles gegen Internetradio im Generellen:
- komplizierte Handhabung durch ständiges Mitschleppen von SIM Karten oder höheren Kosten durch zusätzliche Freischaltung eines meiner Internetgeräte.
- Unübersichtlichkeit durch zu große Auswahl
- abhängigkeit vom Mobilfunkbetreiber
- kompliziertere Gerätebedienung

- Also ich habe mein UKW-Radio, WLAN-Hotspot, Navi, Internet, IT-Radio, etc. immer in der Tasche. Die SIM-Karte empfinde ich überhaupt nicht als eine zu "schleppende" Last.
- Mit "TuneIn" ist das Webradioangebot alles andere als kompliziert zu bedienen und über Unübersichtlichkeit kann ich mich auch nicht beklagen.
- Mein Mobilfunkanbieter (früher Mannesmann, heute Vodafone) hat mich noch nie richtig im Stich gelassen. Das Netz ist ordentlich ausgebaut (GSM und UMTS mit HSDPA) und sehr stabil. Wenn ich mich recht erinnere, ist das D2-Netz seit 1994 in meiner Umgebung nur zwei Mal komplett ausgefallen. (Früher waren eher Monster-Handys und schmalbrüstige Akkus das Problem.)
- Mein Android-Handy ist eigentlich recht narrensicher zu bedienen.
- Ein 25 GB-Paket benötige ich momentan ohnehin aus beruflichen Gründen. Die Monatsgebühr von knapp € 53.- Netto läßt sich zudem prima von der Einkommenssteuer absetzen. :)

Ich freue mich auf LTE. Da bei uns in Düsseldorf das Netz bereits halbwegs ausgebaut ist und an meinem Wohnort der offiziellen Verbreitungkarte nach auch Indoorversorgung gegeben ist, werde ich einer der ersten LTE-Kunden werden. Mobilfunk hat micht schon immer fasziniert.
Ach so, man kann eigentlich schon heute über UMTS ganz hervorragend Radio hören, wenn man sich zur Hauptverkehrszeit nicht gerade am Hauptbahnhof oder am Flughafen aufhält. Einziger Wermutstropfen: Die Bahn spielt in ihren Regionalzügen nicht mit, da sie dort keine Repeater installiert. :mad:
Zu Hause empfange ich den DLF, France Bleu, BBC Radio Scotland und Absolute Radio aber auch noch gerne über meinem ITT Schaub-Lorenz Touring 101 via Mittelwelle. ;) (DLF via UKW ist wegen dem "Nordhelle-Wesel-Problem" in Düsseldorf problematisch.)
Wer braucht schon DAB+....
 
- Ach so, man kann eigentlich schon heute über UMTS ganz hervorragend Radio hören, wenn man sich zur Hauptverkehrszeit nicht gerade am Hauptbahnhof oder am Flughafen aufhält. Einziger Wermutstropfen: Die Bahn spielt in ihren Regionalzügen nicht mit, da sie dort keine Repeater installiert. :mad:

Da liegt dann auch das Problem. Sobald eine Masse Menschen auf einem Haufen gleichzeitig ins Internet geht, kommt es zu Problemen. Da muss man erstmal abwarten, wie da die technischen Lösungen in nächster Zeit aussehen.
 
LTE: L.eert die T.aschen der E.ndverbraucher.
Ich habe das Geld dafür nicht. Ich kann mir gerade so DSL leisten. Da bleibe ich bei UKW/DAB
 
@Nordi207: LTE befindet sich derzeit noch in der Aufbauphase.
Mit einer Absenkung der Preise ist jedoch in den kommenden Jahren zu rechnen, genauso wie seinerzeit bei den DSL-Anschlüssen.
 
Für was LTE?

Mit meinem Samsung Galaxy S2 und ner Flatrate mit 5Gb kann ich den ganzen Monat die Sender hören wo ich will!
 
@Leukozyt: Wenn es der Bahn nicht nur um den Profit ginge, könnte man alle Nahverkehrszüge mit kostenlosem WLAN ausstatten. Das wäre auch mal ein echter Anreiz, vom PKW auf die Bahn umzusteigen und zusätzliche Kunden zu gewinnen.
In der Servicewüste Deutschland wird man darauf wohl vergebens hoffen. Stattdessen werden die Fahrpreise ständig angehoben. :mad:
 
@Leukozyt: Wenn es der Bahn nicht nur um den Profit ginge, könnte man alle Nahverkehrszüge mit kostenlosem WLAN ausstatten. Das wäre auch mal ein echter Anreiz, vom PKW auf die Bahn umzusteigen und zusätzliche Kunden zu gewinnen.

Ach so, die Fahrgäste kommen also hauptsächlich, um in den NAHVERKEHRS-(!!!)-Zügen Gratis-WLAN zu nutzen (dessen Kosten die Bahn aus eigener Tasche trägt) und nicht, um von A nach B zu fahren? Oder kommen die etwa alle, um sich kostenlos mobil an der Sendervielfalt im Internet zu erfreuen?

SCNR, aber das Thema hier ist schon wieder sehr hart am Limit des Lächerlichen...
 
DAB+ ist ein wirklich gute Technik die es ermöglicht Radio in sehr guter Qualität zu hören, leider wird es von den keinem Radiosender teschnisch ausgereizt. Wer möchte sich gerne einen DAB Gerät zulegen um Radio in Monoübertragung und in schrecklicher Tonqualität hören. Sollte die Entwicklung weiter in diese negative Richtung voranschreiten, wird sich das DAB+ System auf langfirstige Sicht nicht durchsetzen können. Immer mehr Radiosender erkennen daher, die Notwendigkeit das Geld besser in Online-Streams zu investieren um damit die jüngere Generation zu erreichen und Ihnen diese Technologie schmackhaft zu machen. Ich sehe leider keine Zukunft für DAB+ und finde es sehr Schade, dass diese Technik nicht optimal ausgenutzt wird und die Möglichkeiten die sich dadurch ergeben, nicht ausgereizt werden. Es gibt kaum einen Sender der auf DAB+ ein besonders gutes Programm mit einer vollen Tagesmoderation produziert und kaum eine Sendung in der Live moderiert wird. Durch eine Technik wie LTE wird mir auch ermöglicht, dass ich den kleinen Lokalsender von meinem Heimatort auch noch in Bayern oder Sachsen hören kann. Daher stehen dann auch die öffentlich rechtlichen Regionalsender wie SWR3 oder NDR2 in starker Wettbwerb, weil die Ausstrahlung nicht nach Regionen begrenzt wird.

Lutz Kuckuck, Geschäftsführer RADIOZENTRALE GmbH „Vor allem der Massenabsatz der Smartphones sorgt dafür, dass Radio in der Hand- und Hosentasche unterwegs stets dabei ist. Die Herausforderung war und ist, zum Relevant Set auf dem Smartphone zu werden, denn All-in-one-Geräte bieten dem Nutzer eine Vielzahl von Alternativen. Radio hat hier seine Chance ergriffen: Es stehen nicht nur Apps für jedwede Plattform zur Verfügung, der Hörer bekommt auch über den Stream hinaus zahlreiche Zusatzfeatures – von Reporter- oder Vorhör-/Nachhörfunktionen bis zum Aufwachen durch die Stimme des Lieblingsmoderators. Und das honorieren speziell unsere jungen Hörer - auch durch eine längere Nutzungsdauer.“ Quelle: Radioszene.de

Diese Entwicklung wird in Zukunft noch mehr an Akzeptanz und Popularität in der Werberelevanten Zielgruppe gewinnen und der Erfolg des Übetragungsweges durch mobile Internetübertragung ist damit kaum zu stopen. Der Ausbau des LTE Netzes und der Preisverfall von nötigen Flatrates wird dafür sorgen, dass in Zukunft die Hörgewohnheit vom üblichen Radio auf neue mobile Endgeräte verschieben wird.Wir sehen den Trend zum Onlinestream besonders deutlich bei allen großen Automobilhersteller. Der Autohersteller BMW plant einen LTE Übertragunsweg für Streaming in seinen neuen Fahrzeugen. In dieser Technologie sehen viele Hersteller mehr Potenzial als in den Einbau von DAB+ Radiogeräten. Mit einem installierten TuneIn Radio App in einem Fahrzeuen, wäre eine Bedienung von Internetradio für jeden Internetneuling ein Kinderspiel, das würde jeder Renter ohne Computererfahrung bewältigen können. Das neue System wäre mit so einem Programm genauso leicht zu bedienen wie das normale Autoradio. Jeder mündige Bürger der ein heute gewöhnliches Radiogerät handhaben kann, wird auch mit einem System wie z.B. TuneIn leicht klarkommen und schnell damit vertraut werden.


BMW-Entwicklungschef Klaus Draeger im Interview zu neuen Technologieentwicklungen.

Sie kooperieren in den USA mit dem Internet-Radio-Service Pandora. Wann kann man in Europa mit einer solchen Lösung rechnen?
Wir wollen das demnächst anbieten, müssen aber noch einige Eckpunkte wie die Urheberrechte prüfen. Wir sind diesbezüglich mit geeigneten Partnern im Gespräch. Diese Innovationen verlangen allerdings auch nach einem geeigneten Datentransfer ins Fahrzeug.

Ohne LTE-Technologie ist das nur schwer vorstellbar.
Da haben Sie Recht. LTE überzeugt mit schnellen Datenübertragungsraten im Bereich von 100 Mbit pro Sekunde. Mit UMTS können Sie gerade mal 14,4 Mbit pro Sekunde realisieren. LTE ermöglicht somit einen viel schnelleren Zugriff auf das Internet und dessen Inhalte. Wir beherrschen LTE und werden mit dem neuen Mobilfunkstandard ab 2014 den technischen Vorsprung der BMW Group weiter ausbauen. Das ist unser Ziel und Anspruch.

Welchen Anspruch haben Sie in Sachen Apps? Schließlich ist das ein Hype-Thema. Anders gefragt: Was können die Kunden 2012 erwarten?
Wir bieten derzeit schon eine Fülle von Applikationen. Nehmen wir nur einmal den Social-Media-Bereich mit Twitter und Facebook. Der nächste Schritt sind Office-Anwendungen. Hinzu kommt der Komplex rund um das Thema Mail. Die Frage ist doch: Wie gehen wir damit im Auto um? Wir werden noch in diesem Jahr eine Fülle innovativer Lösungen dazu anbieten. Lassen Sie sich überraschen. Quelle: Car-it
 
muted schrieb:
Ach so, die Fahrgäste kommen also hauptsächlich, um in den NAHVERKEHRS-(!!!)-Zügen Gratis-WLAN zu nutzen (dessen Kosten die Bahn aus eigener Tasche trägt) und nicht, um von A nach B zu fahren? Oder kommen die etwa alle, um sich kostenlos mobil an der Sendervielfalt im Internet zu erfreuen?

SCNR, aber das Thema hier ist schon wieder sehr hart am Limit des Lächerlichen...
Sorry, aber Deine Reaktion ist wieder mal "typisch deutsch": Wenn ich bei einem Bahnunternehmen das Sagen hätte, würde ich mich um die Einführung von kostenlosen mobilen WLAN-Hotspots bemühen, um möglichst viele potentielle Fahrgäste, die bisher noch den PKW nutzen, zum Umstieg zu bewegen.
Wenn man Kunden auf dem Weg zur Arbeit die Möglichkeit bietet, ihre Mails zu checken und sich im Internet über die neuesten Nachrichten zu informieren, wäre das ein substantieller Mehrwehrt, der in einem PKW allein schon aus Sicherheitsgründen für den Fahrzeuglenker niemals hergestellt werden kann.
Klar kostet das in der Anfangszeit einen Batzen Geld, dafür sind die Gewinnaussichten jedoch relativ hoch: Gerade für die technikaffine, jüngere Generation dürfte dies einen entscheidenden Grund darstellen, um auf die Verwendung eines PKWs zu verzichten und stattdessen die Bahn zu nutzen.

In England ist so etwas sicher leichter machbar als in Deutschland mit seinem Heer von Bedenkenträgern: Man ist halt in deutschen Landen, wenn es um neue, innovative Ansätze geht, die auch noch eine Menge Geld kosten, äußerst zurückhaltend.
Kein Wunder, dass DAB in Großbritannien zu einem Erfolg wurde, während man in Deutschland gerade dabei ist, die gleichen Fehler, die man bei DAB gemacht hat, im Kontext von DAB+ zu wiederholen. Konkret denke ich da an die Belegung der Landesmuxe, wo es mit Ausnahme von Bayern und Berlin, kaum attraktive Zusatzprogramme geben wird, höchstens vielleicht ein oder zwei Ableger der jeweiligen UKW-Kette und vielleicht noch ein fremdsprachiges Programm, mehr aber auch nicht.

mehr-privatradio schrieb:
DAB+ ist eine wirklich gute Technik die es ermöglicht Radio in sehr guter Qualität zu hören, leider wird es von den keinem Radiosender teschnisch ausgereizt. Wer möchte sich gerne einen DAB Gerät zulegen um Radio in Monoübertragung und in schrecklicher Tonqualität hören. Sollte die Entwicklung weiter in diese negative Richtung voranschreiten, wird sich das DAB+ System auf langfirstige Sicht nicht durchsetzen können. Immer mehr Radiosender erkennen daher, die Notwendigkeit das Geld besser in Online-Streams zu investieren um damit die jüngere Generation zu erreichen und Ihnen diese Technologie schmackhaft zu machen. Ich sehe leider keine Zukunft für DAB+ und finde es sehr Schade, dass diese Technik nicht optimal ausgenutzt wird und die Möglichkeiten die sich dadurch ergeben, nicht ausgereizt werden. Es gibt kaum einen Sender der auf DAB+ ein besonders gutes Programm mit einer vollen Tagesmoderation produziert und kaum eine Sendung in der Live moderiert wird.
Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen.

Wenn man wollte, könnte man so viel aus DAB+ rauholen, indem man bspw. für den Betrieb von Multiplexen in den Ballungsräumen unterschiedliche Unternehmen beauftragt und diesen die Möglichkeit gibt, Kapazitäten zu eigenen Konditionen auszuschreiben.
Dies ist aber in Deutschland nicht möglich, denn in diesem Zusammenhang greift ja schließlich die Rundfunkgesetzgebung und die ist nunmal darauf ausgerichtet, den Status Quo zu schützen und Konkurrenz für die bereits auf dem Markt befindlichen Akteure zu verhindern.
 
WLAN gibt's z.B. schon in niederländischen oder britischen Zügen, in Basel hat vor wenigen Wochen der erste Straßenbahnbetrieb WLAN in seinen Trams eingeführt und beim Schweizer PostAuto (größter Busbetrieb des Landes) wird es ebenfalls demnächst eingeführt. Nun stehen auch die SBB unter Zugzwang (haha, versteht ihr...? ZUGzwang! *BRÜLL* ähm...), wo man ab 2014 zwar ebenfalls einen Internetzugang im Zug bieten will, momentan aber die Netze entlang der Strecken für solche Belastungen oft noch gar nicht ausgelegt sind.

Aber klar, alles von UKW und DAB+ auf Internet, finde ich prima! Dann brauch ich mir im Ausland mit seinen horrenden Gebühren künftig auch gar keine Gedanken mehr darüber zu machen, was ich hören will - ich kann mir Radio hören dann schlicht nicht mehr leisten! Außer im NS- oder Virgin-Trains-Zug. Geil!
 
Es ist völlig sinnlos auf die Realität hinzuweisen. Hier wird alles immer billiger und schneller.............
Die Kosten für die Einspeisung und Verbreitung von Programmen im Internet steigen immer weiter, was beim DLF dazu führt, dass man nur 500 Zugänge bezahlen kann und will. Kein Anbieter kann sich gegenwärtig und zukünftig leisten, statt Rundfunk seine Programme nur noch ü
ber das Internet zu verbreiten.

Noch einmal....Datenvolumen wird immer teurer, und das ist keine Frage des Netzausbaus.

Aber es ist sinnlos bei diesen Traumtänzern hier.
 
LTE, auch Mobilfunk der 4. Generation genannt, startet gerade erst. Wann wird der flächendeckend ausgebaut sein? Der Mobilfunk der Generation 3.5 (HSDPA) ist es vielleicht zu 20 % (die Zahlen sind von mir geschätzt und über alle 4 Mobilfunknetze gemittelt), der Mobilfunk der Generation 3 (UMTS) ist es zu 50 %, bei der Version 2.5 (EDGE) sind es bei der Telekom 99 % und bei den anderen Netzen maximal 70 % in der Fläche. Ich persönlich rechne mit einem deutschlandweit empfangbaren LTE nicht vor 2023.

Meine Erfahrungen in einem Gebiet, das nach Angaben des Netzbetreibers zu 100 % mit 3,5G, oder 3G versorgt ist:
Internetradio im Auto bietet mindestens 8 mal schlechteren Empfang als UKW und ist damit untauglich.
Beispiel: Ich habe ein Auto ohne metallbeschichtete Fenster und ein iPhone 4, das per Adapter ans Autoradio angeschlossen ist. Ich bewege mich im angeblich 2. besten mobilen DatenNetz (Vodafone). Auf einer Autobahnfahrt von Potsdam zum Funkturm Berlin - also in einem Gebiet in dem die Mobilfunkversorgung ausweislich der Versorgungskarten bereits sehr gut ausgebaut ist - ist ein 128 kBits Stream 8 mal sekunden-, oder minuten(!)lang abgebrochen. Zum Vergleich UKW oder Langwelle reißen auf der gleichen Strecke insgesamt 0 Sekunden ab. Ich höre gerne RadioÜbertragungen auch in Qualitäten bei denen jeder Beifahrer protestiert. Aber diese Abrisse sind auch mir zuviel. Bei einem Wortradio sind sie noch tödlicher.

Fazit: Internetradio im Audio fällt durch.
Nochmal: bei mehr als 2 Aussetzern pro Tag setzt es Hiebe von der Beifahrerin. (Hinweis: Rauschen, Knistern, oder Lautstärkeabfall sind keine Aussetzer)

Einen breiten Erfolg beim mobilen Empfang von Internetradio sehe ich in den nächsten Jahren nicht.
 
Sorry, aber Deine Reaktion ist wieder mal "typisch deutsch": Wenn ich bei einem Bahnunternehmen das Sagen hätte, würde ich mich um die Einführung von kostenlosen mobilen WLAN-Hotspots bemühen, um möglichst viele potentielle Fahrgäste, die bisher noch den PKW nutzen, zum Umstieg zu bewegen.
Wenn man Kunden auf dem Weg zur Arbeit die Möglichkeit bietet, ihre Mails zu checken und sich im Internet über die neuesten Nachrichten zu informieren, wäre das ein substantieller Mehrwehrt, der in einem PKW allein schon aus Sicherheitsgründen für den Fahrzeuglenker niemals hergestellt werden kann.
Klar kostet das in der Anfangszeit einen Batzen Geld, dafür sind die Gewinnaussichten jedoch relativ hoch: Gerade für die technikaffine, jüngere Generation dürfte dies einen entscheidenden Grund darstellen, um auf die Verwendung eines PKWs zu verzichten und stattdessen die Bahn zu nutzen.

Auch auf die Gefahr hin, dich mit der Realität in Kontakt zu bringen:

- Sofern es sich rentieren würde oder ein potenzieller Markt dafür bestünde (abseits der technischen Realisierbarkeit), würden hochdotierte Manager in den Eisenbahnunternehmen unter Garantie schon auf diese Idee gekommen sein und sich die Frage nach Kosten/Nutzen mittels der Marktforschung und per spitzem Bleistift bereits beantwortet haben.

- für das Checken von eMails und das Lesen von Nachrichten reicht UMTS/EDGE auch, das ist bereits vorhanden, auch ist die Datenübertragung nicht sonderlich zeitkritisch

- kostenloses WLAN ist für viele offenbar KEIN hinreichender Grund, das Auto stehenzulassen und stattdessen (sofern überhaupt möglich) mit dem Zug zu fahren. Das ist schlicht und ergreifend Quatsch, weil im Vordergrund nicht das tolle Gratis-WLAN steht sondern die Transportdienstleistung!

- Die Nutzung von Regionalbahnen (kurze Strecken, viele Halte) unterscheidet sich erheblich von der der Fernzüge (lange Strecken, wenige Halte). Die Zeit, die jemand potenziell in einer Regionalbahn verbringt ist also kürzer. Die Zeit ggf. ohne Internet dazwischen folglich auch, also sicher auch "verkraftbarer". In Fernzügen mag das anders aussehen. Diese nutzen aber viele Leute eben auch geschäftlich, sie haben während der Reisezeit also meist anderes zu tun, als in Echtzeit Musikdienste über das Internet zu nutzen. Für das Abfragen von eMails (sofern UMTS da nicht auch ausreicht) und anderen relativ wenig zeitkritischen Dingen, könnte das Zug-Internet wohl gut sein. Leute, die hierauf angewiesen sind, haben überlicherweise aber auch eine ganz andere Preisbereitschaft.


Aber gut, das ist nur die Realität, ich will ja niemanden in seinen Träumen stören ;)
 
Was passiert in den Grenzregionen und im Ausland mit der Radioversorgung über mobiles Internet? Wird man dann zum Mobilfunkschuldner?
 
Der Ausbau des LTE Netzes und der Preisverfall von nötigen Flatrates wird dafür sorgen, dass in Zukunft die Hörgewohnheit vom üblichen Radio auf neue mobile Endgeräte verschieben wird.

LTE wird es flächendeckend erst in einigen Jahren geben (wenn überhaupt...), ein Preisverfall ist für die Mobilfunkbetreiber nicht zu "befürchten". Und mit 5 GB Datenvolumen kommt man nicht sehr weit. Mal abgesehen davon, daß ein ordentlicher Mobilfunkempfang nicht immer und überall gewährleistet ist.
 
Kurzwellenfreak schrieb:
Es ist völlig sinnlos auf die Realität hinzuweisen. Hier wird alles immer billiger und schneller.............
Die Kosten für die Einspeisung und Verbreitung von Programmen im Internet steigen immer weiter, was beim DLF dazu führt, dass man nur 500 Zugänge bezahlen kann und will. Kein Anbieter kann sich gegenwärtig und zukünftig leisten, statt Rundfunk seine Programme nur noch über das Internet zu verbreiten.

Noch einmal....Datenvolumen wird immer teurer, und das ist keine Frage des Netzausbaus.
Natürlich hängen die Trafficpreise nicht mit dem Ausbau des LTE-Netzes zusammen.

Ich möchte allerdings, was die Kosten für die Programmverbreitung im Internet angeht, eine einfache Rechnung aufstellen:

Ein Server mit einem Uplink von dezidierten 1 Gbit/s kostet etwa 1000€ pro Monat.
Mit 1 Gbit/s könnte man mehr als 7800 Hörer mit einem 128-kbit-Stream versorgen.
1 Mio Hörer fallen somit mit etwa 130.000€ zu Buche.

Natürlich weiß ich nicht, welche Beträge der DLF für seine terrestrische Verbreitung aufwendet, diese sind jedoch ganz sicher nicht unerheblich.
Interessant dürften vor allem die Kosten für die Mittelwellenverbreitung sein, wenn man diese in Beziehung setzt zur Anzahl derjeniger, die das Programm tatsächlich auf diesem Wege hören.

radneuerfinder schrieb:
LTE, auch Mobilfunk der 4. Generation genannt, startet gerade erst. Wann wird der flächendeckend ausgebaut sein?
Dazu gibt es doch Informationen: http://www.lte-netz.info/lte-netzausbau/

Folgender Hinweis lässt aufhorchen:
LTE-Netz.info schrieb:
Die Auflagen der Bundesnetzagentur haben mit der Versteigerung der einzelnen Frequenzbereiche auch die Voraussetzung damit verknüpft, dass alle Mobilfunkbetreiber zusammen bis Ende 2016 90% der mit DSL unterversorgten Gebiete in Deutschland an das LTE Netzwerk anzuschließen.
D.h. nicht in den Ballungsräumen, sondern gerade in den strukturschwachen Gebieten wird es eine besonders gute LTE-Versorgung geben.
Zugegeben: Mir fällt es etwas schwer, zu glauben, dass irgendwelche abgelegenen Dörfer in der Eifel oder im Westerwald künftig genauso gut mit LTE versorgt sein sollen, wie mittelgroße Ortschaften und Großstädte, aber warten wir es ab.

muted schrieb:
- Sofern es sich rentieren würde oder ein potenzieller Markt dafür bestünde (abseits der technischen Realisierbarkeit), würden hochdotierte Manager in den Eisenbahnunternehmen unter Garantie schon auf diese Idee gekommen sein und sich die Frage nach Kosten/Nutzen mittels der Marktforschung und per spitzem Bleistift bereits beantwortet haben.

- für das Checken von eMails und das Lesen von Nachrichten reicht UMTS/EDGE auch, das ist bereits vorhanden, auch ist die Datenübertragung nicht sonderlich zeitkritisch

- kostenloses WLAN ist für viele offenbar KEIN hinreichender Grund, das Auto stehenzulassen und stattdessen (sofern überhaupt möglich) mit dem Zug zu fahren. Das ist schlicht und ergreifend Quatsch, weil im Vordergrund nicht das tolle Gratis-WLAN steht sondern die Transportdienstleistung!

- Die Nutzung von Regionalbahnen (kurze Strecken, viele Halte) unterscheidet sich erheblich von der der Fernzüge (lange Strecken, wenige Halte). Die Zeit, die jemand potenziell in einer Regionalbahn verbringt ist also kürzer. Die Zeit ggf. ohne Internet dazwischen folglich auch, also sicher auch "verkraftbarer". In Fernzügen mag das anders aussehen. Diese nutzen aber viele Leute eben auch geschäftlich, sie haben während der Reisezeit also meist anderes zu tun, als in Echtzeit Musikdienste über das Internet zu nutzen. Für das Abfragen von eMails (sofern UMTS da nicht auch ausreicht) und anderen relativ wenig zeitkritischen Dingen, könnte das Zug-Internet wohl gut sein. Leute, die hierauf angewiesen sind, haben überlicherweise aber auch eine ganz andere Preisbereitschaft.
Offenbar wird eine neue Technologie in Deutschland nur noch dann eingeführt, wenn sich mit hoher Sicherheit einen möglichst großer Gewinn abzeichnen lässt.
Wie ich bereits schrieb: Genau diese mangelnde Risikobereitschaft ist ganz wesentlich dafür verantwortlich, dass alle bisherigen Versuche, hierzulande digitales Radio einzuführen, gescheitert sind.

Handydoctor schrieb:
Was passiert in den Grenzregionen und im Ausland mit der Radioversorgung über mobiles Internet? Wird man dann zum Mobilfunkschuldner?
Wer redet denn hier davon, dass der terrestrische Rundfunk komplett durch Webradio abgelöst werden soll?
Ich verstehe diese Diskussion so, dass durch den Ausbau von LTE künftig ein interessantes Zusatzangebot auch mobil zur Verfügung stehen wird.
Natürlich wird die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin den terrestrischen Rundfunk bevorzugen. Wer jedoch das Radio nicht nur zur Berieselung einschaltet, für den gibt es keine bessere Alternative als das Webcasting: Nirgendwo ist die Programmauswahl so groß.

Noch gut kann ich mich daran erinnern, als ich 2004 zum ersten Mal einen Blick auf das Shoutcast-Verzeichnis geworfen habe: Damals waren darüber etwa 8000 Webradios abrufbar. Heute, gerade mal 8 Jahre später, sind es inzwischen bereits mehr als 51.000!
51.000 Streams...wer soll die alle hören?! :confused: :D

Aber: Je größer die Auswahl, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass auch Anhänger exotischer Formate auf ihre Kosten kommen (und die anderen sowieso)! ;)
 
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