Auch wenn ich von der MA als solcher nicht viel halte, für eine grundsätzliche Einschätzung der Hörgewohnheiten muß sie mir, auch weil andere Erhebungsmethoden Fehlanzeige sind, immer noch gut genug sein. Alles in allem deckte sich meist mein Eindruck mit Zugewinnen oder Verlusten. Aber dieses Mal kann ich, für Norddeutschland gesprochen, die Gewinne / Verluste bei vielen Stationen einfach nicht nachvollziehen.
Mal in Kürze:
Bremen 1 gewinnt: Geht in Ordnung.
das Programm mit seiner regionalen Verankerung wird auch nach meinem Eindruck im Nordwesten immer mehr gehört.
Bremen 4 gewinnt: Kann ich nicht nachvollziehen.
Nach meinem Eindruck empfinden viele die Musik bei RB4 unausgewogen, Kultfaktor sinkt.
ffn gewinnt: Kann ich nicht nachvollziehen.
ffn setzt zwar verstärkt auf eine "Niedersachsen-Farbe", was m.E. aber nur Verpackung ohne Inhalt ist. Die Musik ist weder Fisch noch Fleisch, man weiß nicht in welche Richtung ffn eigentlich hin möchte (mal N-Joy angreifen oder doch bei NDR2 Hörer holen?)
Antenne verliert: Kann ich nicht nachvollziehen.
Die Musik bei Antenne ist in letzter Zeit stimmiger und älter geworden. Wird nach meinem Eindruck doch mehr als Mitbewerber ffn gehört.
Radio 21 verliert: Mein Eindruck.
Es bietet sich an, den Sender neu auszurichten und ihn in etwa zwischen NDR1 Nds und Antenne zu platzieren. Ein etwas jüngeres Format als das von Bremen 1, damit wäre noch viel zu holen (das aber mal am Rande...).
RHH gewinnt: Kann ich nicht nachvollziehen.
Hätte gedacht, daß die bestenfalls (auf hohem Niveau) stagnieren. Noch mal hinzugewonnen, nicht schlecht...
Oldie 95 gewinnt: Geht in Ordnung.
Wird in HH recht viel gehört, NORA spielt eine geringere Rolle, ist auch schlechter empfangbar.
RSH gewinnt: Kann ich nicht nachvollziehen.
Eher doch ein flaches, plattes Programm.
NDR2 verliert: Kann ich nicht nachvollziehen.
Seit mehreren Monaten macht man ein Top-Programm in Musik und auch in locker wirkender Moderation, setzt auf ganz neue Musik und Sachen, die woanders nicht laufen.
So, mal ein hoffentlich nicht zu gefärbter Kurzeindruck, hoffentlich ebenso aus vielschichtiger Hörersicht. Zu den einzelnen Programmen kann man noch sehr viel schreiben, lasse ich aber mal. Es zeigt sich, daß regionale Identität ein wichtiges Kriterium norddeutscher Programme ist. Und das könnte ein kleines Manko bei NDR2 sein.
Vielleicht bin ich aber auch nur mit der Schilderung des Istzustandes der Programme und meiner Eindrücke im voraus und dies wird erst zahlenmäßig in der nächsten MA abgebildet...