Media-Analyse 2011 Radio I: Reaktionen und Meinungen

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aber davon mal abgesehen, ein Handynutzer, der unterwegs (Arbeit, Freizeit, Einkaufen etc) ist, wird wohl kaum Zeit, Lust oder Geduld für eine Umfrage haben, da liegt imho das wesentlichere Problem

So ist es. Aus meiner Erfahrung als früherer nebenberuflicher Interviewer für ein Marktforschungsinstitut kann ich berichten, dass die Zeitknappheit (plus Genervtheitsfaktor) des Interviewten einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Verlauf des Interviews nimmt. Setzen wir einmal voraus, dass der Interviewer trotz aller Gegenwehr seines Opfers beharrlich und ehrlich bleibt und (wie selbstverständlich auch ich damals) alle Fragen ordnungsgemäß abfragt, statt einen Teil womöglich selbst auszufüllen, so nimmt das Interview mit einem Desinteressierten und Zeitknappen zuweilen einen Verlauf wie folgt: "Hören Sie häufiger Welle Fidelbums oder lieber Radio...." --- "Jajaja, schreiben Sie Radio Fidelbums". Wenn jener zeitknappe und umtriebige Zeitgenosse überhaupt erreicht wird. Aber dazu hatte ich mich ja eben bereits geäußert.
 
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Die Grundsätze, die für die Ermittlung der Fersehquoten gelten, sollten auch auf die Radionutzung übertragen werden. Man bräuchte eine demographisch und ethnisch repräsentative Gruppe von Testpersonen, die während einer Erhebungsperiode möglichst penibel Rechenschaft über ihr Hörverhalten ablegt. Wenn man auf technische Hilfsmittel verzichten will, bleibt nur die Tagebuchmethode. Das derzeitige Verfahren ist schlicht und einfach unwissenschaftlich und damit unzuverlässig.
 
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zu den "Auskunftsverweigerern" siehe etwa auch diese Imagekampagne: Sag ja zur Marktforschung
http://www.deutsche-marktforscher.de/

so ganz ohne Grund gibt es sie wohl nicht ;)

Na sicher. Das war zu meiner Zeit schon ein großes Thema. Das Desinteresse der Leute ist sehr groß - gut, es war in meinem Fall ja nur Marktforschung über Produkte & Werbespots und der ein oder andere mag einwenden wollen, dass es bei der MA ja um etwas ganz anderes, viel erhabeneres, höheres geht, nämlich die Quoten des HÖRFUNKS... LOL... die Befragten werden das leider anders bewerten - wie ich in einem anderen Thread schon mal schrieb, hat Unterhaltungsradio hierzulande eher den Stellenwert von Tütensuppe.
Die MA habe ich nicht als Interviewer, sondern von der anderen Seite kennengelernt: als Interviewter. Das hätte normalerweise nie stattfinden können, da auch ich telefonisch schwer erreichbar bin, Anrufbeantworter, Abneigung gegen Umfragen usw. , aber es fand dann doch statt, bei meiner damaligen Freundin. Die wurde angerufen, als ich gerade da war und reichte mir gelangweilt den Hörer rüber, denn ich hätte es doch auch irgendwie mit Radio und so. Nun wohnte meine Freundin allerdings in einer ganz anderen Stadt als ich, der ich nur zufällig in diesem statistisch ausgewählten Haushalt weilte - der Interviewer jedoch war, sagen wir mal, flexibel ;) Er wurde mit einem geduldigen Interviewpartner belohnt, der die Gelegenheit gerne nutzte, sich zum Rundfunk in NRW zu äußern - naja, genützt hats dann leider doch nichts, denn die Sender existieren noch ;)
Fazit meiner kleinen Anekdoten: Bestenfalls mißt die MA den Bekanntheitsgrad. Man könnte das einmal ausprobieren: Kurz vor der MA überall Plakate eines fiktiven Radiosenders, der noch nie im Äther zu hören war, aufhängen. Radio Fidelbums. Vielleicht noch ein Konzert durch ihn sponsern. Wär mal interessant, welche Quoten dieser Sender wohl in der MA ausgewiesen bekäme :D
Wieder mal so eine subversive Idee vom ollen Kramer... ;)
 
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rbb sendet erfolgreichstes Radioprogramm in der Region

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) stellt weiterhin das erfolgreichste Programm auf dem Radiomarkt in der Region Berlin-Brandenburg. In der MA 2011/I behauptet Antenne Brandenburg mit 208.000 Hörerinnen und Hörern pro Durchschnittsstunde zum 12. Mal in Folge seine führende Position. Damit liegt das Programm trotz leichter Verluste weiter vor der kommerziellen Konkurrenz.

radioBerlin 88,8 ist mit einem Plus von 2.000 Hörerinnen und Hörern pro Durchschnittsstunde auf jetzt 106.000 weitgehend konstant.

Fritz erreicht 81.000 Hörerinnen und Hörer pro Durchschnittsstunde und kann seine Position bei leichten Verlusten ebenfalls stabil halten.

Inforadio verliert nach Zuwächsen bei den vergangenen beiden MA jetzt 4.000 Hörerinnen und Hörer pro Durchschnittsstunde und erreicht 51.000 Menschen in der Region.

Radioeins kann den Höhenflug des Jahres 2010 mit dem besten Ergebnis seit seiner Gründung nicht fortsetzen und kommt auf 80.000 Hörerinnen und Hörer pro Durchschnittsstunde (minus 35.000).

Das Kulturradio verliert in der für werbefreie Programme gültigen Währung „Tagesreichweite Montag bis Freitag“ 14.000 Hörer und kommt nun auf 115.000 Hörer.

Programmdirektorin Dr. Claudia Nothelle: „Der rbb behauptet sich in der Region mit dem erfolgreichsten Radioprogramm für Berlin und Brandenburg. Gleichwohl verzeichnen einige rbb-Programme Hörerverluste, deren Ursachen wir analysieren und beheben wollen.“

http://www.rbb-online.de/unternehmen/programm/medienforschung/rbb_sendet_erfolgreichstes.html

NEIN!!!


Nur radioBerlin 88,8 kann gern zurück optimiert werden, wie es früher mal war! Mehr Service, mehr Regionales, mehr interessante (Musik-)Sendungen!
 
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In den USA wird die Radionutzung übrigens zum Teil noch mit dem klassischen Tagebuch, teilweise aber auch mit so genannten PPMs, Portable People Meters, aufgezeichnet. Die PPMs haben einen kleinen Clip und können beispielsweise am Gürtel befestigt werden und messen die Radionutzung passiv ohne weiteres Zutun des Studienteilnehmers. Die PPMs scheinen aber sehr teuer zu sein, weswegen gerade in kleineren Märkten auch weiterhin auf Tagebücher zurückgegriffen wird. Kritisiert wird derzeit auch, dass die PPM-Panels noch zu klein wären. Und auch bei den PPMs ist die Bereitwilligkeit zur Teilnahme vor allem bei Schwarzen, Lateinamerikanern, aber auch bei jungen Menschen eher gering, d. h. hier steht die Marktforschung vor dem gleichen Problem wie schon bei der Telefonbefragung.

In den Märkten, in denen vom Tagebuch auf PPMs umgestellt wurde, stellte sich unter anderem heraus, dass die Teilnehmer oft eine der bekannteren Stationen in ihr Tagebuch niedergeschrieben haben, wenn sie nicht mehr genau wussten, wann oder was sie genau gehört haben. Andererseits haben die meisten Hörer nur 1-2 Sender in ihrem Relevant Set, was diese These teilweise wiederlegen würde. Die Hördauer soll aber morgens gesunken sein, während sie zu anderen Tageszeiten hochgegangen ist.
Zum Teil erlitten die großen Stationen einen Hörerverlust von 30 bis 50 % nach der Umstellung auf die PPMs, während mittelgroße Stationen profitierten.

Hörerzahlen gibt es bei der klassischen Tagebuchbefragung auch in den USA nur zweimal jährlich. Und die oben schon genannten Kosten mögen der Grund sein, warum in Deutschland die Telefonbefragung durchgeführt wird – ich gehe mal davon aus, dass eine Tagebuchstudie wesentlich aufwändiger durchzuführen ist und weder Sender noch Werbeindustrie für den Aufwand zahlen wollen:

„Once the diaries are mailed back to Arbitron (return rate is about 50 %), they are edited, taking a variety of points into account. If someone has listed a dial setting, program name, or personality rather than the call letters, an Arbitron employee finds and enters the correct call letters. Diaries postmarked before the survey period ended are eliminated, as are identical diaries from the same household or diaries that indicate someone listened to the radio 24 hours a day for the whole week. As with TV, diaries from a particular demographic may be weighted if that group, as a whole, returns a low percentage of diaries. Indeed, ethnic weighing, as the practice called, can significantly skew data.“
 
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rbb sendet erfolgreichstes Radioprogramm in der Region

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) stellt weiterhin das erfolgreichste Programm auf dem Radiomarkt in der Region Berlin-Brandenburg. In der MA 2011/I behauptet Antenne Brandenburg mit 208.000 Hörerinnen und Hörern pro Durchschnittsstunde zum 12. Mal in Folge seine führende Position. Damit liegt das Programm trotz leichter Verluste weiter vor der kommerziellen Konkurrenz.

radioBerlin 88,8 ist mit einem Plus von 2.000 Hörerinnen und Hörern pro Durchschnittsstunde auf jetzt 106.000 weitgehend konstant.

Fritz erreicht 81.000 Hörerinnen und Hörer pro Durchschnittsstunde und kann seine Position bei leichten Verlusten ebenfalls stabil halten.

Inforadio verliert nach Zuwächsen bei den vergangenen beiden MA jetzt 4.000 Hörerinnen und Hörer pro Durchschnittsstunde und erreicht 51.000 Menschen in der Region.

Radioeins kann den Höhenflug des Jahres 2010 mit dem besten Ergebnis seit seiner Gründung nicht fortsetzen und kommt auf 80.000 Hörerinnen und Hörer pro Durchschnittsstunde (minus 35.000).

Das Kulturradio verliert in der für werbefreie Programme gültigen Währung „Tagesreichweite Montag bis Freitag“ 14.000 Hörer und kommt nun auf 115.000 Hörer.

Programmdirektorin Dr. Claudia Nothelle: „Der rbb behauptet sich in der Region mit dem erfolgreichsten Radioprogramm für Berlin und Brandenburg. Gleichwohl verzeichnen einige rbb-Programme Hörerverluste, deren Ursachen wir analysieren und beheben wollen.“

http://www.rbb-online.de/unternehmen/programm/medienforschung/rbb_sendet_erfolgreichstes.html

NEIN!!!


Nur radioBerlin 88,8 kann gern zurück optimiert werden, wie es früher mal war! Mehr Service, mehr Regionales, mehr interessante (Musik-)Sendungen!

Es ehrt den RBB, auch die negativen Ergebnisse im Klartext zu benennen und sich nicht, wie die Konkurrenz, auf positive Detailerkenntnisse zu beschränken.
 
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Ich finde, NDR 2 ist nicht nur als öffentlich-rechtliches Programm untragbar, da der Sender musikalisch und inhaltlich völlig belanglos und austauschbar ist. Auch gemessen an den eigenen Ansprüchen, mit den kommerziellen Mitbewerbern mithalten zu können, ist NDR 2 gescheitert. Zählt man mal die Stundenreichweiten der jeweils erfolgreichsten AC-Wellen in den vier Bundesländern zusammen - also die Zahlen von R.SH, Radio Hamburg, FFN sowie Ostseewelle - kommt man auf 1.125.000 Hörer in der Stunde. NDR 2 mit 675.000 Hörern kommt nur auf etwas mehr als halb soviele Lauschenden. SWR 3 hat auch viel private Konkurrenz, kann aber sensationell gut mithalten und setzt dabei sogar auf deutlich mehr Wort, Information und Hörerbeteiligung.

Bei N-Joy ergibt sich ein ähnlich trübes Bild. Einem Marktanteil von unter sechs Prozent stehen über 20 Prozent von 1Live gegenüber. Auch Eins Live bietet neben einem Musikprogramm, dass weit weniger glattgeschliffen ist als das musikalisch viel zu softe und zu alte N-Joy, viel mehr Inhalte.

Wie kann es sein, dass dieser Befund seit Jahren festzustellen ist, der NDR sich aber keinen Millimeter bewegt?
 
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Der NDR bewegt sich doch viel mehr als nur in Millimetern, allerdings konsequent nach unten!
 
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Was meinst Du genau? Ich habe den Eindruck, in den letzten Jahren haben beide Programme im Status Quo verharrt. Allerdings habe ich N-Joy nur sporadisch eingeschaltet. Das Programm ist schlicht nicht auszuhalten. Ich sag nur, "Enjoy the music". :wall:
 
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Ich meine vor allen Dingen die NDR 1 Welle Nord welche man zu einer Popwelle umgewandelt hat und somit allen treuen Hörern vor den Kopf gestoßen hat und indem man NDR 2 ein doch teilweise recht vielseitiges Popradio mit Musik von den 70ern bis heute in ein grenzdebilen Schwachmatenfunk im Hot-Ac-Format umgewandelt hat! So einseitig wie dort wird ja dabei noch nichtmal bei den Privaten gemixt. Allein für den Claim "der Sound der 80er und das beste von Heute" müsste denen sofort der ÖR-Status aberkannt werden.
 
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Davon mal abgesehen daß Radio eins an Hörern verloren hat, hat der Sender doch noch mit die meißten Hörer oder sehe ich das falsch ? Im Vergleich zu den Dudlern?
 
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Vor allen Dingen muss radioeins sich auf einem Markt durchschlagen wo es wirklich starke Konkurrenz gibt! Gegen wen muss der NDR denn ran? Gegen die paar Privaten, meistens nur 2 bis 3, und er versagt trotzdem. Kann hier auch nicht verstehen was es an der Musik auszusetzen gibt. Ist halt zeitgenössische und alternative Musik und ein riesiger Pool aus der Musik der letzten 40 Jahre welcher sogar mal ausgeschöpft wird. Mag vielleicht manchen zuviel sein welche immer dieselben 200 Songs ins Kleinhirn geknallt bekommen!
 
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Davon mal abgesehen daß Radio eins an Hörern verloren hat, hat der Sender doch noch mit die meißten Hörer oder sehe ich das falsch ? Im Vergleich zu den Dudlern?


Nein das siehst Du falsch - die meisten der "bösen bösen Dudler" haben mehr. Da ich Radio eins eh unhörbar finde ist das auch ok so:D:D:D:D:wow::wow::wow:
 
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und indem man NDR 2 ein doch teilweise recht vielseitiges Popradio mit Musik von den 70ern bis heute in ein grenzdebilen Schwachmatenfunk im Hot-Ac-Format umgewandelt hat! So einseitig wie dort wird ja dabei noch nichtmal bei den Privaten gemixt. Allein für den Claim "der Sound der 80er und das beste von Heute" müsste denen sofort der ÖR-Status aberkannt werden

Sehe ich genauso. Gegen NDR 2 ist R.SH ja geradezu der Hammer. Da wird wenigstens moderiert, und es gibt Rubriken mit Interaktion. NDR 2 hört sich wie 24 Stunden gevoicetracktes Programm an. Alles, was lebhaftes Radio verspricht, kommt nicht vor. Einzige Ausnahme ist die Fussballbundesliga-Berichterstattung. Ich verstehe auch nicht, wieso beim NDR immer weniger Eigengewächse moderieren. Da zählt auch nicht, wie manche hier einwenden, was bspw. NDR Info macht. Jedes NDR-Programm hat ein Unikat zu sein, sonst ist es schlicht überflüssig.
 
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Da wird wenigstens moderiert, und es gibt Rubriken mit Interaktion. NDR 2 hört sich wie 24 Stunden gevoicetracktes Programm an.

Die Frau Hodam hast du bei R.SH noch nicht gehört, nein?
NDR 2 ist keinesfalls das Gelbe vom Ei, wie die anderen Schreiber ja richtig angemerkt haben. Tatsächlich gibt es dort aber auch "Rubriken mit Interaktion" - und hervorhebenswert sind außerdem die Musikspecials in den Abendstunden.
 
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Die Frau Hodam hast du bei R.SH noch nicht gehört, nein?

Heisst im Klartext?

NDR 2 ist keinesfalls das Gelbe vom Ei...Tatsächlich gibt es dort aber auch "Rubriken mit Interaktion"

Naja, Du hättest "vereinzelt mal" schreiben sollen. Die meisten Stunden passiert annähernd nichts.

hervorhebenswert sind außerdem die Musikspecials in den Abendstunden

Geht so. Auch in diesen Sendungen läuft viel Einheitsbrei - so wahrgenommen in den R&B- und Rock-Specials. Von den nicht existenten musikjournalistischen Beigaben mal ganz zu schweigen. Ne, da machen sogar kleine kommerzielle Anbieter wie die Rock Antenne - bei bedeutend weniger Personal - mehr.

Du kannst es drehen und wenden oder schönreden wie Du willst - NDR 2 ist neben N-Joy und JUMP das billigste und einfältigste ör Popmusik-Programm.
 
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Andererseits haben die meisten Hörer nur 1-2 Sender in ihrem Relevant Set

Das hängt von der Größe des Radiomarkts ab. Wenn man bedenkt, dass die meisten Hitdudler mit einer Rotation von höchstens 500-700 Titeln aufwarten und CHRs gar nur an die 150 Songs bereithalten, ist es nachvollziehbar, dass die Durchhörbereitschaft der Amerikaner rapide gesunken ist. Je größer das Angebot an stilverwandten Musikangeboten oder Nachbarformaten, umso stärker ist auch die Volatilität der Hörerschaft. Sender in kleineren Märkten verfügen meist über eine bedeutend größere Playlist und binden lokale Informationen und Servicelemente ins Programm ein, was sich positiv auf die Verweildauer (TSL) auswirkt.

In den Ballungsräumen buhlen Legionen von schmalspurigen Musiksendern um die Gunst der Hörer, wobei die Mehrzahl von überregionalen Gesellschaften betrieben werden und auf bestimmte, engumrissene Bevölkerungsgruppen oder Ethnien zugeschnitten sind. Kaum ein Sender klingt gleich, die amerikanischen Radioveranstalter sind peinlichst darauf bedacht Nischen zu besetzen und Erfolgsrezepte der Konkurrenz zu meiden, da aufreibende Duelle mit Mitbewerbern nur Geld und Nerven kosten. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland tut das glatte Gegenteil - er setzt jedem erfolgreichen Privatender ein ähnlich klingendes Pendant entgegen und dreht somit fleißig an der Abwärtsspirale.

Nur innerhalb von populären Großformaten (Country, AC) kann sich ein ähnlich gelagertes Angebot im selben Hörersegment lohnen, andererseits verfügt besonders das AC-Format mit Lite Rock, Mainstream AC und Soft AC über grundverschiedene Subformate, die völlig unterschiedliche Zielgruppen ansprechen.


THEMENWECHSEL: Als ich heute lesen musste, dass die Gesamtzahl der Radiohörer in Deutschland erneut um 327.000 Hörer gestiegen sein soll, sah ich meine Kritik an der MA wieder mal voll bestätigt. Wer in Zeiten wie diesen halbwegs intelligenzbegabten Durchschnittsbürgern so einen Humbug auftischt, kann nicht mehr erwarten ernst genommen zu werden.
 
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Weshalb kann ich denn bei rms.de neuerdings mir nicht mehr die Einzelstunden-Reicheweiten anschauen. Früher gab es da einen entsprechenden Button????
 
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DBC Weather & Traffic. So viel Seele steckt da ja nun auch nicht drinnen.

Naja, auf so eine Idee bin ich auch schon gekommen. Die Deutsche Bahn nutzt eine ähnliche Technik an ihren Bahnsteigen. Nur dass man das in dem Fall sofort merkt. Die Frage ist wieder, was sollen diese Sprachcomputer zukünftig alles übernehmen. Wenn dadurch die Verkehrsmeldungen in der Nacht auch für kleine Lokalsender machbar werden, kratzt es mich nicht. Sollte demnächst ABY darauf spekulieren, seine Morning Show von so einem Gerät bestreiten zu lassen, wäre das natürlich der Super-Gau.
 
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Warum schneiden anspruchsvolle Wortprogramme bei den MA`s regelmäßig so schlecht ab?
Antwort:
Weil der Hörer eines anspruchsvollen Wortprogrammes sich kaum die Zeit nimmt, einen blind anrufenden MA-Befrager zehn oder zwanzig Minuten Befragungszeit zu widmen. Das ist zu dämlich! - So wie jede Telefonbefragung dämlich ist!
 
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Was amerikanische Marktforscher über die Geschlechterverteilung bei den einzelnen Formaten herausgefunden haben, könnte auch deutsche Radiomacher interessieren: CHR, AC und Hot AC haben eine überwiegend weibliche Hörerschaft, die Rock-Formate sind Männerbastionen, bei Country, Urban und Rhythmic ist das Verhältnis zwischen beiden Geschlechtern weitgehend ausgewogen:

CHR: 61:39
AC: 63:37
Hot AC: 60:40
Country: 53:47
Urban: 55:45
Rhythmic: 52:48
Modern Rock: 32:68
Classic Rock: 30:70
AOR: 26:74

(Verhältnis Frauen : Männer)
 
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Die Frage ist wieder, was sollen diese Sprachcomputer zukünftig alles übernehmen. Sollte demnächst ABY darauf spekulieren, seine Morning Show von so einem Gerät bestreiten zu lassen, wäre das natürlich der Super-Gau.

Ich glaube eigentlich nicht, dass die Morningshow dann schlechter werden würde.
 
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