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Media-Analyse 2025 Audio II: Reaktionen und Meinungen

"RTL Aktuell" verzeichnet mit Abstand die höchsten Reichweiten bei RTL im TV...Im Radio nimmt man aus Budget-Gründen dann das Scheinargument "Nachrichten ziehen nicht". Dazu pickt sich - in diesem Fall Radio1- 1 bis 2 Sender raus, die verloren haben und ignoriert die anderen Stationen, die gewonnen haben oder stabil geblieben sind. Die wirklichen Gründe eines Verlustes werden ignoriert - zu teuer......Aber hey....auch an alle Gewinner.....streicht die Nachrichten....bringt nur noch Feel-Good- News und die Quoten steigen ins unermessliche. Radio1 hat gewiss Recht!
Naja nicht umsonst hat man bei Antenne Bayern in den Nachrichten umgestellt und packt jetzt den schwer verdaulichen News Block in die Mitte. Vorne und hinten kommen "Feelgood News", damit die Leute keine schlechte Laune bekommen und die Nachrichten leichter ertragen, bzw. nicht wegschalten. Ähnliches habe ich übrigens kürzlich bei einem Bayern 2 Tagesgespräch gehört, bei dem ein Nachrichtenredakteur von Bayern 1 zu Gast war. Schlechte Nachrichten gelten bei vielen Hörern inzwischen als Abschaltfaktor, das weiß man aus aktuellen Marktanalysen, sagte man dort.
 
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Auje. Dass sich diese Kindergartenlogik nach dem Motto "Ich mach die Augen zu, dann ist das Problem nicht mehr da" immer mehr verbreitet, ist ja die eine Sache. Aber muss man da als Sender wirklich mit aufspringen? Hat man nicht auch so eine gewisse Art von Verantwortung, gerade als öffentlich-rechtliches Programm?
 
Wie @KaizerCosmic schon richtig gesagt hat, wurde RTL Direkt hauptsächlich abgeschafft, weil der Audience Flow in der Prime Time zu häufig unterbrochen wurde. Von den Quoten her war die Sendung eigentlich sehr solide, aber im Gegensatz zu den Tagesthemen oder dem Heute Journal war die Performance schon deutlich abhängig vom Vorprogramm. Wirklich problematisch war, dass die Marktanteile häufig bei den Sendungen, die hinter RTL Direkt liefen, einbrachen.

Abgesehen von RTL Direkt zeigt RTL in der Prime Time aber auch weiterhin deutlich mehr Informationssendungen, Dokumentationen und Reportagen als früher. Das hat einerseits mit dem gesteigerten Informationsbedürfnis in der Bevölkerung seit Corona und dem Ukraine-Krieg zu tun, aber auch damit, dass man mit RTL generell ein älteres Publikum ansprechen will als früher. Hinzu kommt auch noch, dass man auf Dauer Ersatz finden musste für US-Serien, Reality-Shows und teure Shiny-Floor-Shows, die im linearen Fernsehen kaum noch funktionieren.
 
Bayern 1 bleibt also mit seinem Konzept aus weichgespülten Oldies und noch weichgespülterer Moderation weiter auf Platz 2. Ist mir zwar unerklärlich, aber um persönlichen Geschmack eines einzelnen geht es dabei ja bekanntlich nicht sondern um die breite Masse, und bei der scheint das Anklang zu finden, muss man anerkennen.
 
In Brandenburg gehen komischerweise bei allen 3 Schlagerprogrammen die Marktanteile nach unten. Seltsam, denn mehr Alternativen gibt's ja terrestrisch nicht wirklich in Brandenburg.

Auch bemerkenswert: In Berlin wird mehr Antenne Brandenburg als Fritz gehört, ebenso umgekehrt wird in Brandenburg mehr rbb 88.8 gehört, als das via UKW überall verfügbare Fritz.

Und für radio3 wählte der rbb wohlklingende Worte, obwohl den Sender kaum jemand hört. Würde ein Fußballspiel oder eine andere populäre Sendung die Hörerzahlen von radio3 haben, wäre die Absetzung quasi schon beschlossen. Aber schade, dass der rbb dann nicht auch noch erläutert, dass man mehr erhofft hat und mal in die Ursachenforschung geht. Beim letzten Mal berief man sich ja noch darauf, dass die MA-Zahlen nicht besonders aussagekräftig seien weil umgestellt wurde von RBB Kultur zu radio3. Und das soll jetzt besser sein? ich weiß ja nicht...

Das werbefreie radio3 bindet seine Hörerinnen und Hörer länger als jeder andere Sender in Berlin und Brandenburg, bei Bekanntheit und Tagesreichweite bildet sich der Neustart des Programms 2024 in der MA ab (37.000)
 
Auch bemerkenswert: In Berlin wird mehr Antenne Brandenburg als Fritz gehört [...]
Schade, dass man nicht zwischen West- und Ost-Berlin unterscheiden kann bzw. genauer: zwischen "alteingesessenen" West- und Ost-Berlinern. Ich könnte mir vorstellen, dass sich "echte" Ost-Berliner eher von Antenne Brandenburg als von 88.8 angesprochen fühlen. Umgekehrt könnte man möglicherweise für Brandenburg vermuten, dass die "Wessis" im Speckgürtel und in Potsdam sich eher von 88.8 angesprochen fühlen als von Antenne Brandenburg. Leider ist es methodisch praktisch unmöglich, so eine Differenzierung vorzunehmen.

Und für radio3 wählte der rbb wohlklingende Worte, obwohl den Sender kaum jemand hört.
Für so einen Sender sind (bzw. sollten sein) die Hörerzahlen irrelevant. Früher waren die ARD-Kulturwellen Leitmedien des Bildungsbürgertums bzw. der Intellektuellen-Szene. Sie hatten auch damals kaum Hörer, waren aber gesellschaftlich ähnlich relevant wie die "Zeit" oder das FAZ-Feuilleton. Aber unter anderem auch wegen der inhaltlichen Verflachung dieser Wellen hört diese Zielgruppe, wenn überhaupt, nur noch den Deutschlandfunk. Da haben sie sich den Ast, auf dem sie sitzen, vorsätzlich selber abgesägt.
 
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Auje. Dass sich diese Kindergartenlogik nach dem Motto "Ich mach die Augen zu, dann ist das Problem nicht mehr da" immer mehr verbreitet, ist ja die eine Sache. Aber muss man da als Sender wirklich mit aufspringen? Hat man nicht auch so eine gewisse Art von Verantwortung, gerade als öffentlich-rechtliches Programm?
Schaltet jemand ein Radio ein, um sich selbst zu quälen? Wohl kaum. Also: Wer Verantwortung für Programm übernimmt, der orientiert sich daran, was Leute hören wollen. Keiner will Nachrichten abschaffen, aber man muss sie an Nutzungsgewohnheiten anpassen.
 
Weil immer München oder Hamburg gezeigt wird, aber nie die reinen Berliner Zahlen
hier mal die Zahlen für Berlin ( ohne Brandenburg) - schon beachtlich, wie die ehemaligen
Schlachtschiffe abnippeln


ma 2025 Audio II (KL) / Berlin / Montag - Freitag / Grundgesamtheit: Dtspr. Bev. 14+
Hörer pro Durchschnittsstunde in TSD

  1. radioeins 75
  2. Berliner Rundfunk 91.4 71
  3. STAR FM MAXIMUM ROCK 51
  4. 104.6rtl 49
  5. rbb 88.8 48
  6. 105´5 Spreeradio 38
  7. rbb24 Inforadio 36
  8. 98.8 KISS FM 31
  9. Schlager Radio 28
  10. 94,3 rs2 27
  11. 100,6 FluxFM 27
  12. ENERGY Berlin 27
  13. Antenne Brandenburg 24
  14. JAM FM Berlin 23
  15. Fritz 18
  16. Radio TEDDY 17
  17. BB RADIO 15
  18. Radio Paradiso 14
 
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Für so einen Sender sind (bzw. sollten sein) die Hörerzahlen irrelevant. Früher waren die ARD-Kulturwellen Leitmedien des Bildungsbürgertums bzw. der Intellektuellen-Szene. Sie hatten auch damals kaum Hörer, waren aber gesellschaftlich ähnlich relevant wie die "Zeit" oder das FAZ-Feuilleton.
verstehe mich nicht falsch, ich bin nicht dafür, dass solche Angebote eingestellt werden, aber ich hätte schon gern mehr Auseinandersetzung dahingehend, als dass der Sender vollmundig versprochen hat, besser zu sein als RBB Kultur. Das müsste man doch dann auch an solchen Zahlen hier ablesen können. Wäre dem so, hätte der RBB sicher eine jubelnde Passage verfasst. Insofern wählte der Sender aber eine verschwurbelte Formulierung, die von der Realität ablenkt, auch wenn die Aussage als solche vielleicht stimmen mag. Ehrlich finde ich es aber trotzdem nicht.

Ich wäre eher dafür 88,8 mit Antenne zusammenzupacken, aber das wollen die meisten sicher nicht. Auch wenn sich die Musikrichtungen nach 80/90er bei 88,8 und 70er und 80er bei Antenne trennen, so ist es im großen und ganzen dieselbe Aufmachung. Außerdem würde ich bei 88,8 mal langfristig diesen Namen überlegen. Falls irgendwann man die UKW Abschaltung kommt, wäre 88,8 ohnehin hinfällig, weil sich niemand mehr daran orientieren dürfte. Aber solche Debatten erübrigen sich im Grunde, weil jeder eh nur auf dem eigenen Standpunkt bleiben will und somit Hickhack und Streit vorprogrammiert ist.
 
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Ich wäre eher dafür 88,8 mit Antenne zusammenzupacken, aber das wollen die meisten sicher nicht.
Das hat aber ganz wenig mit „Hickhack und Streit“ zu tun und ganz viel mit Rundfunkstaatsverträgen und Repräsentation der beider Länder Berlin und Brandenburg. Warum sollten ausgerechnet diese beiden Bundesländer ohne eigene Welle sein?

Außerdem würde ich bei 88,8 mal langfristig diesen Namen überlegen. Falls irgendwann man die UKW Abschaltung kommt, wäre 88,8 ohnehin hinfällig, weil sich niemand mehr daran orientieren dürfte.
88acht scheint als Absendername so gut verankert zu sein, dass man nach einigen Jahren radioBerlin wieder dazu zurückkehrt ist.
 
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Falls irgendwann man die UKW Abschaltung kommt, wäre 88,8 ohnehin hinfällig, weil sich niemand mehr daran orientieren dürfte.
Sage das mal egoFM... Und rbb 88,8 könnte sich ja in radio berlin (ohne östlichem Zusatz "international" und ohne 88,8) zurück benennen. ;)
Aber die Debatte mit dem "FM" im Namen bei nicht FM-Sendern gab es hier schon.
 
Auje. Dass sich diese Kindergartenlogik nach dem Motto "Ich mach die Augen zu, dann ist das Problem nicht mehr da"....

Werbefinanziertes Radio ist kein Premium-Medium, da kämpft man um jeden Cent und verkauft oft genug seine Seele. Und dann muss die Werbung lautstärkemäßig auch noch gegen den Lärm auf Baustellen und in Werkshallen ankämpfen, wo Unschalten ja kein Thema ist, eher dass keiner hinhört.
 
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Werbefinanziertes Radio ist kein Premium-Medium
Nicht ohne Grund bezog ich mich explizit (auch) auf öffentlich-rechtliche Sender. Dass zum Beispiel Aby so mit ihren Nachrichten verfährt, meinetwegen. Aber im Post, auf den ich mich bezog, war ja auch von Bayern 1 die Rede.
 
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Zitat Antenne-Bayern-Homepage:
"ANTENNE BAYERN bleibt die Nummer eins in Bayern und liegt sowohl bei den 14- bis 49-Jährigen als auch bei den 14- bis 59-Jährigen vor allen öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen."

Zitat Bayern-1-Homepage:
"Bayern 1 bleibt laut der aktuellen Media-Analyse 2025 Audio II der mit Abstand meistgehörte Radiosender in Bayern. Jeden Tag schalten fast 3,4 Millionen Menschen Bayern 1 ein – ein Wert, den kein anderer Radiosender in Bayern erreicht."

Zitat Bayern-3-Homepage:
"Genau 2,25 Millionen schalten bundesweit täglich Bayern 3 ein, das ist ein Zuwachs von 20.000. Allein in Bayern sind es fast 2 Millionen (konkret: 1,99). Damit sind wir unverändert die Nummer 1 bei den 14- bis 49-Jährigen hier im schönsten Bundesland der Welt"

Wie passt das denn zusammen? Lauter beliebteste Programme bei den Bayern.
 
Apropos „alteingesessene“ Berliner: Ich glaube, dass sich gerade bei Hot-AC-Formaten wie rs2 und 104.6 RTL inzwischen der demographische Wandel deutlich bemerkbar macht. Es wachsen einfach nicht genug von den klassischen Ur-Berlinern nach, auf die diese Sender irgendwann mal zugeschnitten waren. Die deutschen Stadtbewohner sind ja bekanntermaßen alle kinderlos und ledig, also fallen da schon mal einige Hörer weg, die früher vielleicht noch ein Hitradio als Kompromiss-Sender für die ganze Familie eingestellt hätten. Wer wie ich in den 90ern und 2000ern mit Kiss FM oder JAM FM in Berlin aufgewachsen ist, für den werden Hot-AC-Formate auch heute einfach von der Musik her zu weichgespült und langweilig klingen. Ein Großteil der zugezogenen Deutschen ist gut gebildet, links und nicht selten in irgendwelchen Subkulturen unterwegs – die würden den Teufel tun und solche Mainstream-Sender hören. Bei vielen Migranten in dieser Stadt hingegen pumpt eher Gangstarap oder orientalische Musik aus den Autos als die besten Hits von heute.

Keine Ahnung, vielleicht wird das Hot-AC-Musikformat hier in der Großstadt über kurz oder lang dem Tode geweiht sein oder nur noch als Nischensender für die Außenbezirke auf Sparflamme weiterbetrieben werden.

Wie passt das denn zusammen? Lauter beliebteste Programme bei den Bayern.
Ganz „einfach“: Antenne Bayern hat die meisten Hörer pro Stunde in den genannten Zielgruppen, Bayern 1 liegt beim Gesamtpublikum vorne und Bayern 3 bezieht sich auf die Tagesreichweite bei den 14- bis 49-Jährigen, bei der man ganz knapp vor Antenne Bayern liegt (1,391 Mio. vs. 1,227 Mio. Hörer). ;)
 
Das hat aber ganz wenig mit „Hickhack und Streit“ zu tun und ganz viel mit Rundfunkstaatsverträgen und Repräsentation der beider Länder Berlin und Brandenburg. Warum sollten ausgerechnet diese beiden Bundesländer ohne eigene Welle sein?

Ja, die Staatsverträge mal außer Acht gelassen. Weil genau diese Denke dazu führt, dass am Ende nie mehr Innovation oder Änderungen zustandekommen, weil immer alles auf dem alten Standpunkt bleibt. Die Programme sind ziemlich ähnlich und man könnte das als Gemeinschaftsprogramm machen, da büßt keiner was ein. Aber die Politik gibt natürlich alles vor. Aber ich hatte es aus einer Vielfaltsperspektive betrachtet. Warum zweimal was Ähnliches machen, wo man das doch einmal veranstalten könnte und für die zweite Welle eine andere Ausrichtung wählen. Das sind ja massentaugliche Wellen, aber trotzdem sind insb. hier junge Menschen eher ausgegrenzt, d. h. die hören das eher nicht. Aber die Demografie spielt ja eh immer und überall gegen die nachkommenden Generationen. Und man wundert sich dann immer, das hier die Akzeptanz fehlt. Selbst verursacht.
 
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