Medienpolitik unter Bundeskanzler Stoiber ;-)

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5 ö-r überregionale, werbefreie Programme:

R 1: Neue Musik und Charts, DJ-Programm, große Musikrotation, auch speziellere Sendungen

R 2: Neue Musik und Klassiker, unbekannte Stücke, albumorientiert, sehr große Musikrotation, Unterhaltungsprogramm

R 3: Klassik, Jazz, Kunst, Hörspiel

R 4: Intelligentes Wortprogramm

R 5: Live Nachrichten, Sport und Hörermeinungen

Dazu für die Regionen (aber kleiner als z.B. NRW) jeweils eigene Vollprogramme, die verschiedene Hörerschichten ansprechen.

So macht es uns die BBC seit Jahren sehr erfolgreich vor.
 
Jau das klingt gut. Aber Reformen in Deutschland gibt es nicht. Erst wenn alles gegen die Wand gefahren wurde und es nicht mehr anders weitergeht.

Schade eigentlich.
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Ich bin selbst hier Auslaender und musste leider auch feststellen dass Deutschland offenbar kein reformfreudiges Land ist.

Als Rundfunk-Reform wurde ich allerdings eher vorsehen, die gesamten Pob-Sender (NDR2, Bayern 3, SWR3 etc) und die Volksmusik Sender ( Bayern1, SWR4 etc..) in private Unternehmen umzuwandeln und der ARD gaenzlich und vollstaendig auszugliedern.

Dies hat 1. den Vorteil, dass manche ARD Angestellten nicht ihren job verlieren, da sie nun bei privaten Anbietern beschaeftigt sind, - und
2. die ARD muesste nur noch zwei Stationen betreiben (z.B.: Klassik Bayern4 und Nachrichten Bayern 5). Die GEZ Zahlungen wuerden dann auch geringfuegiger werden.

Fuer mich macht oeffentlich rechtlicher Rundfunk welcher durch die GEZ Gelder bekommt nur bei Radiosendern Sinn, welche auch nicht kommerziell arbeiten, etwa ein Nachrichten bzw. ein Klassik Sender. SWR3 oder Bayern3 kann sehr wohl rein kommerziell auch arbeiten, gleichermassen wie die Antennen, Freifunks und Energies dieses Landes.
 
Zum Thema Begrenzung der ARD-Programme bzw. der Rundfunkgebühr: Vor kurzem habe ich gelesen, daß das ZDF noch ein 2. Fernsehprogramm starten will (oder evtl. noch mehr). Begründung: Das ZDF fühlt sich gegenüber der ARD benachteiligt, diese hat ja neben dem 1. Programm auch noch 8 Dritte Programme.
 
@ radio's Vorschlag kann ich nicht zustimmen, auch nicht dem von AdamCurry:

da hätten wir doch noch viel mehr Rundfunk- EINFALT ! Ein, wenn auch von den jeweiligen Sende- Feudalherren unerwünschter Vorteil der Landesanstalten ist doch, dass man meist Programme von einem oder gar mehreren Nachbarländern hören kann und somit ein noch klein wenig Rundfunk- Vielfalt besteht !

Genau umgekehrt müsste man es machen: kein einziger Sender dürfte ein Programm ausstrahlen, das schon von einem räumlich benachbarten Sender ausgestrahlt wird, ebensowenig dürften räumlich benachbarte Sender zur gleichen Rundfunkanstalt gehören. - Was hätten wir dann plötzlich eine Programmvielfalt !

Öffentlich- rechtliche Gebietsmonopole dürfte es auch nicht mehr geben, alle Anstalten könnten und müssten gegeneinander konkurrieren. Die völlige Entmündigung und Entrechtung der Gebühren-Zahlsklaven müsste beendet werden, indem jeder Rundfunkteilnehmer das Recht erhält, seine Gebühren an Sender und Programme nach eigener Wahl richten zu können. So viele Deppen von Hörern kann es gar nicht geben, dass hierdurch noch schlechtere Programme als die jetzigen entstünden !

Nur noch reine Nachrichten-, Informations- und Bildungsprogramme sind hiervon auszunehmen, diese sollten direkt von Steuergeldern finanziert werden, wie dies bei der Deutschen Welle schon immer der Fall war.

Es besteht dann mittel- bis langfristig die große Chance, dass sich vernünftige und marktgerechte Programme entwickeln werden, die tatsächlich dem Bedarf und Geschmack ihrer Kunden, den Hören, entsprechen, und nicht mehr solche nach öffentlich-rechtlicher Willkür und Unfähigkeit. - Ebenso auch nicht nach der Willkür der Funk-Werbewirtschaft, die sich ja als Hörer nur solche Trottel wünscht, die sich diesen Werbemüll gerne anhören und für gut finden, weshalb im Privatfunk vornehmlich Programme und Musik nach Geschmack und Niveau solcher Leute gesendet werden.

[Dieser Beitrag wurde von RealRock am 13.01.2002 editiert.]
 
@realrock:

Exakt diese Konkurrenzsituation darf nicht entstehen! Sie setzt die Programme unter den Druck, das beste von allen zu sein, und lässt so Einfaltsprogramme entstehen. Werden diese Programme werbefinanziert, steigt der Druck noch weiter, werden sie gebührenfinanziert, ist es Geldverschwenderei. Es ist sicherlich sinnvoller, in einem bundesweiten Extra-DAB-Bouquet Spezial-/Spartenprogramme zu verbreiten. Als Beispiel nenne ich Radio France, die sogar einen eigenen gebührenfinanzierten Rocksender haben. Nur so kann Vielfalt garantiert werden, nicht durch dreißig konkurrierende Radiostationen, die alle mehr oder weniger das gleiche senden.

Auch die Forderung, die Gebühren nur an bestimmte (Lieblings-)Stationen zu geben, ist nicht vertretbar. Auch mit dieser Methode macht man Spezialprogramme zu nichte. Lass die ARD doch zwanzig unterschiedliche , werbefreie Radioprogramme veranstalten. Jedes mit seinem individuellen Touch. Und dann wird es auch ganz bestimmt ein oder zwei Programme geben, die auch Du sehr gerne hören wirst! Das nenne ich Vielfalt.

PS: zwanzig Radioprogramme liegt weit unter der Anzahl Sender, die die ARD heutzutage produziert...
 
Habt ihr eigentlich schon mal über die Frage nachgedacht, dass ein Mitarbeiter eines Privatradios mit seinen Gebührengeldern eigentlich auch die öffentlich-rechtliche Konkurrenz (ist es ja in einigen Fällen) mitfinanziert?
 
Da braucht man nicht großartig darüber nachzudenken. Die GEZ ist eine "Zwangsabgabe" für nahezu jeden (noch...).

Denk Du mal darüber nach, daß Du mit jedem Kauf eines (Marken-)Artikels (aber auch bei Generics) private Medien mitfinanzierst.
 
Bald soll die GEZ sowieso abgeschafft werden und durch eine "Steuer" ersetzt werden. Begründung: der Verwaltungsapperat wird abgeschafft und einen Menschen in Deutschland ohne ein Radio und ohne einen Fernseher gibt es sowieso nicht mehr. Und wenn, kann man eine Ausnahmegenehmigung beantragen.
Wenn schon Gebühr, dann ist das glaub ich die korrekte Entscheidung. Ich möcht gern mal wissen, wieviel Euro für die Verwaltung 'draufgehen....
 
Ja, aber ob ich etwas kaufe, das ich sowieso brauche oder zusätzlich eine - wie du völlig richtig sagst - Zwangsabgabe entrichten muss, ist schon ein Unterschied, oder?
 
Zum Thema GEZ wird aufgeloest noch ein Nachtrag.

Anlaesslich der Muenchner Medien Tage habe Stoiber lt. Zeitungsberichten gesagt, dass die GEZ Zahlungen veraendert werden sollen, und dass (leider ) auch PC Anwender mit Internet Zugang die ARD finanzieren sollen !!!

Ich finde diese Absicht unerhoert, Internet Benutzer sollten davon ausgenommen werden. Kein anderes europaeisches Land wuerde auf diese Idee kommen.

Politisch stehe ich Stoiber und den Konservativen eher nahe, ich hoffe aber dass Hr. Stoiber vor dieser Aussage zu viel getrunken hatte!!!
 
Columbo, ob Du etwas brauchst oder nicht redet Dir eine geschickte Werbung ein...und der Werbeetat der Hersteller wird immer größer, was natürlich auch Auswirkungen auf die Preiskalkulation hat.

Ich bin fest davon überzeugt, daß zukünftig immer mehr Menschen in Deutschland gegen die GEZ-Gebühr ihr Wort erheben werden. Und die ö-r haben sich das in vielen Fällen selbst zuzuschreiben - machen sie doch häufig Programme, die private Anbieter gekonnter und überzeugender abliefern. Da kommt noch was auf uns zu.

Nochmal: Ich bin nach wie vor ein Befürworter des öffentlich-rechtlichen Systems, aber nicht bei der derzeitigen Programmqualität. Und durch Werbung sollten sich nur noch private Medien finanzieren können.
 
Radiofan, ich habe mal gelesen, daß Herr Stoiber bei Reden, beispielsweise in Festzelten, gerne Kamillentee statt Bier aus den Krügen trinken soll.

Dagegen ist aber auch nichts zu sagen - und das meine ich ernst -, denn jeder muß wissen, wie er mit Alkohol umgehen möchte.
 
@ AdamCurry:

Was die Werbung betrifft hast du natürlich irgendwie Recht. Trotzdem finde ich das derzeitige System ungerecht. Ich bin im Grunde auch ein Befürworter des dualen Rundkunksystems. Aber bei den ÖR Anstalten geht es doch mittlerweile auch nur um die Einnahmen aus dem Verkauf von Werbezeiten. Nicht zuletzt deshalb unterscheiden sich manche öffentlich-rechtliche Programme kaum noch von der privaten Konkurrenz. Das duale System wird meiner Meinung nach in Zukunft nur noch Sinn machen, wenn sich die öffentlich-rechtlichen Anstalten ausschließlich aus Gebührengeldern finanzieren würden. Dann würden sie auch wieder ihrem eigentlichen Programmauftrag gerecht werden und sich auch wieder von den privaten Stationen unterscheiden.
 
Ein Ö-R-Programm ohne Werbung (SWR2, DLF, arte, 3sat) ist immer in der Gefahr, ein Minderheitenprogramm zu werden. Welche Rolle spielen denn die Ö-R in den USA?

Wie sind denn Rundfunkgebühren zu vertreten, wenn die breite Masse sich durch ein elitäres Ö-R-Programm nicht bedient fühlt?

Werbung im Programm ist eine Kontrolle, ob das Programm von der Mehrheit akzeptiert wird.

Wenn Werbeverzicht, dann bitte wie die BBC: Auf Massenunterhaltung nicht verzichten, aber Niveau bewahren und nicht versuchen, mehr Hörer/Zuschauer als die private Konkurrenz zuhaben.
 
Das liegt doch nicht an der fehlenden Werbung!
Zudem gibt es genug Gegenbeispiele, auch aus deutschen Landen!
Sämtliche dritten TV-Programme: werbefrei, Top-Einschaltquoten und nicht selten in der PrimeTime ganz oben (z.B. MDR)
NDR Landesprogramme: Werbefrei (nicht ganz frewillig)und "Marktführer"

Daß oft die Minderheitenprogramme werbefrei sind, ist einfach dadurch bedingt, daß hier seitens der Werbeindustrie weniger Interesse besteht, Spots zu schalten. Aber es kommt vor, siehe BR! Tlw. ist die Anzahl der Programme mit Werbung im Rundfunkstaatsvertrag vorgeschrieben. (siehe NDR)

Ich würde meine Gbühren jedenfalls tausend mal mit besserem Gewissen bezahlen, wenn ich mir a) keine Werbung mehr anhören/ansehen muss und nicht das Gleiche in grün vorgsetzt bekomme, was ich auch schon von den Kommerzsendern kriege. Siehe ARD-Vorabendprogramm, siehe Popwellen NDR2 und Co.
Naja, bei meiner zuständigen Anstalt habe ich ja diesbezüglich noch Glück.
 
Au ja, der "Große Peter-Frankenfeld-Abend" und der "Fröhliche Alltag" sind bei jung und alt beliebt;)

Innovatives ging in den letzten Jahren fast immer von den Privaten aus, und ich denke, Werbung begünstigt diese Entwicklung.
 
Ja, furchtbar innovativ:
Quizshows, Gerichtsshows, Big-Brother, Bandcasting, RTL2-Reportagen (wann kommen endlich "Die blödesten Radiosprecher..."?)
9Live-Interaktiv-Shows!
Garantiert alles absolut Made in German-Commercial-TV!

Daß die teil-gebührenfinazierten Programme den Schwachsinn dann noch kopieren, ist natürlich um so trauriger, aber siehe oben.

Wer glaubt, daß die dritten Programme nur Heimatabende zu bieten haben, hat sie wohl schon länger nicht mehr geschaut.

Wobei ich glaube, eine Stunde "Kein schöner Land" noch eher ohne grössere Schäden zu überstehen als die gleiche Dosis 9Live, RTL2-Reporter, Andreas Türck oder (besonders empfehlenswert) Viva plus! Unser neues Lieblingslaufband!
Toll, wie die sich selbst Lobes-SMS schreiben!
 
Uneingeschränkte Zustimmung @ RadioCat !

Interessant wäre hierzu vielleicht eine Feldstudie unter dem Großteil der Medienkonsumenten, dem "einfachen" Volk. Ich kenne zwar keine aktuelle Studie. Aber wer heute morgens einen Arbeiter befragt, was die bewegenden Themen des Vortages waren, wird wohl eher die Antwort " Auto im Wohnzimmer gelandet" erhalten als Infos zu Parteispendenaffäre o. ä.

Ich bin sicher, vor zwanzig, dreißig Jahren war das anders. Insofern gibt es zum Glück die Öffentlich-Rechtlichen, auch wenn dort die beängstigende Entwicklung zum Banalen längst ihren Lauf nimmt...

Trotzdem: Medienmacher, mute dem Volk bitte ein bißchen mehr zu als es nur zu verar.....Gruß an Big brother ;)

...ansonsten entscheidet die nächste Bundestagswahl vielleicht ein TV-Rededuell im Wohncontainer...Otöne natürlich im Radio zu hören...bitte schneiden, bitte schneiden ;)
 
@Maxx ... wenn auch zeitverzögert: Das glaube ich einfach nicht, daß der Hörer gerne 6 mal Tag Sascha und 6 mal am Tag Sara Mäuschen Connor hören möchte. Je enger die Rotation, je häufiger läuft in meinem Auto der CD Player. Und ich denke, daß ist bei anderen Hörern ganz genauso.

@alle: NOCH ist STOIBER nicht Kanzler. Und er wird es vielleicht auch gar nicht ;) !!!Aber leider leider stellen sich viele ÖR-Programme selbst und ganz alleine ins Abseits indem sie die Privaten kopieren!! Erstens ist die Kopie immer schlechter als das Original, und nicht jeder will den ganzen Tag über Gewinnspielchen hören. Und immer nur die TOP 10, oder ist es gar schon die TOP 5. Und da wir einmal dabei ist, ich möchte einen Sender, der BROSIS NICHT spielt. Der könnte mein Lieblingssender werden!!!
 
Der größte Witz ist ja wohl der Vorschlag Stoibers - Schröder hat ihn im übrigen auch unterstützt -, die Kontrahentenduelle (beide windschnittigen Parteien sind sich übrigens inhaltlich näher als es manche Schreiber mit Stand von vor zehn Jahren hier darstellen - es sei denn man ist PDS-Anhänger
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) zeitgleich auf öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern (RTL, Pro 7, Sat 1 usw.) auszustrahlen. Wo gibt´s denn sowas und welche Bedeutung messen die sich als Personen bei? Ein Sender reicht völlig aus, wir wollen mal schön die Kirche im Dorf lassen. Fehlt nur noch, daß auch Radiosender dafür ihr Formatprogramm unterbrechen.
 
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