Was ish macht, ist eigentlich der pure Irrsinn: Es verringert das Angebot für den zahleden Kunden. In anderen Ländern bekommen die Sender Geld von den Kabelnetzbetreibern, weil diese die Attraktivität der Kabelnetze erhöhen. In den USA leben Sender wie CNN davon (deshalb ja auch Cable News Network).
Sender wie Nickelodeon und Der Wetterkanal sind daran gescheitert dass sie kein Geld aus der Kabelverbreitung bekamen und allein über Werbung nicht refinanzierbar waren. Man kann zwar sagen, "das haben die doch vorher gewusst", aber dennoch läuft die Situation darauf hinaus das die großen, finanzstarken Konzerne viele Sender anbieten können, während kleine Sender keine Chance haben.
Nun ist das Radio eher ein Nebenkriegsschauplatz im Kabelbusiness, aber es gibt schließlich die Alternative Satellit mit einem breiteren Angebot an analogen & digitalen TV- und Radioprogrammen. Das einzige Argument auf Seiten der Kabelnetzbetreiber ist die bequemere Installation und das es von der Rechtsprechung her verboten ist, in verkabelten Wohnungen eine Schüssel zu montieren wenn der Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft dagegen sind bzw. denkmalschützerische Gründe dagegen sprechen.
MTV hatte mal mit der Telekom den Deal, über Satellit verschlüsselt zu senden und so exklusiv im Kabel zu sehen zu sein. Dafür brauchte MTV nicht zu zahlen. Damit schloss MTV jedoch wiederum ein Viertel der Haushalte aus (nämlich die mit Satmepfang) so dass diese Regelung wieder aufgegeben wurde.
So hat das Kabel teilweise ein künstlich geschaffenes Monopol. Auch wenn man jetzt hingehen würde und sogenannte "must-carry"-Angebote definiert, die dann laut Medienbehörde eingespeist werden müssen, wäre der Wettbewerb dadurch eher weiter verzerrt.
Im Radio bewirkt die absurde Situation eine Einschränkung der Vielfalt. Zwar gibt es Klassik Radio, Radio Melodie, RTL Oldies, JAM FM, sunshine live und jetzt Mega Radio, die alle ein bestimmtes Format definieren, andererseits könnte die Auswahl noch viel größer sein und weitere Musikstile vertreten sein. JazzRadio, Project 89 oder anderes? Keine Chance wenn nicht das Geld nicht investiert werden kann oder will. Wie schwer es ist mit Kabelradio Geld zu verdienen zeigt aktuell Klassik Radio.
Das Kabekl steckt strategisch fest, es ist kein Kapital vorhenden es weiter auszubauen, die vorhandene Technik war schon bei ihrer Installation veraltet. Bei 470 MHz ist meist Schluss, während in anderen Länder von vorne herein auf 862 MHz ausgebaut wurde. Idiotischerweise wurde von der damaligen DBP vor ca. 10 - 12 Jahren eine Menge Geld investiert, um die Netze von den ursprünglichen 300 MHz (das wären dann 28 analoge TV-Programme ohne die Mölichkeit für digitale gewesen) auf eben die 470 MHz auszubauen. Der gesamte UHF-Breich, von jedem Fernsehgerät zu empfangen (Kanäle 21 bis 69) liegt fast überall noch brach.
Zusammengefasst weder ein gute Aussicht für die Programmanbieter noch für die Kabelnetzbetreiber...