Mehr Musik, weniger Moderation

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@RadioBlaBla: Jörg-Christian Petershofen produziert vor?
Der arme, arme Kerl! Was ist der tief gesunken!
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Was hat der Mensch Ende der 80er und Anfang der 90er tolle Sendungen (bei ffn) gemacht!
 
Die sogenannte Radionutzung von über 4 Stunde
( bezeichnet als Verweildauer) ist die gesamte Einschaltzeit eines Radiogerätes und sagt überhaupt nichts aus, wie lange und ob jemand zugehört hat.
In der Großküche dudelt in der Ecke ein Radio, niemand versteht auch nur ein Wort, keiner hört hin, aber die Köchin erzählt dem MA-Interviewer, wir hören täglich 8 Stunden. Das stimmt alles hinten und vorne nicht, aber klar, daß die Werbeagenturen das so verkaufen.

Gibt es eigentlich irgendwo Untersuchungen die den Kundenrücklauf von Radiowerbung messen ? Das wäre relevant !
 
@Hitradio: Ich glaube Du siehst das zu schwarz! Radio ist als Medium nicht kaputt.
Wir müssen und hier hat Jase recht (*schleim*) einfach nach vorne sehen.
Ich gehe davon aus, dass viele der hier tippenden Radiomacher einfach frustriert ihren Job machen. Und dieser Frust wird dann aufs "Format" oder auf was auch immer geschoben.
Es wird weitergehen! Mit Format! Vielleicht in manchen Bundesländern zentralistischer, vielleicht mit Voicetracking.
Aber es wird weitergehen!
Wie? Daran sollten die jungen Kreativen und bitte Ambitionierten arbeiten. Und nicht dauerfrusten - dann wirds für alle frustrierten nur noch ätzender.

PotA.
 
@Pirni: "Gibt es eigentlich irgendwo Untersuchungen die den Kundenrücklauf von Radiowerbung messen?"

Gibt es in Massen. Lies sie besser nicht, sonst mußt Du am Ende noch Deinen Standpunkt überdenken.
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Also: Finger weg von der Fachpresse!
 
@ Jasemine

Standpunkte gehören immer wieder in Frage gestellt, sowohl der meine, als auch der aller anderen durch FAKTEN. Nur das Problem ist, daß die Fakten durch diverse, oft sehr abweichende Statistiken, Untersuchungen ( je nachdem für wen, aus welchem Motiven, wer bezahlt usw.) stark verschleiert werden.
Also dann her mit den Untersuchungen, welche Response die Radiowerbung ALLEINE hat. Viele WErbekampagnen werden ja durch Plakat, Aktionen, Zeitung, Postwurf usw. auf vielen Ebenen durchgezogen und da ist es wieder schwer zu beurteilen, wieviel dann auf die reinen Radiohörer zurückgeht.
Wenn ein Großkaufhaus in Postwurfsendungen auf das "Antenne-Wahnsinns-Gewinnspiel" jeden Freitag Mittag hinweist, dann hat der Antenne-Moderator wirklich viele "Gewinnspiel-Hörer", aber wie hätte es ausgesehen, wenn NUR im Radio ein Spot gelaufen wäre, wieviele hätten das dann mitgekriegt ?
Gibt es also eine Untersuchung etwa in der Art:
Beispiel: Für 10.000 Euro wurde eine Anzeigenkampagne in einer Zeitung gemacht und da kamen soundso viele Kundenanfragen.

Dann wurde ( zeitlich entkoppelt !) um die gleiche Summe eine Radiowerbung durchgezogen - wieviel Kundenreaktionen gab es da ?

Nur dann könnte wirklich beurteilt werden, welche Rolle das Radio noch spielt.
Das Radio dürfte aber NUR mit seinem akustischen Programm die Werbekampagne durchführen, wenn die Antenne dann wieder Plakate aufhängt, wieder Anzeigen schaltet, wieder irgendwo einen "Info-Stand" mit T-Shirts benutzt um auf das Kaufhaus-Gewinnspiel aufmerksam zu machen, dann würde ja wieder verschleiert, wieviele Kundenn ALLEIN durch das Radioprogramm aquiriert wurden.
Es ist ja das allein schon problematisch was alles als "Hörer" gezählt wird. Auch die reinen Gewinnspiel-Freaks, die nur auf Grund der auf Plaketen versprochenen Euro-Millionen das Radio einschalten, das sind doch keine "Radio-Hörer" !!
ES müßte einmal erfaßt werden, wieviele Hörer habe ich ALLEIN durch mein Radioprogramm zu Kunden meines Werbe-Auftraggebers gemacht!
Da werden Tausende durch Plakete, Zeitungsannoncen, Infoständen usw. dazu bewogen wegen eines Gewinnspiels das Radio einzuschalten und dann erzählt man wieder, wir haben soviele "Hörer" weil unser Format so gut ist. Das stimmt doch alles nicht.

Also bitte, wo ist so eine Untersuchung -ich bin immer gerne bereit umzudenken, zu lernen usw., auch wenn ich mit 51 Jahren schon Jahrzehnte Erfahrung in der Branche habe.

Ich beachte nur kritisch auch das Schmücken mit fremden Federn. Manche Radios haben ja keine Hörer, sondern nur noch Gewinnspiel-Mitmacher. Denen ist ganz egal, welche Musik läuft, hauptsache sie haben schon wieder etwas ergattert.
Welcher Sender kennt nicht seine Daueranrufer die auch beim Mitbewerber-Sender ständig am Draht sind, je nachdem wo gerade ein Gewinnspiel läuft.
Wenn ich ein Radioprogramm hätte, das wirklich die große Masse gerne hört, dann bräuchte man doch die ganzen Gewinnspiele nicht.
 
@ Pirni: Ich bin voll auf deiner Linie.
Dagegen stelle ich mal den neusten Auswurf von unsren Lieblingsberatern aus radionews.de:

Welcher Preis bringt die beste Quote? KREKLAU+FITZEK sind gemeinsam mit dem Studienauftraggeber SPS Clever-Winning dieser Frage nachgegangen. Und die Analyse einer wissenschaftlichen Arbeit der Universität Pforzheim hat Erstaunliches zu Tage gebracht: Das eigene Traumhaus zum Beispiel entpuppt sich als wenig effektiv, während ein neues Auto ein absoluter Traumpreis ist. Es lohnt sich also, die eigenen Gewinnspiele mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Zum Beispiel löst die Aussicht von einem Sender zum Millionär gemacht zu werden, beim Hörer einen unwiderstehlichen Umschaltimpuls aus. Verdoppelt man aber den Gewinn, so gehört man eher zu den Verlierern. Eine vermeintlich geringere Gewinnchance hält den Hörer vom Griff zum Telefon ab.


Ich glaub, die lachen sich bei ihren eigenen Ideen einen Ast.

[Dieser Beitrag wurde von Sachsenradio2 am 04.07.2002 editiert.]
 
...und was sagen die Herren K&F zur Verlosung von Kugelschreibern und Pic's? Die darf ich jedenfalls nur noch unter's Radiovolk werfen. Warum? Mein PD ist der Meinung, dass die HörerInnen von Gewinnspielen nichts mehr halten, alldieweil sie sich nämlich schlichtweg vera*scht vorkommen. Und das zu Recht. Vor kurzem durfte ich so einer Hörertrine eine Meet&Greet mit Enrique Iglesias auf's Auge drücken. Sie hat die Gewinnfragen richtig beantwortet, dann durfte aber das leicht angefeuchtete Mädel nur zum Konzert, versprochen wurde ihr aber ein Date mit dem Schmachtbarden. Dementsprechend groß war die Enttäuschung - Vera*sche pur.

Der Hörer ist der Doofe, und das Gute daran ist, er/sie bekommen das auch so langsam mit!
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Ich frage mich ernsthaft, wer für diese Recherchen noch Kohle investiert. Wozu müssen sich K&F mit solchen Geschichten immernoch dumm verdienen.
Aus meiner Praxis ist mir die Studie sofort klar und hätte nicht sein müssen.
Das hätte ich so auch staten können.

Interesant sind:

#1 - Kohle in Bar
#2 - Reisen möglichst exotisch
#3 - Autos

Uninteressant sind:

#1 - Millionen, die nicht ausgepielt werden
#2 - Häuser (wohin damit???)
#3 - festgelefte urlaube bsp. Selgeltörn

Das gibt ja auch die Studie wieder.
Dafür gibt man doch eher kein Geld aus, weil sich das von Sender zu Sender leicht unterscheidet und weil ... das zeigt die Praxis eh. Oder wer macht hier rkeine Analysen von seinen Promotions?

Naja, realistisch betrachtet knöpfen die beiden Superberater ihren Sendern für diese Binsenweisheit wieder viel Kohle ab. Ich werde jetzt auch Berater;)

PotA.
 
Interessant auch, daß die allermeisten Gewinnspiele zu MA-Umfragezeiten sind und daß die MA-Erfolge dann aber hauptsächlich die Berater und Musikformatierer für sich reklamieren.

Noch ein Wort zu Jasemine und zum Lesen der "Fachpresse":
Ich bin aus dem Alter heraus, daß ich alles für bare Münze nehme, was in der heutigen SOGENANNTEN Fachpresse steht. Da schaue ich auch mal WER schreibt das, wer ist der Auftraggeber, wie wurde untersucht, welche Halbwahrheit wurde zur Wahrheit, was wird zweckdienlich weggelassen usw..
Interessant für mich wären unabhängige Studien und Umfragen, deren Fragestellung und Auswertung ich kontrollieren kann !

Manche sogennannte "Fachpublikationen" z.b. aus Werbeagenturen, die genau beschreiben, was die Menschen wünschen und zu bekommen haben, erinnern mich in der journalistischen Korrektheit verdammt an seinerzeitige DDR Publikationen: Da waren auch 99% so glücklich zufrieden mit den Zuständen. Das eine Prozent kapierts nicht, ist verblendet, ist frustriert, ist von gestern.

Daß man "von gestern" ist, das hört man ja auch heute oft, wenn man das heutige Radio kritisiert und vielleicht Beispiele bringt, was früher doch ganz gut war. ( Was ja noch lange nicht heißt, daß alles gut war).

Nein, Omas Apfelkuchen - um Gottes Willen, das ist doch aus der verstaubten Steinzeit, das ist was für Vergangenheitsfanatiker, die Zeiten haben sich geändert. Der heutige Erfolg - und das ist bewiesen - das ist der Big Mac bei Mc.Donalds. Mit Deinem Dampf-Apfelkuchen kannst Du heute keine Massen mehr begeistern.

Genauso kommt es mir vor, wenn junge Fachpresseleser, Radiovolontäre und Berater mir etwas erzählen wollen, wie man heutzutage Radio macht bzw. was Hörer von einem Radio erwarten.

Übrigens: Wenn man Omas Dampf-Apfelkuchen gerne mag und meint, da würden auch andere gerne reinbeissen, heißt das noch lange nicht, daß man auch die gesamte damalige Kohleofenküche einer heutigen Miele - Küche vorziehen würde.
 
@Pirni: Sorry, wenn meine Antwort superarrogant klingen mag.
Du hast es scheinbar endlich begriffen! So läufts eben. Major Promotion zur MA und der Berater, der wiedermal wenig gemacht hat ... kassiert die Lorbeeren.

[nimm das nicht persönlich!!!!!!!!!]

Ich denke es kommt auf die Verpackung des Apfelkuchens an. Es muß nicht immer MCD sein.
Ich spreche Beratern, und damit meine ich weder Menschen die ihren Erfolg auf Selctrolisten begründen oder Menschen, die mit 25 Jahren meinen was erzählen zu können, mit Sicherheit eine Kompetenz zu. Aber nur Beratern, die auch lange genug dabei sind und es noch selbst gemacht haben.
Alles andere ist nicht vertetbar und die Sender könnten ihr Geld auch aus dem fenster werfen (zu mir dann bitte;))))

PotA.
 
Hallo Pilot ?

Warum sollte ich hier etwas nicht " persönlich" nehmen und warum hätte ich "endlich" etwas begriffen ? Das verstehe ich nicht ganz.

Weiters glaube ich nicht, daß es nicht nur auf die Verpackung ankommt, noch mehr kommt es auf den Inhalt an!

Ein unverpackter, sehr guter Apfelkuchen kommt an !

Ein gut verpackter, sehr guter Apfelkuchen kommt an !

Ein unschön verpackter, sehr guter Apfelkuchen kommt mäßig gut an !

Ein gut verpackter, schlechter Apfelkuchen kommt einmal, dann aber nie mehr wieder an !

Ich habe in den Achtziger Jahren 10 Jahre lang in einem Privatradio eine wöchentliche Abendsendung gemacht, ohne jeden Jingle, ohne jede Verpackung. Es kam sehr gut an !

Eine andere Sendung mit viel Verpackung, viel Jingles, viel Claims usw. kam so schlecht an, daß diese nicht einmal ein halbes Jahr Bestand hatte.

Aber jetzt sagt bestimmt wieder wer: Das was früher galt, gilt jetzt nicht mehr. Die Zeiten haben sich geändert. Wer die meiste und beste Verpackung hat, der hat Erfolg !

Teure Jingle Produzenten und billige Moderatoren, das meinen manche, sei der Weg zum Erfolg.
 
Pirni: Ich finde, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen!
Hier wird immer wieder davon geredet, dass laufend positioniert werden muß. Muß es?
Gut, Moderatoren werden angewiesen, es zu tun. Aber es kommen doch nur deshalb so viele Jingles, weil der Rest des Programms austauschbar ist und akute Verwechslungsgefahr besteht. Sonst wäre es nicht notwendig!
So sehr über die Qualität von Sputnik gestritten wird, eins machen sie nicht: Nach unbedingt jedem Titel einen Jingle spielen. Muß auch nicht, ich merke beim Zappen anhand der Musikfarbe sofort, dass es Sputnik ist.

Wieso werden bei einigen Sendern eigentlich so häufig die Verpackungselemente ausgetauscht? (siehe ffn, NRJ Sachsen, HR Antenne...)
Die Verpackungselemente tragen doch zum Wiedererkennungseffekt bei! Werden mit zu häufigen Wechseln nicht mehr Hörer vergrault, als hinzukommen?
 
@Pirni:

Es bzog sich auf den ersten Absatz!
Also nix für ungut!

Sonst stimme ich dir schon zu. wollte nur sagen - auch ältere Produkte kann man entsprechend verkaufen - indem man sie neu verpackt.
Sonst müssten wir ja das Radi(-io) neu erfinden?!?

PotA.
 
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