Mist bei Eins Live

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Manche Sender haben einfach ein zweifelhaftes Image. Von Antenne Bayern war es mir bisher noch nicht bekannt.
100,6 hatte in berlin eine Zeitlang ein Image als "Bild-Radio".
In Prag hat sich ein Radiosender von drei Buchstaben getrennt (ratet mal welche) weil diese zu sehr mit einem, zudem nicht immer niveausicheren, deutschen fernsehsender in Zusammenhang gebracht wurden.
 
Interessanter Thread, steuer ich doch mal was zu bei:

Meiner Meinung nach ist Eins Live das beste "Jugendradio" in D. Vergleiche mit Antenne Bayern oder B3 funktionieren ja nun wirklich nicht. Die Zielgruppe von Eins Live lautet 14-29, daran muss man sie messen.

Wenn ich im Vergleich andere junge Formate höre (Energy, NJoy, Big FM etc.) kriege ich wirklich das Grausen.

Was mir an den Kölnern gefällt ist, dass sie m.M.n. versuchen, was Besonderes zu machen. Da finden auch mal Programmaktionen statt, die den Hörern mehr abverlangen als die Abwechslung anzupreisen, Megahits zu erkennen oder eine Miss Mystery zu suchen.

Mal in Kurzform:

- Die Comedy halte ich im Vergleich zu anderen Sendern für herausragend, sowohl im Serien- als auch im Aktuell-Bereich

- Die Rotation ist im Tagesprogramm immer noch sehr viel erträglicher als bei anderen vergleichbaren Sendern, durch die Abendsendungen wie Kultkomplex, Lauschangriff etc. fehlt zwar die Durchhörbarkeit, aber wenigstens machen die da was, das sich von der Masse abhebt. Ob man es mag, ist dann Geschmackssache, ich finde es jedenfalls mutig und somit erfreulich

- Hoch anrechnen muss man Eins Live wirklich das Engagement für Newcomer und die deutsche Musikszene, da sind viele Sender nun wirklich sehr viel zurückhaltender

- Eins Live hat einige der stärksten Moderatoren in D. (Briesch, Imhof, Bug, Dietz, Schorn), weil echte Personalities mit Profil, Ironie und Humor, für den sie on air auch eine Fläche finden. Ob man den ein oder anderen nun schlecht findet oder nicht, ist auch wieder Geschmackssache. Andererseits halten sie dieses Niveau nicht in allen Sendungen, das Gefälle ist doch sehr hoch. Inwieweit die erwähnte Dame mit der Piepsstimme eventuel zum Erfol bei den ganz jungen Hörern beiträgt, sollte man wohl abwarten und dann bewerten. Ich vermag mit meinen 30plus x einzuschätzen, dass die bestimmt nicht meinetwegen einsetzen.

- Das On Air-Design ist aus Sicht eines "Formatprofis" sicherlich eher stümperhaft, ich bin da auch stets ein wenig verwundert, andererseits finde ich das "akkustische Understatement" immer sehr angenehm (egal, ob das von denen so gewollt ist oder einfach nur durch Vernachlässigung entsteht).

- Ob die nun bei einer "echten" privaten Alternative anfangen würden, diese zu kopieren, ist zunächst mal eine sehr hypothetische Vermutung, ich wäre mir da nicht so sicher. Ich sehe zum Beispiel nicht, dass Eins Live sich in irgendeiner Weise an Big FM anbiedert, die inzwischen immerhin recht grosse Teile des Sendegebietes abdecken und vor allem auch massiv Promotion in NRW machen.
 
Eins Live ist für mich definitiv einer der letzten Jugendsender in DE, die man sich noch anhören kann, ohne dass einem nach einer Viertelstunde die Ohren bluten.

Und: Eins Live ist verglichen mit Sendern wie BIG FM nicht vollends berechenbar und glatt gewaschen. Genau das macht den Reiz aus.
Auch wenn das Onair-Design eher dürftig daherkommt.. darauf kann ich eher verzichten als auf Personality und wenigstens etwas Inhalt.

Fazit: Eins Live mit dem Onair-Design von 538 oder Yorin wäre für mich optimal.

BIG FM kommt plump, platt und für einen Jugendsender VIIIIEL zu mainstreamig daher.. einfach die Top40 dudeln reicht nicht und claimen bis der Arzt kommt reicht nicht..

Apropos BIG FM: Wer verwendet heutzutage noch die Phrase:
"die ANGESAGTesten Hits" ??
Das ist doch 80er-Thommy-Gottschalk-Piratensender-Powerplay-Slang.. fehlt nur noch, dass die bald meinen sie seien "besser als der ÄTZENDe Restmüll anderer Sender"
 
Und trotzdem hat EinsLive durch geringe Konkurrenz eine breite Zielgruppe, dadurch kommt es auch vor dass Leute jenseits der 29 (tlw. jenseits der 39...) das Programm hören.
 
Liebe/r/s Keek,
wie kannst du es nur verantworten, so kurz vor Jahresende Toms EinsLive-Theorie durch das alleinige Anführen von Fakten so massiv und nachhaltig zu torpedieren!? Das ist nicht fair von dir! :D:D:D
db
 
Ich habe gestern die Jahres-Charts bei L1VE gehört und war regelrecht geschockt!
Die Moderatorin hörte sich an, als sei sie höchstens 15 Jahre alt, betonte in der Stunde, in der ich zuhörte, zwei mal, dass sie blöd sei und versprach sich in jedem dritten Satz. Was ich ihr zugute halten möchte ist, dass sie eine der wenigen L1VE-Moderatoren ist, die eine gute und deutliche Aussprache hat. Aber eine Moderatorin einer landesweiten Welle sollte doch beispielsweise wissen, wie der US-Bundesstaat Arkansas ausgesprochen wird. Ein Lokalfunk-Moderator in Minden, der vorher als Klempner gearbeitet hat und Bill Clinton kennt (weil er möglicherweise älter ist oder sich besser informiert) wüsste es sicher besser. Wenn dieses Girlie für diese Show nach den üblichen WDR-Stundensätzen bezahlt wurde, dann ist das bei der Leistung geradezu ein Faustschlag ins Gesicht eines jeden Gebührenzahlers. Nichts gegen junge Moderatoren und Moderatorinnen, aber für die Stellung, die L1VE in NRW hat, kann man wirklich viel mehr verlangen.
 
1 Live ist peinlich. Begründung: Mehr Etat als so mancher TV-Sender und null Wettbewerbsfähigkeit. Außerhalb der monopolistischen Medienkuschelecke NRW wäre dieses Programm ganz sicher mit nahezu Null Quote gestraft.

Beispiel: Ankündigungen für Acts werden oftmals so präsentiert, als sei dem Moderator seine Hörer peinlich. "Eure super Teenie-Boy-Band XY ist morgen in der XY-Halle in XY-Stadt im Sektor. Karten gibt's leider keine mehr." Mehr Distanz ist kaum möglich.

Ihr ./. Wir
Wir studiert (irgendwas geisteswissenschafliches) ./. Ihr dumme Normalos
Wir cool ./. Ihr dürft dabei sein
Wir machen den Job ./. du darfst hören (gibt ja eh keine Alternative)

Aber natürlich sind wir Dir dummen Hörer überlegen, weil wir in der Uni Paderborn innerhalb von 14 Semestern Medienwissenschaften euer asoziales Rezipientenverhalten erforscht haben.
Nochmals Input-Output-Relation: Jeder auch nur halbwegs fähige Lokalfuzzie könnte 1 LIVE mit solch einer Infrastruktur sofort in die Knie zwingen. 1 LIVE hat einen Etat, wie die drei erfolgreichsten Berliner Privatsender zusammen. Wenn diese Möglichkeiten, die 1 LIVE hat, den richtigen Leuten zur Verfügung ständen, dann würde der Medienmarkt in NRW sofort richtig spannend werden. Dann würden die Privatsender in Aachen mit ihren geringen Mitteln sicher nicht über 60 Prozent des Marktes besetzen. Antenne AC hat im Kreis Aachen beispielsweise doppelt so viele HpT wie 1 LIVE und fast drei Mal so viele wie WDR2. Das stellt dem WDR ein wirkliches Armutszeugnis aus. 1 LIVE verliert sich mittlerweise regelrecht in seiner Selbstgefälligkeit.

Grundversorgung? Ha-Ha! Was hier vom WDR mit dem Etat von fast einem Viertel aller deutschen GEZ-Gebühren veranstaltet wird, ist schlicht pervers. Wenn in Deutschland über Reformen (Steuer, Rente, Gesundheit) debattiert wird, sollten solche ö-r Dinosaurier auch nicht verschont werden. Ich sage nur (danke kleiner Tierfreund): "Hauptabteilungsleiter unterhaltendes Wort". Den gibt's wirklich und bekommt beamtenähnliche Bezüge.

Aber es ist ja deutlich erfolgreicher, gutes politisches Lobbying zu machen, anstatt gute wettbewerbsfähige Programme zu produzieren. Frequenzbesetzung und Geschäftsanteile am einzigen "Konkurrenten" Radio NRW - das ist die Strategie. Toll, aber das spricht eher für die Position des WDR in der politischen Landschaft als für die Qualität des Outputs. Nochmals: Die Regionalanstalt WDR hat mehr Etat als fast alle ö-r oder staatlichen Sender in Europa.

Weiß der WDR nicht sowieso, wie wenig konkurrenzfähig das ach so coole 1 Live ist? Oder warum verhindert der WDR sonst jeglichen Wettbewerb in NRW?
 
Tom 2000. McGurke, Sonnig :
volle Zustimmung! Ich ärgere mich immer wieder über das Programm von 1 LIVE.
Musik : Kuddelmuddel
Moderatoren : oft schlecht und meistens arrogant
Verpackung : armselig
Anmutung : abgehoben und pseudo-elitär

Dieses Programm würde in einem Markt wie Berlin bei der MA nur mit Glück ausgewiesen werden und mit noch mehr Glück gerade vor Jazzradio rangieren.

BFBS sendet aus einer Baracke in Herford, würde aber als deutsches Programm 1 LIVE sofort in den Schatten stellen. Da würde dieses "coole Jugendradio" sicher kein Land mehr sehen, oder?
 
Also Leute,

jetzt wird es in der Tat ein wenig unsachlich. Einem Sender, der in der Stundereichweite der meistgehörte in D ist (abgesehen von Radio NRW und in der werberelevanten Zielgruppe) die Wettbewerbsfähigkeit in anderen Märkten abzusprechen, ist dann irgendwann auch einfach nicht mehr ernstzunehmen. Interessant dabei ist übrigens, dass EL massenhaft Hörer aus benachbarten Bundesländern abzieht.

Ein Blick in die aktuellen MA-Zahlen hilft gelegentlich dabei, seine eigenen Theorien abzusichern oder gegebenenfalls eines Besseren belehrt zu werden und dann einfach mal die Schnauze zu halten, wenn man keine Ahnung hat. So viel nur zur Wettbewerbsfähigkeit.

Lieber sonnig, dein Posting strotzt so dermassen vor Polemik und unsachlichen Angriffen, dass ich ehrlich gesagt gar keine Lust habe, darauf im Einzelnen einzugehen.

Ich fände es generell interessanter, auch über Sender, die man persönlich nicht mag, fachlich fundiert und reflektiert zu diskutieren.

Wäre es also möglich, auch oberhalb des Stammtisch-Niveaus über die offensichtlich vorhandenen Schwächen von EL zu debattieren?

Oder werden nach Weihnachten keine frommen Wünsche mehr erfüllt?
 
Liebe sonnig lauschende Gurke,
worüber sollen wir hier diskutieren?

Darüber, dass ihr EinsLive scheiße findet? Das ist zwar offensichtlich, aber eine etwas brüchige Diskussionsgrundlage.
Darüber, dass die Fakten gegen EinsLive sprechen? Dann streicht die Konjunktivsätze aus euren Postings. Über den Rest können wir anschließend diskutieren. Falls es den dann noch gibt.

Es ist müßig über die Wettbewerbssituation zu diskutieren. Sie ist, wie sie ist. Der WDR dominiert sie ohne Zweifel und macht daraus, was er will und ihm guttut. Unternehmerischer Alltag.

An Hörerzahlen gemessen hat EinsLive wenig Grund, sich entscheidend zu ändern. Dass der Sender nicht allen passt, ist wohl Grund zur Freude. Die meisten NRW-Lokalen ecken natürlich nicht so an wie EinsLive. Sie sind aber auch so stromlinienfömig, dass sie vielen überhaupt nicht mehr auffallen. Das ist nicht die Marktposition, die sich ein erfolgreiches Unternehmen wünscht. Kein klarer USP bedeutet auf die Dauer den Unternehmenstod.

Ob andere Programme besser wären, wenn sie auf den Markt gelassen würden und damit EinsLive Konkurrenz machen könnten ... das ist der besagte Konjunktiv. Und den streichen wir hier besser, denn er führt zu nichts.

db
 
Unternehmerischer Alltag
Unternehmerischer Alltag ... staatlich protektioniert

...die Wettbewerbssituation [...] ist, wie sie ist
Na, wie praktisch für den WDR.

Damit Ihr mich nicht falsch versteht. Ich bin für das duale System. Was mich stört, ist, daß der WDR seine Macht und das Geld nicht nur dafür verwendet, seinen Programmauftrag zu erfüllen sondern auch, um sich private Konkurrenz vom Leib zu halten. Ich zahle also nicht nur GEZ (ja, die zahl' ich wirklich), um ein Programm zu hören, das ich nicht mag, sondern ich unterstütze mit meinen Gebühren auch noch, daß Medienvielfacht in NRW verhindert wird. Das ist doch perfide.

Aber der Beobachter hat recht. Ich verfalle gerade in eine Grundsatzdiskussion, die am Thema dieses Threads vorbeigeht. Ich mußte es trotzdem mal loswerden.
 
Eins Live nach 20 Uhr

Ich finde, daß gegen das Tagesprogramm auf Eins Live nichts einzuwenden ist. Allerdings finde ich das Abendprogramm nach 20 Uhr nicht in ordnung.
Die Musik, welche dann läuft empfinde ich und alle die ich kenne einfach nur als Aufforderung zum abschalten. Gleiches gilt für die Lauschangriffe um 23 Uhr.
Gerade in den Abendstunden, gibt es in NRW ohnehin keine Alternative, da auf den Lokalsendern um diese Zeit Bürgerfunk läuft ( zumindest bei Antenne Ruhr ). Das WDR 2 Programm ist meiner Ansicht nach zu sehr Wortdurchsetzt und von der Aufmachung sehr langweilig.
Damit bleibt festzuhlaten, daß es in NRW kein eiziges durchhörbares Programm dieser art gibt. Wer also nach 20 Uhr ein "normales" Programm hören möchte, ist also auf denen aus anderen Bundesländern angewiesen ( z.B. Hit Radio FFH ).
Zur lösung dieses Proplems müßte entweder Eins Live durchhörbar werden, oder es müßte einen Landesweiten Privatsender geben ohne Bürgerfunk.
 
sonnig schrieb:
Beispiel: Ankündigungen für Acts werden oftmals so präsentiert, als sei dem Moderator seine Hörer peinlich. "Eure super Teenie-Boy-Band XY ist morgen in der XY-Halle in XY-Stadt im Sektor. Karten gibt's leider keine mehr." Mehr Distanz ist kaum möglich.

auch wenn das von Dir sehr überspitzt dargestellt wurde, frage ich trotzdem, ob Dir das im RadioNRW-Style lieber wäre?

"Ist das nicht klasse, dass wir dafür gesorgt haben, das XY morgen in XY-Stadt sind? Ruft mich doch mal im Studio an und erzählt, wie ihr an die Karten gekommen seid. Oder erklärt uns, warum ihr keine mehr bekommen habt und warum ihr jetzt so traurig seid...."

Und damit sind wieder zwei Sendestunden mit Schrott gefüllt!
 
Lieber Daniel 1978,

dass Eins Live eben nicht auf die Durchhörbarkeit setzt und ab 20 Uhr quasi für einen totalen Bruch im Musikformat sorgt, ist aus meiner Sicht auch relativ gewagt. Auch ich kann mit Kultkomplex oder dem Lauschangriff nicht immer sehr viel anfangen.

Der interessante Spagat in der Kritik ist in meinen Augen, dass viele Leute bemängeln, erst abends fände die interessante Musik statt, und das Tagesprogramm sei schrott. Fakt ist, dass EL tagsüber und abends total unterschiedliche Zielgruppen anspricht, was einigen Grundregeln des Radios widerspricht, aber in diesem Falle zumindest wohl funktioniert.

Allerdings bieten die Kollegen mit dem Abendprogramm etwas, was viele massenattraktive ÖR-Programme (insbesondere die Jugendwellen wie NJoy, XXL etc.) in keinster Weise anpacken, nämlich musikjournalistische Sendungen, denen man zumindest die Kompetenz nicht absprechen kann, und eben auch Reportagen, Hörspiele etc. im Lauschangriff auf sehr hohem Niveau.

Damit bietet Eins Live ein deutliches Mehr an Grundversorgung als der Großteil der übrigen ÖR-Wellen. Und angesichts der ewigen Gebührendebatte halte ich es für richtig, dass EL an solchen Angeboten festhält, auch wenn sie dadurch Hörer wie Dich zum Beispiel am Abend verlieren.

Und dass der Sender eben nicht so stromlinienförmig und austauschbar wie 95 Prozent der restlichen deutschen Radiosender klingt, empfinde ich immer wieder als sehr wohltuend.

Mir graut jedenfalls vor einem fernen Tag, an dem Eins Live tatsächlich als einst letzte Bastion des hörbaren Menschen hinter dem Mikro anfangen könnte von Abwechslung und Megahits zu faseln
:(
 
@Keek: Bedingungslose Zustimmung. Den Kurs den Eins Live seit Jahren fährt, finde ich mehr als großartig. Tagsüber (halbwegs) "intelligentes Massenprogramm", abends dann Musik und Wortsendungen für die alternativere Zielgruppe, die im deutschen Radio ohnehin unterrepräsentiert ist. Ich sehe keinen Grund, dies zu ändern.

Mir gefallen übrigens beide Programmteile.
 
Sonnig,
besser hätte ich meine eigenen Empfindungen zu und Gedanken über Eins Live nicht ausdrücken können. Fazit: In NRW herrscht Radio-Sozialismus, Einheitsfunk statt Konkurrenz.
Ein deutsches Radio 538 würde Eins Live mit all seinen arroganten Moderatoren-Fatzkes in die Bedeutungslosigkeit katapultieren.
 
Tom2000: "Ein deutsches Radio 538 würde Eins Live mit all seinen arroganten Moderatoren-Fatzkes in die Bedeutungslosigkeit katapultieren."

Jaaaa, Tom. Wir wissen, dass du das so siehst. Aber wir wissen nicht, ob es stimmt. Und du weißt es auch nicht. Könntest du dir das bitte, bitte, bitte einmal klarmachen! Es ist alles wüste Spekulation, und niemand kann den Nachweis erbringen, dass es zutrifft. Das ist nichts als ein riesiges Gewürge um ein "würde". Sinnlos bis zum Anschlag.

Abgesehen davon, dass die deutsche Version eines ausländischen Senders hier nicht unbedingt gut ankommen muss. Deutsche Hörer rezipieren Radioprogramme anders als niederländische, nord- oder südamerikanische oder britische. Aber damit sind wir schon entweder in einer unentscheidbaren Grundsatz- oder rein spekulativen Diskussion.

Es ist auch sicherlich nicht zu bestreiten, dass die Medienvielfalt in NRW größer sein könnte.
Es ist eben so wenig zu vermuten, dass dem WDR das unrecht zu sein scheint und er seinen Teil dazu beiträgt, dass es so bleibt. Aber der WDR hat auch nicht den Auftrag, für Medienvielfalt in NRW zu sorgen und damit mögliche Konkurrenz zu fördern. Er hat die Aufgabe, in der Summe seiner eigenen Programme eine Meinungsvielfalt abzubilden, was er seinen eigenen Meinung nach auch tut. Das mag deiner geschätzten Ansicht nach genau nicht der Fall sein - nicht ganz unberechtigt, wie ich ab und an finde. Aber das ist Konsequenz und Bestandteil der Meinungsvielfalt gleichermaßen, dass es genau darüber unterschiedliche Meinungen gibt.
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Keek: "Fakt ist, dass EL tagsüber und abends total unterschiedliche Zielgruppen anspricht, was einigen Grundregeln des Radios widerspricht, (...)."

Bei aller Zustimmung zu deinem Posting, aber gegen welche Grundsätze des Radios verstößt EL? Wenn, dann doch höchstens gegen bestimmte Interpretationen des Begriffs "Formatradio". Dem Begriff der Durchhörbarkeit widerspricht ein solches Konzept genauso wie dem, dass ein Sender jederzeit als eben dieser Sender erkannt werden muss, also einem Teil der CI, zu der auch die Durchhörbarkeit gezählt wird - was nicht zwingend so ist.
Wenn es aber heißt, das Publikum ändert sich von Tag zu Abend bei jedem Sender, was niemand ernsthaft bestreiten wird, dann liegt das nicht in erster Linie am Programm des Senders, sondern am allgemeinen Hörverhalten des Publikums.
Soll heißen: Abends hast du immer ein anderes Publikum als am Tag - egal welchen Sender du repräsentierst.
Die Frage ist, wie ein Sender auf diesen Umstand reagiert. EL macht da Spezialsendungen, weil das zu einem Großteil abendlicher Hörgewohnheiten passt. Den Schnitt gerade um 20 Uhr muss man ja nicht weiter erklären.
Fragt sich also, ob sich das EL-Publikum wegen des veränderten Abendprogramms ändert oder ob sich das Abendprogramm wegen des veränderten EL-Publikums ändert.
db
 
@db

Du hast absolut Recht, ich habe natürlich die Grundregeln des Formatradios gemeint, schließlich sind die Formatradios diejenigen, die diese Grundregeln aufgestellt haben. Insofern möchte ich das Konzept von EL gar nicht in Frage stellen. Das Erfrischende ist ja, dass EL vielen Formatregeln zum Trotz erfolgreich ist. Ich warte auf den Tag, an dem auch Sender in anderen Märkten (wie zum Beispiel Niedersachsen, wo es dringend nötig wäre) zu profilierteren Programmen zurückkehren.

Und zur Frage der Vielfalt: Traurig ist ja leider, dass die "Vielfalt" in anderen Märkten zur katastrophalen Lage unserer Radionation beigetragen hat. Auch aus diesem Grund bin ich für den "Radio-Sozialismus" in NRW schon richtig dankbar...
 
Ein Format ist auf lange Zeit dann am erfolgreichsten, wenn man es gezielt hin und wieder in gekonnter Art und Weise absichtlich bricht.
Das ist dann aber auch schon wieder Bestandteil des Formates.
 
@ Daniel-1978

Was ich bei der ganzen Sache nicht verstehe ist das plötzliche Umschwenken einiger Schreiberlinge in diesen Foren. Da wird konsequent auf radioforen gegen die Dudelsender gewettert und hier wird ein 24 Stunden Dudelsender gefordert ? Das verstehe ich nicht wirklich. Da gibt es schon einmal mehr Abwechselung und Vielfalt :)) in den Abendstunden (Alternatives auf EL, Progressives auf den Locals, Investigatives auf WDR 2), was der Wunsch von min. 95 % der Radioforen User ist und dann soll das Ganze verkehrt sein. Versteht mich nicht falsch, aber wie muss denn dann das perfekte NRW Radioprogramm aussehen ? Wird dann doch irgendwann einmal Abends "gedudelt" ist einen Tag später sofort ein Thread geöffnet mit der Überschrift " Damals war doch alles besser " .. waren das noch Zeiten als der Bürgerfunk lief und EL den Kultkomplex gesendet hat.
 
Die einen wollen halt einen Dudelsender, der die Charts spiel, die anderen ein vernünftig gemachtes Radio mit guter Musik. Der öffentlich-rechtliche Sender für Flandern in Belgien, der VRT, fährt aus diesem Grund zwei verschiedene Jungendsender: "Donna" führ die kommerziellere und "Studio Brussel" für die alternativere Mucke.

Das Ergebnis dort: Der VRT ist unbestrittener Marktführer noch vor dem schärfsten Konkurrenten "Radio Contact". Auch dort gibt es eine optimale UKW-Versorgung nur für den VRT, der neben den beiden Jugenformaten noch ein Klassik-/Kulturformat ("Klara") fährt, ein informationorientiertes Programm ("Radio 1") und ein Programm mit leichter Musim großer Bandbreite ("Radio 2") anbietet.

Meiner Meinung nach ist eine solche Situation fast schon ideal, obwohl man jetzt argumentieren könnte, dass die kommerziellere "Donna"-Kette dort besser in private Hände liegen sollte.

Allerdings ist auch "sonnigs" Einwand richtig, der ein oft elitäres Gehabe der Öffi-Insassen anprangert.

Wie man es auch dreht und wendet: Die Qualität muss besser werden, das gilt für Private und Öffis gleichermaßen. Erst Qualität, dann Quote. Diese Verantwortung tragen auch die kommerziellen Anbieter, denn sie benutzen mit den Frequenzen ein öffentliches Gut und sind somit der Öffentlichkeit ein qualitatives Produkt schuldig.

Aber was rede ich hier: Verantwortung, Qualität... schließlich leben wir im Jahre 2003!

Doch persönlich bin ich dagegen, denn wenn man nun das Beispiel wirder zurück auf Deutschland überträgt und sich dort die Verantwortungslosigkeit der Privatradiomacher ansieht, dann sollte auch eine kommerzielle Jugendwelle in öffentlich-rechtliche Häbde gelegt werden.
 
Zu Einslive:

Musik:
... ist im Tagesprogramm soweit ok. Leider auch hier der Fehler deutscher Programme: Die Musik plätschert immer so vor sich hin. Warum werden nicht mal einige ältere Stücke hintereinander oder Musikgenres, die zueinander passen, nacheinander gespielt?

... ist im Abendprogramm auch soweit ok. Auch hier ein Fehler: Speziellere Sendungen wie Kultkomplex kann man dadurch "auflockern", daß dann und wann ein bekannterer Titel eingestreut wird.

On-Air-Design:
... ich finde es nur schrecklich. Es fehlt Drive und Esprit. Der Sender dümpelt entsetzlich langsam vor sich hin. Jingles sind schlecht und bremsen den Fluß. Was sollen die Ansagen zur vollen und halben Stunden mit der Uhrzeit? So wirkt das Programm, egal ob morgens oder abends, immer stromlinineförmig gleich und dadurch langweilig.

Moderation:
... teilweise für den Kindergarten. Aber da sind wir wieder bei der Diskussion, wie in Deutschland die Zielgruppe ausgelegt wird. Nämlich einseitig nach dem Alter.

... Man hat den Eindruck, daß einigen Mods tagsüber das Feeling für die gespielte Musik fehlt. Moderation könnte musikbezogener und vor allem lockerer sein. Warum gibt es keine richtigen Talkover über die Intros und Outros der Titel?

Fazit:
Der WDR verschenkt mit Einslive die Chance, ein schnelles und gutgemachtes Musikradio für NRW anzubieten.
 
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