Morningshow: Erwartung

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@radiosi: Wer oder was ein Star ist, wäre schon wieder einen extra thread wert. Tatsache ist, daß die Amerikaner wesentlich flexibler auf Veränderungen im Markt reagieren: Die klassiche Morningshow á la "Morning Zoo" ist vielerorts einem nahezu lupenreinen Talk-Format gewichen (wer morgens stundenlang im Stau steckt, wie in NYC, legt einfach mehr Wert auf Wort). Ich habe auf einer kanadischen Station (Chom 97, Montreal, sonst auch morgens sehr musikorientiert) sogar schon so etwas wie eine "Ratgebersendung" in der Morningshow gehört (Thema Steuererklärung, mit Experten (!) im Studio). Hierzulande ändert man erst etwas, wenn´s nun wirklich keine Sau mehr hören will. Vorher wird abgekupfert, was das Zeug hält; teilweise 1:1 vom direkten Konkurrenten. Das hat manchmal durchaus taktische Gründe, ist oft aber schlicht eine kreative Bankrotterklärung. Bei talkorientierten Formaten stellt sich leider wieder die Gretchenfrage: wer soll das bewältigen? Die Leute, die sowas draufhätten, sind sogar bei Fernseh´ mit der Lupe zu suchen und dann unbezahlbar.
 
... womit eigentlich schon wieder ein neues Thema eröffnet werden kann, was ich jetzt auch tun werde: Die Kostenfrage im internationalen Vergleich!
 
Ich frage mich, warum in den Morning Shows es eigentlich so viele Moderatoren oder nennen wir sie mal besser Sprecher geben muss. Moderatoren, dazu ein Nachrichtensprecher, einer der den Verkehr liest und noch jemanden, der das Wetter macht. Warum??? Mir reicht es, wenn die Nachrichten von einem anderen Sprecher, als den Moderatoren vorgelesen werden, der Rest kann doch auch von den Moderatoren übernommen werden.

Bei SWR3 zum Bsp. gibt es sogar tagsüber jetzt jemanden, der immer den Verkehr liest. Das kann der Moderator doch auch.

Also, was soll damit erreicht werden? Es stört mich zwar nicht besonders, trotzdem sehe ich den Sinn nicht.
 
@ radiosi

Du sagst: „Für uns bedeutet Radio sehr viel, für die Hörer nicht.“
Genau das weiß eigentlich jeder Radiomacher. Und so hören sich leider auch die meisten Morningshows an. Ich meine, gerade derjenige, dem das Radio etwas bedeutet, sollte nicht die Hörer immer mehr in ihrer o.g. Meinung bestätigen, sondern ihnen mit vollem Einsatz zeigen, was Radio wirklich zu leisten vermag.



Man muss nicht immer alles aus USA nachmachen und meinen es wäre sogleich ein tolles Programm, der Hörer müsse es nur bald schlucken.

Ich könnte zum Beispiel Kotzen, wenn ich die typische Morgenshow-Athmosphäre bei „Adolf und die Mobbin’-Crew“ (Zitat eines Ex-Mitarbeiters) erlebe, in der ich förmlich höre wie ein A. sagt, dass irgendwas trauriges passiert sei (meinetwegen ein Prominenter gestorben) und ein (blonde?) Assistentin im Hintergrund einen betroffenen Tonfall auflegen muss, um zu sagen: „traurig, traurig“. Wozu brauche ich so was?

Im nächsten Moment, wenn wieder etwas Lustiges ansteht hat sie die Rolle der dümmlich lachenden Tussi im Backround, vielleicht darf sie noch mal das Wetter vorlesen und so tun, als wenn das Wetter hier besser wäre als die anderen Wetters der Konkurrenz.

Schade, dass es bei dieser „meistkopierten Morgenshow Deutschlands“ und den ganzen Kopien so stumpf und dumm zugeht. Selbst wenn man morgens noch nicht so ganz auf der Höhe ist als Hörer, muss mir das doch die Mo Show nicht in so penetranter Weise zeigen. Zeigen, für wie doof sie den Hörer eigentlich hält. Sie könnte statt dessen versuchen, wenn sie ihn schon für dumm hält, ihn zu bessern. Aber das liegt ja nicht im Interesse!


@ RIAS4EVER
Eigenproduzierte Comedies finde ich nun wirklich nicht schlimmer als die Standards. Wer sie selbst produziert, wird schon wissen warum. Meist kommen die mir authentischer vor! Kaufen kann jder, selber Radio machen ist den meisten wohl eigentlich zu viel.
 
@Huntling

Wieso ist Commedy nur von seriösen Radiomachern peinlich ?
Das verstehe ich nun wieder nicht.

Unter peinlicher Commedy verstehe ich
im wesentlichen "erzählte Witze" und "Spasstelefone" des
Senderteams. 90 % dieser Einlagen sind einfach völlig daneben.
Was mir besonders in diesem Zusammenhang in Erinnerung blieb,
war die Aktion eines Berliner Privatsenders, dessen Namen ich jetzt hier nicht mehr nennen kann.
"Frau sollte Mann am Telefon von der Arbeit zum Schäferstündchen nach Hause locken". Voll witzig, oder ?
- Ich hätte mein Alte nach so einem Anruf erschossen, standrechtlich ! -
Und in der Folge dieser Aktion ging es erst richtig los. Auf allen Kanälen folgten viele weitere solcher humorgeballten Einlagen.

Ist es jetzt deutlicher geworden ?
 
@RIAS4EVER

Ob lustig oder nicht... Das erste mal dürfete dies in Berlin bei 98 8 Kiss FM "Voll auf Cokes" unter dem Namen "Baby, come back"gelaufen sein. 104.6 RTL, mit der "meistkopierten" Morningshow hat dieses dann erst kopiert!

Für gute selbstgemachte Comedy stand immer noch Fritz, finde ich. Eingekaufte dürften hier auch ansonsten wie Fremdkörper wirken.
 
@ray

Einkaufen klingt wieder so teuer ... sagen wir vorspielen, okay ?
Man nehme eine CD eines Comedy-Menschen und spiele das ein ... fertig. Das kostet etwas GEMA-Gebühr und hat vermutlich ein gewisses Niveau. Da dieser Markt in Deutschland boomt, sollte es doch gelingen etwas vernünftiges zu finden ....

Ich will jetzt bewusst keine Namen nenne, jeder hat andere Favoriten.

Gegen dezente Komik (Streitgespräche zwischen Moderator & Techniker oder Smalltalk mit dem Nachrichtenteam) habe ich natürlich nix, dass können die Sender auch nur selber machen.

Elmar Hörig ist für mich in diesem Zusammenhang ein gutes Beispiel. Er hat zwar selbst genügend produziert, aber auch immer wieder Pannen eingespielt aus TV und Radio eingespielt. Und das hatte (aus meiner Sicht) Niveau).

Vielleicht sollten wir an der Stelle mal das Thema "wer macht die bessere Commedy" einschlafen lassen ... es wird immer unterschiedliche Meinungen geben ...
 
Mornigshow

Was ich nicht hören möchte:

Nur bei uns kann man blablabla gewinnen!
Nur bei uns gibt es blablabla!
Übermäßig viel Werbung, auch wenn die Sender morgens am meisten verdienen.
Schnelles, sinnloses Gelaber von den Moderatoren.
Lästern über Hörer, die onair was befragt wurden, und halt etwas gestottert haben. Darüber wurde dann eine Mornigshow lang gelästert. Sehr asozial.

Was ich hören möchte:

Gute, wirklich witzige Gags. (Schlechte verzeihe ich auch, weil man kann nicht immer lustig sein. Deshalb sollte man abwiegen. Mehr schlecht als Recht, dann hat das Team der Show versagt, und ist nicht länger meine Morningshow)
Informationen: Blitz-/Staudienst, News und Wetter. Jede halbe Stunde reicht.
Natürlich die Beste Musik. Sehr Abwechslungsreich.
Gewisse Spiele mit den Hören, die sich aber nicht durch die ganze Sendung ziehen.
 
@ basspower

mit verschiedenen sprechern - zum beispiel für wetter oder traffic - soll dem hörer gesagt werden: wir haben für alles einen spezialisten, der sich suuuper auskennt und natürlich die besten infos liefert ("... xy aus dem swr3-verkehrszentrum"). einer kümmert sich anscheinend nur darum, was auf den straßen los ist. ein anderer hängt die ganze zeit über der wetterkarte.
ob sich die leute in ihren ressorts auch wirklich auskennen, sei mal dahingestellt...
 
@news-man:

und hier zeigt sich, welcher sender wenigstens noch ein wenig anspruch hat und dem hörer nicht nur etwas vorspielt. bei einigen sendern ist bspw. der wettermann tatsächlich meteorologe und die staufrau wirklich im kontakt mit polizei, staumeldern etc. bei anderen dagegen liest der sidekick wetter und verkehr ab und hat teilweise keine ahnung, wovon er überhaupt redet. meine hoffnung ist nur, dass das nicht nur uns, sondern auch den hörern auffällt - bitte, lasst mir meine illusionen :D !!!
 
Spaß am Morgen

Hi!

Ich finde Running Gags gut - besonders im Radio, wo's die wenigsten mitkriegen, daß es einer ist wenn's einer ist.

:D

Übrigens: ein Pseudo-Spaßvogel oder Pausenclown kann mir am Morgen gestohlen bleiben. Ich will eine(n) sympathischen ModeratorIn (oder zwei), die glaubwürdig sind.

Oben wurde mal erwähnt, daß Schmunzeln reicht. Das ist es!
Keiner kugelt sich am Morgen vor Lachen aus dem Bett, aber wenn der Tag mit einem charmanten Lächeln beginnt wird autosuggestiv Hörerbindung erreicht.

grüßle
 
Also ich bin früher schon auch mal lachend aus dem Bett gekugelt!
Aber meistens sind's dann keine Witze, sondern irgendwelche total blöden Hörer am Telefon, der Moderator vertut sich total oder irgendwas anderes besonderes ungewöhnliches tut sich auf und die Schadenfreude gewinnt die oberhand :)

Gezielte Gags fand ich schon selten lustig.
Aber mittlerweile bin ich auch wirklich schon froh, wenn man mir wenigstens ein Schmunzeln entlocken kann.

(Allerdings sicherlich nicht, wenn ich noch im Bett liege und damit ringe, aufzustehen! Da hilft dann nur das rauskugeln... ;))
 
Hat eigentlich schon mal jemand die unterschiedlichen Hörergruppen analysiert? Der Radiowecker-Hörer muss ja seinen Sender schon am Abend vorher einstellen. Der Klingel-Wecker-Aufsteher hat die Chance im Auto zu zappen - sind doch eigentlich zwei völlig unterschiedliche Typen? (Wenn es sicherlich auch eine Schnittmenbge gibt)
 
Wirklich gute Morningshows:
OrtsZeit vom DLR Berlin,
Informationen am Morgen vom DLF,
WDR 2 - Morgenmagazin (so wie es bis Ende 1994 mit Doppelmoderation war)
:D
 
Tja, es soll tatsächlich noch Hörer geben, die morgens nicht angebrüllt werden wollen, sondern inhaltlich davon überzeugt werden müssen, dass etwas interessant ist...
Und es soll sogar Menschen geben, die morgens nicht nur hören, sondern auch denken können...
 
Da hat wohl wieder jemand nicht aufgepasst.
Weiter oben bin ich nämlich auch bereits aufgeklärt worden, über den Unterschied einer "Morningshow" und einer "Morgensendung" (bzw. in Deinem Fall würde vielleicht "Morgenmagazin" gut passen!).

Eine "Morningshow" soll unterhalten, es ist eine Show! Zuviel seriöse Information hat da nichts zu suchen.

Dieser Thread ging meines Erachtens eben über diese typischen Morningshows und nicht über gute Sendungen am Morgen!
 
@radiosi
Da hat wohl jemand kein Verständnis für Ironie!
Ich möchte morgens überhaupt keine "Show". Möge diese Modewelle baldmöglichst vorüber sein oder zumindest aus den ÖRs verschwinden. Ich lasse mich eben nicht gerne durch Geschreie, dümmliche Telefonspiele oder Werbung aus dem Bett scheuchen; sondern ich hätte gerne schon beim Aufwachen alle wichtigen Infos, was mich an diesem Tag erwartet bzw. was ich über nacht verschlafen habe, garniert mit etwas Musik und einer Prise Unterhaltung.
Wenn ich mir die Radiolandschaft so anschaue, stehe ich mit dieser Ansicht wohl aber alleine auf weiter Flur, oder????
 
Am Morgen SHOW?

Sonnenmax: Das Thema mit den Hörern und der Quote hatten wir hier schon oft durch....Stichwort Glaubwürdigkeit MA; Ich kenne derzeit in meinem Umkreis KEINE hörbare geschweige denn hörenswerte Moshow! Auf dem einen Sender heißt es "FRiss dich kugelrund" oder so ähnlch, auf dem nächsten Sender werden Verwandte/ Bekannte von "Null auf 100" gebracht.... *Schüttel*

Aber da wären wir beim Thema:

Was ist im Radio eine Show. Wie definiert sich "SHow"? Ist das, was Jump macht (nicht am Morgen!), eine Show? Zumindest behaupten das einige Moderatoren. Ist das, was Tim Wiese bei NRJ Sachsen abends macht (nur alle 30 Minuten eine Mod. mit pseudo-interaktiven Elementen) eine "Show"? Zumindest behauptet er das!
Das zu klären ist wichtig, um über den Morgen sprechen zu können. Reden wir hier über MorningSHOWS oder allgemein über MorgenSENDUNGEN? Dann wäre WDR 2 oder DLF nicht dabei...
Welcher Sender macht denn eine MorgenSHOW? Welcher Sender eine Pseudo-MorningSHOW? Welcher Sender bringt nur Krampf? Welche Elemente sind wichtig, die Sendung zu einer "Show" werden zu lassen?
Ich bin nicht der "Früher war alles besser"-Mensch. Aber in Sachsen gab es zeitweise 3 MorningSHOWS gleichzeitig: Böttcher & Fischer (Antenne), Fünftagebarth & Liebsch (MDR life) und Jan & Olli (NRJ). Heute kenne ich inMitteldeutschland keine MorningSHOW mehr.
Und warum waren das SHOWS? Weil sie mehr gebracht haben! Personality, Spontanität, Überraschungen, Gags! Und das angefüttert mit dem, was heutzutage sonst noch am Morgen in den Äther geht. Diese Elemente finde ich heute am Morgen nicht mehr und wage zu behaupten: Die MorningSHOW ist zum Großteil ausgestorben.
... und damit übergebe ich an die Frühschicht.
 
@Radiojunkie-KA:
Klar verstehe ich Ironie, auch wenn ich zugeben muss, dass ich hier tatsächlich den ganz frech grinsenden Smiley außer Acht gelassen hatte.

Aber ich will doch nur, dass wir vielleicht irgendwie mal endlich beim Thema bleiben?

Es ist hier doch so, wie wenn wir jetzt diskutieren würden, wie man Zigaretten-Werbung besser machen könnte und dann melden sich tausend Nichtraucher (bin selbst einer) mit der Meinung, dass man es ganz verbieten müsste.

Das ist das falsche Thema! Es geht nicht darum, ob Morningshow oder nicht, sondern wie man diese besser machen könnte.

Ausserdem: Es ist, meiner Meinung nach, tatsächlich so, dass bei vielen Privatstationen die MoShow immer noch das beste ist, egal wie schlecht sie ist.

Könnt ihr daher bitte vielleicht mal auf der Grundlage diskutieren? Und alle Gegner von MoShows einfach woanders diskutieren?
 
Also,
ich muss da eine Aussage meinerseits wohl etwas richtigstellen bzw. relativieren: Ich bin nicht grundsätzlich gegen eine Show am Morgen, meiner Meinung nach war z.B. Pauls & Wallitzek bei Aachen 100,1 - die Insolvenzgarantie wirklich gut gemacht. Aber warum nur rennen alle (inklusive der ÖRs) einer kurzlebigen Mode so dermaßen verbohrt hinterher? Die wenigsten Hörer wollen wohl ihren Tag im Staccato beginnen, aber was aus den meisten Sendern erschallt klingt wie PAFF PAFF PAFF! Die zuverlässigsten Blitzer, die dollsten Gewinnspiele die lustigste Comedy und dazwischen die besten Hits! Das ganze gepaart mit einem supergut gelaunten Moderator (warum müssen die nur so schreien?) - fertig ist das, was ich unter einer typischen Morningshow kenne. Wie schon weiter oben mal angedeutet: Vielleicht ist manchmal weniger doch mehr.
Wie wäre es z.B. innerhalb der Sendung mit einem Blick in die Tagespresse? Das muss jetzt keine altbackene Presseschau wie beim DLF sein, sondern die Pressemeldungen und -kommentare könnten ja auch von einem entsprechend fähigen Moderator(enteam) auch kritisch oder sogar ironisch bewertet und kommentiert werden.
Und dass auch Interviews mit Politikern interessant und unterhaltend sein können, hat der WDR im früheren Morgenmagazin mit der Doppelmoderation gezeigt, wenn das Moderatorenpäärchen den Gesprächspartner mal so richtig in die Zange genommen hat.
Ist das vielleicht zu anspruchsvoll?
 
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