Musik-Umfragen von Radiosendern

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@Funkminister
Ich zitiere aus einem Song von Reinhard Mey :
".... Früher hatte ich vor Wahlen noch Gewissensqualen
Heute wähl' ich die, die mir am meisten dafür zahlen ...."
Das könnte einen Hinweis enthalten, welcher Branche auch die Consulter eher zugeneigt sind 😉
 
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Premium-Werbung findet noch immer im Print-Bereich statt, Hörfunkwerbung ist mehr denn je eine Resterampe für "Problem-Zielgruppen", die kaum Zeitungen und Zeitschriften kaufen oder für ortsansässige Unternehmen, für die Printwerbung aus unterschiedlichsten Gründen nicht in Frage kommt.
 
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Premium-Werbung findet noch immer im Print-Bereich statt, Hörfunkwerbung ist mehr denn je eine Resterampe für "Problem-Zielgruppen", die kaum Zeitungen und Zeitschriften kaufen oder für ortsansässige Unternehmen, für die Printwerbung aus unterschiedlichsten Gründen nicht in Frage kommt.
Der Print- und Zeitungsmarkt ist am Sterben. Ein aussterbendes Medium. Sinkende Auflagen. Resterampe. Tageszeitungsabonenten sind i. d. R. die Ü 65er.
 
Ich halte wirtschaftliche Abhängigkeiten eh immer für potentiell inhaltsschädigend. Von daher...
Es würde mich auch freuen wenn es im TV-und Radio weniger wirtschaftliche Abhängigkeiten gäbe aber es lässt sich wohl nicht vermeiden wenn man kommerziell erfolgreich sein will. Da ist es nicht einfach sich als Radiosender nicht total zu verbiegen.


Der Print- und Zeitungsmarkt ist am Sterben. Ein aussterbendes Medium. Sinkende Auflagen. Resterampe. Tageszeitungsabonenten sind i. d. R. die Ü 65er.
Das stimmt. Ich habe das auch schon gesehen als ich mir so die Verläufe von Auflagen von Zeitungen und Zeitschriften im Laufe der Jahre angeguckt habe. Ganz extrem ist z.B. die Bravo - früher hat das jeder Jugendliche mal gelesen. Heutzutage ist es Jugendlichen zwar ein Begriff aber eher nur weil sie historisch davon gehört haben von den Eltern. Wenn man online alles findet dann ist es nicht so einfach für die Printmedien die Zeitung noch "interessant" zu halten - vorallem auch da, die Online-Nachrichten deutlich schneller sind als die Zeitungen, die nur einmal am Tag oder einmal in der Woche erscheinen.
 
Es würde mich auch freuen wenn es im TV-und Radio weniger wirtschaftliche Abhängigkeiten gäbe aber es lässt sich wohl nicht vermeiden wenn man kommerziell erfolgreich sein will. Da ist es nicht einfach sich als Radiosender nicht total zu verbiegen.
Die ÖR-Sender wären hier eigentlich fein raus, aber selbst diese können oder wollen sich dem Sog der Kommerzfunker nicht entziehen.
 
Die Inhaber dieser Arbeitsplätzen müssen sich aber trotzdem fragen lassen, ob sie für ihre Jobs überhaupt geeignet sind, wenn sie sich so heftig beraten lassen müssen.
Nein. Reiner Selbstschutz. Wenn’s schiefläuft, war’s der Berater. Wenn der Chef mal was anderes wagt, sagt der Berater: „Ja, warum haben Sie denn nicht, was ich Ihnen …?“ Folge: „Herr Soundso, kommense mal rein …!“
 
Kannst du uns helfen? Bei welchen Radiosendern wird so die Musikplanung gemacht? Interessiert mich wirklich denn ich kenne keinen bei dem es so gemacht wird?!

Es wird überall so gemacht. Wie soll es denn anders gehen? Viele Programmgestalter sind über die 70er und 80er nicht informiert, weil sie damals noch gar nicht auf der Welt waren. Oder Kleinkinder.

Wie also kommt man wohl an die Antwort auf die Frage: "Was waren die größten Hits 1982"? Na? Dann schaut man sich die alten "Top 100"-Plakate an und bekommt die Antwort. Weil aber die "größten Hits" nicht die auf Platz 87 oder 73 waren, nimmt man sich die "Top 10" raus. Und schon hast Du von früh bis spät Phil Collins, Joan Jett und die Eurythmics im Programm. Das waren die größten Hits. Muß ja so sein. Die waren mal in den Top 10. Und fertig ist das Programm.
 
Wie also kommt man wohl an die Antwort auf die Frage: "Was waren die größten Hits 1982"? Na? Dann schaut man sich die alten "Top 100"-Plakate an und bekommt die Antwort. Weil aber die "größten Hits" nicht die auf Platz 87 oder 73 waren, nimmt man sich die "Top 10" raus. Und schon hast Du von früh bis spät Phil Collins, Joan Jett und die Eurythmics im Programm. Das waren die größten Hits. Muß ja so sein.
Paßt aber trotzdem nicht, weil '82 halt noch NDW angesagt war und Deutschland auch noch einige andere Schandtaten zugelassen hat. Gegen OMDs "Maid Of Orleans" will ich nix sagen, aber in den Jahrescharts setzt es dann auch Al Bano & Romina Power "Felicità", Andy Borg mit "Adios amor", irgendeine Chantal in irgendeinem "Sperrbezirk" von Spider Murphy Gang, Falcos "Kommissar", Trio "Da Da Da", Nicole "Ein bißchen sonstwas", Alice "Una notte speciale", Joachim Witt "Hoppe Hoppe Reiter" oder so, ...
Stimmt zwar, daß Joan Jett mit ihrer Version von "I Love Rock And Roll" (ursprünglich von den Arrows) sehr weit vorne lag, aber Collins oder Eurythmics waren damals eher zwei unter ganz, ganz vielen. Und finden trotzdem heute immer Erwähnung, wenn es um die "größten Hits" geht. Mag im internationalen Vergleich vielleicht sogar stimmen, aber in den frühen Achtzigern blickte man in Deutschland eher selten auf internationale Charts, insofern waren diese Sachen nicht soo präsent. Oder höchstens in Discos, aber da liefen ja ohnehin völlig andere Sachen in dem Jahr. Zwo, drei ...
"Help I'm steppin' into the twilight zone
The place is a madhouse,
Feels like being cloned ..."

Gruß
Skywise
 
Ich habe aus professionellem Interesse jüngst erst wieder am Online-Research eines Lokalsenders aus dem südwestlichen Musterländle teilgenommen. Was wurde mir da vorgeschlagen? Hooks in bemerkenswert schlechter Tonqualität von irgendwelchen kreuzbeliebigen Chartstitel, die bei mir umgehend den Weg in die Promo-Mülltonne gefunden hätten gemischt mit „Klassikern“, die selbst die Hausspinne hinterm Schrank nach zehn Sekunden zum sofortigen Suizid bewegen. Darüberhinaus war die Abfolge der Antwortmöglichkeiten sehr unprofessionell. Ein Stück, das ich mit „mir unbekannt“ einordnete, konnte ich gar nicht weiter bewerten, nur als Beispiel. Kurz und knapp zusammengefasst: Ein solcher Research ist komplett fürn Allerwertesten!
 
Paßt aber trotzdem nicht, weil '82 halt noch NDW angesagt war und Deutschland auch noch einige andere Schandtaten zugelassen hat. Gegen OMDs "Maid Of Orleans" will ich nix sagen, aber in den Jahrescharts setzt es dann auch Al Bano & Romina Power "Felicità", Andy Borg mit "Adios amor", irgendeine Chantal in irgendeinem "Sperrbezirk" von Spider Murphy Gang, Falcos "Kommissar", Trio "Da Da Da", Nicole "Ein bißchen sonstwas", Alice "Una notte speciale", Joachim Witt "Hoppe Hoppe Reiter" oder so, ...
Ich habe das Jahr 1982 rein zufällig gewählt und mit den genannten Interpreten assoziiert.

Okay, also habe ich mir die Jahrescharts genauer angeschaut. Da frage ich mich schon, warum manche Sachen ("Down Under"/Men at Work oder "Centerfold"/J. Geils Band", "Tainted Love"/Softcell) bis zum Erbrechen genudelt werden, andere Werke ("Just An Illusion"/Imagination oder "Desire/Roni Griffith") überhaupt nicht mehr.
 
Just An Illusion"/Imagination oder "Desire/Roni Griffith"
Weil Soul und schwerster Italo-Pop schon damals nicht im Radio gespielt wurde und seit Erfindung des Researchs nie getestet wurde.
Übrig geblieben ist nur seichter bis gerade noch verträglicher Pop, melodiöser Rock. Was die Schlager der 80er angeht, haben wir hinreichend diskutiert.
 
Es wird überall so gemacht. Wie soll es denn anders gehen? Viele Programmgestalter sind über die 70er und 80er nicht informiert, weil sie damals noch gar nicht auf der Welt waren. Oder Kleinkinder.

Wie also kommt man wohl an die Antwort auf die Frage: "Was waren die größten Hits 1982"? Na? Dann schaut man sich die alten "Top 100"-Plakate an und bekommt die Antwort. Weil aber die "größten Hits" nicht die auf Platz 87 oder 73 waren, nimmt man sich die "Top 10" raus. Und schon hast Du von früh bis spät Phil Collins, Joan Jett und die Eurythmics im Programm. Das waren die größten Hits. Muß ja so sein. Die waren mal in den Top 10. Und fertig ist das Programm.
Wenn es so einfach wäre, dann würde sogar noch eine erfrischende Playlist herauskommen. "Dance Little Bird" (der Ententanz) müsste dann ja auch gespielt werden, weil er ja unter den meistverkauften Titeln des Jahres 1981 zählt. 😂

Aber so einfach ist es eben nicht: Heutzutage werden die Songs nur nach einem Kriterium herausgesucht: Sie sollen nicht wehtun. Also begeistern, aber nicht zu sehr. Ein leichtes Grinsen hervorrufen, mehr aber nicht. Polarisieren? Bloß nicht! Dann würde es zu viele Hörer geben, die abschalten. Lieber nicht verschrecken als Freude hervorrufen - außer, es ist bei gezielten Aktionen so gewollt. Das Fazit sind die Sender, welche dahinsiechen, weil sie nicht "schmerzen", aber auch überhaupt nicht positiv anstecken.
 
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Zu #6:
Vielen Dank Euch zu 14 Likes, das hatte ich ja noch nie auf einen einzigen Post. Dabei habe ich ledigleich eine allseits bekannte Binse dahin geschrieben.
 
Darüberhinaus war die Abfolge der Antwortmöglichkeiten sehr unprofessionell. Ein Stück, das ich mit „mir unbekannt“ einordnete, konnte ich gar nicht weiter bewerten, nur als Beispiel. Kurz und knapp zusammengefasst: Ein solcher Research ist komplett fürn Allerwertesten!
Schönes Beispiel, wie ein Resultat nach dem alten Motto "Glaube nur der Statistik, die Du selbst gefälscht hast!" produziert wird. Das Ergebnis dieser Befragung kann ja nur lauten: "Unsere Zielgruppe möchte nur Musik hören, die sie schon kennt."
 
Bayern 3 macht auf der Webseite auch Marktforschung, wurde da vor ein paar Tagen zu ner Umfragewebseite weitergeleitet.
Da wurde dann die ganze Zeit von "Angebot" geredet. "Wie finden Sie das Angebot?"
Qualität, Wichtigkeit, Empfehlung etc..
Mir war da auch garnicht klar, ob jetzt das Radio Bayern 3, die Webseite Bayern 3, oder der einzelne Artikel gemeint war, den ich gelesen hatte, oder ob da irgendeine Werbung (Angebot) war, die ich bewerten sollte.
Außerdem wurde ich nach dem Anbieter gefragt... Meinte dann Bayern3/BR, hat gestimmt, was auch sonst. Als ob da jemand denkt es ist von ProSieben 😂

So viel zu repräsentative Ergebnisse ...bei Fragestellungen, die keiner versteht...
 
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Wahnsinn. Drei verschiedene Leute schreiben: „ich arbeite beim Radio und so wie ihr das euch ausmalt wird es NICHT gemacht!“. Was passiert? Diejenigen werden beschimpft und es wird behauptet dass es doch gemacht wird. Träumt weiter, hetzt weiter, schwindelt weiter. Allein die Aussagen über Radioberater disqualifiziert die Schreiberlinge bis zum geht nicht mehr. Schreibt ihr auch ins Forum vom Kicker: „was soll denn der Quatsch dass die Fußballprofis Trainer haben. Die können ja alleine spielen. Und wenn sie es nicht können, sind sie fehl am Platz.“. Viel Spaß noch, ich bin für die nächsten Monate raus.
 
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Wieso eigentlich? Wer einen Sender abseits des Dudelfunks einstellt, erwartet doch ein besseres Programm. Wieso denken die Hörer dann, den "falschen" Sender eingeschaltet zu haben?
Richtig lesen: In diesem Posting ging es eben nicht um einen "Sender abseits des Dudelfunks", sondern um eine Bürgerfunk-Stunde in einem NRW-Lokalradio.
 
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Das Bundesgesundheitsministerium schaltet inwischen sogar Radiowerbung für die Corona-Schutzimpfung, obwohl im Moment noch viel weniger Impfstoff zur Verfügung steht als nachgefragt wird....
 
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