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Musik (und anderes) von der KI

aber dank Suno & Co. jetzt endlich professionell Alben einspielen ohne zehntausende Euro investieren zu müssen.
Im Sinne von Kaschieren des Unvermögens, weil beispielsweise eine KI-generierte Basslinie oder was auch immer, halt besser klingt als eine selbst eingespeilte? Zehntausende Euro braucht man übrigens schon lange nicht mehr, um ein Album professionell einzuspielen.
Davon ab geistern aktuell bereits zwei KI-Songs in den deutschen Charts herum. Mal sehen wieviele das noch werden. Ich bevorzuge dann doch echte Instrumente.
 
Es ist nur eine Weiterentwicklung. Sound-Banken gibt es schon seit Jahr(zehnt-)en. Keyboard-Sounds sowieso, aber auch auch Bass-, Gitarren-, Bläser- und Streicher-Sounds. Vom Können des Mixers hing es ab, wie "natürlich" das klang. Beipielhaft Jeo Koba. KI wird die Preise von soundbanks drücken.
 
Wenn ich mit ein paar Prompts so einen Output bekomme handelt es sich doch eher um etwas umwerfend Revolutionäres als um eine gewöhnliche technologische Evolution. Anders als noch vor einem halben Jahr braucht man keine zwei Stunden mehr ehe man einen halbwegs brauchbaren Song zusammengefrickelt hat, der dann noch dazu hochgradig komprimiert klingt.

Man kann sozusagen Alben am Fließband produzieren, die fertigen Titel werden im Minutentakt ausgeworfen. Ich bedaure dass sich beim Zusammenfügen der MP3s ein, zwei Sprünge eingeschlichen haben.

 
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So, und jetzt musst Du "nur" noch den Zeitgeist treffen, die musikalische "Berührung" des virtuellen Gesangs, den richtigen Zeitpunkt, die digitalen Verbreitungs- und Vermarktungssysteme und das kompetente menschliche Promtion-Team für Radio, Presse, Online und Social Media. Ich würde es Dir zutrauen, noch scheint die Konkurrenz relativ klein.
 
Ein weiterer faszinierender Aspekt des Programms ist die Möglichkeit sehr zuelgruppenepezifisch zu prompten. Anhand von Country (keine Sorge, es kommen noch andere Musikrichtungen zur Sprache) möchte ich das kurz demonstrieren.

Schreibt man nur Country in die Eingabemaske oder das Tag-Feld wird irgend ein Durchschnittsgedudel ausgeworfen. Präzisiert man aber genauer kann man die Stilistik treffsicher umschreiben und bekommt exakt das gewünschte Ergebnis!

So kann man entweder direkt ein Subgenre eingeben z.B. Country-Rock, Country-Blues, Millennium-Country-Pop, Urban Cowboy, 80s Country Pop, Bakersfield, Honky-Tonk, Western Swing, Cajun, Americana oder was auch immer. Man kann die Stilistik aber auch fein abstimmen - mehr oder weniger Rock, Melodieführung klassischer oder grooviger Pop, bluesig oder Hip-Hop, Instrumentierung mehr oder weniger traditionell, Bluegrass-Style oder ein Blend aus Bluegrass und Gitarrenrock, tanzbar, midtempo etc.).

Hier ein paar Beispiele: Pop-Melodik, gitarrenlastig, neo-traditionalistisch, Western Swing / Shuffle, Honky-Tonk. Auch die Stimmen passen immer wie die Faust aufs Auge (5 Songs).

Theoretisch kann jetzt jeder Radiosender seine eigenen Musikmarken aufbauen, Station.Songs kreieren etc.

 
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Noch anzumerken wäre dass sich alle Juristen einig sind, dass ein KI-Song, dessen Text man selbst geschrieben und z.B. in die Suno-Lyrics-Eingabemaske eingefügt hat, urheberrechtlich sehr wohl geschützt ist, man hat ja das Copyright am Text und die Singstimme trägt diesen Text vor. Man kann ihn sogar bei der GEMA anmelden.

Die Melodie kann natürlich theoretisch jeder lizenzfrei übernehmen, aber wird das auch passieren? Bei Suno kann mittlerweile jeder eine Melodie ins Mikrofon summen oder einsingen, die dann auch 1:1 übernommen wird. Nun weis mal nach, dass der Verbreiter des Songs die Melodie nicht selbst vorgegeben hat!

Wie wird sich die Musikindustrie verändern, wenn jetzt unzählige Menschen ihre Hammersongs übers Internet verbreiten, die Major Labels aber immer noch mit überwiegend konventionellen Methoden im Studio produzieren müssen, zu einem hohen Preis, mit verminderter Aufmerksamkeit und aus Kostengründen meist qualitativ unterlegen (gute Orchester, Gitarristen, Saxophonisten oder Big Bands sind teuer und Mega-Stimmen wachsen nicht auf den Bäumen)?

Suno 4.5 ist der absolute Gamechanger, andere werden nachziehen.

Meine Vermutung geht dahin, dass die pouläre Musikszene inkl. des Großteils der Musikindustrie immer mehr mit dem KI-Business verschmilzt, und nur noch im Liebhaberbereich aufwändige Studioaufnahmen getätigt werden (Klassik, Bands, Songwriting, Jazz,, Orchestereinspielungen etc).

Solltet ihr euch ansehen:

Songs einsingen mit Suno
 
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Soweit alles richtig, bis auf:
...die Major Labels aber immer noch mit überwiegend konventionellen Methoden im Studio produzieren müssen, zu einem hohen Preis, mit verminderter Aufmerksamkeit und aus Kostengründen meist qualitativ unterlegen
Kaum noch gibt es Künstlerverträge, wo die Plattenfirma die Kosten der Produktion trägt und die Produzenten und Künstler beteiligt. Vielmehr sind überwiegend "Band"-Übernahme-Verträge von Produktionen üblich, die Produzent fertig anliefert und seinerseits den Küntler beteiligt und womöglich noch nicht einmal einen verrechenbaren Vorschuss auf den Deal erhält.

Welche so für Vermarktung und Vertrieb eingekauften Produktionen teilweise KI-generiert entstanden sind, bleibt völlig unklar - und ist der Vertriebsfirma auch egal.
 
Es gibt einige heikle Genres, die bisher dem menschlichen Können vorbehalten waren, weil sie nicht synthetisch nachempfunden werden konnten. Deshalb auch meine obige Anmerkung.

Unter anderem galt das für Jazz, Swing und Big Band Sounds. Hier die Ergebnisse einiger meiner Prompts (einige Titel sind leicht geschnitten, um die 25-MB-Grenze nicht zu überschreiten):

 
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Bei deutschsprachigen Songs sollte man den Text selber schreiben, weil die automatisch generierten Lyrics anders als im Englischen manchmal keinen Sinn ergeben, wie folgendes Experiment beweist (die zwei Versionen ein und desselben Titels erinnern mich ein wenig an die Höhner und PUR):


Deutsche Interpreten können jetzt nach dem Einsingen in Suno billigst hochwertige Instrumentalspuren erstellen, denn alle Stems kann man getrennt voneinander herunterladen oder den eigenen (geklonten) Gesang synchron über die Musik legen. Autotune war gestern. Auch als Inspirationsquelle ist das Tool unersetzlich, denn die Melodien sind teilweise umwerfend.
 
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Wer Musikrichtungen im ungewohnten Rahmen ausprobieren möchte, Gattungen weiterentwickeln, ganz neu arrangieren oder fusionieren will und kein Philharmonie-Orchester zur Hand hat kann experimentelle Wege gehen, die vielleicht neue Horizonte eröffnen.

Wie würde Operette klingen, wenn das Fach heute noch neue Werke hervorbrächte? Es gab mit Irving Berlin, Frederick Loewe und Victor Herbert schon mal eine Art "Amerikanische Operettenszene", die auch Gershwin beeinflusste.

Meine diesbezüglichen Gehversuche klingen nur zufällig ähnlich.

 
Southern Rock und Southern Blues - gitarrengetriebene Musik ist etwas das wirklich extrem authentisch klingt und absolut radiofreundlich ist!

 
Ich wollte nur einen klassischen Schlager schreiben und ihn in mehrere Verpackungen stecken... und das ist draus geworden: Ein Text, drei Sänger und drei elegante Arrangements:

 
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Ich wollte nur einen klassischen Schlager schreiben
50er, 90er, Nuller, ganz hübch. Nur heute würde die Titel kein einziger Sender auf Rotation nehmen. Es würde in kein Soundkonzept von Radio Schlagerparadies, Radio Paloma, Schlager Radio, BR Schlager, MDR Schlagerwelt, NDR Schlager, Radio Roland, Antenne Schlager oder hr4 passen.
 
@count down: Ist ja auch Retro, ähnlich wie Michael Bublé oder Amy Winehouse. Mal sehen wie lange sich unter den neuen Produktionsbedingungen der Discofox-inspirierte Schlager aus dem Heimstudio noch halten kann, wo doch jetzt ganz andere Qualitätsstufen möglich sind... das muss sich aber erst mal rumsprechen. Eine perfekt eingespielte Big Band, Orchestersounds, die besten Gitarrensolos, Pianos, tolle Synthie-Effekte, Violinisten vom Schlage Vanessa-Mae oder David Garrett mal eben so für eine Session, echt wirkende Gospel-Chöre etc.

Du kannst heute an einem Nachmittag in deutscher Sprache Popmusik auf dem Niveau Madonnas, Taylor Swifts, Billie Eilishs oder Michael Jacksons produzieren, wenngleich ich keineswegs glaube dass das qualitativ hochwertiger wäre als die oben geposteten drei Vertonungen meines Schlagertextes. Man kann ja in alle möglichen Richtungen experimentieren.

Vor zwei Jahren habe ich noch ganz ähnlich gelagertes Material im Schlagerparadies gehört, das Problem ist - vermute ich mal - dass nur wenig hochwertig produziertes Material bemustert wurde. Tom Gaebel macht mit seiner Big Band gerade Furore, der klingt aber bestimmt auch nicht besser als das was ich oben gepostet habe. Eine wahrhafte Wundertechnologie.
 
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In Sachen Popmusik, insbesondere Mainstream Pop, Dance Pop bis hin zu BritPop und Eurobeat kann heute niemand mehr sagen was noch im Studio entstand und was im Rechner -Musikproduktion ist mittlerweile eine absolute Blackbox. Hört selbst:


Alles lässt sich blitzschnell remixen, editieren, Artefakte kann man im Nu wegretuschieren und auch die Dynamik passt sich auf Wunsch automatisch an.
 
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Eine interessante Frage. Für mich ist es derzeit nur ein Experimentierfeld, wo das alles hinführt weiß ich beim besten Willen ich nicht.

Auffallend ist ja dass vor allem Musiker und Plattenfirmen Gebrauch von diesen Technologien machen - und insbesondere bei poppigen Produktionen - Stimmen klonen, Arrangements automatisch erstellen lassen und am Ende die ganze Platte im Rechner zusammenbasteln um den bestmöglichen Sound zu erzielen und noch dazu kräftig Geld zu sparen. Das geht aus Fachdiskussionen bei Reddit hervor, wo Brancheninsider einen lebendigen Gedankenaustausch pflegen.

Rockmusik ist auch heute noch zu 90% handgemacht, ich hoffe dass das auch so bleibt.
 
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Es ist schon wieder eine neue Version erschienen. "Musik in Studioqualität" wird versprochen.

Es sind zwei Titel in Folge (Listening to the Radio / Lyin' in the Sun) Hört ihr einen Unterschied gegenüber der Vorgängerversion?

 
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Mit speziellen, ausgefeilten Formeln ist es möglich Musik mit hohem Genre-Genauigkeitsgrad zu produzieren, um zum Beispiel Partys und Veranstaltungen mit geeigneten Songs zu versorgen, die alle Klischees der industriellen Musikproduktion perfekt und in beliebigen Variationen, noch dazu ungewohnt kreativ replizieren - besonders was die Spielweise anbelangt. Der Musikausstoß ist bei uns so gewaltig, dass ich eine Playlist anlegen musste um die stilistische Vielfalt zu demonstrieren.

Ich habe wieder im Country-Party- und Country-Rock-Bereich experimentiert, wobei ich auf die Kombination traditioneller und moderner Elemente zu einem tanzbaren Songmix achte. Die Industrievorgaben in Nashville waren wegen de bis ca. 2010 hochkomplexen Instrumentierung immer schon äußerst heikel, heute ist die Produktion aus Kostengründen sehr viel schablonenhafter und simpler. Das wollte ich vermeiden und habe viele kompliziert gestrickte Prompts ausprobiert.

Stellt euch vor ihr seid DJ und habt eine eigene Genre-Sendung im Radio. Dann bestückt ihr die Sendung einfach zur Hälfte mit gemäß euren Vorgaben generierter Musik, natürlich ehrlich deklariert...

 
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