Musikpositionierung

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Pirni

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Meine Eindrücke von der CEBIT: Die Multimediaschlacht !

Handies als Jukeboxen: Man kann kostenlos die neuesten Titel vorhören, schon 14 tage vor Veröffentlichung. Bei Gefallen billigstes Runterladen möglich.
Handy bzw. Walkman können 8000 Titel speichern. Mit Personal Media Assistent kann man sich genau seine eigene Rotation zusammenstellen lassen: Nach Stimmung, nach Erscheinungsdatum, dan Genre, nach.....
Laut neuer Studie A.T. Kearny soll bereits im Jahre 2006 bis zu 30% des Musikmarktes durch diese neuen Technologien versorgt werden.

Frage an die unerschütterlichen PDs, die immer noch ihr Radio als "Musiksender", "die Besten Hits blah blah" positionieren, ob nicht langsam ein Umdenken einsetzten sollte, bevor dem Musik-Dudel-Radio die Felle endgültig davonschwimmen ?
Wer wird sich noch Radio anhören mit täglich demselben Einheitsbrei und nervigen Unterbrechungen, wenn man ständig in der Hosentasche ein gesamtes Musikstudio samt Anbindung an die Musiklieferanten bei sich hat ?

Ich habe schon vor Jahren gewarnt, daß die Ausdünnung des Radioangebotes und Reduzierung auf Musikrotation samt Beclaimung irgendwann mal das Radio
an den Rand drängen könnte.

Nochmal der Hinweis: In den USA, wo das Musikangebot in den Radios viel breiter ist wie bei uns, haben trotzdem die Talk-Radios die höchsten Marktanteile.

Habt Ihr Euch eigentlich auf den Wandel der Rolle des Radios vorbereitet ?
Musik ja - aber es ist bald nicht mehr der Haupt-Einschaltgrund !
 
Der mp3-Player "Creative Zen Xtra" nimmt angeblich sogar ~15.000 Titel - und verfügt nicht über ein Radio! Manche mp3-Player bieten das ja.
Hoffe, dass sich die Musikangebote wie von Pirni beschrieben, schnell weiter ausbreiten, weil sich div. "Musiksender" dann vielleicht schneller wandeln werden. Allerdings ist es nach wie vor einfacher, nur den ON-Knopf beim Radio zu drücken, weshalb ich meine Zweifel daran habe, dass die neuen Technologien und Angebote sich schnell flächendeckend so stark durchsetzen, dass sie zu einer ernsthaften und offensichtlichen Gefahr fürs Dudelradio werden. Wenn es aber soweit ist, müssen die Sender in der Tat vorbereitet sein, sei es durch frühzeitiges Konsultierens eines Insolvenzberaters oder durch Veränderung des Programms.
Ich für meinen Teil bin vorbereitet und optmiere die Vorbereitung derzeit. db
 
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Kann ich bestätigen, bzw. eigenes Erlebtes dazu erzählen:

Komme gerade von einem USA - Trip bei Verwandten zurück !

Wir waren in einem Starbucks - Hear-Music-Coffee Shop. Dort gabs Fast Food und Drinks und Musik.
An einer Musik-Box konnten wir, solange wir wollten, aus 200.000 Titel älteste und allerneueste Musiktitel anhören. Die gewählten Eingaben konnten gespeichert, nochmal überprüft, die Reihenfolge geändert werden und dann konnte man sich 20 Titel auf eine CD brennen lassen für 2.99 Dollar.
Weiters plauderte man dort mit anderen Gästen über Musik und ließ sich so manche Empfehlung geben.
Im Auto dann legte meine amerikanische Cousine die frischgebrannte individuelle CD in den Player ein und schaltete kein Radio mehr ein. Plötzlich meldete sich aber doch das Radio mit lokalen Nachrichten und anschließender Diskussion mit Live-Anrufen von Hörern ( "Opinion - Poll" nannten sie das). Sie hatte das Radio zeitlich vorprogrammiert, daß es sich nur bei bestimmten Inhalts-Sendungen einschaltete.

Musik im Radio ist bei meiner Verwandten dort völlig in den Hintergrund getreten.
 
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@ der beobachter

Es kann doch schneller gehen, wie wir alle glauben. Schaut mal, wie schnell sich die Handies durchgesetzt haben. Ich weiß noch, wie meine Oma vor Jahren gesagt hat: So ein Mobiltelefon brauche ich NIE, das ist nur was für junge Geschäftsmanager. Ich kenn mich da nicht aus. Was ist denn ein "Pin Code ?". Nein, das ist mir alles zu kompliziert ! Das brauche ich nicht !

...und heute ? Mein Oma hat bereits das dritte Handy und wehe, wenn sie es nicht findet !
 
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Mein Freund hat in seiner Gastwirtschaft einen Musikcomputer.
Da drückt er auch täglich nur auf den ON - Knopf und sonst nichts ! Irgendwann hat er ihn so programmiert, daß immer zur vollen Stunde auf die Radio -Nachrichten umgeschalten wird. So nützt er die Information des Radios und hat doch die eigene Musikrotation.
 
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Ich gehe davon aus, dass die - sorry - "Scheissegalhaltung" in Bezug auf Downloaden/Brennen das Medium Radio ebenso hart treffen wird, wie die Musikindustrie. Warum schalten viele das Radio ein? Richtig, um Musik zu hören. Und wenn das Radio aber immer und immer wieder die 300 gleichen Stücke spielt? Dann lad ich mir 300 andere runter, pack die auf meinen MP3-Player und schon brauche ich kein Radio mehr. So habe ich es bis zum 11. September 2001 auch oft praktiziert (okay, der eine oder andere Aircheck war auch noch dabei :D). Seither höre ich immer mehr Inforadios.

Musikradios können überleben wenn sie sich trauen ihre derzeitige Rotation um eine 0 am Ende zu erweitern und Moderatoren ans Mikro lassen, die entweder etwas zur Musik zu sagen haben oder einen so interessanten Stil fahren, dass es sich lohnt dranzubleiben. Interessante Stilrichtungen findet man im niederländischen Radio bei Ruud de Wild & Giel Beelen, aber auch Klaus Fiehe (Eins Live) hat für mich etwas Packendes. Und von Superhits und Claims sind alle drei glücklicherweise weit entfernt....
 
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Das Ende des Radios werden wir nicht mehr erleben, und ich hoffe noch auf ein paar Jahrzehnte auf Erden. Die Diskussion ähnelt der vor tausenden von Jahren, als das Pantoffelkino kam. Auch damals haben "Experten" behauptet, es wäre das aus für das Kino. Heute wissen wir es besser. Das einzige was mich davon abhält öfter ins Kino zu gehen sind die horrenden Preise. Mit Familie und etwas Pop-Corn verschlingt der Kino-Besuch fast einen ganzen Wocheneinkauf.

Also ich glaube, das Radio wird sich ändern -aber nicht sterben

Gruß Intercom

P.S. Wer Fehler findet darf sie behalten
 
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Mein Freund ( ein Elektronik - Narr) weiß bestimmt einen Adapter oder lötet
ein Überspielkabel.

Außerdem hat er mir erzählt, daß es einen MP3-Walkman geben soll, der einen
Mini- UKW-Sender eingebaut hat. Da kann man dann seine eigene Musiksammlung in allen Radios in 100 Meter Umgebung hören.
 
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So ist es Intercom. Das Ende des Radios an sich zu befürchten, halte ich für sehr realitätsfern. Das Ende des derzeit omnipräsenten und imageprägenden Hitradios zu befürchten, dagegen nicht. Und im strengen Sinne "befürchte" ich es auch nicht. Auf Veränderungen weg vom Hitgedudel hin zum Inhalt (in welcher Art auch immer) freue ich mich jetzt schon, selbst wenn es noch sechs, acht, zehn Jahre dauern sollte. db
 
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Das Ende des derzeit omnipräsenten und imageprägenden Hitradios zu befürchten, dagegen nicht.
Es könnte aber auch sein, dass gerade durch die neuen Medien das Radio immer mehr zum völlig beliebigen Hintergrundgeräusch verkommt, während alle, die mehr erwarten, sich der neuen Möglichkeiten bedienen.
 
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Du machst mir Angst, Grenzwelle. Das sind dann aber die Radios, die den weiter oben genannten Insolvenzberater brauchen werden, weil sie sich so nicht mehr werden tragen können. Und die, die umdenken, werden vielleicht (hoffentlich) überleben.
 
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der beobachter hat in einem anderen Thread etwas ganz wichtiges gesagt:

"Eben das: 'anhand von aufwendigen Researches versucht zu recherchieren, was der Hörer vom Radio erwartet und nicht umgekehrt' ist nicht ganz richtig. Es wird eben nicht untersucht, was der Hörer vom Radio erwartet, sondern es wird untersucht, ob wie er sich zu dem verhält, was er geboten bekommt. Das ist ein entscheidender Unterschied."

Das Problem ist, dass die Wünsche der Hörer (hört mir doch mit dem "Dienstleistungsgewäsch" und "wichtig ist, was die Masse will" auf! :rolleyes: ) nicht wirklich berücksichtigt werden, die werden nämlich nicht wirklich gefragt. Mit Researches wird doch nur die Schmerzgrenze ausgetestet. Wichtig zur Programmerstellung sind

- kostengünstige Produktion (jaja, am liebsten per Computer und viel Musik mit wenig Abwechslung bei gleichzeitig geringen Wortinhalten ist nun einmal in mehrfacher Hinsicht das BILLIGSTE, GEIZ IST GEIL)
- den Anforderungen der Werber entsprechen (DAS, liebe Leute, ist die tatsächliche Zielgruppe und die Steuerungsinstanz des kommerziellen Radios) und damit zu möglichst geringem Preis möglichst viel Kohle machen (Oh, wie schade, wir stecken noch mitten in der Medienkrise, der Goldesel wird schwerfuttriger)

Ich beschäftige mich gerade mit der Geschichte eines deutschen Privatsenders und bin ENTSETZT was Ende der 90er Jahre da abging. Da hieß es (1998): "Redaktionelle Programm-Elemente sollten möglichst kurz abgehandelt werden. Laut Research handelt es sich um nicht-affine Inhalte. Es wäre gut, wenn wir diese denn auch in deutlich unter einer Minute [ca. 45''] abhandelten." Aber was die Außendarstellung betraf: "Den Hörern aber in der Promotion bereits zu vermitteln, bei uns bestünde die Gefahr, nicht vollständig oder gar nur oberflächlich über das aktuelle Tagesgeschehen informiert zu werden, bedeutet zwangsläufig Hörer an die Kollegen zu verlieren." Da fasst mich der EKEL! Das Ganze wurde dann mit einer minimalistischen Musikrotation (aber natürlich immenser Musikkompetenz) garniert. Ist Radio denn nichts als Lüge? Dann sollte es tatsächlich den Offenbarungseid leisten!

Gruß postit
 
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Das UKW Radio ist nie zu ersetzen. Die meisten Menschen hören Radio bei der Arbeit und ich kann mir es nur schwer vorstellen, dass jemand auf die Idee kommt einen teuren MP3 Player auf die Baustell mitzunehmen, das Radio ist eine angenehme Geräuschkulisse.
 
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Der MP3-Player wird in Zukunft nicht teurer sein als ein Radio bzw. wird es das Nur-Radio gar nicht mehr geben.
Außerdem ist alles in das Handy integriert und das Handy hat er sowieso auf der Baustelle mit. Er wird sich in einigen Jahren fragen, warum soll ich zusätzlich ein Radio mit Nur-Gedudel mitnehmen, wenn ich mein Multimedia - Handy sowieso dabei habe. So wirds sein !
Das Handy wird ja auch die angenehme Geräuschkulisse bieten, aber zusätzlich und nicht ausschließlich.

(Sagt mein Freund, der Elektroniker. Ich selbst bin Musikstudentin und beschäftige mich nur mit Musik und da weiß ich, daß viele ernsthaft an Musik interessierte Menschen keinen Bock auf das derzeitige Radio mehr haben, ausgenommen die Hochklassik in den ÖR-Klassiksendern.)
 
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Diesen Eindruck teile ich, Denise. Die Musiker, die intensiv interessierten Musikliebhaber und übungswütigen Amateurmusiker in meiner Umgebung haben das Radio als Musikmedium längst aufgegeben - und erweitern ihre Musiksammlungen zum Teil täglich über unser geliebtes Netz. Bisher können sie das Zeug allerdings "nur" im Auto, zu Hause oder im Büro hören. Reicht ihnen aber. Radio als Musikmedium ist für sie eine Lachveranstaltung, die ich in diesem Fall ihnen gegenüber auch nicht groß verteidige. Warum auch? Sie haben ja recht. db
 
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Danke Beobachter !

Ich denke das Radio wird sich gewaltig umstellen müssen. Die reinen Dudel-Musiksender locken in wenigen Jahren niemand mehr hinter dem Ofen hervor.
Das Radio, das es dann noch gibt, ist integrierter Bestandteil vieler konkurrierender Musikangebote. Es braucht nur einen Tastendruck oder Mausklick am Medien-Handy ( oder wie man das Ding dann nennt) und man hört irgendeinen Internetsender, eine eigene Musikrotation, eine von einem Freund gesandte Musikzusammenstellung ODER man hört ein Radio: Aber dieses muß eine spezielle Alternative zu meinem eigenen Musikvorrat sein. Eine Computerrotation wie es die bisherigen Sender bieten ist es mit Sicherheit nicht ! Man kann nur mit inhaltsreichen Sendungen, mit MENSCHEN jemand veranlassen, auf den Radiokanal umzuschalten. Computerkanäle hat man selber unzählige.
Diese neuen Medienhandies werden dann durch Wide-Lan ja auch jeden Internetsender der Welt empfangen können, jede Computer-Musik-Festplatte die mir jemand ins Netz stellt. Dafür brauche ich dann kein Radio mehr !
 
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