• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Musiktests und Schubladen...

Ich hoffe du weißt, welchen ausgemachten Unsinn du hier von dir gibst. Es ist einfach sehr lustig zu lesen, was manche hier für Vorstellungen haben. Und dann auch noch so wenig Ahnung dazu.

Nehmt den Beratern die Aufsicht über die beitragsfinanzierten ARD-Dudelwellen weg, beschâftigt fähige Musikredakteure und gebt kein Geld mehr für diese absurden Fake-Analysen aus, bei denen überrumpelten Zeitgenossen zurechtgelegte Songs vorgespielt werden, auf deren Auswahl sie keinen Einfluss haben. Hauptsache diese "Studien" spülen Geld in die Taschen der Veranstalter und mat hat einen Wisch in der Hand, den man Zweiflern unter die Nase halten kann.

Nichts gegen die Berater (die sich hier nur zu Wort melden wenn jemand ihre Praktiken in Frage stellt oder ihre Kreise stört). Sollen sie sich doch beim Privatfunk austoben, ich gönne ihnen von Herzen satte Einnahmen und dicke Spesen. Aber haltet sie von den redaktionellen Schaltstellen und Playlists des öffentlich-rechtlichen Rundfunks fern und ândert endlich die Spielregeln dieser unsäglichen Formatpolitk.

Im Bereich Verpackung und Prozessoptimierung gibt es auch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk noch genügend Aufgabenfelder, auf denen sich Consultants sinnvoll betätigen können.
 
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Ihr wisst ja, mit welchen unwiderstehlichen Argumenten die Vermarkter den Nutzen und die Sinnhaftigkeit von Radiowerbung anpreisen. Hier beispielhaft ein Auszug (aus crossvertise.com):

Radio vermittelt eine gewisse Nähe und Verbundenheit zum Radiomoderator und auch ein gewisses Lebensgefühl. Der Hörer beginnt sich durch die Inhalte des Radiosenders zu identifizieren. Das schafft Vertrauen und verleiht Radiowerbung eine besonders hohe Glaubwürdigkeit.

Um Radiowerbung wahrzunehmen, muss der Zuhörer seine Tätigkeit nicht unterbrechen. Da das Radio zum Großteil als Nebenbeschäftigung eingeschaltet wird, nimmt der Radiohörer den Content unterschwellig war. Eine gut gemachte Radiowerbung prägt sich deshalb auch gut ein.

Radiowerbung steigert Ihren Abverkauf um 71 %. Wenn Sie beispielsweise im Einzelhandel einen Aktionsverkauf bewerben wollen, sollten Sie deshalb auf Radiowerbung setzen. Denn vor dem Einkauf ist die Radiowerbung der letzte Werbekontakt und bleibt den potenziellen Kunden am besten in Erinnerung. Somit werden Produkte, die im Radio anstatt im TV beworben werden, 4 mal besser verkauft.


Für die letzte Behauptung (71 Prozent mehr Abverkauf) wird in dieser Eigenwerbung von crossvertise sogar der Link zu einer Quelle (radiozentrale) angegeben.
Das heißt: Quelle für die Werbebotschaft, Radiowerbung habe 71 Prozent Plus im Abverkauf zur Folge, sind die in der Radiozentrale zusammengeschlossenen Radiosender, mithin also jene, die Radiowerbung verkaufen möchten. Klingelt was?

Und ja: Wenn man den genannten Link anklickt heißt es: Page not found!
 
Um Radiowerbung wahrzunehmen, muss der Zuhörer seine Tätigkeit nicht unterbrechen. Da das Radio zum Großteil als Nebenbeschäftigung eingeschaltet wird, nimmt der Radiohörer den Content unterschwellig war. Eine gut gemachte Radiowerbung prägt sich deshalb auch gut ein.
Das hieße aber im Umkehrschluss auch, dass wenn der Nebenbeihörer schon durch Werbung nicht abgeschreckt wird, man ihm auch mal unterschwellig den ein oder anderen unbekannten oder auch genre-fremden Titel unterjubeln und damit seinen Horizont erweitern könnte :cool:
 
Das ist schon klar, aber diejenigen, die die Werbung schalten müssten doch anhand der Rückmeldungen und Erfahrungen früherer Werbeschaltungen wissen, dass die Werbung, obwohl hohe Empfängerzahlen versprochen werden, effektiv so gut wie niemanden wirklich erreicht?!
Interessanterweise läuft in den Radioprogrammen massenweise Abverkaufswerbung. (Samstag, das Kilo Schnitzel für 1,99) gerade bei der hat der Werbetreibende es sehr leicht, den Effekt zu überprüfen. Da genügt schon ein Taschenrechner. Und Lidl, Penny und Co sind mitnichten doof. Insofern scheint auch beim hier als mehr oder weniger dummen Normalhörer einiges vom Programm hängen zu bleiben. Klar, die wenigsten setzen sich vors Radio und hören sich eine Sendung an, wie mein Opa vor dem Volksempfänger. Und schon in meiner Kindheit dudelte das Küchenradio für Mama nebenbei beim Kochen (Passiert notiert ;) so alt bin ich schon) und sie hat mitbekommen, was da passiert ist. Diese Haltung, dass alle Otto-Normalhörer wahnsinnig blöd sind und das konsumieren, was man ihnen vorsetzt stört, mich ein wenig. Sie hören ein Produkt, samt Produkterwartung und Produktversprechen und werden genau damit bedient. Sonst schalten sie nicht mehr ein. Bei jüngeren Zielgruppen wird das zunehmend schwierig, was vor allem daran liegt, dass der 80er/90er USP des Radios ( Nur da höre ich kostenlos neue Musik, die mir von meinem Radiostar präsentiert wird) mit der freien Verfügbarkeit von Musik weggefallen ist. Das wird hier auch gerne unterschlagen. Einfach Radio wie in den 80er 90ern machen: "Das ist die neue von Sir Elton John". Früher in Hessen von ganz großen Moderatoren gerne genommen. (Kleine Randpolemik bezüglich des hier oft überhöhten Radios von damals). Das hat heute wenig Aussicht auf Erfolg. Hinsichtlich des linearen Erfolges hält sich Radio übrigens ziemlich wacker, in dieser Zeit des sich immer weiter ausdifferenzierenden Digitalmarktes. Und eins ist auch klar: Das wird nicht leichter. Nur die hier immer wieder vorgetragenen Konzepte: musikalische Vielfalt + saukompetente Zusammenstellung + super Moderation = Programmerfolg, werden nicht funktionieren. Das ist zumindest meine Meinung und Prognose, die man gerne versuchen kann durch " ich finde aber", "ich kenne aber ganz viele" und "alle in meinem Bekanntenkreis sagen" zu widerlegen. Da würde ich mich als Macher, dann doch lieber nach Ergebnissen des Researchs richten. Den muss man allerdings hinsichtlich der Umsetzung immer sehr kritisch betrachten, und hinterfragen. Wobei wiederum genau die Programme mit dem intensivsten Research sehr erfolgreich sind.
 
Vor Jahren schon empfahl ich Radiostationen, mit denen ich zu tun hatte, einzelne formattaugliche, aber recht unbekannte z.B. Album-Titel ins Programm aufzunehmen, sie zunächst häufig rotieren zu lassen bis sie beim Hörer "gelernt" sind, um sie dann dem regulären Sendepool zuzuführen und damit die Vielfalt zu erhöhen. Dieser Vorschlag wurde von niemanden aufgegriffen. That's life.
 
Und schon in meiner Kindheit dudelte das Küchenradio für Mama nebenbei beim Kochen (Passiert notiert ;) so alt bin ich schon) und sie hat mitbekommen, was da passiert ist.
Sag bloß! Und diese Konfrontation mit Wortinhalten hat sie dann tatsächlich über sich ergehen lassen? Als nächstes kommt noch einer und will uns weis machen, andere hätten diese Sendung gleichzeitig bewusst eingeschaltet, um sich zu informieren und für beide Hörergruppen sei das völlig OK gewesen. Nein, das kann, das darf doch nicht sein.
Das hat heute wenig Aussicht auf Erfolg.
Tja, aber hat denn ein starrer, unpersonalisierter Streamingdienstabklatsch mit stark begrenzter Titelauswahl so viel bessere Erfolgschancen? Dieses Konzept ist aktuell dabei, sich zu überholen, wenn Du mich fragst. Diese Idee von möglichst viel Musik und möglichst wenig Wort stammt doch genau aus jener Zeit im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts, als es sowas im Radio noch nicht gab und eine eigene Musiksammlung viel Geld und Platz verschlang. Das geht heute doch meilenweit an der Realität vorbei.
Natürlich würde man mit Radio, das auf Interaktivität, auf Personality, auf kurratierte Playlisten und so weiter setzt, nicht mehr die riesigen Massen an Hörern erreichen wie dereinst Radio Luxemburg oder die Seesender, allein schon deshalb nicht, weil die Möglichkeiten, was man alles hören kann, heute um Potenzen größer sind als damals. Übrig werden jene Leute bleiben, die sich vom Radio etwas spezielles erwarten, was so kein Streamingdienst, kein Podcast-Agregator bieten kann. Und die möchten abgeholt werden.
Natürlich mag es zunächst wie ein Schnitt ins eigene Fleisch anmuten, sich dieser kleinen Gruppe verstärkt zuzuwenden, immerhin würde man damit ja Gefahr laufen, Hörer, die lediglich berieselt werden wollen, zu vergraulen. Und natürlich würden die Hörerzahlen zunächst einmal etwas sinken. Langfristig denke ich aber, dass auf diese Art noch am ehesten eine Zukunft für das Medium Radio möglich wäre. Denn es wird, denke ich, nur überleben und sich gegen andere Hörmedien behaupten können, wenn es sich von eben diesen anderen Medien unterscheidet und abgrenzt. Sonst weiß am Ende niemand mehr, warum er das Radio einschalten sollte. Für die Zielgruppe, der man sich aktuell am meisten anbiedert, gibt es immer mehr und bessere Alternativen und für die Zielgruppe, die gezielt Radio hören würde, weil sie nur dort bestimmte Inhalte finden könnte, gibt es auch immer weniger Einschaltgründe, weil all dass, was das Radio an spezifischen Stärken zu bieten hätte, konsequent und immer agressiver aus den Programmen getilgt wird. Dieser Weg mag bislang recht erfolgreich beschritten worden sein, weil es immer noch genug Leute gab und gibt, die zur Berieselung aus purer Gewohnheit aufs Radio setzen, führt aber meiner Ansicht nach letztendlich in eine Sackgasse, während die Gegenbewegung dazu zwar sicherlich in eine Nische führen würde, in der sich das Radio dann aber wahrscheinlich längerfristig gut halten könnte.
 
Diese Idee von möglichst viel Musik und möglichst wenig Wort stammt doch genau aus jener Zeit im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts,
Du kannst Dir ja mal die Mühe machen und checken, wie hoch der Wortanteil in sogenannten Dudelprogrammen heute tatsächlich ist. Spoiler: der ist gar nicht so klein, wie man denken könnte. Er funktioniert nur anders als Früher. Heute produzieren viele Massenprogramme ein Radioprogramm.....
das auf Interaktivität, auf Personality, auf kurratierte Playlisten und so weiter setzt,
Denn das ist im Prinzip genau das, was Radio heute macht. Die Art der Interaktion, der Personality und die kuratierten Playlisten gefallen Dir nur nicht.
Sag bloß! Und diese Konfrontation mit Wortinhalten hat sie dann tatsächlich über sich ergehen lassen? Als nächstes kommt noch einer und will uns weis machen, andere hätten diese Sendung gleichzeitig bewusst eingeschaltet, um sich zu informieren und für beide Hörergruppen sei das völlig OK gewesen. Nein, das kann, das darf doch nicht sein.
Fang nicht an meine Mutter zu beleidigen ;) Sie hat ein Programm bewusst eingeschaltet und Inhalte aufgenommen, bei schönen Liedern und Beiträgen lauter gedreht und bisweilen (zu meinem Leidwesen, Eltern waren auch damals peinlich) laut mitgesungen. Bei unbeliebten Beiträgen wurde leiser gedreht. Umschalten war keine Alternative. Und stell Dir vor, so viel anders ist es bei vielen auch heute noch nicht, es gibt halt bei Nichtgefallen Alternativen.
Übrig werden jene Leute bleiben, die sich vom Radio etwas spezielles erwarten, was so kein Streamingdienst, kein Podcast-Agregator bieten kann. Und die möchten abgeholt werden.
Bei einem Streamingdienst hat jeder die Möglichkeit, seine Musik bis ins letzte, noch so absurdeste Detail zu personalisieren. Das funktioniert im Radio eher schlecht. Im Podcast findet man heute jeden erdenklichen Inhalt in diversen Längen und Ausführungen völlig zeitunabhängig. Ebenfalls schlecht im Radio zu realisieren. Das spezielle ist genau das, was Radio bietet. Man ist Teil einer Live Situation (im unangenehmsten Fall bekommt man sie vorgegaukelt, was ich echt hasse) Man hört Informationen, Unterhaltsames, Moderationen und Musik, die man mag. Man fühlt sich im Leben. Und genau deshalb schalten noch so viele Radio ein. Es gefällt Dir nur nicht, wie es heute gemacht wird, was absolut akzeptabel ist. Was mich stört ist lediglich diese Haltung, dass sowohl die Macher dieses Mediums, als auch die Hörer blöd sind und nicht erkennen können, wie man Radio vernünftig machen kann.

Wie wäre es denn mit einem Zusammenschluss der Radioforen-Experten? Ein Internet-Radio, das all das, was hier gerne erwartet wird, umsetzt. Das ist doch gar nicht so teuer. Das wäre doch ein Träumchen. Ich mache dann den Berater und ihr dürft mich auslachen.
 
Du kannst Dir ja mal die Mühe machen und checken, wie hoch der Wortanteil in sogenannten Dudelprogrammen heute tatsächlich ist. Spoiler: der ist gar nicht so klein, wie man denken könnte. Er funktioniert nur anders als Früher.
Logisch. Wenn alle drei Minuten ein "Hier ist Radio Dudelfunk. Mein Name ist Hase und nur bei uns hören Sie die größten Hits der 80er, 90er, 2000er und das Beste von heute, tagein, tagaus. 24 Stunden, 7 Tage die Woche nur Ihre Lieblingshits, nur hier bei Radio Dudelfunk." aufgesagt wird, kommt man schon zu einem ordentlichen Wortanteil.
Wie wäre es denn mit einem Zusammenschluss der Radioforen-Experten? Ein Internet-Radio, das all das, was hier gerne erwartet wird, umsetzt.
Gibt es doch längst.
 
Heute produzieren viele Massenprogramme ein Radioprogramm.....
Du meinst, man muss sich heute sein Radioprogramm aus mehreren Massenprogrammen zusammenstellen? Ja, das mach' ich tatsächlich auch. Ich bin leidenschaftlicher Wellenkurbler. Wäre ich das nicht und würde immer bei einem Sender verweilen, wüsste ich nicht, ob ich mich jemals so sehr für Radio hätte begeistern können.
Denn das ist im Prinzip genau das, was Radio heute macht. Die Art der Interaktion, der Personality und die kuratierten Playlisten gefallen Dir nur nicht.
Hm, bei immer mehr Voicetracking, Moderatoren, denen möglichst viel eigenes Profil ausgetrieben wird und Musikzusammenstellung aus dem Computer muss man da wohl schon ein wesentlich anderes Verständnis dieser Begriffe haben, als ich es habe, um das alles als typische Eigenschaften des aktuellen Radios zu sehen.
Bei einem Streamingdienst hat jeder die Möglichkeit, seine Musik bis ins letzte, noch so absurdeste Detail zu personalisieren. Das funktioniert im Radio eher schlecht. Im Podcast findet man heute jeden erdenklichen Inhalt in diversen Längen und Ausführungen völlig zeitunabhängig. Ebenfalls schlecht im Radio zu realisieren.
Eben. Ich erlebe nur immer öfter, das trotzdem genau das versucht wird, zumeist nur eben mit dem Ergebnis, dass es eben systembedingt nicht wirklich funktioniert, die Konzepte, die Streamingdienste und Podcasts so erfolgreich machen, im Radio anzubieten. Warum soll ich mir einene Sendung, die bereits vor ihrer Radioausstrahlung als Podcast abrufbar war und damit von mir gehört werden kann, wann immer ich lustig bin, warum sollte ich also diese Sendung stattdessen zu einer festgelegten Zeit, auf die ich keinen Einfluss habe, im Radio hören, möglicherweise auch noch gekürzt? Warum soll ich, wenn ich so empfindlich auf mir unbekannte Titel reagiere, das ich gleich fluchtartig den Sender wechsle, das Risiko eingehen, doch mal mit welchen konfrontiert zu werden, anstatt mich einfach mit exakt meinen Lieblingsliedern beschallen zu lassen? In diesen Disziplinen kann das Radio den Kampf systembedingt nur verlieren, seine Stärken liegen eben woanders.
Das spezielle ist genau das, was Radio bietet. Man ist Teil einer Live Situation (im unangenehmsten Fall bekommt man sie vorgegaukelt, was ich echt hasse) Man hört Informationen, Unterhaltsames, Moderationen und Musik, die man mag. Man fühlt sich im Leben. Und genau deshalb schalten noch so viele Radio ein.
Na also, da sind wir doch sogar auf einer Wellenlänge. Ich nehme es nur so war, dass genau dieser Aspekt immer mehr vernachlässigt wird, dass in dem linearen, der Livesituation, zunehmend ein Nachteil gesehen wird, anstatt genau damit zu spielen.
Was mich stört ist lediglich diese Haltung, dass sowohl die Macher dieses Mediums, als auch die Hörer blöd sind und nicht erkennen können, wie man Radio vernünftig machen kann.
Das, darauf muss ich bestehen, habe ich für meinen Teil auch nirgendwo behauptet. Im Gegenteil. Ich habe nun schon einige Radiomacher kennengelernt, die das an sich sehr genau wissen und auch einige Hörer, die immer wieder hinterfragen, warum denn zum Beispiel die Musik im Radio oft so eintönig sei. Ich stelle immer wieder fest, dass zum Beispiel in Büchern, die nichts mit Radio im Besonderen zu tun haben, sondern es nur als Teil ihrer Rahmenhandlung streifen, eigentlich nie die Rede davon ist, dass die Morningshow so lustig oder die Musik so abwechslungsreich sei, sondern im Gegenteil, dass sich zumeist über immer dieselben Lieder und die psoidogutgelaunten Grinseköppe lustiggemacht wird. Ich halte also weder die Macher, noch die Hörer für blöd, das steht mir ja auch gar nicht zu. Ich weiß nur manchmal nicht, ob das, was viele Macher oft auch ein gutes Stück gegen ihren Willen machen, weil ihrem Sender jemand für teuer Geld erklärt hat, genauso und nicht anders wollten es die Hörer, wirklich den tatsächlichen Wünschen der Hörer entspricht. Ein Beispiel aus einem anderen Kontext: Das Essen in unserer Unimensa ist relativ eintönig. Es sind oft dieselben Gerichte in sehr enger Rotation, die sich teils in Bestandteilen und Zubereitung auch nicht besonders voneinander unterscheiden. Trotzdem wird das Mensaessen sehr gut nachgefragt, weil es nun einmal eine sehr günstige, zuverlässige Möglichkeit ist, an eine warme Mahlzeit zu kommen. Aber nur aus den hohen Nutzungszahlen lässt sich ja noch nicht ablesen, dass wir Studenten genau das essen wollen. Ich habe nun schon von einigen Kommilitonen gehört, die es auf die Dauer langweilig finden, immer dieselben Gerichte vorgesetzt zu kriegen, die sich mehr Abwechslung wünschen würden. Das Essen ist in dem Sinne nicht schlecht und wird, weil es so ein niederschwälliges Angebot ist, von vielen gern genutzt, aber das heißt noch lange nicht, dass wir, hätten wir es zu entscheiden, gar nicht anders haben wollen würden. Warum sollte das beim Radio anders sein und alles, was mal ein wenig aus der Reihe tanzt, sofort und kolektiv mit nachhaltigem Wegschalten gestraft werden? Ich denke, um darauf zurückzukommen, nämlich keines Falls, dass die Hörer in ihrem Horizont so beschränkt sind, dass sie es nicht ertragen können, wenn mal etwas darüber hinausgeht.
 
im unangenehmsten Fall bekommt man sie vorgegaukelt, was ich echt hasse
Aber selbst das ist immer noch eine Livesituation, da du dein Gehörtes zeitgleich mit anderen zur selben Zeit teilst, die den Sender in deiner Region ebenfalls gerade hören.
Das gibt mir zumindest viel eher das Radiogefühl, ganz gleich ob live gesendet oder aufgezeichnet, solange es auf einem Sender zu einer bestimmten Zeit ausgestrahlt wird.
Hasse es daher auch, wenn Internetlivestreams immer so hinterher hinken, egal ob bei Festplattensendern oder Vollprogrammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst Dir ja mal die Mühe machen und checken, wie hoch der Wortanteil in sogenannten Dudelprogrammen heute tatsächlich ist. Spoiler: der ist gar nicht so klein, wie man denken könnte.
Aber was für "Wortanteile"? Claims, Teaser, Gewinnspiele, Verkehrsfunk, Wetter, Wetter, Wetter, Call-Ins und zwei Minuten Alibi-Nachrichten. Ist das der Wortanteil, von dem ich mehr möchte? Es geht nicht um die statistische Quote, sondern um die inhaltliche Relevanz, und da herrscht leider weitgehend Fehlanzeige.
 
Momentan scheinen die Umfrager wieder sehr aktiv zu sein.
Gestern sollte ich an einer Umfrage zum Thema Radio teilnehmen, bei der ich die Einstiegsfragen sofort so beantwortet habe, dass ich aussortiert wurde. Gerade eben kam die zweite, bei der ich zum Einstieg mit einer Collage aus den schlimmsten 80er-Dudelhits gequält wurde. Auf die Frage, ob die Musik gefällt, habe ich natürlich negativ geantwortet und die Umfrage war daraufhin (absichtlich) beendet.

Was beide Umfragen gemein hatten: In keiner der Vorab-Fragen nach bekannten und in letzter Zeit gehörten Sender kommen reine DAB+-Sender vor.

Der Dudelfunk hat mich aber dazu gebracht, dass ich, wenn ich schon mal versehentlich im Auto das Radio einschalte, für wenige Minuten einen DAB-Sender höre. Ansonsten läuft zur Fahrbegleitung Musik vom randvollen USB-Stick, auf dem sich kein einziger 80er oder sonstiger Dudeltitel befindet.
 
Manchmal hab ich sogar solche Anfälle, bei denen mir nach 80ern im Auto der Sinn steht. Dann sind das aber die ganz hervorragenden Sampler von Ben Liebrand. Die sind völlig a-ha-frei.
 
@Onairlove: Ich habe sogar einen sehr genauen Verdacht, welcher Privatdudler das war. Die Vorschläge in der Senderliste waren da schon sehr bemerkenswert, besonders wegen der Sender, die außer der DAB-Konkurrenz fehlten.
 
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