N-JOY RADIO in den neunziger Jahren

Vielen Dank für den Hinweis, habe mir das Video - trotz des grottigen Tons und einiger Pannen (die immer mal passieren können) - gerade heruntergeladen :). Damals gab es offensichtlich noch viel mehr Infos bei N-JOY.

Man darf aber auch nicht verkennen, dass das Moderations-Team damals (im Vergleich zu heute) vergleichsweise wenige technische Möglichkeiten hatte, die Technik offenbar von zwei Personen gleichzeitig bedient wurde und sie gleichzeitig im Radio und im Fernsehen moderiert haben (MAZ natürlich ausgenommen). Auch scheinen die RE20/RE27, die noch zum Sendestart installiert waren, gegen Headsets getauscht worden zu sein. Vielleicht war es auch nur für die Zeit, in der N-JOY auch im TV übertragen wurde:

Vergleiche a (1994) mit RE20:

Vergleiche b (2001) mit RE27:

Ein Klassiker dürfte auch dieses Video ähnlicher Aufmachung von Ö3 von 1998 sein. Hary Raithofer hat damals auch ziemlich parallel im Radio und im TV, aber mit weniger Deko, moderiert:

 
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Hilfe ist das übel, in jeder Hinsicht - nicht nur unter tontechnischen Aspekten. Eine grellbunte Kasperveranstaltung, mehr nicht. Als N-Joy startete war ich 20 und empfand das, was man da der jungen Generation vorsetzte, als bodenlose Frechheit, als Angebot zur vorsätzlichen geistig-kulturellen Degeneration.
 
Zu Beginn haben sie nur die Musik von 1986 bis 1994 gespielt, das älteste waren die Bangles. Das find ich cool. Das 80er/90er-Format, das damals überall aufkam, war genau mein Ding. Endlich die vergammelten 60er und 70er raus! Allerdings war mir das mit damals 19 auch viel zu wenig Info und vor allem viel zu viel Boygroup, Girlgroup und Eurodance. Ab und zu kam mal Cranberries "Zombie", das war eher so mein Style. Viel gehört habe ich N-Joy Radio Version 1 nicht, denn damals gab es ja noch mein Lieblingsradio SWF3, aber rückblickend war das schon das geilste N-Joy aller Zeiten. Es wurde von Mal zu Mal (Version 2 ab 1999, Version 3 ab 2001, danach habe ich aufgehört zu zählen...) immer schlechter. 1999 haben sie nur die Songs aus den letzten drei Jahren gespielt, sogar die damals aktuellen Def Leppard-Singles (aus der '99er "Euphoria"-Platte), die ich dort nun wirklich nicht vermutet hätte!

Morningshow war und ist schon immer Kasperveranstaltung. Ich höre im Moment viel ausländisches Radio, US-amerikanische Rocksender, europäisches ö-r Jugendradio, da ist das nicht anders. Aber N-Joy Radio Version 1 war halt wirklich nur ein Musikbrei rund um die Uhr, Spezialsendungen gab es gar keine außer der Chartssendung am Sonntagmittag. Die kamen erst zum 1999er Schema, damals von 20-21 Uhr, später von 22-23 Uhr, die guten alten "Soundfiles": Rock, HipHop, Live usw.

Viel schlimmer als N-Joy Radio fand ich im April 1995 den Abbau vom wirklich tollen WDR 1 mit vielen Musikspezialsendungen zu Eins Live, mit dem ich mich erst beschäftigt habe, als es SWF3 nicht mehr gab und das auch in seiner ersten Version die beste war.
 
N-Joy-Radio fand ich kurzzeitig geil, weil es einfach was anderes war und gleichzeitig auch ein klitzekleiner Ersatz für das von der LfK beerdigte "Powerstation/Hithouse". Entdeckt auf Astra. Ausserdem konnte man damit innert Sekunden die Erziehungsfraktion aus dem Wohnzimmer vergraulen. Daselbst aber kurze Zeit später Radio 538 entdeckt. Und das war nochmals 5 Milliarden Prozent geiler. Dagegen klang alles aus Deutschland wie ne Portion abgestandener Grießbrei aus der Pflegeheimküche.
 
Am 4. April 1994 um 16:44 Uhr startete der NDR das Jugendprogramm N-Joy, damals noch unter dem Namen N-Joy Radio (bis 2001), als Radiosender für ein junges Publikum. Auf Sendung ging N-Joy mit dem Musiktitel „Look, who's talking“ von Dr. Alban. Die Moderatoren des Sendestarts waren Cyrus Sadri und Thomas Bug. Die Studios in Hamburg waren dabei zugleich eine Deutschland-Premiere. Sie kamen ohne CD-Spieler in den Regieplätzen aus, da die Musik digitalisiert in elektronischen Juke-Boxen (damals auf PC-Basis) abgelegt war. Das Studio von N-Joy war das erste Hörfunkstudio Deutschlands, das diese Technik einsetzte. Der erste Sender in Europa, der diese Technik verwendete, waren Blue Danube Radio und FM4 vom Österreichischen Rundfunk. Die Studios in Hamburg und in Wien wurden von den gleichen Firmen geplant und gebaut. Auszug aus Wikipedia!
Ja, auch ich war damals via Astra von Anfang an dabei. War zur damaligen Zeit eine willkommene Abwechslung! Positiv an diesem Sender: Immerhin bis heute Werbefrei!
 
Die Werbefreiheit ist aber dann inzwischen auch der einzige Unterschied zu NDR 2, wo man ja seit Neustem auch nur noch gedutzt wird. Ähnlich sieht es bei MDR Jump / MDR Sputnik aus nur dass Jump mittleweile nicht mehr dutzt.

N-JOY radio war damals schon tagsüber viel zu soft mit unerträglichen Schnulzen und lahmen RNB-Titeln. Ich erinnere mich an sowas wie
Young Deenay - Walk on by
East 17 - Stay + Hey child
Papa Bear - Cherish
No Doubt (Gwen Stefani) - Don't speak
Spice Girls - Two become one + Say you'll be there
Toni Braxton - Un-Break my Heart
No Mercy - When I die + Please don't go
Basis - Nur noch einen Tag zu leben
Maggie Reilly / Mike Oldfield - To France
BackStreetBoys - Quit playing games with my heart + As long as you love me
DoubleYou - Please don't go
Warren G - What's Love got to do with it
Crimson and Clover - Too young
9-1-1 - Don't make me wait
Cappucino - Du fehlst mir
Elton John - Candle in the wind
Mariah Carey - Butterfly
Nana - Lonely + Too much heaven
Boyz 2 Men - Song for Mama
Bed & breakfast - Falling in Love
Prince Ital Joe & Marky Mark - Life in the streets
GS Inc. - Stairway to heaven (übel!)
World's Apart - Born to love you
Spektacoolär - Meine kleine Schwester
En-Vogue - Don't let go
Touché - I want you back and I want your heart
Down Low - Potion + Johnny B.
*N Sync - I Want you back! + Together again
Madonna - Don't cry for me Argentina (furchtbar!!!)
Boyzone - Words + No matter what

Sowas lief im Tagesprogramm zwischen Dolls United, Double Vision, Blümchen, Masterboy, Maxx, Sandmanns Dummies, Mo-Do, E-Rotic und Dune. Wenige Perlen gab es dennoch, die fast ausschließlich dort gelaufen sind wie Georgeous - Don't stop oder Nikolai - Ready to flow oder Billy Hendrix - Body shine oder DJ The Crow - I've got no time.
Außerdem war das Programm schon damals vollkommen inhaltsleer. Man neigt aber dazu, sich die Vergangenheit schönzufärben oder zu verklären.
 
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1997 die Nacht vor der Reform.. Übergabe von Antje Diller an Mick Weiser.. dann mit Mick durch die Nacht und die neue Morgencrew.
 

Anhänge

  • N-joy Programmreform 1997.mp3
    4 MB
My way to planet love von Novy vs. Eniac, ewig nicht gehört! Ein Cover von Erasure - Breathe of life war das damals. Schnell waren sie was neue Musik betrifft, das muss man ihnen lassen. Vieles lief nur dort, oder zumindest lange vor allen anderen Stationen. Und v.a. wurde "altes Zeug" bei Zeiten gnadenlos aussortiert.

Das letzte Stück an Dance/House was noch gespielt wurde wae DJ Tonka mit "Don't be afraid" an Ostern 2000. Davor noch "King of my castle" von Wamdue Project. Danach hielt dort der RnB/"Black Music" Einzug und ich habe den Sender nie wieder länger als 5 Min. eingeschaltet. Bei MDR Sputnik ging der Verfall ähnlich schnell vonstatten. Letzter für mich brauchbarer Song dort war "Pitchin" von Hi_Gate. Danach nur noch RNB/Black und 2004 schon nur noch ein musikalischer Trümmerhaufen.
 
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N-Joy Radio war, meiner Meinung nach die ersten beiden Sendejahre erfrischend neu und anders. Nur die Hits, alles werbefrei und kurze Wortbeiträge. Doch schnell wurde es fad und die Privatradios reagierten darauf mit "Mehr Abwechselung". Dann kam das Internet und die Leute fingen an sich Musik zu tauschen oder suchten sich andere Radiosender mit mehr Wortanteil. Welches Radio hören wohl die N-Joy Hörer von 1997 heutzutage? @mr.kult kann das sicher beantworten.
 
N-Joy fand ich eher schwach. Klar, netter Versuch, ein "Jugendradio" aufzubauen, aber was dabei rauskam, ich weiss nicht. Ende der Neunziger lief viel Dance, Hiphop, unterbrochen von der ein oder anderen Schnulze.

Und Anfang 2000 warb man damit, nur das Beste der letzten 10 Jahre zu spielen und nix älteres (innovativ ist was anderes).

N-Joy sendete damals schon per Satellit analog über den Tonunterträger von Premiere (dem Vorgänger von Sky), daher konnte ich es in NRW empfangen. Aer das war auch das einzig Innovative. Hab lieber NDR2 gehört, die sendeten über den Tonuterträger von NDR Fernsehen.
 
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N-Joy sendete damals schon per Satellit analog über den Tonunterträger von Premiere
und war daher europaweit frei und unverschlüsselt empfangbar. Das damalige Njoy-Radio erfreute sich überaus großer Beliebtheit, v.a. in Österreich aber auch in Bulgarien (in Rumänien hatten sie Contact). Das hörte man seinerzeit in vielen Läden. VIVA, was oftmals auf großen Bildschirmen in Klamottenläden oder Fastfood-Restaurants nebenher flimmerte, sendete noch bis ca. 2004 über 13 Grad Ost und musste daher mit einer Multifeed-Antenne Astra/Hotbird relativ aufwendig herangeholt werden. Njoy-Radio gab es dagegen auf Astra 19.2 Grad Ost, bis heute die deutsche Stammposition.
 
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VIVA wurde ab dem 01.10.2000 digital und analog via 19,2 Grad Ost verbreitet. Es gab zwar eine Übergangszeit, in der Das Programm weiterhin parallel via 13,0 Grad Ost empfangbar war, aber diese war viel kürzer und dauerte keinesfalls bis 2004.

N-Joy Radio hörte ich damals sehr gerne über Satellit. Mir gefiel damals der Euradoance-Sound sehr. Zudem war es das erste Jugendradio, mit dem ich in Berührung kam. Damals gab es ein solches Programm in Rheinland-Pfalz nicht über UKW. Heute kann ich mir viele Eurodance-Titel und auch N-Joy nicht mehr anhören. Das Programm könnte mehr Mut und eine größere Abgrenzung zu NDR 2 vertragen.
 
Um 2000 herum wehte sowohl im Musik-TV als auch im Radio (Sputnik etc.) schon ein ganz anderer Wind, weg von elektronischen Beats und hin zu RNB/Soul/HipHop. Bei Njoy-Radio war das mit dem Umbautag irgendwann im Sommer 1999 der Fall. Damals verschwand alles was mehr als 120bpm hatte aus der Playlist.
 
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