Nachrichtenautomation

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radiohexe

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Hallo,

ich würde gerne mal (sachlich) das Thema Nachrichtenautomation diskutieren.
Hat sich das durchgesetzt? Wenn ja, in welchen Regionen?
Glaubt Ihr, der Hörer merkt irgendwas und wenn ja, würde er darauf reagieren oder wäre es ihm wohl egal?
Und zu guter Letzt: Glaubt Ihr, wir schliddern in eine Zeit, in der die Nachrichten bald rund um die Uhr vorproduziert sein könnten (mit Freien, die man dann bloß noch für die halbe Stunde Einsprechen bezahlen müsste)?

Ich freue mich auf Eure Beiträge.
die Radiohexe
 
meinst du jetzt wirklich automation oder eher vorproduktion? der zweite fall ist mittlerweilen durchaus üblich. da die vorproduktion ja in der regel maximal 30 minuten vor ausstrahlung erfolgt, ist die aktualität ja auch noch in einem akzeptablen rahmen. vorteil: keine versprecher mehr und vermutlich ein besseres handling für den moderator im studio, da die news als ein element inclusive aller o-töne abgefahren werden können. nachteil: wenn ein schusseliger moderator die taste aus versehen mal vorher drückt, merkt es der hörer halt.
 
@radiohexe

> Nachrichten bald rund um die Uhr vorproduziert
> sein könnten (mit Freien, die man dann bloß
> noch für die halbe Stunde Einsprechen
> bezahlen müsste

Das mit einer halben Stunde kann ja wohl nicht klappen. Schlielich muss irgendwer dei Nachrichten schreiben, umschreiben und aktualisieren. Einmal eine halbe Stunde reicht da sicher nicht aus.
 
Für jeden Nachrichtenmenschen mit Herzblut müssen vorproduzierte Nachrichten der Horror sein. Wie oft gehen wir im Verlauf eines Jahres in letzter Minute mit einer Eil rein, sprechen noch Minuten vorher mit einem Reporter, bestellen kurz vor der Sendung noch eine Leitung - um aktuell zu sein?

Schlimm genug, wenn Geldnot und bestimmte Formate die Nachrichten verstümmeln - so einen Scheiß muß man sich doch nicht auch noch schönreden!
 
...der Nachrichtenredakteur hat bei der Aufzeuchnung ja trotzdem die gleiche Arbeitsziet nur mit dem Unterschied dass er nicht um X:00 im Studio LIVE ist sondern um X:45 im Aufzeichnungsstudio.

Also spart der Sender damit kein Geld.
Welchen sinn die Vorproduktion damit hat ist damit fraglich.
Denn seltene Versprecher machen die Nachrichten finde ich authentischer.
und wer sich oft verspricht sollte finde ich im radio überhaupt nicht sprechen.
 
Bei Sendern mit Nachrichtenautomation spricht niemand Minuten vorher mit einem Reporter oder bestellt eine Leitung, weil die ja gar keine Reporter vor Ort haben. Das ist ja das tragische: Das sind tote Sender, bei denen ein paar Redaktionshocker Meldungen vom Teletext oder aus dem Internet ab- und umschreiben. So gesehen, ist´s dann auch schon wurscht ob live, aufgezeichnet oder vom Computer via Zufallsgenerator aus immer denselben Meldungen neu zusammengewürfelt.
 
Hallo,

ich meinte tatsächlich die Automation. Alos diese Sender, die Nachts (oder gar schon am Abend) keine Nachrichtensprecher mehr haben, weil das irgendeiner vorher aufgezeichnet hat und dann laufen die Nachrichten, meinetwegen mit Stand 19 Uhr, bis früh um sechs. Glaubt Ihr, dass dem Hörer das egal wäre? Ich denke, man kann dem Hörer vieles präsentieren, aber wenn er irgendwann das Gefühl bekommt, das was er da hört, sei im Zweifelsfall sowieso nicht aktuell, dann steigt er aus. Das ist doch eigentlich der Vorteil des Mediums, wenn auch nicht aus wirtschaftlicher Sicht. Einige Sender haben keine Nachrichten mehr, das finde ich ebenfalls schlimm, aber wenigstens ehrlich.
Die übliche Vorproduziererei lässt mich dagegen völlig kalt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein PD jahrelange, gestandene Redakteure aufzeichnen lässt. Und bei Volos in den Anfangsmonaten finde ich das eigentlich ganz gut. Sie müssen nur die Chance bekommen, bei entsprechender Leistung dann auch mal live on air zu dürfen.
Viele Grüße in die sonntägliche Runde
die Hexe
 
es wird ja reichlich Stuss im Privatradio produziert - ich finde schon gefakte call-ins inakzeptabel. Ein Sender, der soweit ist seine News zu faken sollte zumachen: Was soll ein Medium in einer Gesellschaft der Pressefreiheit, wenn das Medium diese Freiheit ohne Not über den Harz kickt...
 
Es gibt Sender, die produzieren regionale Nachrichten abends für vier Stunden im Voraus - und das klappt...solange nichts Aktuelles passiert. Ist das der Fall, so kippt man einfach schnell die übrigen Newssendungen und füllt mit Musik. Dem Hörer fällt das fast kaum auf!

Es gibt auch Sender, und das ist wohl mit Nachrichtenautomation gemeint, die News einkaufen und über Satellit live ins Programm zugeschaltet bekommen. Punkt XX Uhr wird dann von einem Volo/Studi/Prakti (!) das Timing ausgerechnet und im richtigen Moment am heimischen Mischpult der richtige Regler hochgezogen - und die Fremd-News laufen. Geht auch sehr gut.

Beide Methoden fallen dem Normalo-Hörer kaum auf und wenn doch, dann denkt er sich nichts dabei. Vielleicht merkt er, dass sich die Sprecher und die Sendungen insgesamt irgendwie anders anhören, aber das nimmt er kommentarlos an.

Fazit: Die Nachrichten-VP und Fremd-News laufen ohne Probleme.

Dumm wird es nur, wenn tatsächlich mal ein Fehler passiert und z.B. bei der Nachrichten-VP zu hören ist: "Es ist 19 Uhr...bitte schneiden...es ist 20 Uhr...bitte schneiden...es ist... <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />

Auch dumm: Eine News-Agentur produziert für Sender X und lässt dabei in der laufenden Sendung fallen: "Max Müller gegenüber Radio Y." <img border="0" title="" alt="[Boah!]" src="eek.gif" /> ...ist alles schon passiert! <img border="0" title="" alt="[Ha!]" src="tongue.gif" />
 
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