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Die Begründung von @JP macht Sinn. Ein Programmschemata von damals, welches ich nicht habe, auch. "Mein" SFB hatte auch das zweite als Popwelle. Eher zwei Gemischtwaren-Sender SFB1 & SFB2weiß zufällig einer, warum nur NDR und WDR (klar, vorher der NWDR) das 2. zur Popwelle machten wo sonst überall die Kultur und/oder Klassik beheimatet ist?
So war es auch in Berlin. Ich hoffte in Berlin auch auf eine Servicewelle, als in den 70er der SFB den "Radio-Frühling" bewarb in Form eines neuen 3. Programm. Die Vorfreude war groß. Die Enttäuschung größer. Das neue dritte wurde eine Kultur & Klassikwelle, mit dem Zweck, SFB1 zu entlasten.Die anderen dritten Programme wurden erst in den 70ern aus der Taufe gehoben, der Zeit der Servicewellen.
Die Hitparade war zu dieser Zeit ein Mitschnittservice, da war eine schnelle, langweile vorhersehbare Moderation vor Vorteil. Bei Wolf Dieter Stubel konnte man sich drauf verlassen, dass die Titel so gespielt wurden, dass man die bestmöglich aufnehmen konnte. Wenn man eine Vertretung wie Wolfgang Hahn am Mikrofon saß, dann nicht. Und ich hab nie vergessen, wie gelangweilt ich als jugendlicher Zuhörer in anderen Sendungen mir jemand erzählen wollte, dass der aktuelle Hit eine Coverversion einer älteren Band war (die Gedanken waren da: Wen interessiert den das? Erzähl mir lieber was Aktuelles über den Interpreten der gerade seinen neuen Hit hat! Oder noch besser: Nutz die knappe Sendezeit und spiel mehr Musik.)Gerade hier zeigt sich doch, dass früher eben nicht alles besser war. Der Mann hat eine wunderbare Stimme, keine Frage. Aber die Moderation beschränkt sich fast auf reine Titel-, Platz- und Interpretenansage. Die Jingles sind "Bastlerware". Der Erfolg der Internationalen Hitparade in den 70er und 80er Jahren erklärt sich meiner Ansicht nach vor allem daraus...
Willem war 100% authentisch. Lies sich nie verbiegen. Eine Radio-Personality. Die Hitparade gab es dann bei Welle Nord. Am 18.10.1994 starb Willem mit einem Gewicht von gut 200 Kg im Alter von nur 52 Jahren.Was man aber als "nervigen Kult" bezeichnen konnte, war Willem mit seiner Hitparade. Der quasselte in alles rein und meinte auch mal: " Nee, aufnehmen ist nicht"
Die „Hits mit Willen“ liefen ja bei NDR 2 erst am Sonntagnachmittag und später am Donnerstagabend und war wohl nie zum Aufnehmen gedacht, dafür war ja Stubel am Samstagabend da. Während dort die top ten liefen und im Jugendzimmer mitgeschnitten wurden, saß der Rest der Familie schon bei Heck vor dem Fernseher und fröhnte sich der „ZDF Hitparade“ mit Schlagermusik. Anschließend ging es dann in die Disco. Willem’s Hitparade war wohl mehr als Comedy gedacht. Ich weiß noch, es war ein kalter Wintertag, im NDR-Verkehrsstudio wurde vor Glatteis gewarnt und bei Willem war Barbra Steisand mit „Woman in love“ platziert, was Willem ansagte mit: „Passend zum Wetter jetzt Babra Streusalz.“ Willem war mehr Unterhaltung, man hat einfach nur aktuelle Musik mit mehr oder weniger guten Sprüchen gehört und musste sich keine Sorge machen, ob das Band am Ende der Cassette noch reicht oder der Titel durch einen Falschfahrer unterbrochen wurde. Wenn das passierte, war übrigens auch die Aufnahme bei Stubel „versaut“.Was man aber als "nervigen Kult" bezeichnen konnte, war Willem mit seiner Hitparade.