NDR 2 bis Mitte der 1990er-Jahre - Eure Erinnerungen

Damals als Carlo noch am Freitag Nachmittag auf NDR2 zu hören war oder Sonntags beim „Heißen Draht“ bzw. Willem am Freitag oder Sonntag Nachmittag. 😉

Ein Sender, alle Hits ging noch gerade so aber danach…
 
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Suche Mitschnitte vom "Schlagerbarometer" auf NDR 2. Das lief 88/89 und wurde meines Wissens von Hape Kerkeling in seiner Rolle als "Siegfried Schwäbli" morderiert. Ich kann mich noch eine eine Sendung erinnern da lief Nicki mit "Samstag Nacht" bzw. "Koana war so wie Du" und auch Adamo. Vielleicht hat davon noch jemand etwas im Archiv. Danke
 
Das "Schlagerbarometer" war doch fester Bestandteil im "Radiotreff", egal wer moderierte.
Für mich war es ein Fremdkörper, da NDR 2 doch die Popwelle war. Für Schlager war damals ganz klar NDR 1 zuständig.
 
Ich will daraus jetzt keinen Extrathread machen, aber weiß zufällig einer, warum nur NDR und WDR (klar, vorher der NWDR) das 2. zur Popwelle machten wo sonst überall die Kultur und/oder Klassik beheimatet ist?
 
Ich vermute es liegt daran, dass die nordwestdeutschen dritten Programme bereits in den 60ern gestartet wurden und dort dann u.a. die Klassik untergebracht wurde. Reine Popsender waren damals wohl noch verpönt, man legte Wert auf ernste Klassik und Literatur.
Die anderen dritten Programme wurden erst in den 70ern aus der Taufe gehoben, der Zeit der Servicewellen.
 
weiß zufällig einer, warum nur NDR und WDR (klar, vorher der NWDR) das 2. zur Popwelle machten wo sonst überall die Kultur und/oder Klassik beheimatet ist?
Die Begründung von @JP macht Sinn. Ein Programmschemata von damals, welches ich nicht habe, auch. "Mein" SFB hatte auch das zweite als Popwelle. Eher zwei Gemischtwaren-Sender SFB1 & SFB2
Die anderen dritten Programme wurden erst in den 70ern aus der Taufe gehoben, der Zeit der Servicewellen.
So war es auch in Berlin. Ich hoffte in Berlin auch auf eine Servicewelle, als in den 70er der SFB den "Radio-Frühling" bewarb in Form eines neuen 3. Programm. Die Vorfreude war groß. Die Enttäuschung größer. Das neue dritte wurde eine Kultur & Klassikwelle, mit dem Zweck, SFB1 zu entlasten.:cry:Ich vermute ähnliche Gründe für NDR & WDR.
 
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Gerade hier zeigt sich doch, dass früher eben nicht alles besser war. Der Mann hat eine wunderbare Stimme, keine Frage. Aber die Moderation beschränkt sich fast auf reine Titel-, Platz- und Interpretenansage. Die Jingles sind "Bastlerware". Der Erfolg der Internationalen Hitparade in den 70er und 80er Jahren erklärt sich meiner Ansicht nach vor allem daraus, dass 1. Hitparaden damals noch einen anderen Stellenwert hatten und 2. im "Gemischtwarenladen" NDR2 mit langen Korrespondentenberichten über die Frage, ob die israelischen Rechtsparteiein nicht etwas näher an die Mitte gerückt sind, Schlagern, auch mal einer Jazzcombo am Vormitag und Plattenkistengesprächen mit dem Schachverein und Gesprächen mit Dr. Erwin Marcus - dass es da eben eine Strecke mit konsequenter aktueller internationaler Musik gab. Aus heutiger Sicht absolut langweilig in Anmutung und Präsentation.
 
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Das schöne war, dass man früher Sender an der Musik erkennen konnte. Mir wäre früher nie eingefallen einen der "einser" sender zu hören. Bei uns in Bremen hörte man Bremen eins - Hansawelle oder NDR 2. Nervig war tatsächlich, wenn man NDR hörte, und man kam in den Bereich Horn-Lehe, störte Radio Bremen doch enorm. Gerade beim NDR vermisse ich doch die Sendungen wie den Kurier, die Plattenkiste und NDR2 am Vormittag, dazu die Jingles da, da , da , dam...Dann die Moderatoren: ob Henning Venske, Werner Veigl, Ulike Möllendorf, Brigitte Rokohl, Günter Fink...etc. Nicht zu vergessen: Espresso mit Willem ( Wilen F. Dincklage)
 
Gerade hier zeigt sich doch, dass früher eben nicht alles besser war. Der Mann hat eine wunderbare Stimme, keine Frage. Aber die Moderation beschränkt sich fast auf reine Titel-, Platz- und Interpretenansage. Die Jingles sind "Bastlerware". Der Erfolg der Internationalen Hitparade in den 70er und 80er Jahren erklärt sich meiner Ansicht nach vor allem daraus...
Die Hitparade war zu dieser Zeit ein Mitschnittservice, da war eine schnelle, langweile vorhersehbare Moderation vor Vorteil. Bei Wolf Dieter Stubel konnte man sich drauf verlassen, dass die Titel so gespielt wurden, dass man die bestmöglich aufnehmen konnte. Wenn man eine Vertretung wie Wolfgang Hahn am Mikrofon saß, dann nicht. Und ich hab nie vergessen, wie gelangweilt ich als jugendlicher Zuhörer in anderen Sendungen mir jemand erzählen wollte, dass der aktuelle Hit eine Coverversion einer älteren Band war (die Gedanken waren da: Wen interessiert den das? Erzähl mir lieber was Aktuelles über den Interpreten der gerade seinen neuen Hit hat! Oder noch besser: Nutz die knappe Sendezeit und spiel mehr Musik.)

Aus heutiger Sicht klingt die Präsentation langweilig, der Musikinhalt der Sendung aber nicht. Das heutige NDR2 präsentiert die Musik besser, traut sich dafür aber nicht mehr, eine Stunde auf die Dauerrotation zu verzichten und nur neue Musik zu spielen.
 
Auch Herrn Hahn habe ich noch gut mitschneiden können.
Was man aber als "nervigen Kult" bezeichnen konnte, war Willem mit seiner Hitparade. Der quasselte in alles rein und meinte auch mal: " Nee, aufnehmen ist nicht", weil wohl mal einer deswegen angerufen hatte.
 
Was man aber als "nervigen Kult" bezeichnen konnte, war Willem mit seiner Hitparade. Der quasselte in alles rein und meinte auch mal: " Nee, aufnehmen ist nicht"
Willem war 100% authentisch. Lies sich nie verbiegen. Eine Radio-Personality. Die Hitparade gab es dann bei Welle Nord. Am 18.10.1994 starb Willem mit einem Gewicht von gut 200 Kg im Alter von nur 52 Jahren.
Seine Musik (u.a. "Wat" & "Tarzan" ist unsterblich. Seine Moderationen unvergesslich:
 
Was man aber als "nervigen Kult" bezeichnen konnte, war Willem mit seiner Hitparade.
Die „Hits mit Willen“ liefen ja bei NDR 2 erst am Sonntagnachmittag und später am Donnerstagabend und war wohl nie zum Aufnehmen gedacht, dafür war ja Stubel am Samstagabend da. Während dort die top ten liefen und im Jugendzimmer mitgeschnitten wurden, saß der Rest der Familie schon bei Heck vor dem Fernseher und fröhnte sich der „ZDF Hitparade“ mit Schlagermusik. Anschließend ging es dann in die Disco. Willem’s Hitparade war wohl mehr als Comedy gedacht. Ich weiß noch, es war ein kalter Wintertag, im NDR-Verkehrsstudio wurde vor Glatteis gewarnt und bei Willem war Barbra Steisand mit „Woman in love“ platziert, was Willem ansagte mit: „Passend zum Wetter jetzt Babra Streusalz.“ Willem war mehr Unterhaltung, man hat einfach nur aktuelle Musik mit mehr oder weniger guten Sprüchen gehört und musste sich keine Sorge machen, ob das Band am Ende der Cassette noch reicht oder der Titel durch einen Falschfahrer unterbrochen wurde. Wenn das passierte, war übrigens auch die Aufnahme bei Stubel „versaut“.
 
Eine kleine Erinnerung an den Sonntagnachmittag bei NDR2 vom 01. Mai 1988. Damals moderierte dort Hape Kerkeling in seiner Rolle als Siegfried Schwäbli das Schlager-Schwabenbarometer. Soviel ich weiß sogar live. In den Neunziger Jahren ist man dann zu vorproduzierter Comedy gewechselt und bis zum heutigen Tag geblieben. Was war nun besser ?
 

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  • NDR2 Schlager-Schwabenbarometer mit Siegfried Schwäbli (Hape Kerkeling), 01.05.1988.mp3
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Spontan ist immer besser, aktueller. Wenn es nicht zu sehr ins Klamaukige oder Beleidigende abdriftet. Vorprorduziert kann gut sein, professionell, handwerklich sauber - aber eben selten aktuell.
 
Ich steuere hier mal einen kurzen Zeitungsartikel zu dem NDR2 Moderator Lutz Wolfgramm bei, gestorben am 25. Februar 1993. Er wurde nur 41 Jahre. Am 31. Juli 1951 in Berlin geboren und 17 Jahre für den NDR aktiv.
 

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Interessantes Fundstück. Nach der gerade allerletzten Wetten Dass Sendung von und mit Thomas Gottschalk, hier eine Reportage zu einer der ersten Sendungen mit ihm, die damals in Kiel stattfand und der NDR dies zum Anlass nahm darüber zu berichten.

 
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