Klarer Fall von: So sendet die ARD an den Menschen vorbei. Realsatire. Ohne Worte.
Die Programminhalte sind nicht "an den Menschen vorbei". Diese Programminhalte gehörten eigentlich in ein vollwertiges Hörfunkprogramm und nicht auf die digitale Resterampe. Sie müssten eigentlich den Industrieabfall ersetzen, der in den normalen Programmen als "Musik" läuft.
Die moderierten Sendungen (und damit meine ich nicht die Wiederholung irgendwelcher Sendungen von NDR 2 oder N-Joy, sondern das, was aus der "Redaktion Klaus Wellershaus" kommt), wurden mit der Abschiebung aus dem UKW-Hörfunk auch in ihrer Stundenzahl ca. halbiert. Die lieblos zusammengeschusterte Zweitverwertung von Inhalten von NDR 2 und N-Joy wiederum passt gar nicht zur Zielgruppe dessen, was die Nachtclub-Redaktion gestaltet. Da ist dann sogar der unmoderierte Automat besser, der ist wenigstens mit durchaus interessanter Musik bestückt - oder war es zumindest, als ich das letzte mal reinhörte.
Richtig übel wird es dann durch die Übernahme der NDR-Zentralnachrichten, oder hat sich inzwischen daran etwas geändert, dass dort nur O-Töne verhackstückelt werden? Eine solche Darreichungsform nähme jedem Programm den Rest an Seriösität.
Realsatire ist für mich die wahnhafte Zielgruppendefinition. Immerhin weiß ich nun, dass es eine Schublade
Expeditive Milieu gibt, wieder was gelernt. Soviel Bullshitbingo in einen einzigen Absatz geht doch gar nicht. Diese Schublade würde mich abstoßen, wäre ich ein an guter, authentischer Musikauswahl interessierter und die moderierten Abendsendungen nutzender Mensch mit Herz und Hirn. Ich hätte keine Lust, ein Angebot für dieses Milieu zu nutzen, weil ich mich nicht zu diesem Hedonisten-Milieu zähle.
Warum Präteritum bzw. Konjunktiv? Weil mit Umstellung der Satverbreitung des ARD-Hörfunks auf AAC NDR Blue bei mir auf dem barriereärmsten Zugangsweg (Kabel-UKW) abhanden gekommen ist, genau wie alle anderen ARD-Programme, die ich noch genutzt habe. Alle weg dank ARD-"Fernabschaltung".
Und weil der daneben stehende (gestanden habende) DVB-C-Receiver kein AAC kann und inzwischen also entsorgt wurde. Und weil der HDTV-Satreceiver, den ich in der anderen Wohnung als Radio nutzte, auch kein AAC kann (und noch immer mitsamt nie genutzter 12-Monate HD+-Karte auf einen Käufer wartet). Und weil ich dann auch keine Lust mehr hatte, über jedes von der ARD hingehaltene Stöckchen zu springen und also seitdem komplett auf Hörfunk verzichte. Dadurch muss ich mich im Falle von NDR Blue auch nicht darüber ärgern, dass die Sendungen, die ich einst auf NDR Info gehört habe, auf NDR Blue nur noch halb so lang sind und dass Ruben Jonas Schnell nicht mehr dabei ist.
Hätte mir jemand vor 5 Jahren gesagt, dass ich mal kein Paul Baskerville mehr hören würde, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Aber die ARD vermag halt, Dinge zu verändern.