Das war seinerzeit eine Institution. Und der Hörfunk hatte noch ein anderes "Standing". In der alten Baracke auf dem Messegelände gab es nur zwei winzige Fenster für das Publikum, eines zur Regie und eines zum Sprecherraum. Beide waren so ca. 1,20 mal 1,20 m klein. Vor jedem der beiden war den ganzen Tag über eine Traube von Menschen, die gebannt auf die beiden Techniker bzw den Moderator schaute, bzw einen Blick aus der dritten Reihe zu erhaschen versuchte. Für Interviews an den Stände fuhr ein Schnellreportagewagen (Ford Transit im alten NDR-türkis) herum, der war wohl auch mit zwei Technikern besetzt. Da wurde dann schon mal eine Mikro- und Kopfhörerleitung für das (echte Live-) Gespräche 50 oder 100 Meter von draußen in die Halle gezogen, über die Gänge bis zum Stand des Ausstellers (heute wohl schon wegen versicherungsrechtlicher Probleme unmöglich - Stolpergefahr!). Und dann kam das drei-Minuten-Interview. Damals war ich nur interessierter Schüler, ich denke aber, dass zum Messestudio dann ein 10 W-UKW-Reportagesender benutzt wurde.
Später gab's dann einen viel größeren komfortableren Sendekomplex mit riesigen Scheiben - doch davor haben sich nur dann und wann mal ein paar Menschen verirrt. Radio war "normal" geworden.
Programmlich war das Messejournal in den Anfangsjahren schon deshalb beliebt, weil es mehr oder weniger ein Vorläufer der Begleitprogramme war. Überschaubarer Wortanteil, viel populäre Musik (wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, wurden eher weniger Schlager gespielt, obwohl es ja ein "Radio-Niedersachsen-Ableger" war - wahrscheinlich sollte zu einer internationalen Messe kein allzu "provinzielles" Programm laufen).