NDR Schlager (vormals NDR Plus) – Das norddeutsche Schlagerradio

Es ist die seit Jahrzehnten unaufhörliche Diskussion um die Einordnung "Schlager". Was gehört dazu, was nicht, was ist gute Musik, ist Schlager per se schlechte Musik und dergleichen mehr. Haben wir hier zur Genüge durchgekaut, wird aber immer noch zu oft mit Wertung abqualifiziert. Es ehrt Dich ja, @exhörer, wenn Du Aufnahmen von Helene Fischer nicht mit wenig erfolgreichen Veröffentlichungen in diesem Genre in einen Topf werfen möchtest und den lädierten Begriff "Schlager" nicht auf diese Künstlerin angewendet sehen willst, am Ende bleibt die Definition "Schlager" zwischen "hat eingeschlagen" und "Musikrichtung" offen. Songs von Künstler A (z.B. Helene Fischer) gegen Künstler B (z.B. Fantasy) ausspielen zu wollen, ist unlauter.
 
Erstmal ist Schlager (auch) nur ein anderer Begriff für Hit (ich erinnere nur mal an die "Schlager der Woche" bei Bayern 3 bis weit ins letzte Jahrzehnt hinein, Schlager lief da nur wenn er in den Charts dabei war). Zum anderen gibts dann auch Deutschpop mit Texten die locker auch heute als (schnulziger) Schlager durchgehen würden mit der richtigen Melodie.
 
was ist gute Musik, ist Schlager per se schlechte Musik und dergleichen mehr. Haben wir hier zur Genüge durchgekaut, wird aber immer noch zu oft mit Wertung abqualifiziert.

Ich empfehle das Gespräch mit einem musikalisch gebildeten Menschen, wie beispielsweise einem Musikstudenten. Eigentlich müsste bei Fischer jeder erkennen, daß Rhythmus und Texte äußerst simpel und monothematisch sind. Von einer Komposition, die es wert wäre erwähnt zu werden, ganz zu schweigen.

Es scheint einige Leute zu geben, für die der pure Rhythmus bereits Musik ist. Noch heute stampft jedes Jahr, wie seinerzeit die Waffen-SS, eine Marschmusik-Kapelle durch die Wohngebiete meines Ortes.

Aber nicht nur bei der Musik kann man manchmal am musikalischen Sachverstand des Rezipienten zweifeln. Es gibt auch Menschen, die die Fettecken von Beuys mit großer Kunst verwechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Polizeifunk
Kann "jeder" eben nicht. Wenn "er" keine musikalische Erziehung genossen hat, müsste er schon ein Naturtalent sein. Das sind aber die wenigsten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute Nachmittag gab es wieder Musik nonstop ohne Moderation, das gab es ja schon häufiger. Mich wundert dann immer, dass es im Ensemble des großen NDR anscheinend niemanden gibt, der kurzfristig eine Schicht übernehmen kann.
 
Vor allem ist es ein Rückschritt gegenüber zumindest VT am Wochenende und vor dem Umzug nach Hannover.

Aber da die allermeisten ja nicht nur bei NDR Schlager (und mitunter nicht nur beim Radio) arbeiten ist das wohl so kurzfristig eher schwer zu disponieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was für ein Wahnsinn, daß die "deutschen" 50er und 60er Jahre, aber auch die Hochzeit des deutschen Schlagers, also die 70er und frühen 80er Jahre, im heutigen Radio ansonsten überhaupt keine Rolle mehr spielen! Was ist wahre cancel culture!

Hier hilft tatsächlich nur noch das Netz:
https://www.memoryradio.de/
Nie war sie so sinnvoll wie heute, wer das als Hochzeit bezeichnet war in den letzten 50 Jahren entweder nicht auf der Welt oder doch durch das eine oder andere Medikament sediert, oder anderweitig in der Urteilskraft beeinträchtigt und hält die Bild für den Brockhaus... Und jeden Sonntag reicht ein kurzer Blick zuerst ins Erste (Immer wieder Sonntags) dann ins ZDF (Fernsehgarten) um die inhaltliche Tiefe des Schlagers zu ergründen. Gut Dummheit ist nicht heilbar, muss aber nicht glorifiziert werden! Ja - auch junge Leute finden Schlager toll, aber leider erst ab minimum 2 Promille - und ob das ein Lebensziel ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
@haubra
Da haben wir ja Glück, daß die heutige, aktuelle Musik auf den Hot AC- sowie Top 40-Sendern ausschließlich höchsten Ansprüchen genügt.

Ich höre wenig deutsche Musik, weiß aber, daß sich hinter dem Sammelbergriff Schlager qualitativ ganz unterschiedliche Künstler verbergen. Udo Jürgen, Peter Maffay, Gitte Haenning oder Reinhard Mey (viele weitere wären noch zu nennen) übertreffen das heutige am Reißbrett entworfene Gejaule und Gestampfe bei weitem.
 
Zuletzt bearbeitet:
@haubra
Da haben wir ja Glück, daß die heutige, aktuelle Musik auf den Hot AC- sowie Top 40-Sendern ausschließlich höchsten Ansprüchen genügt.

Ich höre wenig deutsche Musik, weiß aber, daß sich hinter dem Sammelbergriff Schlager qualitativ ganz unterschiedliche Künstler verbergen. Udo Jürgen, Peter Maffay, Gitte Haenning oder Reinhard Mey (viele weitere wären noch zu nennen) übertreffen das heutige am Reißbrett entworfene Gejaule und Gestampfe bei weitem.
Ich denke mal, dass man besonders Gitte Henning da raushalten sollte, einer großartige Künstlerin, insbesondere in Sachen Jazz, die aber leider gezwungen ist ihren Lebensunterhalt mit seichten Schlagern zu verdienen. Udo Jürgens war in Sachen Musik (und Texten) eine Klasse für sich, ein vergleich mit Jürgen Marcus, Bernhard Brink, GG Anderson und Co. verbietet sich, Reinhard Mey würde ich auch eher ins Genre Chanson/Liedermacher verorten, und nur weil die rumänische Wanderwarze erfolgreich ist, bedeutet das nicht unbedingt Qualität, sondern mangelnden Intellekt der Zuhörer!
 
rumänische Wanderwarze

Ist eine rassistische Beleidigung von Peter Maffay.

Jedenfalls gehören "So bist Du", "Und es war Sommer" oder "Sonne in der Nacht" für mich zu den "besseren" Schlagern. In jedem Fall erinnern Sie mich an meine Kindheit und Jugend und an unbeschwertes Radio hören, wo in meiner näheren Umgebung fast alle Radio Luxemburg gehört haben.

Peter Marcus möchte ich zumindest den Kracher "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" zugute halten. Eine Hymne, die der Sänger noch Jahrzehnte später häufig auf einem Wagen des Kölner Christopher Street Day zum Besten gegeben hat. Auch Marianne Rosenberg hat sich dort lange beteiligt.
 
Wir reden hier von NDR Schlager und aktuell von seinen Sonderprogrammen. Was passiert? Wie das Amen in der Kirche wird über gute und schlechte Musik/Schlager und seine Berechtigung für radiohörendes Publikum schwadroniert. Und das nur, weil Menschen im Beruf (und erst recht als Hörer) ihren Geschmack nicht professionell ausblenden können und das auch noch mit "am Reißbrett entworfene Gejaule und Gestampfe", "..finden Schlager toll, aber leider erst ab minimum 2 Promille" oder "Rhythmus und Texte [sind] äußerst simpel und monothematisch!" belegen zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie das Amen in der Kirche wird über gute und schlechte Musik/Schlager schwadroniert. Und das nur, weil Menschen im Beruf (und erst recht als Hörer) ihren Geschmack nicht professionell ausblenden können

Das Problem sind nicht "Menschen im Beruf" aka Musikredakteure, denen bei der Musik-Programmierung ihr eigener Geschmack im Wege stünde. Das Problem ist, daß Musikredakteure heute bei der Gestaltung der Massenprogramme gar nichts mehr zu sagen haben, und man sich ausschließlich auf zweifelhafte, unzureichende Musiktests verlässt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was für ein Wahnsinn, daß die "deutschen" 50er und 60er Jahre, aber auch die Hochzeit des deutschen Schlagers, also die 70er und frühen 80er Jahre, im heutigen Radio ansonsten überhaupt keine Rolle mehr spielen! Was ist wahre cancel culture!
Na wenn du einen ausgewiesenen Experten wie
beispielsweise einem Musikstudenten.
befragst, wird er oder sie das vielleicht bestätigen...

Ich höre wenig deutsche Musik, weiß aber, daß sich hinter dem Sammelbergriff Schlager qualitativ ganz unterschiedliche Künstler verbergen. Udo Jürgen, Peter Maffay, Gitte Haenning oder Reinhard Mey (viele weitere wären noch zu nennen) übertreffen das heutige am Reißbrett entworfene Gejaule und Gestampfe bei weitem.
Der deutsche Schlager der 70er/80er, den dir der ein oder andere Musikstudent im 1. Semester nach 2 Vorlesungen als "Culture" bestätigen würde, würdest du in einer Studentenkneipe um 23.00 wohl finden. Ggf.ein paar Runden Getränke finanzieren.
das heutige am Reißbrett entworfene Gejaule und Gestampfe
Das war, Stichwort Frank Farian & Co., damals schlichtweg genauso. Vielleicht sogar heftiger. Roy Black wollte angeblich Rock machen. Gemacht hat er was genau..?

Es gibt auch Menschen, die die Fettecken von Beuys mit großer Kunst verwechseln.
Da würde ich statt einem Musikstudenten eher einen Kunststudenten fragen...
OK, es gibt auch Menschen, die Jürgen Marcus mit großer "Culture" verwechseln.
 
Das war, Stichwort Frank Farian & Co., damals schlichtweg genauso. Vielleicht sogar heftiger. Roy Black wollte angeblich Rock machen. Gemacht hat er was genau..?
Der Unterschied ist aber, die von Dir aufgeführten Produktionen wurden alle von ausgewachsenen Musikern und Orchestern in echten Studios eingespielt, heute kann jeder Dödel ein paar Knöpfe am Computer drücken und sich einen "Schlager" zusammenzimmern lassen, und ein paar Monaten ist nichtmal das mehr nötig, dann übergibt übergibt man ChatGPT nur noch die Location, auf die die Titel zugeschnitten werden sollen (Silbereisen oder Malle) und bekommt ein komplett fertiges Produkt heraus, zu dem jeder Playback (oder ab einem bestimmten Promillewert des Publikums auch live) "singen" kann.
 
Harharharhar! 🤣 🤣 🤣 Habe neulich einen tatsächlich seriösen TV-Beitrag gesehen, wie ernsthafte Musikstudenten mit Hilfe von "ein paar Knöpfe am Computer drücken" und Einsatz von KI einen "simplen Schlager" mit Musik und Text erschafft haben. Ich als jemand, der sein Leben lang mit Künstlern, Komponisten, Textdichtern, Labels, Musikverlagen, A&Rs, Produktmanagern, Promo-Agenturen, Musikredakteuren beim Radio und Fernsehen zu tun hatte*, habe das Kunstwerk gehört: Schrott. Untauglich. Jetzt Ihr!

*) War ich einer von Ihnen? Mindestens von vielen.
 
Zurück
Oben