Neuer Medienstaatsvertrag ab 2023

Die Chefs der 16 Bundesländer haben sich auf einen neuen Medienstaatsvertrag geeinigt:

Nach 6 Jahren Anlauf sollte aus der geplanten Strukturreform nur mehr eine "Reform" des öffentlich-rechtlichen Auftrags werden. Jetzt bleibt alles wie es ist, vor allem die Struktur, aber auch die Programme. Die Anforderungen an Programmanzahl und Inhalt werden aber "flexibler".

Mein Resümee: Dank mehr Wischi-Waschi in den ProgrammAnforderungen wird es der Vertrag in Zukunft erlauben den Rundfunkbeitrag nicht zu erhöhen. Eine Neufestsetzung des Rundfunkbeitrages wird zum 1.1.2025 fällig. Status quo wahren und Beitrag nicht erhöhen. Das nenne ich Stillstand. Mehr war und ist von der deutschen Medienpolitik nicht zu erwarten.
 
Stimmt, es bleibt alles so wie es ist.

Kostensparender wäre gewesen, besonders die Zahl der Digitalkanäle im Fernsehen zu reduzieren. Dias ist nach wie vor "Resteverwertung".

Was mich auch ärgert, dass sich seit Jahren bei ARD und ZDF nichts ändert, besonders im Tagesprogramm.

Bei "Bares für Rares" müssen doch langsam mal alle "Schätzchen" und "Raritäten" gezeigt worden sein, so lange das schon läuft. Täglich im Prinzip die gleichen Verkaufsartikel, nur in "abgewandelter" Form.

Bei der "Küchenschlacht" dürfte mittllerweile wahrscheinlich auch schon alles gekocht worden sein. Nur zwei Beispiele, zufälligerweise das ZDF betreffend, aber das könnte man auch auf das ARD-Hauptprogramm tagsüber übertragen. An Einfallslosigkeit nicht zu überbieten. Da passiert doch auch nix, außer "Rote Rosen" & Co. Läuft alles auch schon ewig.

Ach so, gekocht wird natürlich auch in der ARD tägllich (ARD Buffet).

Ich sage ja nicht, dass ARD und ZDF nicht auch Information bieten, aber müssen es wirklich so viele Zusatzkanäle sein, besonders in den 3. Programmen? Für die "großen" 3. Programm der ARD gibt es zig Regionalversionen, obwohl die vielleicht nur eine Stunde/Tag wirklich genutzt werden für Nachrichten, der Rest ist das gleiche Programm. Für wirklich gute Information brauch ich eigentlich nur Phoenix.
 
Die Einschaltquoten geben Ard und Zdf Recht, heute mehr denn je seit Einführung des Privatfernsehens. Phoenix dürft noch der Sender mit der geringsten Quote sein.
Was den Ard-Nachmittag angeht, tut sich da evtl. bald was.
 
Für die "großen" 3. Programm der ARD gibt es zig Regionalversionen, obwohl die vielleicht nur eine Stunde/Tag wirklich genutzt werden für Nachrichten, der Rest ist das gleiche Programm.
Das funktioniert aber ähnlich wie bei den Regionalversionen der DAB+-Kanäle. Das sind nur während der Zeitstrecken in denen tatsächlich regionale Inhalte gesendet werden, soviele verschiedene Kanäle. Ausserhalb dieser Zeit ist das ein und derselbe Stream, der nur mehrere Kennungen hat, welche vom Receiver/TV als mehrere Programme eingelesen werden. Tatsächlich ist es nur ein einziges Programm. Gut beobachten kann man das zum Beispiel beim rbb. Dort gibt es jeden Abend um ewa 19.25 Uhr, kurz vorm Wetter, einen etwa 2-sekündigen Bildaussetzer. Das ist der Moment wo aus dem einen Programm zwei werden, einmal Berliner und einmal Brandenburger Version. Wenige Sekunden vor 20 Uhr gibts diesen Bildaussetzer nochmal. In dem Moment werden beide Streams wieder zu einem zusammengefügt. Beim WDR, BR etc. ist das ähnlich.
 
In der Novelle steht auch: Meinung und Informationen müssen klar getrennt werden. Wird aber eh nicht überprüft. In der ARD ist Meinung das Programm. Macht nix. Merkt doch keiner.
Die Einschaltquoten geben Ard und Zdf Recht, heute mehr denn je seit Einführung des Privatfernsehens.
Yo. Weil das Niveau mit Frag die Maus & anderen Kindergarten-Events radikal gesenkt wurde. Bei Verrückt nach Meer & Co in der ARD können Zuschauer dank unzähliger Wiederholungen mitspielen. Im Radio kann man ÖR & Private kaum noch unterscheiden. Mehr Niveau? Wo?....Wo?...Wo?...
 
Im eingangs verlinkten Artikel steht:
Die Anstalten haben den Auftrag, die Breite der Bevölkerung, also alle Generationen und Gesellschaftsschichten gleichermaßen zu erreichen. Was allen wichtig sei, es werde festgeschrieben, „dass die Unterhaltung mit dazu gehört“, sagte Dreyer (SPD). Das öffentlich-rechtliche Profil müsse dabei sichtbar sein.
Und hier haben wir wieder das altbekannte Problem, das mittlerweile eigentlich jeder Radio-Journalist festgestellt haben müsste:

Es gibt aus jedem Musik-Genre oder auch bei Fernsehformaten viele Nischenprodukte, die auch jeweils nur einem "entsprechenden" Fachpublikum vermittelt werden können. Ein Jeff Mills wird einfach in ein (auch öffentlich-rechtliches) AC-Format schlicht nicht integrierbar sein. Genauso verhält es sich z. B. bei klassischer kubanischer Salsa oder reinen Metal. Diese Musikrichtungen sind etwas "von Freaks für Freaks": Es gibt seit Jahren in allen Großstädten regelmäßig Partys, in denen diese Musikrichtungen laufenn, und die auch tatsächlich gut besucht werden - aber eben lediglich vom entsprechenden Fachpublikum.
Lediglich in Ausnahmefällen sind Titel aus den jeweils speziellen Genres derart eingängig, dass sie auch von jenem Publikum gemocht werden, die eigentlich nichts mit der jeweils speziellen Musikszene zu tun haben. Aus dem Salsa ist das z. B. so ein Hit wie "Moliendo Café". In der Techno-Ecke haben Acts wie 2 Unlimited sich den Sound-Elementen des Underground-Techno bedient, aber eingängige Melodien ("Faces", "Maximum Overdrive"...) darüber gesungen und die Titel auf die Mainstream-Radio-üblichen 3-4 Minuten gekürzt. Das sind offenbar die Grundvoraussetzungen, damit auch Leute, die mit Techno nicht so viel am Hut haben, nicht gleich wegschalten. Im Metal bzw. Hard-Rock gibt es auch so ein paar Tracks wie "Highway To Hell" oder "Smells Like Teen Spirit", die man eben auch eienm "normalen" Publikum noch präsentieren kann.
Der Rest ist - außer in Spezialsendungen (die vom Fachpublikum gehört/geguckt werden) oder in entsprechenden Szene-Partys (die dann vom selben Fachpublikum aufgesucht werden) den Leuten schlicht nicht vermittelbar - die schalten dann einfach ab. Und daran ändert auch ein neuer Rundfunkstaatsvertrag nichts.
 
Es gibt aus jedem Musik-Genre oder auch bei Fernsehformaten viele Nischenprodukte, die auch jeweils nur einem "entsprechenden" Fachpublikum vermittelt werden können.
Ich glaube eigentlich exakt das Gegenteil. Mag sein, daß es Musikrichtungen gibt, die sich auch einem offenen Zuhörer ums Verrecken nicht erschließen wollen, aber im Kern denke ich, daß es auch für ungewohntere oder experimentellere Sachen vor allem einen Steigbügelhalter braucht. Wenn man niemanden an der Hand hat, der einen mit Erklärungen und Hinweisen versorgt, durch die man sich in Free Jazz oder Vierteltonmusik oder Death Metal oder Psychobilly oder in die Peking-Oper oder wasweißich reinfuchsen kann, dann bleiben das für den Mainstream-mißhandelten Hörer erst mal Bücher mit sieben Siegeln. Durchaus möglich, daß die Leute erst mal abschalten, wenn sie brachial mit Jeff Mills konfrontiert werden. Also muß man entweder mit Zwischenstationen oder mit Erläuterungen (oder mit Humor) eine Verbindung zu ihm herstellen. Die Lieder an sich müssen noch nicht mal eingängig sein. Behaupte ich, nachdem sogar das Einbinden von Kehlkopfgesang der Inuit in meine Sendung mich zumindest auf dem digitalen Begleitzettel keinen einzigen Hörer gekostet hat ;)

Der Rest ist - außer in Spezialsendungen (die vom Fachpublikum gehört/geguckt werden) oder in entsprechenden Szene-Partys (die dann vom selben Fachpublikum aufgesucht werden) den Leuten schlicht nicht vermittelbar - die schalten dann einfach ab. Und daran ändert auch ein neuer Rundfunkstaatsvertrag nichts.
Kommt drauf an. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es eine ganze Menge Leute gibt, die fleißig zwischen den Sendern hin und her schalten, wenn irgendwas über "mir geläufiges Hintergrundgeräusch" hinausgeht. Und ich bin davon überzeugt, daß es Sendungen schwer haben, die über einen längeren Zeitraum mit sperrigen Inhalten aufwarten. Ich glaube aber nicht, daß man Hörern grundsätzlich keine fünf Minuten jenseits des jeweiligen Tellerrands zumuten kann, darf, sollte, ...

Gruß
Skywise
 
Ich glaube aber nicht, daß man Hörern grundsätzlich keine fünf Minuten jenseits des jeweiligen Tellerrands zumuten kann, darf, sollte, ...
Die Erfahrung zeigt aber tatsächlich etwas anderes. Denn entscheidend sind ja nicht nur Hörer, die ein Programm bereits hören, sondern auch gerade einschalten. Man darf halt nicht vergessen: Radio wird am häufigsten im Auto gehört - und oft sind Leute auf längeren Fahrten außerhalb der eigenen Wohnregion unterwegs, sagen sich dann "Mach mal Radio an..." und hören dann einen Sender aus der Region, wo sie sich gerade befinden. Läuft dann gerade Motörhead, drücken sie i.d.R. weiter. Auf dem nächsten Sender Heintje -> weiter. Ein längerer Beitrag über Astrophysik -> weiter. Auf dem nächsten Kanal dann Roxette "The Look". Vermutlich wird der erste Gedanke des Hörers sein: "Ist zwar nicht das Innovativste, aber von den Sendern, die ich hier reinkrieg, das, was am wenigsten stört." Und genau das bringt dem Sender die höchste Quote ein.
 
Ergänzung:

Im Übrigen gehören die Medien zu den wenigen Bereichen, in dem das alte Sprichwort "Konkurrenz belebt das Geschäft" nicht gilt. Früher spülte die Monopolstellung den Medienschaffenden so viel Kohle in die Taschen, dass Unmengen an Geld in die Hand genommen werden konnte, um auch wirklich das beste Produkt auf den Markt zu werfen. Aus diesem Grund entstanden die besten Popstars (Beatles, Abba, Michael Jackson, Tina Turner...) oder die größten Filmklassiker (Mary Poppins, Dschungelbuch, Winnetou, Ben Hur....) durch die Bank in einer Zeit, als es Privatradio und -fernsehen sowie das Internet noch nicht gab.
 
Man darf halt nicht vergessen: Radio wird am häufigsten im Auto gehört ... Und genau das bringt dem Sender die höchste Quote ein.
Na dann Gute Nacht, 'Radio': Wenn dass die offizelle Motivation der Radiomacher ist! - Wohin das führt, kann man z. B. bei NDR 1 NDS hören. Offenbar hat da der NDR-Intendant Knuth diese "Autofahrer first!"-Leitlinie aufgestellt.
Da kann man nur rufen: "No Go!"
 
Im Übrigen gehören die Medien zu den wenigen Bereichen, in dem das alte Sprichwort "Konkurrenz belebt das Geschäft" nicht gilt.
Das Sprichwort gilt in dem Bereich auch so nicht, denn beim Endkunden verursacht Radio ja keine direkten Kosten. Beim Supermarkt oder was auch immer, ist das ein wenig anders. Im übrigen würde ich 20 Sender die tagein tagaus dasselbe dudeln, aus Sicht des Verbrauchers nicht als Konkurrenten ansehen. Die spielen halt alle dasselbe, da ist schnuppe was ich einschalte. Der imaginäre Preis ist bei allen gleich, gepflegte akustische Langeweile.

Früher spülte die Monopolstellung den Medienschaffenden so viel Kohle in die Taschen, dass Unmengen an Geld in die Hand genommen werden konnte, um auch wirklich das beste Produkt auf den Markt zu werfen. Aus diesem Grund entstanden die besten Popstars (Beatles, Abba, Michael Jackson, Tina Turner...) oder die größten Filmklassiker (Mary Poppins, Dschungelbuch, Winnetou, Ben Hur....) durch die Bank in einer Zeit, als es Privatradio und -fernsehen sowie das Internet noch nicht gab.
Auch da könnte man sich jetzt streiten, denn diese Privatradio- und PrivatTV-freie Zeit bezieht sich ja nur auf Teile Europas. In den USA gab es beispielsweise zu allen Zeiten privaten Rundfunk. Ausserdem wüßte ich jetzt nichts von explizit deutschen Künstlern oder Filmen, die, von wenigen Ausnahmen abgesehen, weltweit erfolgreich waren. Die Winnetou-Filme waren beispielsweise keine rein deutschen Produktionen. Und bei den Künstlern würde mir Falco einfallen, der aber streng genommen Östereicher war.
Auch Youtuber oder Webcreator sind letztlich Medienschaffende. Der im weitesten Sinne als Medien definierte Bereich, hat sich lediglich um eine Sparte erweitert. Mehr ist da bei genauer Betrachtung nicht passiert.
 
Und genau das bringt dem Sender die höchste Quote ein.
Ich weiß, daß im örtlichen McDonald's täglich 'ne ganze Menge Leute mehr futtern als im Restaurant eine Ecke weiter. Mag am Preis liegen, mag an der Geschwindigkeit liegen, mag an der Gewohnheit liegen. An der Qualität und am Ambiente liegt's aber ganz sicher nicht. Hat das Restaurant also gar keine Daseinsberechtigung? Das Restaurant braucht eine bestimmte Menge an Kundschaft, um zu überleben - wenn keiner kommt, ist auch nicht gut -, aber muß es deshalb irgendwo im vorderen Bereich der Quote mitspielen? Zumal ich immer noch davon überzeugt bin, daß die öffentlich-rechtlichen Sender sich nicht an einer Quote messen lassen müssen.

Aus diesem Grund entstanden die besten Popstars (Beatles, Abba, Michael Jackson, Tina Turner...) oder die größten Filmklassiker (Mary Poppins, Dschungelbuch, Winnetou, Ben Hur....) durch die Bank in einer Zeit, als es Privatradio und -fernsehen sowie das Internet noch nicht gab.
Keine Ahnung ... ich glaube, daß heute bedeutend mehr geklotzt wird als früher. Geht bei Filmen los, geht bei Serien mittlerweile weiter, und über Computer- respektive eigentlich eher Konsolenspiele brauchen wir auch kaum noch zu reden. Musik ist wahrscheinlich die Branche, die sich in dieser Hinsicht am undankbarsten entwickelt hat. Möglicherweise wird in den meisten Bereichen geklotzt, weil man heute klotzen muß, um irgendwas im Angebot zu haben, das die reizüberfluteten Augen der großen Bandbreite an Menschen von deren Smartphones runterzerrt. Aber all diese Sachen machen nun mal nicht den Löwenanteil ihrer jeweiligen Branche aus und kleines Budget kann mitunter auch ein paar hübsche Sachen hervorzaubern. Meistens hat das sogar eher dauerhaften Bestand als irgendwelche kaputtproduzierte Fließbandware.

Gruß
Skywise
 
Man darf halt nicht vergessen: Radio wird am häufigsten im Auto gehört - und oft sind Leute auf längeren Fahrten außerhalb der eigenen Wohnregion unterwegs, sagen sich dann "Mach mal Radio an..." und hören dann einen Sender aus der Region, wo sie sich gerade befinden. Läuft dann gerade Motörhead, drücken sie i.d.R. weiter. Auf dem nächsten Sender Heintje -> weiter. Ein längerer Beitrag über Astrophysik -> weiter. Auf dem nächsten Kanal dann Roxette "The Look". Vermutlich wird der erste Gedanke des Hörers sein: "Ist zwar nicht das Innovativste, aber von den Sendern, die ich hier reinkrieg, das, was am wenigsten stört." Und genau das bringt dem Sender die höchste Quote ein.
Aber gerade diese Hörer, die sich radio-technisch auf fremden Terrain befinden, werden doch von der MA gar nicht berücksichtigt, oder?

Und man sollte generell überlegen, ob man nicht die kontraproduktive Ausweisung der ÖR-Sender in der MA einstellen sollte, denn die von uns allen finanzierten ÖR-Sender sind in so geringem Ausmaß (eigentlich sollte es genau 0 sein) von Werbung abhängig, dass ihnen die Quoten völlig egal sein sollten, bis auf dass natürlich nicht sämtliche Sender komplett an den Hörern vorbei senden sollten, aber damit genau das nicht passiert, gibt es es u.a. Musikredakteure.
 
DAS verstehen die Rundfunkräte in den ÖR offenbar nicht:
dass ihnen die Quoten völlig egal sein sollten, bis auf dass natürlich nicht sämtliche Sender komplett an den Hörern vorbei senden sollten, aber damit genau das nicht passiert, gibt es es u.a. Musikredakteure.
"Huch!" - Es gibt noch Musikredakteure? - NDR1NDS hat eine ganze Musikredaktion. Musikchef: Henry Gross.
Was machen die da???
 
Ich hielt und halte die Philosophie nach wie vor für falsch, Hörer, die beim Skippen zufällig bei einem für sie unbekannten Sender hängen zu bleiben und letztlich damit zu mehr MA-Stimmen zu kommen. Ich hielt und halte es für richtiger, die vorhandenen Stammhörer zu halten. Nicht mit nervenden Claims und hoher Wiederholungsrate immer gleicher Titel.
 
Diese Stammhörer gibt es aber heute auch kaum mehr. Radio wird vielleicht für den Weg zur Arbeit im Auto, beim Frühstück oder beim Mittagessen-Kochen mal für eine halbe Stunde oder so angemacht - und dann eben wieder aus. Über Stunden hinweg läuft es allenfalls als Hintergrundberieselung im Büro, im Supermarkt, im Krankenhaus oder sonstwo.
Wo gibt es denn heute noch die Hausfrau oder den Langzeitarbeitslosen, der den ganzen Tag zu Hause das Radio laufen hat?

Im Gegenteil erwartet der Hörer, innerhalb jener halben Stunde, die er hört, mit aktuellen Chart-Hits (von denen es logischerweise jeweils nur wenige gibt), den aktuellen Nachrichten, dem Wetterbericht und dem Verkehrsfunk versorgt zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt, es bleibt alles so wie es ist.

Kostensparender wäre gewesen, besonders die Zahl der Digitalkanäle im Fernsehen zu reduzieren. Dias ist nach wie vor "Resteverwertung".
Der Kenner spricht hier von der "linearen Mediathek". Durch bazillionen Dauerwiederholungen alter Tatorte und sonstiger Mediathekfüllware werden dessen Verweildauer künstlich verlängert und man bietet mehr Inhalte.

Ich hoffe das wird sich dadurch auch etwas verbessern, tägliche 24/7 Sender braucht man wirklich gesagt nicht mehr im TV. Wenn wirklich für 20 von 24 Stunden das einzig andere das corner Logo im Programm ist im Vergleich zu anderen Sendern, plus bazillionen regional Variationen (ich guck dich an WDR Fernsehen...)
 
Im Gegenteil erwartet der Hörer, innerhalb jener halben Stunde, die er hört, mit aktuellen Chart-Hits (von denen es logischerweise jeweils nur wenige gibt), den aktuellen Nachrichten, dem Wetterbericht und dem Verkehrsfunk versorgt zu werden.
Na ja, und diese Sachen bekommt er verzehrfertig, gerne auch individualisiert über das Internet angeboten. Für diese Form des 08/15-Programms braucht man kein Radio, und wenn ich mir so anschaue, wie im Augenblick in Deutschland aktuell a) der Besitz eines Smartphones mehr oder weniger zur Pflicht erklärt wird und b) die Tarifentwicklung voranschreitet, braucht's wirklich nicht viel Phantasie, um zu sehen, wie diese Radiokonsumenten über kurz oder lang permanent vom Markt verschwinden. Du sagst, das sei Quote; ich frage: wie lange noch, denn das sind diejenigen, die einen Bedarf haben, der am Radio eigentlich vorbeigeht, und die sich andere, computergesteuerte Dienste abschöpfen können.

Gruß
Skywise
 
Bei "Bares für Rares" müssen doch langsam mal alle "Schätzchen" und "Raritäten" gezeigt worden sein, so lange das schon läuft. Täglich im Prinzip die gleichen Verkaufsartikel, nur in "abgewandelter" Form.
Ich glaube, "Bares für Rares" lebt auch von den Menschen, die an der Sendung beteiligt sind. Ob Händler, Expertisen oder Horst Lichter als Moderator......da steckt sehr viel Personality und Empathie dahinter. Diese Eigenschaften vermisse ich bei einigen Radiostationen. Wenn die Persönlichkeiten aber vorhanden sind, höre ich auch mal einen Dudelsong zweimal am Tag oder schaue mir einen Ring bei "Bares für Rares" an, den ich evtl. schon häufiger gesehen habe.

Viel schlimmer finde ich die teuren Produktionen für Nachmittags-Seifenpopern im Ersten. Hat keinen Mehrwert und die Quoten sind auch nicht dolle.

Schlimm auch, wenn "Unterhalter" Johannes B. Kerner (:wow:) irgendwelche "Promis" zu einer Primetime-Quizshow empfängt. Da wird sich dann gegenseitig gelobt, promotet....wir sind die besten.....🤢
 
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Diese Stammhörer gibt es aber heute auch kaum mehr.
Richtig, weil er für dumm verkauft und mit Erfolg vergrault wurde.
Radio wird vielleicht für den Weg zur Arbeit im Auto, beim Frühstück oder beim Mittagessen-Kochen mal für eine halbe Stunde oder so angemacht - und dann eben wieder aus. Über Stunden hinweg läuft es allenfalls als Hintergrundberieselung im Büro, im Supermarkt, im Krankenhaus oder sonstwo.
Wo gibt es denn heute noch die Hausfrau oder den Langzeitarbeitslosen, der den ganzen Tag zu Hause das Radio laufen hat?
Das ist genau der Fehler. Radio sollte sich als etwas mehr begreifen, als das Äquivalent zu einem 10-CD-Wechsler, der 18 Stunden am Tag vor sich hindudelt und nur noch als Hintergrundrauschen wahrgenommen wird.
Und die Frage ist auch, sieht der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Funktion wirklich nur noch als Hintergrundrauschen? Sollte sein Anspruch nicht eher sein, dass die Hörer wieder aktiv einschalten und wirklich zuhören?
Im Gegenteil erwartet der Hörer, innerhalb jener halben Stunde, die er hört, mit aktuellen Chart-Hits (von denen es logischerweise jeweils nur wenige gibt), den aktuellen Nachrichten, dem Wetterbericht und dem Verkehrsfunk versorgt zu werden.
Wirklich? Oder ist das nur Vermutung? Die aktuellen Charts bekommt der Hörer doch eh im Internet auf Knopfdruck, aktuelle Nachrichten und Wetter ebenfalls, und statt Verkehrsfunk nutzt man Google Maps und das Navi.

Wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk den Hörer wirklich wie oben skizziert einschätzt, dann sollte man wirklich einen Schlussstrich ziehen, dann ist die Zeit des Radios vorbei, und dann sollte man es nicht durch die Rundfunkgebühren wie ein totes Pferd immer weiter reiten.
 
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