Neuling sucht Rat

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Gegels

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Hallo zusammen,


bevor ich zum eigentlichen Kern meiner Anfrage komme, dachte ich mir ich stelle mich mal kurz vor:
Ich bin Georg, 30 Jahre alt, komme aus dem Saarland und sitze seit meiner Geburt im Rollstuhl.
Da sich meine Freizeit aus diesem Grund nur stark eingeschränkt gestalten lässt, habe ich -neben dem Hobby der Flugsimulation per Computer- auch die Leidenschaft für Webradio, Moderation und der Gestaltung eigener Sendungen entdeckt. Dabei ist es mir wichtig zu erwähnen, dass ich das Ganze nie kommerziell oder als Webradio, sondern immer nur für mein Privatvergnügen und aus "Spaß an der Freude" betreiben möchte.
Mir gefällt es einfach, wenn ich eigenständig entscheiden kann, welche Jingles wie gespielt werden (die habe ich mir auch entsprechend produzieren lassen), oder wenn ich den Inhalt einer Sendung eigenständig bestimmen kann. Ich habe mir bislang bewusst nur ein Audiointerface und ein Mikrofon (der Markenname ist mir gerade entfallen) zugelegt.

Meine Idee wäre die Folgende:
Ich möchte die Sendungen gemeinsam mit einem Freund moderieren der, beispielsweise über Skype, die Funktion des Comoderators übernimmt, sodass mein Sendeschema wie folgt aussieht:

> Werbung

> News (zur vollen oder halben Stunde) anschließend
> Wetter und Verkehr.

> Opener der Show und Start der "normale Sendung" (vgl. 1Live, Userding, SWR3)

Mir ist bewusst, dass ich dafür wahrscheinlich eine Automatisationssoftware bräuchte, aber mir wäre es wichtig, dass ich:

>Die Möglichkeit habe meinen Co-Moderator grundsätzlich in die Sendung zu nehmen, wenn er dran wäre, aber wir zwischendurch off-air miteinander sprechen können

> Die Jingles, die ich benutze ab einer bestimmten Stelle „unhörbar“ geloopt werden können, damit wir quasi in einer Endlosschleife hängen -die wir zum Moderieren nutzen können- bevor ich sie mit einem Outro beende.
Beispiel: Die Stationvoice kündigt den Verkehr, das Wetter, oder den Showopener als Intro an, dann kommen die Meldungen mit Hinztriller, oder der Moderationsplatz, wobei die Musik geloopt wird, dann beendet ich per Knopfdruck und das Outro kommt.

> Gleichzeitig sollen Instantplayelemente (wie beispielsweise O-Töne) zur Verfügung stehen und wir wollen uns gegenseitig über die zu spielende Musik austauschen können, wobei das wahrscheinlich auch über Skype gehen würde.

Hat jemand eine Idee, wie sich das umsetzen lässt? Ich wäre für jede Hilfe dankbar und freue mich auf eure Tipps!

Viele Grüße
 
Nach meiner langjährigen Erfahrung funktioniert dieses Vorhaben insofern nicht, da es für reine Privatpersonen praktisch unmöglich ist, irgendwie an Hörer (außerhalb des eigenen Verwandten- und Bekanntenkreises) zu kommen. Als reines Webradio wird man in der Öffentlichkeit schlicht nicht wahrgenommen, selbst wenn versucht, sich über Facebook, Instagram oder auch klassisch über Flyer bekannt zu machen. Sogar der Versuch, mit dem Psychosozialen Trägerverein (also eine wirklich bekannte Institution) eine Kooperation aufzubauen, brachte nichts, weil sich auch über diesen Weg schlicht nicht genügend Interessenten (sowohl von Mitarbeiter- als auch Hörerseite) fanden. Ein solches Projekt spricht sich nicht über eine Art Schneeballsystem herum. Solche Sender krebsen am Ende über Jahre hinweg bei 0-5 Hörern rum, ohne jegliche Entwicklung. Und dafür sind die Kosten für eigene Technik, Radioserver, GEMA, GVL usw. viel zu hoch. Und irgendwann nimmt auch der Antrieb ab ("hört ja eh keiner").

Die meiner Erfahrung nach einzige erfolgversprechende Methode ist, sich in Deiner Region nach so genannten "Offenen Kanälen" umzuschauen. In diese Sender kommt man nämlich erstaunlich leicht rein; bei diesen Anbietern sind nämlich meist längst nicht alle Sendeplätze belegt. Das nötige Grundwissen wird dort in einem wenige Tage dauernden Seminar vermittelt. Wenngleich schon einige grundsätzliche Regeln in Bezug auf Musikauswahl (keine völlig aus dem Rahmen fallenden Titel) oder Themen (z. B. keine anstößigen) beachtet werdem müssen, ist eine bemerkenswerte Freizügigkeit gegeben - und man muss sich eben um die Hörer-Rekrutierung nicht mehr bemühen. Die sind nämlich schon da.

Diese Erfahrung musste ich nach vielen Jahren machen: Ein von einer reinen Privatperson geführtes Internetradio spricht sich nicht außerhalb des eigenen engeren Freundeskreises herum - egal welche Mühe man sich gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rein von der technischen Seite her wärest Du mit einer Software wie mAirList sowie einem Mischpult (z. B. D&R Webstation) gut bedient. Wie sich das hinterher anhört, liegt an Dir. (Ist aber ein wesentlicher Faktor, um überhaupt Interesse an Deinen Sendungen zu wecken.)
 
Wie sich das hinterher anhört, liegt an Dir. (Ist aber ein wesentlicher Faktor, um überhaupt Interesse an Deinen Sendungen zu wecken.)
Meiner Erfahrung nach ist die Qualitätsfrage absolut zweitrangig in Bezug aufs Hörerinteresse. Denn das beste Radioprogramm nützt überhaupt nichts, wenn man dann im Internet irgendwo zwischen 3000 anderen Sendern, die auch kaum Geld in Werbung investieren können und daher jeweils nur ihren eigenen Freundeskreis erreichen, auftaucht. Hingegen kann auf einem ohnehin reichweitenstarken Kanal auch ein absolutes Grützen-Programm für super Quoten sorgen, wie die UKW-Skala jeden Tag beweist.

Die Vision, die es noch Anfang der 2000er gab (als sich DSL und Flatrates langsam durchsetzten), dass die klassischen Massenmedien massiv an Bedeutung verlieren würden und die reinen DIY-Anbieter sehr dominant, hat sich einfach nicht bewahrheitet. Es gab ja schon Anfang der 2000er mehrere Online-Musikplattformen wie MP3.de, Vitaminic oder Jamendo, über die Musiker (bzw. die, die sich dafür hielten) ihre eigenen Werke hochladen und so öffentlich verbreiten konnten. Aber nachdem sich auch über Jahre hinweg nicht ein einziger Künstler aus diesen Reihen auch nur irgendwie etablieren konnte, versanken diese Angebote wieder völlig in der Versenkung. Bei Magazinen, Literatur (Stichwort E-Book) und Filmen sieht es genau so aus. Die Leute da draußen interessieren diese reinen DIY-Sachen einfach nicht - egal ob sie gut oder schlecht sind.
 
Wie sich das hinterher anhört, liegt an Dir. (Ist aber ein wesentlicher Faktor, um überhaupt Interesse an Deinen Sendungen zu wecken.)
Naja, er hat ja geschrieben:
Dabei ist es mir wichtig zu erwähnen, dass ich das Ganze nie kommerziell oder als Webradio, sondern immer nur für mein Privatvergnügen und aus "Spaß an der Freude" betreiben möchte.
Klingt für mich so, als wenn die Sendungen gar nicht für ein (größeres) Publikum bestimmt seien.
 
Dann reicht die Home-Edition von mAirList vollkommen aus. Dort gibts auch ne Cartwall und über den PC angebundene Mikros kann man damit auch steuern.
 
Dann reicht die Home-Edition von mAirList vollkommen aus. Dort gibts auch ne Cartwall und über den PC angebundene Mikros kann man damit auch steuern.
genau das wäre meine Absicht. Die Sendungen bleiben auf meiner Festplatte unnd gehen nicht "On-Air". Ich bin mir nur nicht sicher, ob die teschnische Umsetzung mit Skype und dem Loopen bzw dem Sendeschema realisierbar wäre, weil ich völlig neu in diesem Bereich bin.

Deswegen dachte ich ich frage mal nach einer Richtung in die ich mich bewegen muss. Um die Hardware würde ich mich später kümmern, wenn ich tiefer einsteigen will. Wäre das Ganze denn so wie beschrieben realisierbar (vorallem das Loopen und die Cartwall) bzw.könnte ich die Sendungen inklusive der Beiträge und Jingles aufnehmen um sie auf der Festplatte zu speichern?

Mir ist es wichtig, solche Dinge genau abzuklären, bevor ich möglicherweise die falsche oder nicht benötigte Version kaufe. Ich denke, da würde ich sowieso etwas "Einsteigerhilfe" brauchen...

Vielen Dasnk vorab!
 
Wenn ich hier mal reinfragen darf, man braucht für ein Webradio sicherlich eine feste IP, oder? Falls dem so ist, gibt es Anbieter, auf denen man ein solches Webradio hosten kann, also quasi mAirList als Web Interface und die Ausstrahlung übernimmt dann der Provider (verbunden mit Kosten, ist klar)?
 
Hallo Georg,

das wird eine neue, interessante Erfahrung, auf jeden Fall. Dabei wünsche ich dir viel Erfolg, aber auch Geduld, Mut und sehr viel Lernbereitschaft.

Was Südfunk 3 dir vorschlägt, ist eine Rundum-Sorglos-Lösung für Einsteiger, wenn auch ein wenig teuer.
Andererseits, so bekommst du einiges von den Problemen, die du dir aufzuhalsen drohst, leichter in den Griff.
🤨
Was du jedenfalls lösen musst bei der Einbindung des Co-Moderators über Skype: Die "eigentonfreie Rückleitung" - Suchstichworte "n-1" (Aussprache: "Enn minus eins"), "Cleanfeed" oder "mixminus" - sonst hört dein Partner dich mit Latenz doppelt. Das kann nicht nur sehr nervig sein, sondern auch ein ordentliches Gespräch nahezu unmöglich machen.

Es gäbe (zumindest theoretisch) eine Software-Lösung, also mit einem virtuellen Mischpult. Du könntest das - vielleicht! - mit Voicemeeter lösen. Das ist allerdings ziemlich tricky und du könntest dir auch ein paar - durchaus vertretbare - Latenzen einhandeln.
Allerdings setzt das erhebliches Basiswissen im Audio-Routing voraus, wie ich finde.

An der Radioautomation kommst du bei deinen Plänen jedenfalls nicht vorbei.
Mir ist es wichtig, solche Dinge genau abzuklären, bevor ich möglicherweise die falsche oder nicht benötigte Version kaufe. Ich denke, da würde ich sowieso etwas "Einsteigerhilfe" brauchen...
Wenn es mAirList werden soll, einfach mal direkt da anfragen. Die beraten dich ganz nach deinen Bedürfnissen. Natürlich nicht zu all' deinen Wünschen, das ist klar.

Ach ja, noch einen Tipp: Das mit der Werbung würde ich an deiner Stelle besser mal vergessen. Macht die Angelegenheit nur unnötig teuer (zumindest für das, was du vor hast). Größer werden kannst du später immer noch.
 
Klingt für mich so, als wenn die Sendungen gar nicht für ein (größeres) Publikum bestimmt seien.
In diesem Fall würde es tatsächlich technisch ausreichen, das Radioprogramm nur zur eigenen Freude zu Hause zu gestalten und gar nicht wirklich online zu gehen. Um einen Streamserver, Homepage-Hosting etc. müsste man sich gar nicht kümmern. Die Frage ist allerdings, ob einen das zufrieden stellt. Wenn ja, ist die Diskussion damit durch.

In jedem anderen Fall (also sobald das Radio von anderen Leuten aufgerufen werden können soll), muss man sich um eine Homepage sowie die Anmietung eines Streamservers kümmern. Diese Dienstleistungen sind teuer; zudem halten dann GEMA und GVL sofort die Hand auf. Und auch wenn die Sendungen gar nicht für ein "größeres" Publikum bestimmt sind: Es ist eben nach meiner Erfahrung nicht möglich, mit einem Internetradio auch nur ein "kleineres" Publikum zu erreichen. Selbst unter Einsatz von mehreren tausend Werbeflyern gingen die Hörerzahlen i.d.R. nie über 5 hinaus - und da war der eigene Bekanntenkreis sogar mit drin. Der Aufwand dafür stand in keinem Verhältnis zum erzielbaren Nutzen.
Wären nach einiger Zeit vielleicht 30 oder 50 Hörer erreicht worden, wäre das natürlich immer noch kein "größeres" Publikum, verglichen mit den mehreren Tausend, die man als Bürgerfunker bei einem örtlichen Lokalradio erreicht. Aber es wäre wenigstens ein Wert, der diesen immensen Aufwand rechtfertigen würde. Aber solche Zahlen zu erreichen, sind wirklich völlig illusorisch; da habe ich wirklich langjährige Erfahrungen.
 
wie gesagt, ich werde das gesamte Projekt ausschließlich privat und nur aus "Spaß an der Freude" betreiben. Mittlerweile habe ich mir auch eine Testlizenz für MairList Home Studio Lite zugelegt und muss sagen, dass mich dieses Programm sofort angesprochen hat.

Durch die Hilfe des Forums ist es mir gelungen, mein Mikrofon einzurichten richtig einzustellen. Außerdem habe ich es mittlerweile geschafft, Skype über mein virtuelles Audiocable zu routen und eine Ausgabe der kompletten Sendung in eine Datei zu realisieren. Ich bin total begeistert, genau das war meine Idee.


Ich bin beim Herumstöbern im Programm auf den Aspekt des “Nachrichtencontainers” gestoßen.

Meine Idee war ursprünglich, die Verpackungselemente zu Beginn einer Stunde bzw. die halbstündigen Serviceelemente über die Cart abzuspielen, aber der Container würde das ja -soweit ich es verstanden habe- automatisieren. Momentan habe ich alle Elemente einzeln geschnitten (Opener, Musikbett und Outro für jedes Jingle).

Gibt es irgendwo ein Beispiel, wie der Container eingestellt werden muss?


Außerdem bin ich auf die Thematik des “Sendeplans” und der Cartwall an sich gestoßen:

Ich bin bislang davon ausgegangen, dass ich in die Playlist nur Soundelemente legen kann, wenn ich aber zusätzlich Hinweise für meine Moderationen (andersfarbig) bzw. vorgefertigte Audiobeiträge einfügen könnte wäre das total genial. Gibt es da einen Trick den ich womöglich übersehen habe? Die verschiedenen Farben wären auch für die Elemente in Cart hilfreich (Servicesektion, Einspieler usw), wenn ich Sie wieder nutzen könnte, weil ich beim Versuch Elemente über die Cart selbst abzuspielen derzeit einen Error bekomme:

1654776237921.png1654776283884.png

Vielen Dank vorab!
 
Da sich meine Freizeit aus diesem Grund nur stark eingeschränkt gestalten lässt, habe ich -neben dem Hobby der Flugsimulation per Computer- auch die Leidenschaft für Webradio, Moderation und der Gestaltung eigener Sendungen entdeckt. Dabei ist es mir wichtig zu erwähnen, dass ich das Ganze nie kommerziell oder als Webradio, sondern immer nur für mein Privatvergnügen und aus "Spaß an der Freude" betreiben möchte.
Falls Du doch etwas machen willst, dass auch ein Publikum findet: Es gibt vielleicht auch eine andere, ähnliche Idee. Statt eines Webradios könntest du einen Podcast produzieren, zum Beispiel zu deinem genannten Hobby Flugsimulatioren.

Eine erste Suche nach scheint es zu dem Thema noch überhaupt nichts zu geben. Und wenn du Gesprächspartner hast, lässt sich eine regelmäßige Sendung als Podcasts auch so produzieren, dass sie für den Hörer interessant ist.. (Einer meiner Lieblings-Podcasts ist auch so eine monothematische Gesprächsrunde zwischen 2 Personen, die dann, wenn verfügbar, auch noch Dritte mit reinnehmen)

Ein Podcast ist zwar keine Garantie für Zuhörer, die Chance, dass du dir, wenn du das ein paar Jahre lang durchhälst, ein Publikum aufbaust, ist da. Und wenn es erstmal nach 1-2 Jahren ein Archiv mit vielen Sendungen gibt, hast du die Chance, an Gäste heranzukommen, die du niemals in ein Webradio bekommen würdest.
 

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