Der Radiotor
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aus: Aachener Nachrichten, 29.09.
Drama mit glücklichem Ende
Lokalradios offenbar gerettet
Von Nachrichten-Redakteur Heiner Hautermans
Aachen (an-o) - Es blieb spannend bis zuletzt. Nach Informationen der "Nachrichten" soll der Durchbruch am Freitag am späten Abend gelungen sein. Demnach steigt 100,5 - das Hitradio bei Antenne AC ein, während "Sunshine live" sich der 100, eins zuwendet.
Am Freitag hatte es schon vorübergehend gut ausgesehen. RTL mit Oldie-Musik für den Kreis Aachen, "Sunshine Live" aus Baden-Württemberg mit Techno- und Housemusik für die Stadt Aachen mit ihren Zehntausenden Studenten. Während für "100,eins" schon die Verträge unterschrieben waren, hakte es beim Kreis. Dr. Martin Dreschers, vorläufiger Insolvenzverwalter von "Antenne AC", zeigte sich mittags aber noch optimistisch: "Das wäre wie Weihnachten und Neujahr an einem Tag."
Zumal die Schulden beider Funkstationen (jeweils etwas mehr als 100.000 Euro) auf einen Schlag gelöscht und die Insolvenzen zurückgenommen werden könnten. Doch noch fehlten zwei wichtige Voraussetzungen: Ein größerer Scheck aus Luxemburg und die Einwilligung der Landesmedienanstalt in Düsseldorf.
Und die wurde am Nachmittag versagt. Die Begründung: RTL wolle zu stark in Inhalte und die Besetzung der Redaktion hineinreden. Nach dem nordrhein-westfälischen Zwei-Säulen-Modell hat die Betriebsgesellschaft nur bei der Benennung des Chefredakteurs ein Mitspracherecht. Ansonsten ist die Veranstaltergemeinschaft verantwortlich, ein Zusammenschluss aus wichtigen gesellschaftlichen Gruppen.
Neues "Spiel"
Damit war das "Spiel" wieder eröffnet. Bei "Sunshine live" prüfte man nunmehr, ob nicht beide Sender übernommen werden könnten. Außerdem liefen Gespräche mit dem belgischen Sender 100,5, an dem das saarländische Radio Salu beteiligt ist. Klar war: Sollte ein weißer Fleck auf der Landkarte bleiben, würde die Landesmedienanstalt binnen absehbarer Frist das Sendegebiet ändern, beispielsweise Stadt und Kreis Aachen zusammenlegen.
Und dann würde wieder das Verlegerprivileg gelten, das dem Zeitungsverlag Aachen ein Vorrecht einräumt. Jeder andere Investor wäre spätestens dann wieder aus dem Rennen - eine verzwickte Situation. Die Stimmung im Funkhaus am Aachener Kreuz war am Freitag dementsprechend. Vielen Mitarbeitern standen die Tränen in den Augen, da konnten auch die Kondolenzeinträge im Internet nur wenig trösten. Möglicherweise können sie jetzt ihre Tränen trocknen, denn beide Sender werden wohl weiter existieren. Anderenfalls wäre am Montag die letzte Klappe gefallen.
Drama mit glücklichem Ende
Lokalradios offenbar gerettet
Von Nachrichten-Redakteur Heiner Hautermans
Aachen (an-o) - Es blieb spannend bis zuletzt. Nach Informationen der "Nachrichten" soll der Durchbruch am Freitag am späten Abend gelungen sein. Demnach steigt 100,5 - das Hitradio bei Antenne AC ein, während "Sunshine live" sich der 100, eins zuwendet.
Am Freitag hatte es schon vorübergehend gut ausgesehen. RTL mit Oldie-Musik für den Kreis Aachen, "Sunshine Live" aus Baden-Württemberg mit Techno- und Housemusik für die Stadt Aachen mit ihren Zehntausenden Studenten. Während für "100,eins" schon die Verträge unterschrieben waren, hakte es beim Kreis. Dr. Martin Dreschers, vorläufiger Insolvenzverwalter von "Antenne AC", zeigte sich mittags aber noch optimistisch: "Das wäre wie Weihnachten und Neujahr an einem Tag."
Zumal die Schulden beider Funkstationen (jeweils etwas mehr als 100.000 Euro) auf einen Schlag gelöscht und die Insolvenzen zurückgenommen werden könnten. Doch noch fehlten zwei wichtige Voraussetzungen: Ein größerer Scheck aus Luxemburg und die Einwilligung der Landesmedienanstalt in Düsseldorf.
Und die wurde am Nachmittag versagt. Die Begründung: RTL wolle zu stark in Inhalte und die Besetzung der Redaktion hineinreden. Nach dem nordrhein-westfälischen Zwei-Säulen-Modell hat die Betriebsgesellschaft nur bei der Benennung des Chefredakteurs ein Mitspracherecht. Ansonsten ist die Veranstaltergemeinschaft verantwortlich, ein Zusammenschluss aus wichtigen gesellschaftlichen Gruppen.
Neues "Spiel"
Damit war das "Spiel" wieder eröffnet. Bei "Sunshine live" prüfte man nunmehr, ob nicht beide Sender übernommen werden könnten. Außerdem liefen Gespräche mit dem belgischen Sender 100,5, an dem das saarländische Radio Salu beteiligt ist. Klar war: Sollte ein weißer Fleck auf der Landkarte bleiben, würde die Landesmedienanstalt binnen absehbarer Frist das Sendegebiet ändern, beispielsweise Stadt und Kreis Aachen zusammenlegen.
Und dann würde wieder das Verlegerprivileg gelten, das dem Zeitungsverlag Aachen ein Vorrecht einräumt. Jeder andere Investor wäre spätestens dann wieder aus dem Rennen - eine verzwickte Situation. Die Stimmung im Funkhaus am Aachener Kreuz war am Freitag dementsprechend. Vielen Mitarbeitern standen die Tränen in den Augen, da konnten auch die Kondolenzeinträge im Internet nur wenig trösten. Möglicherweise können sie jetzt ihre Tränen trocknen, denn beide Sender werden wohl weiter existieren. Anderenfalls wäre am Montag die letzte Klappe gefallen.