Niedergang der RMS

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REGIOCAST WECHSELT AB 2023 DEN NATIONALEN VERMARKTER
23.09.2021

REGIOCAST wechselt umfänglich inkl. einzelner Beteiligungen mit seinem analogen Inventar zur ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH (AS&S).

Ab 01. Januar 2023 vermarktet die AS&S damit national die Angebote RADIO BOB!, R.SH, RADIO PSR, R.SA, RADIO BOB! rockt Schleswig-Holstein, 80s80s Radio, delta radio und ENERGY Sachsen.

Was ist mit den Berliner Sendern (rs2, Berliner Rundfunk, Kiss FM, sunshine live)?

Interessant, seit dem Wechsel der RTL-Radio-Gruppe vor ein paar Jahren von AS&S zur RMS hat erstere kaum relevante Privatsender im Portfolio gehabt. Vielleicht wird die AS&S zum Vermarkter derjenigen, die es mit der Digitalisierung ernstnehmen, und die RMS bleibt bei der UKW4ever-Fraktion?
 
Sehr erstaunliche Meldung. Neben Energy dann die zweite große Privat Gruppe in der AS&S.

Toggo Radio und Beats lassen sich von dem neuen Ad Audio vermarkten. Läuft gerade nicht so bei der RSS meint man.
 
Da der Wechsel laut deiner Meldung mit dem ‚analogen Inventar‘ stattfindet, macht dein Post irgendwie nicht so recht Sinn.
Der Satz in der PM ist tatsächlich merkwürdig. Allerdings würde es wenig Sinn machen, nur auf UKW die Plätze an AS&S zu vergeben und auf DAB+ weiterhin an die RMS. Ich vermute, dass der Praktikant betonen wollte, dass auch die UKW-Sender Teil des Wechselns sind, und es nun so ein bisschen so klingt, als seien es nur die UKW-Sender.
 
Der Hinweis mit dem analogen Inventar macht insofern Sinn, als dass mit dem übrig gebliebenen digitalen Inventar weniger DAB+ gemeint sein scheint als vielmehr das Streaming-Inventar. Da Regiocast Gesellschafterin der Crossplan Deutschland ist, die im RMS-Portfolio das mit Abstand größte Webradio-Inventar bereitstellt, wird sich hier wohl nichts ändern. AS&S ist in der Vermarktung von Webradios vergleichsweise schwach, hier führt vermutlich aktuell noch kein Weg an RMS vorbei.
 
Die RMS dürfte damit in SH gar nichts mehr zu vermarkten haben, oder?
So sieht es aus. Und in Niedersachsen auch nicht, da ffn schon bei der AS&S ist. Also muss zur SK der RMS dort immer zugebucht werden müssen.

Regiocast kommt übrigens auf rund 700.000 Hörer in der durchschnittlichen Stunde in der werberelevanten Zielgruppe. Damit ist die Marktführerschaft futsch, die DK der AS&S kommt dann auf 5 Mio Hörer, die SK der RMS nur noch auf 4,4 Mio. Hallo Shareumkehr! Der Löwenanteil der Budgets dürfte künftig nicht mehr bei der RMS, sondern bei der AS&S landen. Den Wechsel dürfte sich Poelmann vergoldet haben lassen. Frau Bullwinkel dürfte allerdings grad etwas dumm aus der Wäsche schauen. Man darf sich ja schon fragen, wie einem das passieren kann...
 
@Wanderdüne
Tja, damit heißt es dann auch #Futschi Funk Kombi Nord. Gründungsmitglied ffn, die Heimatstation von RMS-Gründer Lutz Kuckuck ist ja schon etwas länger weg. Gut das ist zwar nostalgisch, aber die FKN war nun einmal die Keimzelle der RMS und der Beginn des Aufstiegs. Auch wenn Tradition wenig zählt, es zeigt aber wie sehr sich RMS von ihren Wurzeln entfernt.
Es ist wohl aber auch ein Indiz wie tief die Gräben im Gesellschafterkreis sind und wie unversöhnlich sich die einzelnen Gruppen gegenüberstehen. Die Regiocast war bekanntlich sehr einflußreich und gegen ihren Willen ging so gut wie nichts.

Gut, auch in der Vergangenheit hat es bisweilen in der RMS schwer gekracht. Jetzt wo via DAB die Sendergruppen vielmehr im nationalen Wettbewerb stehen, ist gleichzeitig die Kooperationsbereitschaft gesunken. Das Problem der Regiocast, das Gros der Sender sitzt in schwachen Märkten und in den gleichzeitig auch RTL stark ist. Den Ausgleich hat man nicht mehr hinbekommen.

Fatal für die RMS sind die großen Ungleichgewichte in der Abdeckung. Das war schonl lange ein (verstecktes) Problem, jetzt ist es offensichtlich.

Zur Frau Geschäftsführerin möchte ich wenig sagen. Viel Präsenz nach außen zeigt sie nicht. Ihre interne Bindungskraft hat scheinbar nicht ausgereicht um die auseinanderstrebenden Kräfte zu bändigen. Ich denke, das konnte sie sich schlichtweg nicht vorstellen.
 
Zur Frau Geschäftsführerin möchte ich wenig sagen. Viel Präsenz nach außen zeigt sie nicht. Ihre interne Bindungskraft hat scheinbar nicht ausgereicht um die auseinanderstrebenden Kräfte zu bändigen. Ich denke, das konnte sie sich schlichtweg nicht vovorstellen.
Das konnte sich auch der gute Kai nicht vorstellen. Aber jedes Gremium bekommt die Geschäftsführung, die es verdient. Meine ich überhaupt nicht böse gegenüber den RMS-GFs. Das liegt nämlich nicht (unbedingt) an den Kandidaten. RMS hat seit 2003 nach Lutz insgesamt fünf GFs (in Doppelspitze sogar sechs, Buchhalter Limper zähle ich jetzt mal nicht mit) verschlissen. Nur nebenbei: Sorge und Wahl noch kurz vor der Rente zu holen? Also ehrlich, wo waren die noch motiviert? Hat man ja auch nicht viel gehört. Macht im Schnitt drei Jahre Halbwertzeit. Die werden vom Gremium des genossenschaftlichen Konstruktes halt schnell verheizt. Kommen noch nicht geeignete Skills hinzu, eskaliert es halt noch schneller. Bei der Halbwertszeit, Bullwinkel dürfte wohl jetzt schwer angeschlagen sein, hast Du halt ein Problem noch geeignete Leute zu finden. Wer will denn da hin, wenn er nicht unbedingt muss? Herzlich willkommen in der Abwärtsspirale...
 
@Wanderdüne
Nur leider hat sich die Zeit gedreht. Die fetten Jahre sind vorbei und die Melkkuh Lokalmarkt liefert gerade noch einmal Magermilch. Radio hat als geschütztes und gehätscheltes Kind der Medienanstanstalten über Jahrzehnte hoch profitabel gearbeitet. GF bei nem Radiosender nach der Gründungsphase hieß doch jedes Jahr wurde das Golf Handicap besser. Das ist vorbei, mit RMS hat die Branche immer noch einen Mercedes. Das Blöde ist nur kaum einer kann damit noch fahren. Sprich, Vermarktung ist immer ein zwei Säulen Modell. Es muss starke Produkte geben, nur dann kann man stark vermarkten. Wer jemals Ladenhütter verkaufen durfte, weiß wovon ich rede.

Genau hier fängt das Problem an. Die RMS, also die Sender, bedienen eine Zielgruppe mit einem variierten Einheitsformat. Reichweite gibt es zwar satt, aber Vielfalt ist.

Da wird ein Schnitzel in den Variatioen N*, W*, J* und Z* verkauft. Ich habe bewusst die Namen nicht ausgeschrieben, sonst meldet sich bei mir die PC-Polizei mit Antifa-Genen.

Nur wir schreiben 2021, Radio ist auf Kundenseite kein Hauptmedium mehr. Hätte nicht die RMS seinen so guten Job gemacht und Einzelhändler ins Radio gebracht, dann sehe es heute zappenduster aus.

Echte Zukunfts-Strategien? Ich hole gern meine Lupe raus. Insofern ist der Gang zu ASS nachvollziehbar. Wer mehr oder weniger immer noch linear denkt, der ist bestens bei einem halbstaatlichen (pardon ö/r) Unternehmen aufgehoben.

Ich will wirklich nichts gegen Mediaplaner sagen. Aber neue Angebote und Lösungen, da gibt es nur ein paar Namen, die Gestalter und nicht Optimierer sind.
 
Der Wechsel eines Vermarkters kostet Radiosender in Jahr eins beim neuen Vermarkter meistens erstmal Umsatz, besonders in stagnierenden bis rückläufigen Märkten wie Hörfunk. Kunden, Auditoren und Mediaagenturen nehmen den Wechsel gerne zum Anlass, Budgets zu überdenken und ggf. in andere Gattungen zu investieren. Zumal der Wechsel (ab 2023) jetzt schon mit ewig langem Vorlauf angekündigt ist, vermutlich aufgrund der Kündigungsfristen bei RMS als Gesellschafter.
Die RMS wird nächstes Jahr (2022) kaum besonders viel Aufwand in die Vermarktung der Regiocast Sender stecken. Zumal sie alles tun müssen, um die anderen Gesellschafter bei Laune zu halten.
Mit viel Glück schafft es ASS dann ab 2024 oder 2025 die Regiocast-Sender gut zu kapitalisieren. Sofern es dann noch strategische Planer in den Mediaagenturen gibt, die sich mit Funk auskennen.
Good luck, Regiocast!
 
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