Hallo,
ist es nicht überhaupt widersinnig, ein Radioprogramm für Nichthörer zu veranstalten? Ein Nichthörer ist ein Nichthörer ist ein Nichthörer. Will sagen: Einer, der kein Radio hört, hört kein Radio. Und wenn einer kein Radio hört, warum dann ein Radioprogramm für ihn? Aber vielleicht fehlt mir einfach auch nur die Ausbildung an einer hochwertigen Journalistenakademie, und ich begreife das deswegen nicht.
Was das Nordwestradio angeht, finde ich, dass es sich dabei um ein langweiliges und lieblos gemachtes Möchttegern-Kulturradio handelt, dem der wesentliche Anspruch fehlt: Gut zu sein. Als man das Nordwestradio aus der Taufe hob, war die wesentliche Zielsetzung, dem Kulturradio des NDR keine Konkurenz zu machen und folglich schlechter zu sein. Das konnte man damit begründen, dass Radio Bremen ja ein kleiner Sender ist und folglich kein Geld hat (wie die sich mit keinem Geld ihr neues Sendezentrum bauen können, hat mir auch noch keiner erklärt, verweise jedoch dazu auf meine Bemerkung mit der Journalistenakademie).
Etwas weiter oben las ich: "Radio Bremen ist etwas einmaliges". Ich finde, das ist falsch. Radio Bremen war etwas einmaliges, mit innovativen Fernseh- und Radiosendungen, mit engagiert und liebevoll gemachtem Heimatfunk. Das wird jeder bestätigen, der einst die genialen Gespräche zwischen Karlheinz Kahlenberg und Otto Rehagel gehört hat, jeden Samstag um halb zwölf. Die Einführung von Nordwestradio und die damit verbundene Programmreform der beiden anderen Wellen sowie die Schließung von Bremen drei als DEM Nordwestdeutschen Radio für die Vielhörer der älteren Generation lassen für mich nur eine einzige Aussage zu: Würde Radio Bremen von heute auf morgen ganz eingestellt werden, würden zwar einige Pfeffersäcke und Fischköppe greinend das Gesicht verziehen, aber dann ganz schnell zu einem richtigen Sender wechseln.
CO