NRW: LfM schreibt landesweite Kette aus

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Ich glaube das Metropol die Ausschreibung gewinnt- nein im Ernst ist doch alles Offen- man kann noch Wetten abschließen -ein Radio für unsere Türkischen Mitbürger in NRW Macht Sinn oder?
Auch in Frage kommt Radio Teddy wäre doch mal was ganz anders ein familienradio -wer weiß wonach die LFM das entscheidet ??????

Ich bin mehr als gespannt!!!!

Was soll denn noch offen sein? Die Verleger werden das Rennen machen. Ist doch leider schon so klar wie Kloßbrühe. Es lebe die Medienmacht und Medienkonzentration auf UKW in NRW! Selbst im Print-Bereich kommt man nicht mehr um gewisse "Radio"-Verleger herum. Ganze Zeitungen wurden erst kürzlich eingestampft und "zusammengeschaltet". Was meint ihr, wie die Verleger jammern, wenn plötzlich ein Nicht-Zeitungsverleger in NRW Radio machen dürfte. Selbst auf den Paar ausgeschriebenen Funzelfrequenzen, die nun wirklich nicht die Masse erreichen, undenkbar. Denen bereitet doch jetzt schon das Zukunftsmedium DAB+ Kopfschmerzen. Da wird wohl auch überlegt, wie man dieses "Gespenst" los wird, bevor die Masse es als Radio-Oase entdeckt hat. Störte das neue Digitalradio nicht einst sogar angeblich den Polizeifunk in NRW? Wo bleibt nur die Werbung für das neue Medium, wie sie in anderen Bundesländern durch die Sender schon großzügig erfolgt? (Da laufen Spots für DAB über UKW)
 
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Mal sehen, ob sich nach dem 12.12. abgewiesene UKW Bewerber für DAB in NRW ab 2016 bewerben. Das Pilotprojekt endet ja am 31.12.15.
 
Gab oder gibt es eigentlich Testsendungen auf UKW?
Die alten Antennen sind weitgehend abgebaut.

Wird die zweite Kette wieder von der Media Broadcast betrieben oder gibt es auch eine Ausschreibung für den Sendenetzbetreiber?

Vielleicht wird ja durch den Test deutlich ob DeinFM den Zuschlag erhält.
In das Programm kann man jetzt schon per Webstream reinhören: http://www.deinfm-owl.de/nc/home.html

Was meint ihr, wie die Verleger jammern, wenn plötzlich ein Nicht-Zeitungsverleger in NRW Radio machen dürfte.
Letzteres kann schneller kommen, als manch einer denkt.

Zwei Aspekte sollten in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden:
  1. Der klassische Rundfunk hat in den vergangenen Jahren massiv an Bedeutung verloren; erst recht in Nordrhein-Westfalen, wo die Programmauswahl besonders klein ist.
  2. Das NRW-Lokalfunksystem ist schweineteuer.
Wenn es so weiter geht, dass die Content-Distribution in erster Linie über das Internet erfolgt, - und ein Ende ist nicht absehbar -, werden die Nutzung und der Stellenwert des klassischen Radios noch weiter sinken.
Ich kann mir gut vorstellen, dass in wenigen Jahren der Lokalfunk sogar zu einem Zuschussbetrieb wird; Radio Herne war erst der Anfang.
Irgendwann werden die Verleger erkennen, dass sie über die Einnahmen aus der Rundfunkschiene nicht mehr die anfallenden Ausgaben decken können und sich aus den BGs zurückziehen.
Dann werden die Karten komplett neu gemischt werden. Bei den im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr zahlreichen Frequenzen für Sender mit geringer Leistung, die in Nordrhein-Westfalen für den Lokalfunk koordiniert wurden, stehen die Chancen auf eine besonders reichhaltige Auswahl an Programmen nicht schlecht.

Ich halte dieses Szenario keineswegs für unwahrscheinlich: Die Zeiten, wo der Privatfunk noch eine Gelddruckmaschine war, sind längst vorbei; - und kommen auch nicht wieder.
 
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"Dein FM" ist ja schon bezüglich seines falschen Namens ein Zeichen des Bildungsverfalls. Korrekt müsste es nämlich "Deine FM" heissen, denn Frequenzmodulation ist in der deutschen Sprache weiblich. Vermutlich deshalb verhält sie sich manchmal etwas zickig. Aber das wäre ein anderes Thema.
 
...stehen die Chancen auf eine besonders reichhaltige Auswahl an Programmen nicht schlecht.

Ich halte dieses Szenario keineswegs für unwahrscheinlich: Die Zeiten, wo der Privatfunk noch eine Gelddruckmaschine war, sind längst vorbei; - und kommen auch nicht wieder.

Öhm, ist das nicht ein kleiner Widerspruch? Die beste Voraussetzung für viele Sender ist, dass man davon nicht mehr leben kann?
 
@evw: Gute Frage!

Auf den ersten Blick mag es so erscheinen.
Tatsache ist: Je höher die Gewinne sind, die in einem Wirtschaftssegment generiert werden können, desto mehr werden jene Unternehmen, die dieses Segment besetzen, bemüht sein, sich vor Konkurrenz zu schützen.
Genau das haben wir in den vergangenen fast 25 Jahren erlebt.
Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass das ganze Lokalfunksystem in Nordrhein-Westfalen derart ineffizient ist, dass es nur unter der Voraussetzung bestehen kann, dass es keine Konkurrenz gibt.
Aber: Die Konkurrenz ist bereits da! Nicht in Form von anderen Programmen, sondern durch Web2.0-Dienste wie Spotify und nicht zuletzt durch MP3s.
Für die Verleger wird der Lokalfunk als Einnahmequelle immer inattraktiver.
Selbst wenn "Dein FM" ein Erfolg werden würde (was ich bezweifle) hätten sie immer noch 45 Lokalsender am Bein.
Ein Ausstieg aus den BGs hieße, dass andere Akteure auf dem Markt erscheinen, denn die einmal koordinierten Frequenzen müssen irgendwie belegt werden, und das bedeutet nichts anderes als Konkurrenz.
Egal wie man es also dreht und wendet: Die Verleger sind so oder so gekniffen.

Um aber auf Deine Frage zu antworten: Ein Gewinnrückgang bedeutet nicht, dass überhaupt keine Gewinne mehr erwirtschaftet werden.
Der NRW-Lokalfunk, so wie er in den Achtzigern geplant wurde, mit seinen inzwischen garantierten Tariflöhnen, ist ganz sicher ein Auslaufmodell; andere Anbieter, die weitaus kosteneffizienter arbeiten, bei denen die Mitarbeiter nicht nach Anwesenheit, sondern nach Talent und Leistung bezahlt werden, mögen auch bei schrumpfenden Einnahmen noch genügend Einnahmen erwirtschaften, um kostendeckend Radio zu machen.
 
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Es kann sogar passieren, dass lokale Gebiete zusammengefasst werden. Herne und Bochum nur als Beispiel. Klar, es kann passieren, dass bei Radio EN Sunshine Live der Zulieferer wird, was ja mal im Gespräch war. So könnte man durchaus eine gewisse Vielfalt herstellen.

Sollte Dein FM auf Sendung gehen, wird es vielleicht auch den einen oder anderen Lokalsender geben, der dies als Mantelprogramm nutzen könnte.
 
glaube nicht das sunshine Live lokaler Mantelprogrammanbieter bei Radio EN werden wird. Es ist ja noch nicht mal bekannt welche Lokalsender aus dem Radio NRW Verbund eventuell aussteigen. Wieso seid ihr euch so sicher das Dein FM den Zuschlag bekommen wird? Denke es könnte eine Überraschung geben, habe da eine andere Vermutung Energy ist mit seinem DAB + Programm ja von Hamburg weggezogen wohin auch immer könnte es nicht sein das die schon mehr wissen? Aber mal abwarten.
 
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Mir wurde das Foto im Anhang zugespielt, es soll vom vergangenen Samstag sein, zu hören war angeblich Radio Bochum. Ist der Sender noch On Air?
 

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    DeinFM 88,3 Essen.jpg
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Die VLR NRW pocht auf auf jedenfall die Vergabe für dein.fm. Ziel ist es, ein zusätzliches Angebot an lokaler Information und Unterhaltung speziell für Jugendliche der Zielgruppe 14 bis 29 Jahre zu schaffen, und so das bestehende Lokalfunkangebot in NRW abzurunden. Dies trägt insbesondere zur Vielfaltssicherung im Rundfunk in NRW bei.
 
Dies trägt insbesondere zur Vielfaltssicherung im Rundfunk in NRW bei.
"Vielfalt" und "Rundfunk in NRW": Passt das überhaupt zusammen?

Und wo gibt es eine Übersicht der ausgeschriebenen Frequenzen mit den jeweiligen KW-Stärken?
Hier:

Frequenzen.png


Quelle: http://www.lfm-nrw.de/fileadmin/lfm...ibungstext_Zuweisung_landesweiter_Hörfunk.pdf
 
"Ziel ist es, ein zusätzliches Angebot an lokaler Information und Unterhaltung speziell für Jugendliche der Zielgruppe 14 bis 29 Jahre zu schaffen, und so das bestehende Lokalfunkangebot in NRW abzurunden. Dies trägt insbesondere zur Vielfaltssicherung im Rundfunk in NRW bei." :D:D:D:D:D

Danke für die tägliche Humordosis. Dies Forum ist ein ständiger Quell uneingeschränkter Realsatire. :wow:
 
Diesen "Brennern" geht ja schon die Luft aus, wenn man ihnen den Rücken zudreht. Wirtschaftlich ein richtiges Brett! :wow:
Die LfM schätzt nach eigenen Angaben, dass über die Frequenzen knapp 1,5 Mio Einwohner technisch erreicht werden.

Vor diesem Hintergrund ist die Frage des Sendenetzbetreibers nicht unbedeutend. Sollte der Betrieb durch die Media Broadcast erfolgen, werfen die anfallenden Gebühren einmal mehr die Frage der Wirtschaftlichkeit auf.

Die Verleger sind halt selbst schuld, wenn sie in der Vergangenheit sinnlos Frequenzen für die Lokalfunk haben draufgehen lassen. Da bleiben dann halt nur Reste übrig.
Ich sage ja: So etwas Unökonomisches wie das Privatfunkmodell in Nordrhein-Westfalen gibt es nirgendwo sonst auf der Welt.
Selbst dort wo es eine gewisse Konkurrenz im Rundfunksektor gibt, stehen die Zeitungsverlage besser da, da sie nicht 45 Lokalsenderklitschen und demnächst voraussichtlich noch ein Jugendprogramm auf Funzelfrequenzen unterhalten müssen.
Eine einzige landesweite Kette auf leistungsstarken Frequenzen mit einem Hauptfunkhaus und einer Reihe von Regionalstudios, vielleicht dazu noch ein Jugendsender, verursachen geringere Kosten und damit einen höheren Reingewinn, auch wenn man den Werbekuchen mit einem weiteren landesweiten Programm, sowie regionalen und lokalen Anbietern teilen muss.
 
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Die LfM schätzt nach eigenen Angaben, dass über die Frequenzen knapp 1,5 Mio Einwohner technisch erreicht werden.

Vor diesem Hintergrund ist die Frage des Sendenetzbetreibers nicht unbedeutend. Sollte der Betrieb durch die Media Broadcast erfolgen, werfen die anfallenden Gebühren einmal mehr die Frage der Wirtschaftlichkeit auf.

Die Verleger sind halt selbst schuld, wenn sie in der Vergangenheit sinnlos Frequenzen für die Lokalfunk haben draufgehen lassen. Da bleiben dann halt nur Reste übrig.
Ich sage ja: So etwas Unökonomisches wie das Privatfunkmodell in Nordrhein-Westfalen gibt es nirgendwo sonst auf der Welt.
Selbst dort wo es eine gewisse Konkurrenz im Rundfunksektor gibt, stehen die Zeitungsverlage besser da, da sie nicht 45 Lokalsenderklitschen und demnächst voraussichtlich noch ein Jugendprogramm auf Funzelfrequenzen unterhalten müssen.
Eine einzige landesweite Kette auf leistungsstarken Frequenzen mit einem Hauptfunkhaus und einer Reihe von Regionalstudios, vielleicht dazu noch ein Jugendsender, verursachen geringere Kosten und damit einen höheren Reingewinn, auch wenn man den Werbekuchen mit einem weiteren landesweiten Programm, sowie regionalen und lokalen Anbietern teilen muss.

Schätzen... ok, etwas anderes bleibt denen auch nicht übrig (kann mir nicht vorstellen, dass sie den Feldstärkeverlauf in Zeit des DRadio-Betriebs gemessen haben).

Aus eigener Erfahrung kann ich besten Wissens und Gewissens behaupten, dass aus technischer Sicht hier nur maximal 3 (oder unter bestimmten Umständen vielleicht 4) Standorte einigermaßen lukrativ sind. Denn die Feldstärke fällt - auch aufgrund der starken Richtwirkung einiger Standorte - bereits nach 1-2 km teilweise extrem ab, sodass ein störungsfreier Empfang kaum zu gewährleisten ist. Hinzu kommen die äußerlichen Störeinflüsse in den Großstädten, die schnell vom Vorteil (hohe technische Reichweite) zum Nachteil (extreme Störeinflüsse im gesamten Spektrum) werden.

Und dies stelle man sich jetzt bitte bei der Zielgruppe von deinfm (Jugend) oder Klassikradio (selbsterklärend) vor... Ich schreib's mal im Jugend-Slang: "Alter....!?"
 
@c04x: Wobei die ursprünglich für den Lokalfunk im Kreis Olpe vorgesehenen Frequenzen vermutlich am wenigsten lukrativ sind: Aufgrund der schwierigen Topografie kann man mit denen noch nicht einmal den kompletten dünn besiedelten Kreis versorgen.
Ich frage mich, warum man die überhaupt mit ausgeschrieben hat: Die kosten nur Geld, dürften aber kaum Gewinne einfahren.

Dortmund hat natürlich keine Frequenz, aber Dorsten sehr wohl.
Die 105,4 hat man offenbar wieder gestrichen, nachdem man erkannen musste, wie stark der Bielstein noch in Dortmund einfällt; für die waren eh nur 50 Watt ERP veranschlagt.

@WellenreiterBN: Auffällig, dass es für das künftige "Dein FM" weder in Ostwestfalen, noch im Münsterland eigene Frequenzen gibt.

Also, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es bei den paar Funzeln bleibt.

Bin gespannt, ob der DLF Bedarf für die 103,0 anmeldet; es dauert ja nicht mehr lange bis die Briten abgezogen sind.
 
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Internetradiofan schrieb:
Die Verleger sind halt selbst schuld, wenn sie in der Vergangenheit sinnlos Frequenzen für die Lokalfunk haben draufgehen lassen. Da bleiben dann halt nur Reste übrig.
Ich denke, daß die Verleger gar nicht so unglücklich darüber sind. Wenn die Kette an sie geht (und das wird sie), dann haben die Verleger doch ihr Ziel erreicht: Sie bleiben der Platzhirsch in nordrhein-westfälischen Privatfunk. Die Kette war doch von Anfang an eine Totgeburt. Aber sie erfüllt ihren Zweck: Die Blockade aller Frequenzen, einschließlich der noch auftauchenden. Wen interessiert denn da noch, wie viele Menschen erreicht werden oder welche Leistung die Sender haben? UKW abseits von ÖR gehört nicht mehr dem Volk sondern den Zeitungen ganz allein. Diese Landesregierung enteignet das Volk.

Und auf ein vollwertiges Jugendradio braucht auch niemand zu hoffen. Dein.fm wird genauso wenig ein 24/7-Jugendradio wie die erste Kette ein echtes Lokalradio ist. Alles nur Fassade!
 
@hilde: Die jetzige Situation des Rundfunks in NRW lässt sich mit jener in der DDR zu Anfang der achtziger Jahre vergleichen: Damals glaubte auch niemand daran, dass in weniger als 10 Jahren der Eiserne Vorhang fallen würde.

Ich gebe dem bestehenden Rundfunkmodell nicht mehr als 10 Jahre.
Die heranwachsende Generation interessiert sich nicht die Bohne für's Radio. Sie hat bessere Möglichkeiten gefunden, ihre Lieblingsmusik zu konsumieren, das Gleiche gilt für Informationen.

Ein ähnliches Schicksal wird ebenso das lineare Fernsehen ereignen, wenn auch in einem etwas lägeren Zeitrahmen.
Heute habe ich seit Monaten zum ersten Mal wieder Fernsehen geschaut; und das auch nur, weil aktuell Sendungen über den Mauerfall und das "Kuriosum DDR" laufen, die mich persönlich interessieren, ansonsten finde ich alles in Mediatheken oder zum Download im Internet. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, sich an festgelegte Zeiten halten zu müssen.
 
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