NRW: LfM schreibt landesweite Kette aus

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Weitere Programme wären durchaus sinnvoll, aber bitte kein Jugendradio, das nur dazu dient, die letzten brauchbaren Frequenzen im Lande auch noch den Verlegern zuzuschanzen.

Jene Politiker, die das "binnenplurale" Rundfunkmodell auch noch gut finden, sollte man dazu verdonnern, einen ganzen Monat lang vier Stunden pro Tag wahlweise einen NRW-Lokalsender oder den Webstream von Dein FM zu hören.
Was meint ihr, wie schnell die dann ihre Meinung ändern?!
 
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So, Showdown in Düsseldorf. Und eine Überraschung: Der neue Lizenznehmer wird (wohl) landesweit terrestrisch verbreitet werden, über DAB+. Darüber hinaus dann halt auf UKW als Stütze. Geht auch aus der Tagesordnung der LfM hervor, da wurde was gedeichselt:

16. Zuweisung von Übertragungskapazitäten gem. §§ 12, 17 LMG NRW
hier: Ausschreibung analoger terrestrischer Übertragungskapazitäten (UKW) – landesweite Kette

17. Zuweisung von Übertragungskapazitäten
hier: Zuweisung digitaler terrestrischer Übertragungskapazitäten für die landesweite Verbreitung
oder Weiterverbreitung von privatem Hörfunk in digitaler Technik (DAB+) in einem Pilotversuch –
Änderung der Zuweisung / „MEGA RADIO“
 
So, Showdown in Düsseldorf. Und eine Überraschung: Der neue Lizenznehmer wird (wohl) landesweit terrestrisch verbreitet werden, über DAB+. Darüber hinaus dann halt auf UKW als Stütze. Geht auch aus der Tagesordnung der LfM hervor, da wurde was gedeichselt:

16. Zuweisung von Übertragungskapazitäten gem. §§ 12, 17 LMG NRW
hier: Ausschreibung analoger terrestrischer Übertragungskapazitäten (UKW) – landesweite Kette

17. Zuweisung von Übertragungskapazitäten
hier: Zuweisung digitaler terrestrischer Übertragungskapazitäten für die landesweite Verbreitung
oder Weiterverbreitung von privatem Hörfunk in digitaler Technik (DAB+) in einem Pilotversuch –
Änderung der Zuweisung / „MEGA RADIO“

Also ich finde, das geht daraus gar nicht hervor. Für mich sind das zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Hier wird lediglich die Zuweisung von MEGA RADIO geändert, da die ja nie an den Start gegangen sind, was auch verständlich ist. Hier steht kein Wort davon, dass derjenige, der den Zuschlag für UKW bekommt, auch auf DAB+ senden wird. Es kann auch sein, dass weitere Bewerber den Zuschlag bekommen.
 
Hier steht kein Wort davon, dass derjenige, der den Zuschlag für UKW bekommt, auch auf DAB+ senden wird. Es kann auch sein, dass weitere Bewerber den Zuschlag bekommen.
Dass MEGA Radio zusätzlich zu einer künftigen landesweiten DAB-Verbreitung auch noch die UKW-Frequenzen der zweiten Kette erhält, ist in der Tat mehr als unwahrscheinlich.
 
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Wenn es nicht dein.fm wird (was ich nun wirklich nicht glaube), dann wird es wieder die Lösung des geringsten Widerstands. Und die heißt: Klassik Radio, so wie in vielen anderen Radiomärkten auch schon vorher. Die haben fast überall das Killerargument bei Lizenzvergaben, dass "dieses Format im Privatfunk im UKW-Radiomarkt noch fehlt". Domradio schließe ich dagegen für die UKW-Kette aus: Dafür gibt es zu wenig Katholiken im Ruhrpott :)

Ich erwähne es ansonsten nochmal sehr gerne: Die Lizenzvergabe in NRW ist die letzte nach altem Strickmuster, mit immer größerem Marktanteil von DAB+ werden eine solche Verwaltung des Mangels und Konkurrenzverhinderung mit aller Gewalt zum Glück der Geschichte angehören. Im September wurde mit DAB+ Portables erstmals mehr Umsatz gemacht als mit reinen UKW-Radios, auch wenn 69 Prozent der verkauften Geräte noch kein DAB+ an Bord hatten. Der Handel wird darauf reagieren und noch stärker auf Modelle mit DAB+ setzen.

Jaja, lass dich mal schön von der Lobbi verar...en. Fakt ist, dass die wenigsten Leute DAB+ kennen, deutlich auf einem großen Trödelmarkt zu erkennen gewesen, wo die Dinger zum Ramsch-Preis zusammen mit normalen UKW-Radios verkauft wurden. Ich habe mir das Treiben eine Weile abgesehen, alle rissen sich um normale UKW-Radios, die wenigsten um DAB+ - Geräte. Ich habe einige Leute darauf angesprochen und die Aussage war überall dieselbe : DAB+? Was ist das ? Kenne ich nicht.
Beim REALen Discounter meines Vertrauens stauben die Dinger auch seit Ewigkeiten vor sich hin. Änderung des Bestandes bei jedem Einkauf dort : Fehlanzeige.
Und solange dieses komprimierte Geblubbere nicht aufhört und mit vernünftigen Bitraten gesendet wird, setzt sich dieses System nie durch. Nach spätestens zehn Minuten bekommt man davon Kopfschmerzen. Von der ungenügenden Auswahl an Programmen mal ganz zu schweigen....

Dass MEGA Radio zusätzlich zu einer künftigen landesweiten DAB-Verbreitung auch noch die UKW-Frequenzen der zweiten Kette erhält, ist in der Tat mehr als unwahrscheinlich.
Davon war auch überhaupt nicht die Rede, da MEGA RADIO sich für UKW gar nicht beworben hat und hier von einer ÄNDERUNG der Nutzung für die Ressourcen für MEGA RADIO auf DAB+ die Rede ist....
 
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Die LfM-Verwaltung hat sich in der Vorlage für die Medienkommission entschieden.

Metropol soll nach Ansicht der Verwaltung den Zuschlag bekommen.

Es ist der Versuch, die eleganteste Lösung zu finden. Es soll dem Lokalfunk nicht weh tun und der Lokalfunk - VLR, Verlage und RTL - sollen es aber auch nicht bekommen. So erhofft man sich wohl ein geringes Klagerisiko.
 
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Also werden wir demnächst ein türkischsprachiges Programm in NRW hören können?

Bin gespannt, ob Du richtig liegst. Metropol gehörte für mich von Anfang an zu den Favoriten, da die keinem bestehenden Anbieter in nennenswertem Umfang Hörer abspenstig machen (von FHE mal abgesehen).
 
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Es ist die Beschlußvorlage, die den Kommissionsmitgliedern vorliegt.

Sollte die Medienkommission dieser Vorlage zustimmen, wird dies Signalwirkung haben. Da der Lokalfunk, ähnlich wie FFH Planet und Harmony braucht, um gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiterhin bestehen zu können, ein Beiboot dringend benötigt, um dem Druck von 1LIVE, WDR 2 und WDR 4 standhalten zu können bleibt nun Raum für Spekulationen. Natürlich wird Metropol dem Lokalfunk nicht schaden (das tut zur Zeit schon der WDR ausreichend), aber die Entscheidung hat weitreichende Folgen. Insofern könnte man diese Entscheidung auch so verstehen, dass die Medienpolitik das Lokalfunkmodell in NRW nunmehr aufgibt, da sie dem Lokalfunkmodell mit dieser Entscheidung die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit entzieht.
 
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Okay, dann bekommt Metropol also die UKW-Lizenz. Anstatt jetzt weiter über wirtschaftlcihe Wettbewerbsfähigkeit und anderes zu lamentieren sollte man sich diese Funzelkette mal genauer anschauen: Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster raus und behaupte Ende 2016 werden wir vielleicht schon mehr potenziell verkaufte Digitalradios (DAB+) in NRW haben als diese Funzelkette Haushalte in Stereo erreicht. Von daher sollten die nun unterlegnenen Bewerber eher mal Druck auf die Medienpolitik machen dass NRW einen leistungsfähigen DAB+ Multiplex an Rhein und Ruhr bekommt. Und da können dann auch die Verleger ihre (oder besser dein[fm]e) Jugendwellen-Träume umsetzen.
 
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Erstaunlich wie Radiotor immer wieder versucht jedes Thema auf DAB+ zu lenken. Ist aber hier nicht Thema ;). Und ich denke, die Positionen sind hier auch ausdiskutiert. Bekomme auch kein Geld dafür, dass ich die Trommel dafür oder dagegen rühre.

Nur am Rande: Auch Metropol FM ist ein Verlegerradio. Außer Klassik und Dom waren - soweit ich mich erinnere - alle Bewerber "Verlegerradios".
 
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Da der Lokalfunk, ähnlich wie FFH Planet und Harmony braucht, um gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiterhin bestehen zu können, ein Beiboot dringend benötigt, um dem Druck von 1LIVE, WDR 2 und WDR 4 standhalten zu können [...]
Schon irgendwie peinlich, wenn ein Anbieter der das Privileg hat, ganz ohne private Konkurrenz auszukommen, es nicht schafft, sich gegen einen öffentlich-rechtlichen Konkurrenten zu behaupten.

In jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt einen werbefinanzierten Sender zu eröffnen, der jedem Mitarbeiter Tariflöhne garantiert, ganz ungeachtet dessen, wie hoch die Kaufkraft in den jeweiligen Zielgebieten ist, ist schlechterdings ein Irrsinn.
In Bayern und Baden-Württemberg kann das möglicherweise funktionieren; im Ruhrgebiet jedoch, das bis heute mit einem Strukturwandel zu kämpfen hat und wo die meisten Locals beheimatet sind, klappt das nicht, auch nicht indem man den Markt mit staatlicher Hilfe komplett abzuschotten versucht.
Mit etwas mehr Weitblick hätte man das bereits in den achtziger Jahren erkennen und den Bürgern die derzeitige Radiowüste ersparen können. Planwirtschaft funktioniert halt nie: Irgendwann bricht alles in sich zusammen.

Von daher sollten die nun unterlegnenen Bewerber eher mal Druck auf die Medienpolitik machen dass NRW einen leistungsfähigen DAB+ Multiplex an Rhein und Ruhr bekommt.
Volle Zustimmung!

Erstaunlich wie Radiotor immer wieder versucht jedes Thema auf DAB+ zu lenken. Ist aber hier nicht Thema ;).
Nicht direkt, indirekt dagegen schon: Da auf UKW frequenztechnisch fast nichts mehr geht, muss wenigstens in puncto DAB der Markt geöffnet werden.

Ich hoffe sehr, dass die zuständigen Behörden nach all den problematischen Entscheidungen der vergangenen Jahre endlich die Zeichen der Zeit erkennen und die Weichen in Richtung Konkurrenz und Wettbewerb stellen.
 
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Das Lokalfunkmodell ist nicht ein "Anbieter", sondern recht komplex und - sagen wir einmal - im Innenverhältnis schwierig, da es Ergebnis einer politischen Vision war (unabhängig davon, ob man das gut findet oder nicht). Dieses ist auf Grund der Konstruktion schon nur bedingt wettbewerbsfähig. Auch wenn es ein klassischer, landesweiter Sender wäre, wäre die Wettbewerbssituation gegenüber dem WDR mittlerweile problematisch. Warum? Weil Mediaagenturen nicht ein Einzelprogramm interessiert, sondern Leistungswerte. Und da kann der WDR die deutlich besseren Leistungswerte vorweisen.

Und genau deshalb ist die morgige (mögliche) Entscheidung so richtungsweisend. Wird man sich für Metropol entscheiden, würde die Medienkommission sich gegen den Lokalfunk entscheiden - bislang in NRW undenkbar! Und dann tritt eine Dynamik ein, die vielleicht genau das zur Konsequenz hat, was Internetradiofan sagt. Einen anderen Hörfunkmarkt. Deshalb finde ich die Beschlußvorlage der LfM so bemerkenswert!
 
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Kann die Gedankengänge hier ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. MFM schadet niemanden, ist ein Programm, welches vorwiegend ja türkische Mitbürger anspricht. Insofern keine Konkurrenz für die derzeitigen Radiosender. Ich sehe da einfach keine Veränderungen dann auf dem Markt. Spannender wird es, wenn es mal um die derzeitigen BFBS-Frequenzen geht. Vielleicht dann 103,0 MFM und 103,3 FHE.
 
Warum soll das eine Entscheidung gegen das vorhandene landesweite Lokalradio sein? Es wäre eine klassische "weiter so" Entscheidung. Der Entscheidungsbedarf wird abgearbeitet, so das möglichst wenig Bewegung in der Radiolandschaft, bei Verlegern und in der Politik entsteht.
 
Warum soll das eine Entscheidung gegen das vorhandene landesweite Lokalradio sein?
Vielleicht weil das Lokalfunksystem trotz der fehlenden Konkurrenz derart ineffizient ist, dass noch weitere Hörerkreise bedient werden müssen, die mit einem einzigen Programm allein nicht erreicht werden?
Inhaltlich betrachtet ist es ja nur ein Programm, auch wenn offiziell alle 45 Lokalradios unabhängig sind, und natürlich ist davon auszugehen, dass es Querfinanzierungen gibt: Ein Radio Köln erwirtschaftet nunmal mehr als es für den "Eigenbedarf" benötigt, ein Radio Herne dagegen zu wenig.
Aus den unrentablen BGs aussteigen wollen die Verleger offenbar nicht, weil dann Konkurrenten im Lande Fuß fassen könnten, also zieht man sie mit durch.

Aber warten wir das offizielle Ergebnis der heutigen Entscheidung ab.
Ich hoffe, dass unter den Mitgliedern der Medienkommission wenigstens einige sind, die noch regelmäßig Radio hören, die die Eintönigkeit im nordrhein-westfälischen Äther satt sind und wirklich nach inhaltlichen Vielfaltsgesichtspunkten entscheiden, und zwar im Sinne einer echten Bereicherung für breite Hörerkreise, nicht in der Art: "Wir entscheiden uns dann mal für Metropol oder Klassik Radio, weil so ein Format in der hiesigen Radiolandschaft noch nicht vorhanden ist." - Das wäre dann zwar auch eine Entscheidung zugunsten einer größeren Vielfalt, das Gros der Hörer hätte von diesen Programmen jedoch gar nichts, weil es sie ohnehin nicht einschaltet.
 
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Haaaaaaaaaaaaaaallllllloooooooooo!!!!!!!!
Bleibt mal locker. Da hat irgendwer was ohne Quelle in den Raum geworfen, und Ihr tickt hier nur noch aus. Esst nen Keks und wartet ab.
 
Eine Quelle ist beispielsweise die Webseite der radiowoche.
Wenn die Verwaltung so etwas vorschlägt, dann hat das Gewicht. Meines Wissens hat die Medienkommission noch nie gegen eine Vorlage der Verwaltung entschieden.
 
Jede Entscheidung gegen das Verlegermonopol ist zunächst einmal eine Entscheidung für mehr Rundfunkfreiheit. Allerdings befürchte ich, daß dieser Aspekt bei der Entscheidung der Laiendarsteller in der Medienkommission kaum eine Rolle spielt. Und auch die Verleger dürften so unglücklich über eine solche Entscheidung nicht sein. Sie könnten ungestört weitermachen wie bisher. Den Türken gönne ich es. Wenigstens ein Teil unserer Bevölkerung, der diese Einheitsgrütze in NRW dann nicht mehr ertragen muß.

Weil Mediaagenturen nicht ein Einzelprogramm interessiert, sondern Leistungswerte.
Daß die Agenturen das gern so haben, glaube ich Dir gern. Gäbe es aber eine heterogene Radiolandschaft in NRW, würden sie sich auch darauf einstellen (müssen).
 
Die Sitzung scheint sich hinzuziehen. Das ist aber nicht ungewöhnlich. Erstens ist die Tagesordnung recht lang und zweitens gibt es vor Weihnachten immer noch einen Umtrunk. Die PM geht dann aber sofort raus heute abend, damit rechne ich.
 
"UKW-Kette in NRW: Entscheidung vertagt

In der Sitzung der Medienkommission der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) vom 12. Dezember 2014 ist über die Vergabe der freien UKW-Frequenzen in NRW noch nicht entschieden worden. Die Medienkommission wird sich erneut im Januar mit der Angelegenheit befassen.

Auf die elf ausgeschriebenen Frequenzen der Kette hatten sich im Laufe des Jahres elf Antragsteller beworben."
(Quelle: LfM)
Hier herrscht keine Eile in Sachen Privatfunk. Traditionell nicht. Der Österreicher würde sagen: Gaaaaaanz pomali!
 
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