NRW: LfM schreibt landesweite Kette aus

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Hoffen wir, dass im Januar kein Minderheitenprogramm die Frequenzen bekommt, sondern ein massentauglicher Sender. Sonst bleibt NRW einfach eine Radiowüste...
Ich befürchte, diese Rechnung wird nicht aufgehen. Oder kennst du ein Beispiel, wo ein zweiter massentauglicher Privatsender die Radiolandschaft wesentlich aufgewertet hat? Langfristig würde es dann doch so ähnlich aussehen wie in Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern!? Zwei Superhitradios, der eine spielt Bruno Mars, wenn beim anderen Adele läuft. Der eine zahlt deine Rechnungen, beim anderen kannst du Geräusche erraten. Diese 08/15-Schema-F-Formate funktionieren doch anscheinend noch zu gut, als dass NRW davon verschont bliebe. Oder wie ließe sich das verhindern??

Metropol FM höre ich ganz gerne, nicht oft, aber zwischendurch mal, als Alternative. OK, der Sender wirkt ziemlich billig, aber das tun die meisten anderen ja auch.
 
Langfristig würde es dann doch so ähnlich aussehen wie in Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern!? Zwei Superhitradios, der eine spielt Bruno Mars, wenn beim anderen Adele läuft. Der eine zahlt deine Rechnungen, beim anderen kannst du Geräusche erraten. Diese 08/15-Schema-F-Formate funktionieren doch anscheinend noch zu gut, als dass NRW davon verschont bliebe.
Genau dieses Argument wird ständig von Befürwortern des Status Quo in NRW vorgebracht: "Bloß keine weiteren Sender, sonst haben wir noch mehr Dudelfunk!"

Ich denke, irgendwann muss der Anlauf zu einer Erweiterung des Hörfunkangebots in einer der am dichtesten besiedelten Regionen Europas gemacht werden. Wann, wenn nicht jetzt?

Oder wie ließe sich das verhindern??
Ganz einfach: Lokale und regionale DAB-Multiplexe lancieren! - Mit einer größeren Anzahl an Programmen werden sich auch Nischenformate etablieren. Dass es mit einem einzigen weiteren Sender nicht getan ist, liegt auf der Hand.
Einige sehr gute Beispiele in diesem Zusammengang: 917xfm, egoFM, FluxFM oder Smart Radio.

Nirgendwo in Deutschland sind die Erfolgsaussichten für DAB+ so rosig wie in NRW. Der Grund: Auf UKW gibt es keine attraktiven Unterhaltungsprogramme. Der Anreiz, sich hier ein DAB-taugliches Radio zuzulegen, ist damit besonders hoch.
In Berlin bspw. dürfte es weitaus schwieriger fallen, die nötige Akzeptanz für das terrestrische Digitalradio in der Bevölkerung zu wecken.
 
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""Bloß keine weiteren Sender, sonst haben wir noch mehr Dudelfunk!""
Nach dem Motto könnte man in einer mittelgroßen Stadt auch zwei HO-Restaurants platzieren und keine weiteren Gaststättenkonzessionen vergeben, weil sich ansonsten ja das gastronomische Angebot qualitativ verschlechtern würde.

Ich geb es einfach auf, diese Kommunistenlogik liegt mir einfach nicht, dafür sind meine Hirnwindungen vermutlich falschrum gewickelt.
 
""Bloß keine weiteren Sender, sonst haben wir noch mehr Dudelfunk!""
...hat hier niemand gefordert. Ich verstehe es nur nicht, wenn jemand meint, ein drittes HO-Restaurant mit nahezu identischer Speisekarte bringe das gastronomische Angebot der mittelgroßen Stadt mehr voran als ein türkischer Imbiss. Ich gönne dem Publikum in NRW viele weitere Sender, aber ich meine, mit einem weiteren "massenkompatiblen" Privatsender wäre absolut nichts gewonnen. Das wäre noch nicht einmal eine richtige
Erweiterung des Hörfunkangebots
da Superhits, Kurznachrichten, Comedy und Gewinnspiele schon jetzt mehrfach im Angebot sind.
 
Die Erweiterung des Angebots bestünde vor allem in Popmusik, die auf den bestehenden Sendern nicht oder fast nicht berücksichtigt wird. Metropol FM ist nämlich ein Musiksender. ;) Und stündlich gibt's Nachrichten in deutscher Sprache.
 
Würde eine ähnliche Kette in Niedersachsen, Thüringen oder Rheinland-Pfalz ausgeschrieben werden, wären die Reaktionen nicht annähernd kontrovers.
Worum geht es denn? - Doch darum, dass derjenige, der gerne etwas mehr Abwechslung im Radio haben möchte, sie in Nordrhein-Westfalen nicht geboten bekommt. Daher wird dieser Ausschreibung eine riesige Bedeutung beigemessen, die auch noch dadurch verstärkt wird, dass in den Ballungsräumen an Rhein & Ruhr nach Vergabe der Kette so gut wie keine brauchbaren Frequenzen mehr koordinierbar sind.

Im Hinblick auf die Beteiligungsverhältnisse an den privaten Hörfunksendern ist die Lage in der Mehrheit der anderen Bundesländer auch nicht unbedingt besser: In Schleswig-Holstein, Niedersachen, Thüringen oder Hessen gibt es drei Ketten hinter denen ebenso die großen Presseverlage und Rundfunkbeteiligungsgesellschaften stehen; "mittelgute" Frequenzen gehen i.d.R. an NRJ oder die Radio Group und der Schrott, der dann noch übrig bleibt, wird unter Klassik Radio, Radio Teddy oder Metropol FM aufgeteilt, mit viel Glück erhält vielleicht ein Anbieter wie FluxFM oder egoFM den Zuschlag.
Konzernunabhängiger Privatfunk existiert bis auf die wenigen Lokalsender in Niedersachsen also auch dort nicht.
Nur: Es fällt halt nicht so sehr auf, da die großen Networks mit Programmen wie bspw. Delta Radio, Radio21 oder Harmony FM wenigstens etwas Abwechslung zum Einheitsbrei auf den Hauptprogrammen bieten.

Bevor jetzt der Einwand kommt: "Es gibt ja WDR 5, Funkhaus Europa und den DLF. Damit ist das Angebot in NRW noch verhältnismäßig anspruchsvoll." - Ja, die gibt es und die liefern in der Tat anspruchsvolle Inhalte, aber nicht nur ich vermisse Unterhaltungsprogramme, die sich abseits des Mainstreams bewegen, wie die in meinem letzten Beitrag genannten.

Meiner Meinung nach werden bei der Diskussion (wenn auch aus durchaus nachvollziehbaren Gründen) die falschen Prioritäten gesetzt.
Wer die zweite Kette bekommt, ist verhältnismäßig unwichtig im Unterschied zur Frage, wie sich das Land zum Thema DAB+ positioniert.
Selbst wenn jemand diesen Übertragunsstandard rundweg ablehnt, wird er dennoch nicht leugnen können, dass ohne eine grundlegende Reform des hiesigen Rundfunksystems, spricht eine Zusammenlegung einzelner Lokalfunksender zu einer oder mehreren Ketten, die dann auf leistungsstärkeren Frequenzen ausgestrahlt werden, so dass zusätzliche Frequenzen für weitere Programme freiwerden würden, auf UKW einfach nichts mehr geht. Eine FM-Zerobase, d.h. eine Neuordnung bestehender Frequenzen, allein genügt in NRW nicht.
Solche substantiellen Änderungen wird es aber nur dann geben, wenn das System tatsächlich so unrentabel geworden ist, dass die Verleger ernsthaft einen Rückzug aus den BGs in Erwägung ziehen.
Daher bleibt als einzige Option DAB+: Nur auf diesem Wege kann es in Nordrhein-Westfalen eine größere Programmvielfalt geben, die auch mobil zugänglich ist.
 
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Und das wäre unter Umständen ein Grund in NRW mal kein Webradio hören zu müssen wenn man sich außerhalb der Reichweite von BFBS 1 befindet.

Du willst uns jetzt nicht wirklich erzählen, dass BFBS noch eine Alternative in NRW wäre? Das ist mittlerweile auch absoluter Flachfunk der Radio NRW kaum noch nachsteht. Sicherlich mag es dort am Abend noch gute Spezialsendungen geben, aber ansonsten sehe ich da kein Potenzial mehr.
 
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Irgendwie ist es schon faszinierend, dieser Faden, auch bei mir hat er stellenweise zu viele Emotionen ausgelöst...
Dabei habe ich mich als Bürger der Stadt Köln schon längst aus dem Diktat aller Landesmedienanstalten entfernt. Unterwegs im gerooteten Uralthandy eben Yourmute und ne Simyofreikarte, und der Rest kann mich mal. Und im Auto reichen mir die aac+Streams einfach vollkommen aus. Und so höre ich auf den Ringen in Köln halt vollkommen entspannt der ganzen Welt zu und zeige Institutionen wie dem Zollhof den Mittelfinger.
 
Ich hätte mich ja grfeut, Metropol FM in OWL irgendwann über 103,0 MHz mit 75 kW, für ca. 5.000 dort lebende Türken (sind's dort überhaupt so viele???). Denn die Frequenz soll ja noch der Kette zugeordnet werden, sobald die Briten weg sind.
 
Genauso hätte ich mich gefreut Metropol fm in Wuppertal zu hören :wall:, bestimmt hätte man wenn Metropol fm die Lizenz bekommen hätte ganz schnell die Frequenz von Radio Neandertal umkoordiniert. :)
 
Was den Bericht des Ksta angeht, könnte wirklich nächsten Monat ein Pop Sender oder eine Jugendwelle lizensiert werden. Ich bin die Tage mal durch die Programmliste meines Internetradio gegangen, fand da den Namen ffn nrw nach dem draufklicken kam aber das Programm aus Hannover. Bin gespannt was sich bei 1 Live abends nach acht ändert. Ich könnte mit ffn leben, denke den Sender kennen viele hier in NRW vom Urlaub in Niedersachsen und die Leute wollen nun mal Dudelfunk
 
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RADIOSZENE/Jürgen Brautmeier schrieb:
Das Papier sei erst am Montag vor der Freitagssitzung den Mitgliedern zugänglich gemacht worden, bekennt Brautmeier gegenüber RADIOSZENE: „Weniger als eine Woche Zeit, sich da hinein zu vertiefen bei so einem eminent wichtigen Thema…“
"..sei zugänglich gemacht worden"... so schön passivisch. Es ist die Verwaltung der LfM, die die Vorlagen erstellt und auch zustellt. Entweder hat die Verwaltung (=Brautmeier) das Papier mit Kalkül so spät zugestellt, oder sie hat's verbaselt, früher "zugänglich" zu machen. Dann sollte Brautmeier seinen Laden mal auf Vordermann bringen. Und daß vier Tage nicht genügen, "sich da hinein zu vertiefen", mußte doch klar sein. Was hat Brautmeier gehofft? Daß sie es vielleicht doch noch schaffen?
 
In Sachen DAB schaut man auch lieber auf andere Bundesländer, anstatt proaktiv zu handeln:
Überhaupt DAB: „Hier in NRW ein sehr schwieriges Thema“, betont Brautmeier. Vor allem müssten die Lokalfunker eingebunden werden, aber wie? Demnächst laufe in Hamburg der Versuch mit einem Lokal-Multiplex an. Das werde man sehr genau beobachten, so der LfM-Chef.
Quelle: http://www.radioszene.de/75218/ukw-kette-nrw-entscheidung-erst-im-januar-2015.html

Bin mal gespannt, wann im Gegenzug in der Türkei ein deutsches Urlauber-Radio auf Sendung geht oder dort die erste Kirche eröffnet wird....
Ein Bekannter von mir hat eine Zeit lang für einen Sender an der türkischen Riviera deutschsprachige Sendungen produziert, das war kein Problem.

Im Übrigen haben die eine extrem liberale Medienpolitik: Solange du dich im Programm nicht gegen die Regierung äußerst gilt: Freie Frequenz suchen, senden!
Daher ist das UKW-Band in der Türkei vielerorts rammelvoll, nicht zuletzt in Istanbul: http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_radio_stations_in_Turkey#Istanbul - so eine Auswahl findet man weder in Mailand noch in Athen.
 
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Erstaunlich, welche Reflexe es immer wieder auslöst, wenn Frequenzen (möglicherweise) an nicht-deutschsprachige Radiosender vergeben werden...
 
"Demnächst laufe in Hamburg der Versuch mit einem Lokal-Multiplex an. Das werde man sehr genau beobachten, so der LfM-Chef."
Hamburg ist ein Stadtstaat. Und DAB-Spätzünder. Also nicht das beste Beispiel. Man hätte schon Jahre nach Bayern schauen können und jetzt in die Schweiz.

Entweder hat die Verwaltung (=Brautmeier) das Papier mit Kalkül so spät zugestellt, oder sie hat's verbaselt, früher "zugänglich" zu machen.
Jedenfalls könnte man den Eindruck gewinnen, dass das Thema nicht die oberste Priorität im Hause hat(te).

Erstaunlich, welche Reflexe es immer wieder auslöst, wenn Frequenzen (möglicherweise) an nicht-deutschsprachige Radiosender vergeben werden...
So ein Schmarrn in diesem Zusammenhang. Es geht nicht darum, dass einer kein ausländisches Programm haben will, weil er keine ausländischen Töne mag. Es geht darum, dass man den Vorschlag macht, die ersten echten Privatfunkfrequenzen in NRW (den Lokalfunk nehme ich bewusst aus, weil es kein echter Privatfunk ist) ausgerechnet einem Minderheitenprogramm zuzuschanzen, obwohl es eine ganze Reihe anderer Bewerber gibt, die sicher nicht alle so unterirdisch schlechte Konzepte und Voraussetzungen haben, dass dies der einzig potente Antragsteller wäre.
 
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So ein Schmarrn in diesem Zusammenhang. Es geht nicht darum, dass einer kein ausländisches Programm haben will, weil er keine ausländischen Töne mag. Es geht darum, dass man den Vorschlag macht, die ersten echten Privatfunkfrequenzen in NRW (den Lokalfunk nehme ich bewusst aus, weil es kein echter Privatfunk ist) ausgerechnet einem Minderheitenprogramm zuzuschanzen, obwohl es eine ganze Reihe anderer Bewerber gibt, die sicher nicht alle so unterirdisch schlechte Konzepte und Voraussetzungen haben, dass dies der einzig potente Antragsteller wäre.
Mein Kommentar über Reflexe sollte sich auf Radiofreak11s Äußerung über deutschsprachige Sender in der Türkei und Kirchen beziehen. Tut mir Leid, dass ich das nicht deutlich genug gekennzeichnet habe.
Hinsichtlich Frequenzzuweisung mag jeder seinen eigenen Favoriten haben. Welchen Mehrwert ein weiterer Mainstreamsender mit sich bringen soll, erschließt sich mir noch immer nicht. Wäre das nicht genau die Sorte Radio, die in fast allen anderen Threads so heftig kritisiert wird?
Schreib(t) doch mal, was ein Sender wie ffnrw realistischerweise bieten könnte, was es nicht schon bei WDR oder Radio NRW gibt. Vielleicht verstehe ich dann auch euren Wunsch nach mehr Mainstreamradio besser. :)
 
Alles falsch,nach langen Überlegen ist die LfM sich einig,es wird
photo.php
 
Welchen Mehrwert ein weiterer Mainstreamsender mit sich bringen soll, erschließt sich mir noch immer nicht. Wäre das nicht genau die Sorte Radio, die in fast allen anderen Threads so heftig kritisiert wird?
Schreib(t) doch mal, was ein Sender wie ffnrw realistischerweise bieten könnte, was es nicht schon bei WDR oder Radio NRW gibt. Vielleicht verstehe ich dann auch euren Wunsch nach mehr Mainstreamradio besser. :)
Wer sagt denn, dass es ausgerechnet ffnrw werden soll?
Ich finde das Konzept, das die Regiocast im Hinblick auf Now FM in Rheinland-Pfalz seinerzeit vertreten hat und das sicher in abgewandelter Form auch in NRW zum Einsatz kommen würde, hochinteressant: http://www.radioszene.de/18639/regiocast-plant-jugendradio-now-fm.html; ebenso das derzeitige Programm von egoFM: http://62.27.87.94:8000/egofm_128/livestream.mp3.m3u

Anders als die Verteidiger des Systems glaube ich nicht, dass Programme mainstreamiger werden, sobald Gewinne wirken. FluxFM ist bspw. auch nicht den Weg gegangen, den Radio21, Planet Radio oder Jam FM einschlugen: Solange dort Leute das Sagen haben, denen es nicht nur ums Geld, sondern auch darum geht, richtig gutes Radio zu machen, werden die Inhalte weiterhin auf ein anspruchsvolleres Publikum ausgerichtet bleiben.

Sehr schade, dass keine Informationen über die Konzepte der potentiellen Anbieter seitens der LfM veröffentlicht wurden. Warum wird alles geheim gehalten? - Der Bürger hat m.E. ein Recht, zu erfahren, was inhaltlich zur Auswahl steht!

@Wellenreiter: Wenn es das WDR 6 wird, das vor geraumer Zeit (leider nur) einen Tag lang auf Sendung war, würde ich diese Entscheidung begrüßen. :D
 
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