NRW schreibt UKW-Kette aus

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Welches Geld sollen sie denn in die Haushalte bringen? Die prozentualen Werbegelder, die sie wegen der Abnahme des Programmkorsets vom Rahmenanbieter erhalten? Wenn die mal nicht schon die Personalkosten der "Radio-Filiale" (siehe NRW-Tarif) und die Verbreitungskosten für externe Anbieter (Antennenmiete, Sendermiete, Leitungsmiete, Kosten für die Sendelizenz/Frequenz, Gema, GVL, VG Wort) verschlingen. Ich denke da wird jeder Blitzer mehr Geld bei einer Kommune einspielen als ein eigener Radiosender, der in der heutigen Zeit eigentlich überflüssig ist, da es davon ja schon genug gibt.
Mit dem Aufkommen der Funzelkette werden die Werbeeinnahmen auf jeden Falle geringer ausfallen. Denn der Werbekuchen wird nicht größer. Auf lokaler Ebene habe viele ehemaige Inserenten heute eh das Internet als preiswertere Alternative erkannt.
 
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R. EUS: Das Jahresergebnis steht im Jahresabschluss der DuMont Mediengruppe GmbH & Co. KG, da diese 75% hält. Allerdings vermute ich eher 4.000 bis 6.000 als 40.000 oder gar 60.000 - die Jahresergebnisse belaufen sich seit 2020 bei den 6 beteiligten Radiosendern jeweils auf weniger als 3.000 EUR!
 
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R. EUS: Das Jahresergebnis steht im Jahresabschluss der DuMont Mediengruppe GmbH & Co. KG, da diese 75% hält. Allerdings vermute ich eher 4.000 bis 6.000 als 40.000 oder gar 60.000 - die Jahresergebnisse belaufen sich seit 2020 bei den 6 beteiligten Radiosendern jeweils auf weniger als 3.000 EUR!
Was für ein Bullshit! Dort stehen die Ergebnisse der Komplementärgesellschften, nicht das der KG. GmbH & Co. KG sind Kommanditgesellschaften, das wirtschaftliche Geschehen findet aber dort statt. Das Ergebnis der KGen findet sich nur kummuliert in den Gesamtzahlen des Konzerns wieder. Die Ergebnisseder Komplementärinnen sind irrelevant. Eine (legitime) Verschleierungspraxis von Konzernen. Wenn ich richtig zähle, sind es übrigens sieben Sender. Und wenn ich die MA Reichweite von rund 250.000 Hörern nehme, dann müssten nationale und regionale Umsätze bei ca. 15 Mio liegen. Eher mehr. Müssten. NRW gilt allerdings nicht als Markt, in dem Potentiale optimal ausgeschöpft werden. Selbst bei hohen Kosten, die ich dem System in NRW zugestehen würde, müssten bei 15 Mio Euro noch 15% Umsatzrendite rausspringen. Wären ca. 2-2,5 Mio. Gewinn. Netto. Alles darunter wäre mehr als erbärmlich.
 
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Das Zwei-Säulen-Modell war (zu Recht!) von Anfang an äußerst umstritten. Die 25%-Beteiligungen der Kommunen etc. inklusive "Bürgerfunk" auf kommerziellen Lokalsendern ebenfalls. Da die Lokalsender Gewinne an die öffentlichen Kassen spülen (wenngleich in einigen Fällen eher marginale Summen), wundert es auch nicht, dass dieses Modell von der Politik bis aufs Blut verteidigt wird. Da sind bestimmt nicht wenige froh, dass im landesweiten Digitalradiomultiplex bis jetzt nicht der große Kracher dabei ist, der geeignet scheint, viele Hörer und damit Werbekunden von Radio NRW abzuziehen. Schade ist eigentlich, dass die Lokalsender sich oftmals auf der Kombiwerbung, die aus Oberhausen kommt, ausruhen. Lokale Werbespots hört man oftmals nur vereinzelt. Dass dies auch anders geht, zeigen Beispiele aus Bayern und selbst das kleine, semiprofessionelle Radio 700 aus Ostbelgien, bei dem Autohäuser, Gaststätten und Wildparks aus der deutschen Nordeifel Werbung schalten. Die Aufschaltung dieser UKW-Funzeln wird allerdings für mich kein medienpolitisches Ereignis sein. Zu enttäuschend die Sendestarts der letzten Jahre. Und bis jetzt frage ich mich immer noch, welcher Platzhalter im 9D für das neue Produkt weichen soll?
 
@Wanderdüne Wir sprachen aber nicht von Umsätzen - und diese lassen schon mal gar nicht auf Gewinne schließen. Da nutzen auch "Zugeständnisse" nix...
 
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Ich spreche auch vom Ergebnis. Und von der Reichweite kann man gut auf den Umsatz und damit auf das Ergebnis schließen, da die Renditen, zumindest brachenintern, ansatzweise oder tatsächlich bekannt sind. Kostenstrukturen ohnehin. Und beide Faktoren haben maßgeblich damit zu tun, was an Ergebnis eingefahren wird. Im Hörfunk, zumal in wirtschaftlich gesunden Märkten wie im Rheinland, sind zweistellige Umsatzrenditen nach wir üblich. Mag sein, daß das kranke System in NRW etwas schlechter abschneidet, dennoch bleibe ich dabei. Das Ergebnis wird bei DuMont siebenstellig sein.
 
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Klar, bei DuMont - da sind dann auch die Zeitungen, Onlineportale, Software, Druckereien und Buchverlage enthalten.
 
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Kannst Du oder willst Du mich nicht verstehen? Der letzte Jahresabschluss von DuMont weist rund 463 Mio Euro Gesamtumsatzerlöse aus. Öffentlich nachzulesen. Darin sind auch die ca. 15 Mio Hörfunkerlöse enthalten, ebenso wie das Ergebnis des Hörfunks in den Konzernjahresfehlbetrag i.H.v. 14,67 Mio einfließt. Natürlich sind dort alle Geschäftsaktivitäten enthalten. Also, worauf willst Du hinaus?
 
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Dass Umsatz kein Ergebnis ist, ist mir schon klar und habe ich ja auch einmal beruflich gelernt...;). Es gibt aber eine Kausalität zwischen Umsatz, Kosten und Ergebnis. Mit ein wenig Erfahrung und Kenntnis der Branche kann man daraus entsprechend ableiten. Meine Aussage "Bullshit" bezog sich darauf, dass Du die Ergebnisse der Komplementärgesellschaften angeführt hast, die ohne Aussagekraft sind:
R. EUS: Das Jahresergebnis steht im Jahresabschluss der DuMont Mediengruppe GmbH & Co. KG, da diese 75% hält. Allerdings vermute ich eher 4.000 bis 6.000 als 40.000 oder gar 60.000 - die Jahresergebnisse belaufen sich seit 2020 bei den 6 beteiligten Radiosendern jeweils auf weniger als 3.000 EUR!
So falsch scheine ich zudem nicht zu liegen, denn wenn ein Minisender wie Radio Euskirchen schon 835 TEUR generiert, kannst Du Dir ja einmal ausmalen, was die sieben Sender, insbesondere Radio Köln, umsetzen. Ich habe die 15 Mio übrigens nicht aus der Luft gegriffen, sondern einmal unter Berücksichtigung der Brutto-Netto Schere mit den Nielsen Zahlen gegengecheckt. Das kommt schon hin. Wenn ich dann die branchenübliche Umsatzrenditen zugrundelege, dann werden die Gewinne über alle DuMont Sender siebenstellig sein. Nach wie vor. Bei Konzerntöchtern mit Minderheitsgesellschaftern sollte man übrigens beim Ergebnis sehr genau hinschauen. Denn für Shared Services werden üblicherweise Umlagen und Pauschalen verrechnet, die nicht unbedingt marktüblich sind. Damit rechnet man das Ergebnis schlecht und sozialisiert die Kosten beim Minderheitsgesellschafter. Insofern ist die Position 6 der GuV interessant. Solange man nicht weiß, welcher Aufwand sich hinter den 796 TEUR konkret verbirgt, ansatzweise sind nicht einmal 50% in der zweiten GuV aufgeschlüsselt, kannst Du mit dem Ergebnis faktisch nicht viel anfangen, da es möglicherweise schon vorher eine Gewinnabschöpfung über einzelne Kostenpositionen gegeben hat. Muss nicht, kann aber. Die Dinge sind manchmal komplexer, als sie erscheinen.
 
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Hätte sich Antenne Bayern mit 10 Programmen beworben, hätten die jetzt 80% +/-. von diesem merkwürdigen Konstrukt? Die LfM feiert dieses Etwas sicher als Musterbeispiel an “Meinungsvielfalt“ die die Einzigartigkeit der Medienlandschaft NRW wiederspiegelt.
 
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