Nutzt sich das Privat-Radio ab?

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news-man

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Ihr kennt das:

Viele Privatsender haben eine winzige Rotation - alle 2 Stunden die gleichen Songs.
Der Inhalt des Programms ist schnell erklärt: Fünf mal die Stunde über die eigenen suuuuper Aktionen labern und ungefähr doppelt so oft erzählen, dass nur sie die größten Hits spielen.
Das ganze ist einfach nur flach. Die Hörer finden das jedoch offenbar richtig gut - was diverse Beraterfirmen da ausgetüftelt haben. Die MA-Zahlen beweisen das.

Glaubt ihr, dieses "Produkt" nutzt sich irgendwann ab? Fallen irgendwann die Zahlen auf einen Schlag, weil die Hörer einfach die Schnauze voll haben? Wie lange geht das noch gut?

Jede Menge Fragen...
 
Noch ne Frage: Würde das (aufwendige regelmäßige)Research das nicht rechtzeitig erkennen und entsprechende programmliche Vorkehrungen veranlassen?
 
Die Frage ist ja, ob die Dummfunksender in der Lage sind/ wären, ihr Programm qualitativ wieder auszubauen.
Ich denke, Antenne Sachsen hat das bewiesen mit der Berichterstattung zum Hochwasser. Aber wären auch andere Sender dazu fähig?
 
Die Antwort steckt doch schon in der Ausgangsfrage. Viele Radiosender haben diese enge Rotation und wenige sonstige Inhalte, aber bei weitem nicht alle privaten Sender verfahren so. Es wird immer Hörer geben, die kürzer und oberflächlicher Radio hören und daher nach einem "Konzentrat" verlangen. Die also erwarten, auf Knopfdruck die ultimativen Hits zu hören...
 
Radio nutzt sich ab und wird immer unbedeutender, das sagt allein schon die Studio "Eurostat" der EU aus, die besagt, daß nur noch 53% der Bevölkerung regelmäßig ein Radio einschaltet.

Allerdings dauerts noch ein paar Jahre, bis dies durch die MA nicht mehr verschleiert werden kann, denn die mißt ja nur die Prozentanteile der (Noch-)Hörer und es wird keinerlei Aussage gemacht, wieviele gar nicht mehr hören.
Weiters wird kein Unterschied gemacht, ob nur im Hintergrund eingeschaltet oder auch wirklich zugehört wird.
Die immer leichtere Verfügbarkeit von eigenen Musikpaketen (MDs, CDS, MP3s, Musik-Handies, 1000-Titel MP3-Wechsler-Autoradios...) gräbt den Dudelsendern immer mehr das Wasser ab.
 
Glücklicherweise gibt es PD's von Privatsendern die auch keinen Bock auf die abgedroschenen Sprüche haben und ihren leuten sowohl inhaltlich als auch musikalisch freie(re) Hand lassen. Weniger (Inhalt) muss nicht unbedingt mehr sein.

Und nun zurück zum besten Mix <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
 
Die Webseite der EU, wo man sich die Statistiken holen kann: <a href="http://europa.eu.int/comm/eurostat" target="_blank">http://europa.eu.int/comm/eurostat</a>

Hier ein Auszug, wie er in einer Zeitung im Mai 2002 erschien:

99 Prozent der Europäer haben mindestens einen Fernseher
Hälfte liest täglich Zeitung - Kinogehen und Fotografieren wichtige Freizeitbeschäftigung
Quelle: APA0563 2002-05-07/15:49
Das Fernsehen eint die EU-Bürger: 99 Prozent haben einen Fernseher, 97,6 Prozent nutzen ihn auch regelmäßig, geht aus einer Umfrage von Eurobarometer hervor, die im Herbst 2001 durchgeführt und heute, Dienstag in Brüssel veröffentlicht wurde. Am meisten werden laut Umfrage Nachrichten gesehen (88,9 Prozent), gefolgt von Filmen (84,3 Prozent), Dokumentarfilmen (61,6) und Sport (50,3 Prozent). Fast 60 Prozent der EU-Bürger hören aber auch täglich Radio.

Zur täglichen Zeitungslektüre kommen etwas weniger als die Hälfte der EU-Bürger (46 Prozent), die Finnen, Schweden, Deutschen und Luxemburger liegen deutlich über dem Durchschnitt. "Nie" lesen aber nur 12,7 Prozent der EU-Bürger eine Zeitung.

Eine Mehrheit der EU-Bürger gab auch an, in den letzten 12 Monaten zumindest ein Buch gelesen zu haben, wobei in Schweden Finnland und Großbritannien lesen als Freizeitbeschäftigung besonders beliebt ist. Hingegen haben in Portugal (67,3 Prozent) und Belgien (58,3 Prozent) eine Mehrheit in den vergangenen 12 Monaten kein Buch in der Hand gehabt.

Bei der Musik sind Rock und Pop-Musik in der Regel die Favorisierte Richtung. In Österreich steht hingegen Volksmusik an erster Stelle, 44,8 Prozent der Befragten hörte sie regelmäßig, während es im EU-Schnitt 29,9 Prozent sind. Auch klassische Musik hören laut Umfrage 28 Prozent der EU-Bürger.

Häufigste kulturelle Aktivität der Menschen Europas ist der Gang ins Kino gefolgt von Bibliotheken und dem Besuch historischer Denkmäler. Selber künstlerisch aktiv waren die Europäer vor allem mit Fotografieren bzw. Filmen, mit Tanzen und mit Singen.
 
Begrüßung !

Radio auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit, Menschen gehen sooo oft ins Kino und fast alle
haben einen Fernseher. Und alles auf EU Niveau. Schuld ist der Dudel-Format-Dummfunk.
Hab'ich das richtig verstanden ?

Nee, Leute. Das Qualität im Radio des öfteren zu einem Fremdwort zu verkommen scheint mag ja sein,
aber bei McDonalds schmeckt's auch scheiße und trotzdem haben die gute Umsatzzahlen.

Hallo, aufwachen! Äpfel und Birnen sind oft grün und süßlich, sind aber trotzdem unterschiedliche Früchte. Das ist wie "Kuchen backen" und "Arschbacken". Reimt sicht, klingt ähnlich aber ... hat wohl noch Unterschiede zu bieten.
Diese Diskussionen mit und über Halb- ( besser Viertel-) Wissen sollte vermieden werden.

Oder kennt einer die "EU - Radioszene"
und kann mitreden. Und was haben EU Daten mit der
Entwicklung des Privatradios in Deutschland zu tun ?

Sorry für mein Aufbrausen, mit dem ich auch keinen der Anwesenden hier persönlich angreifen möchte, aber ist das nicht ein wenig billig ? Vielleicht hab' ich auch nur irgendwas nicht richtig verstanden und sollte mich wieder schlafen legen, dann 'tschuldigung für die Störung

Gruß in die Runde

BBT
 
Mich würde mal interessieren, was überhaupt die "Werber" davon halten, das ihre Werbebotschaft nur noch im Hintergrund dudelt und keiner mehr richtig zuhört. Mehr "Nebenbeihörer" bedeutet doch auch zwangsläufig weniger Werbekontakte, oder??
 
Na klar nutzt sich Privatradio ab, genau wie sein offentlich rechtliches Pentant. Aber auch hier gilt: die Privaten sind schneller.
 
@ Sol Musica

Die Frage ist überflüssig!

Natürlich interessiert es die Werbetreibenden. Deswegen sind ja die Umsätze vorallem im Medium Radio weggebrochen. TV ist zwar auch betroffen, aber nicht so stark.

OPTI
 
@BBT
Wenn ich Pirni richtig verstanden habe GIBT es KEINE Studie aus Deutschland, die sich mit WIRKLICHEN Hörer-/Nichthörerzahlen befaßt. Deswegen der Verweis auf die EU-Studie.
Und billig ist nicht der Verweis, sondern die Sender, um die es hier geht!
 
@Pirni: Vielen Dank für die Studie, doch BBT hat recht, man darf nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
1. Die EU-Studie stellt fest wieviel EU Bürger einen Fernseher haben, sie sagt aber nicht, dass dieser Fernseher auch JEDEN TAG genutz wird. Sondern dieser Fernseher wird REGELMÄßIG genutzt. Ein bedeutender Unterschied.
2. Die Umfrage zur Hörfunknutzung ist dagegen anders. Hier wurde gefragt wieviel Prozent der EU Bürger TÄGLICH Radio hören. 60% ist ehrlich gesagt ein überraschend hoher Wert.
3. EU nicht gleich Deutschland!
4. Natürlich zählt die Gfk auch die Nichthörer!
<a href="http://www.ard.de/ard_intern/mediendaten/index.phtml?6_3" target="_blank">www.ard.de/ard_intern/mediendaten/index.phtml?6_3</a>

@BBT: Mc Donalds hatte in 2001 schlechte Umsatzzahlen in Deutschland!
Muß uns das zu denken geben?
Nein - Burger King hatte 2001 in Deutschland sein bestes Jahr!
 
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