Öffentlich-rechtliche Geldvernichtungsmaschine

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Nun ja, was ist denn Qualität? Ist es automatisch das, was eine Mehrheit nicht will? Ist es in Ordnung von allen ein Gebühr zu verlangen, um ein Programm für Minderheiten zu veranstalten? Wie lange wird es ein solches Programm oder solche Programme geben, ohne das die, die so etwas nicht wollen, keine Lust mehr haben, dafür etwas zu bezahlen? Und wie lange wird es dauern, bis Politiker sich dann genau das zu eigen machen? Und wie lange wird es dauern, bis der ö-r Rundfunk hier Geschichte ist und Springer und Co. allein entscheiden, was für die Bevölkerung richtig und wichtig ist? Und welches Land werden wir dann haben?

Viele Fragen, ich weiß. Aber: Ich glaube für das Überleben eines unabhängigen (ich weiß, dass ist umstritten) Rundfunks in Deutschland ist es wichtig, dass die ö-r Programme auch Massen erreichen, um Minderheiten anspruchsvolle Angebote machen und eine Kontrollfunktion ausüben zu können.
 
Die Diskussion ist doch völliger Mumpitz. Die BBC beweist seit Ewigkeiten das beides parallel geht ohne das die Kosten ins Unendliche steigen. Das Problem am hiesigen ÖR ist, dass man das Anspruchsvolle zunehmend vernachläßigt. Man bräuchte dieses nur abstellen und ein ausgewogenes Programm senden und schon wäre ein grundlegendes Problem vom Tisch. Der ausufernde Verwaltungsapparat wäre dann der nächste Punkt über den man reden müßte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soviel ich weiß beträgt der Rundfunkbeitrag in England etwa 14 Euro im Monat im vgl. dazu bei uns 18 Euro im Monat.
Die BBC stellt die Grundversorgung für rund 54 Millionen Menschen da. Die AöR's in Deutschland für rund 80 Millionen.
Qualitativ kann ich leider zur BBC nicht sagen, da ich die Sender nicht etwa, wie SWR permanent auf den Ohren habe. Die guten Reportagen die ins Deutsche übersetzt werden verzerren da sicherlich auch ein bisschen das Bild.
So dass ich zum Ergebnis komme: 4 Euro weniger Gebühr und 30 Millionen Menschen weniger stellt die BBC den AöR's eigentlicht relativ gleich...
 
In der Schweiz betrrägt der Beitrag knapp 32 Euro, da leben 8 Millionen Menschen.

In Österreich 23,20€, da leben 8,5 Mio.

Was sagt uns das also jetzt?
 
Ooh, die BBC ist ein Hort der Qualität. Ich liebe die Rundfunk-Programme von der Insel. Das Fernsehen konsumiere ich zu wenig. Sicher gibt es auch bei der BBC einiges zu kritisieren, aber gegenüber mancher deutschen Anstalt wird wirklich reihenweise Hochwertiges geboten, gerade im Tonrundfunk. Großbritannien muss sich hier aber auch nicht mit der leidigen Kleinstaaterei herumschlagen, die uns diesen Kosmos aus neun Landesrundfunkanstalten bietet, der mehr Geld bei schlechterem Ergebnis verbrät.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sämtliche Sender der BBC sind aktuell per Astra 28,2 Grad Ost frei empfangbar. Da die BBC allerdings seit Urzeiten einen sogenannten Spotbeam nutzt, also eine Ausleuchtzone die streng genommen nur Großbritannien abdeckt, sollte man mit mindestens einer 90 Schüssel an Empfangsversuche gehen.
 
"Im Endeffekt sollte gegenüber der Öffentlichkeit kommuniziert werden, welchen gesellschaftlichen Zusatzwert eine bestimmte Sendung hat bzw. unter welchem Qualitätsverlust die deutsche Rundfunklandschaft leiden würde, wenn ein bestimmtes Format eingestellt wird." Das ist noch die schönste Handlungsempfehlung, die ich da lesen kann - wurde da aber auch von woandersher zitiert. Wenn ich den Vorschlag lese, Programmaufträge könnten per Ausschreibung vergeben werden, wird mir ein bisschen schlecht.

Ansonsten: Von mir aus sollen die nicht sparen, sondern das Geld lediglich anders ausgeben. Und genauere Programmvorgaben und/oder -kontrollen wären meiner Meinung nach sinnvoll. Ich habe keine genaue Vorstellung davon, wie das aussehen könnte, aber je länger ich z.B. den NDR höre oder gewisse Sender des rbb, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass da etwas gewaltig schief läuft.

Eine öffentlich getragene, werbeunabhängige Informationsquelle halte ich weiterhin für eine gute Idee. Wenn weite Programmteile irgendwie verkommen sind, dann sollte vor allem am Programm und nicht an der Finanzierung geschraubt werden. Dass Quote und Qualität einander ausschließen, halte ich weiterhin für Blödsinn. Zumindest wäre Deutschland da eine große Ausnahme. Ach, ich wiederhole mich.

Von Geldvernichtung kann wohl keine Rede sein. Die Knete wird ja nicht geschreddert, sondern für irgendwas ausgegeben.
 
Lieber stereo, ich habe einen Spitzenvorschlag: Überweise mir doch bitte regelmäßig ein Drittel deines Monatseinkommens (Kontonummer per PN an dich). Ich produziere dafür dann schöne Sendungen, die dich wahrscheinlich nicht die Bohne interessieren werden, aber von Geldvernichtung kann wohl keine Rede sein. Die Knete wird ja nicht geschreddert, sondern für irgendwas ausgegeben. ;)
 
Es ist interessant zu beobachten, wie bspw. Flux fm ein für private Verhältnisse starkes Programm mit vglw. hohem Wortanteil macht. Mit einem Bruchteil des Etats von Radio Eins wohlgemerkt!
 
Das ist in der Tat bemerkenswert. Manche ÖR-Sender sind inhaltlich bedeutend ärmer. Aber wieviel Gewinn macht Flux FM mit diesem Programm, und wie gesichert ist demzufolge die Informationsversorgung durch diesen privatwirtschaftlichen Kanal?

Conny, deine Sendungen interessieren mich durchaus, und ich warte noch auf E-Mail-Antwort, wie das eine Lied in den Jammin' Oldies hieß. ;) Mein Geld kriegste trotzdem nicht. Ich fand nur die Vokabel falsch. So lange das Geld im Umlauf ist oder irgendwo rumliegt, ist es nicht vernichtet. Das heißt ja aber nicht, dass ich den Verwendungszweck für sinnvoll halte.
 
Apropos Gebührenverschwendung:

mit der Petition "Raus mit Markus Lanz aus meiner Rundfunkgebühr" wehren sich die Zuschauer massiv gegen die Gebührenverschwendung in der Causa Markus Lanz. Dieser ist wegen seines "merkwürdigen" Interviews mit Sarah Wagenknecht, am letzten Freitag, in die Kritik geraten.

Obwohl binnen weniger Tage mehr als 20.000 Unterschriften zusammen gekommen sind, haben die "Leitmedien" bisher darüber noch nicht berichtet.
Ich bin gespannt, ob und wie das ZDF darauf reagieren wird.
 
Ich bin gespannt, ob und wie das ZDF darauf reagieren wird.
These: Es wird das ZDF einen feuchten Kehrricht interessieren. Zuschauer und Zuhörer interessieren nicht!

Und überhaupt: Leitmedien? Wer oder was sind eigentlich "die Leitmedien"?
Radio? Fernsehen? Zeitung? Internet?
In MEINEM Leitmedium konnte und kann man sehr viel darüber erfahren. Es fragt sich nur welches DEIN Leitmedium ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Obwohl binnen weniger Tage mehr als 20.000 Unterschriften zusammen gekommen sind, haben die "Leitmedien" bisher darüber noch nicht berichtet.
Ich bin gespannt, ob und wie das ZDF darauf reagieren wird.
Nicht einschalten ist vielleicht erfolgreicher, als Zeit mit solchen Petitionen zu verschwenden.
 
Ignorieren ist bei so etwas meine langjährig erprobte und für gut befundene Patentlösung. Dass ich dadurch in sog. "Smalltalks", vorwiegend in sog. "bildungsfernen Schichten", immer häufiger ausfalle, ist mir auch schnurz. Die brauche ich genausowenig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es Sanktionen gegeben hätte, wäre hier der Aufschrei groß gewesen. Weil man es als Einschnitt in die Pressefreiheit gewertet hätte.

Die meisten kennen dieses Interview nicht und es interessiert wohl auch die wenigsten...

Ist es mittlerweile Volkssport in Deutschland, auf Lanz drauf zu hauen? Schaut euch mal den Pflaume beim "Dalli-Dalli" Remake an, dagegen ist Lanz Gottschalk und Jauch in einer Person. :D
 
Das war ja auch kein Interview. Oder wollte Lanz ernsthaft substanzielle Antworten hören? Er wollte seine Phrasen und Schlagworte loswerden und Frau Wagenknecht zu irgendeiner schlagzeilenträchtigen Aussage nötigen. Das war alles, plump, durchschaubar, eitel und vollkommen unjournalistisch.
 
These: Es wird das ZDF einen feuchten Kehrricht interessieren. Zuschauer und Zuhörer interessieren nicht!
Im Allgemeinen stimme ich dir zu, aber in diesem Fall glaube ich, dass du dich irrst. Mittlerweile haben sich 50.000 Menschen dieser Petition angeschlossen, Tendenz stark ansteigend.

Das war alles, plump, durchschaubar, eitel und vollkommen unjournalistisch.
Ich glaube bei vielen Zuschauern hat er mit dieser Unverschämtheit das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht. Der große Unmut, der sich über den Moderationsstil von Lanz (z.B. auch in den zum Teil sehr peinlichen "Wetten-dass" Sendungen) angestaut hat und sich nun mit der generellen Frustration über schlechte Qualität einiger gebührenfinanzierter Sendungen mischt, scheint ein Ventil gefunden zu haben...

Der Drops ist für das ZDF bzw. für Lanz noch nicht gelutscht!
 
@Radio2010: Nur ein kleiner Hinweis auf die Behauptung, in Mitteldeutschland würden vor allem die MDR-Programme gehört: Die Reichweite definiert sich nicht nach durchschnittlichen Stunden, sondern nach HpT (für die Laien: "Hörer pro Tag", d. h. inklusive p-Werte) - und da liegen die MDR-Programme eben NICHT vorne..............aber wenn es ideologisch wird, sind Tatsachen nur hinderlich :)
 
An Lanzens Wesen soll die Welt genesen... er nimmt sich manchmal zu wichtig, würgt bei manchen Leuten beinahe jede Antwort ab, kanzelt unliebsame Gäste ab wie unartige Schulkinder und stellt zwanzig mal hintereinander dieselbe Frage, nur um den harten, grundsoliden Journalisten zu mimen, der er vor seinem ZDF-Durchbruch nie war. Das ist manchmal nur schwer zu ertragen.

Lanz hat viele Vorzüge und ein an sich freundliches Wesen, seine gewaltige Fernsehpräsenz nährt aber immer mehr die ihm nicht wesensfremde Eitelkeit, die oft schon an Selbstverliebtheit grenzt und zu den bekannten Anmaßungen führt.
 
Sehe ich genauso. Ein Fernsehmensch, der durchaus seine Qualitäten hat, ist gerade dabei, sich an den wirklich schwierigen Disziplinen zu überlupfen.
 
Nun, mittlerweile ist die Petition bei 67.800 Unterzeichnern. Wenn das in dem Tempo weitergeht, wird das ZDF wohl oder übel in irgendeiner Form darauf reagieren müssen. Das zumindest von den TV-Medien niemand diese Petition erwähnt, liegt vermutlich eher daran, dass man sich meistens blind einig ist, wenn es gemeinsam gegen den Zuschauerwillen geht. Und davon ab, holt Lanz trotz allem ganz gute Quoten. Wer würde es sich daher freiwillig mit einem eventuellen Topmoderator verscherzen wollen, falls er beim ZDF damit vom Thron gestossen werden sollte? Man könnte ihn ja unter Umständen fürs eigene Programm gebrauchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem, wenn das Schule macht! Dann würde ja das Publikum über die Personalpolitik miteintscheiden. So haben wir nicht gewettet.
 
Lanz hat in der Sendung eine Chance vertan. Er hätte die Gelegenheit gehabt, das doch häufig recht absurde Geschwurbel einer Frau Wagenknecht zu entlarven und vorzuführen. Stattdessen hat er sich mit seiner unbeholfenen Art ein klassisches Eigentor geschossen. Politik kann er halt nicht.

Völlig daneben liegt allerdings die Initiatorin dieser Petition. Geradezu weinerlich beschwert sie sich über die angebliche politische Unausgewogenheit von Markus Lanz. Der Flegel wagt es doch tatsächlich, Politikern links der Mitte „ohne ein Mindestmaß an Höflichkeit“ gegenüberzutreten! Heul doch! Von einem Friedrich Küppersbusch, Volker Pispers oder einer heute-Show verlangt sie wahrscheinlich keine politische Ausgewogenheit. Warum gerade von Herrn Lanz?

Hätte diese Tante auch herum gejammert, wenn Lanz ständig einem Politiker der CDU oder gar der FDP dazwischen gequatscht hätte? Regelrecht wohltuend dagegen die recht souveräne Reaktion von Frau Wagenknecht selber.
Ja, ja, Meinungsfreiheit bedeutet für manche Mitbürger halt doch: Ich darf meine Meinung frei sagen. Der politische Gegner darf das noch lange nicht.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben