ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Radiowaves schrieb:
Aber damit sind wir wieder bei der alten Diskussion, ob ÖR unpopuläre Programme machen müssen, um als "gut" zu gelten.

naja, die definition, was gut ist oder nicht, liegt wohl immer im auge des betrachters....seinem horizont und seiner bereitschaft, sich nicht nur berieseln zu lassen.
es werden immer die inhalte (egal ob wort oder musik, ganz zu schweigen von der performance) ein punkt der diskussion sein.

aber man kann nicht einfach sagen, daß ein "dummfunker" nur ungebildete menschen anspricht.
und ob intelligentes radio wirklich dieses prädikat verdient oder ob sich da nur ein paar oberschlaue versammeln und dem rest der welt ihre sichtweise beibringen wollen....dazwischen liegt eine menge platz.....
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Ich denke, das sich einfach die Hörgewohnheiten geändert haben.
Heutzutage hört man lieber 3 Hits am Stück, als einen Beitrag von 2 Minuten.
Ja, ja unsere Schnelllebige Zeit.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Tom2000 schrieb:
Anscheinend versagen Politiker und Aufsichtsgremien bislang.

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Sind doch die hellsten und kompetentesten Köpfe Deutschlands!

Tom2000 schrieb:
...Ich würde ja einfach Bremen Vier, WDR 2, Bremen Eins und WDR 5 bundesweit aufschalten und gut is. :D

B5 aktuell!!! WDR5 kannst behalten....


Übrigens ich plane gerade den neuen Kultursender TIT-FM. Mickie Krause-Musik, Sextipps und versaute Witze rund um die Uhr auf Mittelwelle/Astra/DAB/Kabel. Wer hat grad eine oder zwei Mio. sinnlos rumliegen und steigt mit ein?

Mit so einem Programm wären 20% Marktanteil möglich. Dumm nur, das es bei der CATI keiner zugeben würde...
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Der Schwabe schrieb:
Übrigens ich plane gerade den neuen Kultursender TIT-FM. Mickie Krause-Musik, Sextipps und versaute Witze rund um die Uhr auf Mittelwelle/Astra/DAB/Kabel. Wer hat grad eine oder zwei Mio. sinnlos rumliegen und steigt mit ein?

Mit so einem Programm wären 20% Marktanteil möglich. Dumm nur, das es bei der CATI keiner zugeben würde...


warum sollte das keiner zugeben?

aber die witze sollten schon eine höhere rotation als drei stunden haben....*feix*

und sex-tipps wären ein sehr breites thematisches feld.....da würde ich auch gerne mal recherchieren.:wow:
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Der Schwabe schrieb:
Mit so einem Programm wären 20% Marktanteil möglich. Dumm nur, das es bei der CATI keiner zugeben würde...
Und spannend wird, wo und wie die Landeskirchen ihr wöchentliches 5-Minuten-Fenster im Programm platzieren werden. :wow:
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Prinzipiell haben die Landeskirchen ja nichts gegen Sex, solange er zielgerichtet, zur Zeugung der Nachkommenschaft, eingesetzt wird. ;)
Hinter der Werbung für Kondome oder den Tips zur Empfängnisverhütung dürfte dies dann richtig platziert sein. :D

ISI
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Das übernehmen Heilsarmee und Bahnhofsmission, die sich ohnehin in der Nähe der Produktionsstätten befinden.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Gelb schrieb:
Verglichen mit vielem öffentlich-rechtlichem Dreck, den man hierzulange empfangen kann, ist das, was die Jungs und Mädels in Wien produzieren, eine Wohltat. Gerade höre ich in der Popnacht SWR3 und bin angewidert von dem fürchterlichen Geschleime dieses Typen und von der langweiligen Weichspülermusik, die ich heute über den Tag verteilt auf 20 anderen Sendern auch schon hatte. Da macht es bald keinen Unterschied mehr, ob man SWR3 oder Regenbogen drin hat.

Also Ö3 ist eindeutig besser als SWR3, SR1 oder BR3.
Die Playlist ist abwechslungsreicher und von der Titelauswahl besser. Die von SWR 3 schleppt zuviel Zweitrangiges aus den 80ern und 90ern mit, wie "Sense" von Terry Hall. Die von SR 1 ist viel zu klein. Die von BR3 ist viel zu klein und hoffnungslos veraltet.

So eine debile Politti-Morgenshow wie auf SWR 3 haben sie auch nicht. Und so´n bescheidenes On Air Design wie bei BR3 gibt es auch nicht.

Schön auch, dass sich die Empfangsqualiät über Astra verbessert hat.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

isiman schrieb:
Prinzipiell haben die Landeskirchen ja nichts gegen Sex, solange er zielgerichtet, zur Zeugung der Nachkommenschaft, eingesetzt wird. ;)
Hinter der Werbung für Kondome oder den Tips zur Empfängnisverhütung dürfte dies dann richtig platziert sein. :D
ISI

Zumal der Vatikan ja auch schon an einem Unternehmen der Kondomherstellung finanziell beteiligt war. Als das rauskam, zog der Papst die Anteile allerdings hurtig zurück.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Ist der Papst nicht auch öffentlich-rechtlich? Falls ja, bekäme die Überschrift

ÖR hechelt den Privaten hinterher

eine ganz neue Bedeutung.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

freiwild schrieb:
Wenn die Öffis die Privaten kopieren, um bessere Hörerzahlen zu bekommen, so werden sie kritisiert. Warum soll man für ein öffentlich-rechtliches Radio zahlen, wenn die privaten das gleiche kostenlos* machen?

Wenn die Öffis Beiträge und eine breite Musikauswahl bringen, und dafür auf Jingleterror und Gewinnspiele verzichten, und dann ein Großteil der Hörer zu den Privaten wechselt, dann werden die Öffis kritisiert. Warum soll die Öffentlichkeit für ein öffentlich-rechtliches Radio zahlen, wenn die Mehrheit Privatradio hört?

Richtig auf den Punkt gebracht. Dieser Thread ist völlig sinnlos, weil wir das schon 80000fach diskutiert haben. Man kann die Diskussion immer wieder von zwei Seiten aufziehen und endlos im Kreis drehen.

Perspektive 1: Warum sollen mit Gebührengelder Massenprogramme finanziert werden, die Privatanbieter genau so anbieten können? Die Öffis sollten sich nicht an der Masse/am Mainstream orientieren.
Perspektive 2: Warum sollen mit den Gebührengeldern, die die Masse bezahlt, Programme für eine Minderheit gemacht werden? Die Öffis sollten sich am Massengeschmack ausrichten, weil schließlich auch die Masse Gebühren zahlt.

Was also sollen die Öffis tun? Sie können nur ne Programmpalette anbieten, in der Programme für Mehrheiten und Programme für Minderheiten gleichermaßen vertreten sind. Und das tun sie, wenn wir ehrlich sind, schon. Tom hätte gern ein Mischprogramm aus Info- und Mainstream-Format (interpretiere ich aus seinen unzähligen Beiträgen). Das fände ich auch interessant, aber wie soll es funktionieren? Es wäre ein Programm für Mehrheiten und Minderheiten gleichzeitig, das zwangsläufig zum Scheitern verurteilt wäre wegen der hohen Ansprüche einerseits und der drückenden Konkurrenz der Privaten, die problemlos unterhaltsamer sein können, auf der anderen Seite.

Was wären Alternativen? Werbeverbot für die Öffis, damit sie dem Wettbewerbsdruck nicht ganz so ausgeliefert sind? Dann würden die Gebühren noch mehr steigen, der Kampf um Hörer bliebe trotzdem hart und die Privaten bekämen eine noch größere Finanzmacht, weil sie den Werbekuchen unter sich aufteilen könnten. Nicht gut. Die Öffentlichkeit mehr überzeugen, dass die Gebührengelder solidarisch gedacht sind, also die Masse auch für kleine Gruppen mitbezahlt? Wird angesichts der hohen Gebühren nicht fruchten. Der Normalbürger sieht nicht ein, warum er Klassik- und Kulturradio für ne Elite mitbezahlen soll. Vom Kindergarten profitieren alle Schichten, den brauchte auch so ziemlich jeder mal in seinem Leben. Kulturradio? Eher nicht, geht auch ganz gut ohne. Gebühren drastisch runterfahren? Dann würde die Qualität mancher Programme leiden, weil z.B. Reportagen/Dokumentationen mit großem Aufwand dann nicht mehr möglich wären. Zu Freiwilds Ideen: (1) gäbe auf einen Schlag eine sehr traurige Medienlandschaft, weil z.B. Info-Programme plötzlich nicht mehr finanzierbar wären auf Dauer. Außerdem - und das haben wir auch schon oft diskutiert - möchte ich mich im Kriegs- oder Katastrophenfall nicht auf ABY, Hitradio Irgendwas oder die Ostseewelle (Aus, sp, aus! Platz! Sitz! Ruhe!) verlassen. (2) Klingt toll, aber definier mal "öffentlich-rechtliches Profil". Bei Jump, B3 etc. werden dir alle vorhalten, dass sie doch ohnehin noch klar als öffentlich-rechtlich zu erkennen sind vom Profil her (tollere Nachrichten, bla). (3) habe ich ein paar Zeilen weiter oben bereits auseinandergepflückt.

Lösung? Es ist wie mit der MA. Der augenblickliche Zustand ist nicht zufriedenstellend, aber es gibt einfach keine Patentlösung, wie es besser werden könnte. Wer doch eine hat, möge bitte vortreten und sie zum besten geben.

Lustig fände ich ein System, in dem Öffis und Private zusammen Sender betreiben müssen. Sozusagen das duale System auf Sender-Ebene. Wenn beide an einem Strang ziehen müssten, käme vielleicht was bei raus. Es gäbe dann auch eine interessante Konkurrenzsituation. Andererseits ist das aber auch nicht durchführbar, weil man dann die ARD zerschlagen müsste (Anstalten können ja schlecht zusammen- und gleichzeitig gegeneinander arbeiten) und weil sich beide (ÖR und P) wohl gegenseitig im Weg stehen würden. Da wären Gesellschafter und Rundfunkrat nur am streiten. Also, nette Träumerei, aber geht auch nicht. Ich weiß nicht weiter. Gute Nacht.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

AirwaveMHz schrieb:
...Was also sollen die Öffis tun? Sie können nur ne Programmpalette anbieten, in der Programme für Mehrheiten und Programme für Minderheiten gleichermaßen vertreten sind. Und das tun sie, wenn wir ehrlich sind, schon. Tom hätte gern ein Mischprogramm aus Info- und Mainstream-Format (interpretiere ich aus seinen unzähligen Beiträgen). Das fände ich auch interessant, aber wie soll es funktionieren? Es wäre ein Programm für Mehrheiten und Minderheiten gleichzeitig, das zwangsläufig zum Scheitern verurteilt wäre wegen der hohen Ansprüche einerseits und der drückenden Konkurrenz der Privaten...

Wo ist hier das Problem? Es gibt diese Programme doch schon längst, aber leider nur in einer Minderzahl der Bundesländer. Und Quote haben sie auch. Ich habe an andere Stelle bereits auf Bremen Vier und Eins sowie WDR 2 verwiesen.
Man kann also interessante Wortinhalte (unterhaltende wie informierende) mit einer grösseren Rotation verbinden und bekommt immer noch eine stattliche Anzahl von Hörern.
Ich sogar der Meinung, WDR 2 könnte bei gleichgrosser Rotation mehr Hörer haben, wenn sie bei der Titelauswahl ein glücklicheres Händchen hätten. Radio 2 (NL) und BBC Radio 2 machen es vor.

AirwaveMHz schrieb:
Was wären Alternativen?...Die Öffentlichkeit mehr überzeugen, dass die Gebührengelder solidarisch gedacht sind, also die Masse auch für kleine Gruppen mitbezahlt? Wird angesichts der hohen Gebühren nicht fruchten. Der Normalbürger sieht nicht ein, warum er Klassik- und Kulturradio für ne Elite mitbezahlen soll....

Das ist wie mit Theatern und Museen und vielem mehr. Hier bezahlt auch eine Mehrheit für eine Minderheit. Ist für mich also kein Argument.

Dennoch halte ich den davon abweichenden Weg, anspruchsvolle UND zugleich populäre Programme wie Bremen Vier, Eins und WDR 2 zu senden, als den richtigen Weg für die ARD.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Tom2000 schrieb:
Das ist wie mit Theatern und Museen und vielem mehr. Hier bezahlt auch eine Mehrheit für eine Minderheit. Ist für mich also kein Argument.

Doch, ist es. Würde es eine Einzugsbehörde für Theatergebühren geben, die bei den Leuten an der Tür klingeln würde und ihnen jeden Monat 17 Euro Theatergebühren abknöpfen würde, nur weil sie funktionierende Augen und Ohren haben und damit theoretisch einen Theaterbesuch in Anspruch nehmen könnten, würden sich die Leute auch sehr schnell bewusst werden, dass sie da Geld für etwas zahlen, das die meisten Deutschen überhaupt nicht nutzen. Was glaubst Du wie schnell da eine ähnliche Diskussion wie bei der GEZ-Gebühr hochkochen würde! "Wie, wir sollen mehr Theatergebühr zahlen? Die können billigere Dekorationen bauen, dann brauchen sie auch weniger Geld!" Oder: "Ich geh nicht ins Theater! Warum soll ich Theatergebühren zahlen?" Und so weiter.
Was anderes wäre es, wenn die Rundfunkgebühr in irgendeiner steuerlichen Abgabe mit drin wäre und niemand so genau wüsste, ob er das überhaupt zahlt und wenn, wieviel es eigentlich ist, was er da monatlich abdrückt. Damit wäre dann übrigens auch das leidige Unternehmen GEZ vom Tisch und die Mafiamethoden der Gebühreneintreiber hätten ebenfalls ein Ende. Im Grunde also ein begrüßenswertes Szenario.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Dave schrieb:
Im Grunde also ein begrüßenswertes Szenario.

Als der vielzitierte mündige Bürger hielte ich ein Szenario, in dem ich weiß, wofür ich ständig zur Kasse gebeten werde und was sich tatsächlich hinter all den Eupemismen verbirgt, die uns suggerieren sollen, daß unser Geld bestens angelegt ist ("Ökosteuer", "Solidaritätszuschlag"), für wesentlich begrüßenswerter, als eine unheilige Allianz der Abzocker aus Poitik, Behörden und Anstalten, die alle möglichen Gebühren, Steuern und Abgaben wohverpackt und schön versteckt dem Herrn Partner Steuerbürger aus der Tasche zieht.

Hoffentlich wächst da eine Generation heran, die nicht einfach immer alles schön bezahlt, weil das eben schon immer so war, so wie die RF-Gebühr.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Tom2000 schrieb:
Wo ist hier das Problem? Es gibt diese Programme doch schon längst, aber leider nur in einer Minderzahl der Bundesländer. Und Quote haben sie auch. Ich habe an andere Stelle bereits auf Bremen Vier und Eins sowie WDR 2 verwiesen. Man kann also interessante Wortinhalte (unterhaltende wie informierende) mit einer grösseren Rotation verbinden und bekommt immer noch eine stattliche Anzahl von Hörern. Ich sogar der Meinung, WDR 2 könnte bei gleichgrosser Rotation mehr Hörer haben, wenn sie bei der Titelauswahl ein glücklicheres Händchen hätten. Radio 2 (NL) und BBC Radio 2 machen es vor. (...) Dennoch halte ich den davon abweichenden Weg, anspruchsvolle UND zugleich populäre Programme wie Bremen Vier, Eins und WDR 2 zu senden, als den richtigen Weg für die ARD.

Vergleiche ins Ausland hinken zunächst mal immer. Aufgrund völlig unterschiedlicher Strukturen kannst du z.B. BBC2 nicht mit den Öffis hier vergleichen. Dass man Musikprogramme/Formate nicht 1:1 von einem anderen Land hierher importieren kann, ist wohl auch klar. Also, schön dass dir BBC2 und Radio 2 gefallen, aber das bringt hier nicht großartig weiter.

Soooo eine Riesen-Quote haben Bremen 1 und 4 aber auch nicht. Sie funktionieren, und ich hör sie auch ganz gerne, aber daraus ein Vorbild für alle Öffis abzuleiten ... ich weiß nicht. Die WDR-Programme sind da für mich ohnehin kein Maßstab, weil der WDR aufgrund der extrem zersplitterten Privatradiolandschaft in NRW eine Sonderrolle hat. Er bietet die einzigen überregionalen Sender. Wer keine Lust auf mäßig professionellen Kleinstadtfunk hat, muss zwangsläufig zum WDR. Der Erfolg von Eins live ist da z.B. auch kein Wunder. Also, ich finde, du machst es dir mit deiner Argumentation mal wieder ziemlich leicht.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

AirwaveMHz schrieb:
Dass man Musikprogramme/Formate nicht 1:1 von einem anderen Land hierher importieren kann, ist wohl auch klar.

Aber sowas von klar! Deshalb hat auch Mickey Mouse hier nicht funktioniert. Kein Mensch trinkt in Deutschland Coca Cola und in den hiesigen McDonald´s-Filialen muß sich einer erst durch Massen von Spinnweben zum Tresen vorkämpfen, wenn da überhaupt jemand hinwill.

Sicher, regionale Unterschiede und Mentalitäten muß man berücksichtigen, aber dieses "Das-mag-ja-in-Amerika-funktionieren-aber-nicht-in-Deutschland"-Argument haut einfach nicht hin.

Und die Strukturen? Ja, die Strukturen (Föderalismus, Lobbyismus, die ganzen -Ismen eben) sind gottgegeben in diesem Lande, da hast Du allerdings leider ziemlich recht
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Aber sowas von klar! Deshalb hat auch Mickey Mouse hier nicht funktioniert. Kein Mensch trinkt in Deutschland Coca Cola und in den hiesigen McDonald´s-Filialen muß sich einer erst durch Massen von Spinnweben zum Tresen vorkämpfen, wenn da überhaupt jemand hinwill.

Sicher, regionale Unterschiede und Mentalitäten muß man berücksichtigen, aber dieses "Das-mag-ja-in-Amerika-funktionieren-aber-nicht-in-Deutschland"-Argument haut einfach nicht hin.

Da hat Rösselmann recht. Natürlich kann man das importieren. Zumal hier ja noch nicht mal von Amerika, sondern "nur" vom benachbarten Ausland (GB, BeNeLu etc.) die Rede ist.

Die WDR-Programme sind da für mich ohnehin kein Maßstab, weil der WDR aufgrund der extrem zersplitterten Privatradiolandschaft in NRW eine Sonderrolle hat. Er bietet die einzigen überregionalen Sender. Wer keine Lust auf mäßig professionellen Kleinstadtfunk hat, muss zwangsläufig zum WDR. Der Erfolg von Eins live ist da z.B. auch kein Wunder.

Trotzdem muss deswegen das Programm ja nicht schlecht sein; im Gegenteil. Gerade durch diese besondere Situation in NRW kann man es sich noch erlauben mal was jenseits von 1.30 und Mainstream zu machen, ohne das die Quote direkt einbricht.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Rösselmann schrieb:
Sicher, regionale Unterschiede und Mentalitäten muß man berücksichtigen, aber dieses "Das-mag-ja-in-Amerika-funktionieren-aber-nicht-in-Deutschland"-Argument haut einfach nicht hin.

Natürlich haut das hin! Das amerikanische Radiosystem funktioniert in Deutschland genausogut wie Wal Mart :wow:.

Scheitert aber nicht an der Musik oder den Moderationen, auch nicht am geclaime, sondern ganz einfach daran, das man Sender und Senderstandorte geograpisch nicht miteinander vergleichen kann und es in den USA auch kein "richtiges" Kettensystem gibt. Da haben Sender allenfalls eine starke Frequenz und ein paar Funzeln. Eine so starke regionalisierung wäre in D nur über Werberefinanzierung wohl kaum möglich, da der Markt dafür zu klein sein dürfte.

Und auch das System, komplett privat produzierte Sendungen Zentral herzustellen und dann zu übernehmen wie es in den USA gang und gäbe ist, gab und gibt es in Deutschland, ist allerdings auf dem absteigenden Ast und nahezu sang und klanglos verschwunden.

Ferner sollte sich - entgegen des Rundfunks der USA - der Programmveranstalter nicht vollends von der Industrie abhängig machen. Sonst bekommst Du soviel objektive Information wie in deutschen Autozeitschrifen...

Gruß,
Ralle
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Ralle_Köln schrieb:
Natürlich haut das hin! Das amerikanische Radiosystem funktioniert in Deutschland genausogut wie Wal Mart :wow:.

Ausnahmen bestätigen die Regel. Außerdem ist der Markt für Märkte hier bereits durch METRO, EDEKA, Rewe und ALDI recht gut bestückt und daher schwer zu knacken.

Ralle_Köln schrieb:
Scheitert aber nicht an der Musik oder den Moderationen, auch nicht am geclaime, sondern ganz einfach daran, das man Sender und Senderstandorte geograpisch nicht miteinander vergleichen kann und es in den USA auch kein "richtiges" Kettensystem gibt.

Daher sind die DJs im CLEAR CHANNEL Voicetracking-Centre auch total unterbeschäftigt.

Ralle_Köln schrieb:
Eine so starke regionalisierung wäre in D nur über Werberefinanzierung wohl kaum möglich, da der Markt dafür zu klein sein dürfte.Ralle

Wäre Radio hierzulande nicht durch künstlich erzeugte Kosten (Sendermiete) und aufwendige Vorgaben der LMBs so teuer und personalintensiv, wäre mit Sicherheit noch einiges drin. Außerdem existieren doch kleinere, regionalisierte und finanziell tragfähige Stationen auch hier in D.

Ralle_Köln schrieb:
Und auch das System, komplett privat produzierte Sendungen Zentral herzustellen und dann zu übernehmen wie es in den USA gang und gäbe ist, gab und gibt es in Deutschland, ist allerdings auf dem absteigenden Ast und nahezu sang und klanglos verschwunden.

Die paar Syndication-Shows, die´s hier je gegeben hat kannste an einer, sicher an zwei Händen abzählen. Dennis King mit seiner Top40, die Network-Charts...und dann komme ich schon ins Grübeln. Die Gründe, warum sich das bisher nicht oder nur mit einem Haufen Sponsorengeld durchgestzt hat, liegen aber bei den PDs, die ihre Musikrotaion nicht aufbrechen wollen oder kein Geld haben. Und wiederum an Vorgaben gewisser Medienbehörden.

Ralle_Köln schrieb:
Ferner sollte sich - entgegen des Rundfunks der USA - der Programmveranstalter nicht vollends von der Industrie abhängig machen. Sonst bekommst Du soviel objektive Information wie in deutschen Autozeitschrifen...

...und bei ARD und ZDF? Come on, gimme a break!:D
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Das amerikanische Radiosystem funktioniert in Deutschland genausogut wie Wal Mart

Die komplexe Weltsicht der selbsternannten Tagesschau-Fans ist schon beeindruckend.

Ralle: Was du zum US-Radiosystem schreibst, ist ebenso totaler Unsinn.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

Rösselmann schrieb:
Aber sowas von klar! Deshalb hat auch Mickey Mouse hier nicht funktioniert. Kein Mensch trinkt in Deutschland Coca Cola und in den hiesigen McDonald´s-Filialen muß sich einer erst durch Massen von Spinnweben zum Tresen vorkämpfen, wenn da überhaupt jemand hinwill. Sicher, regionale Unterschiede und Mentalitäten muß man berücksichtigen, aber dieses "Das-mag-ja-in-Amerika-funktionieren-aber-nicht-in-Deutschland"-Argument haut einfach nicht hin.

Muss ich dir erklären, was Mickey Mouse, Mc Donald's und Coca Cola von Radioangeboten grundlegend unterscheidet? Sollten wir Radioformate aus Zentralafrika übernehmen, weil sich ja auch Bananen hier ganz gut verkaufen?

Tweety schrieb:
Da hat Rösselmann recht. Natürlich kann man das importieren. Zumal hier ja noch nicht mal von Amerika, sondern "nur" vom benachbarten Ausland (GB, BeNeLu etc.) die Rede ist.

Nein, ich bin felsenfest der Meinung, dass eine 1:1 Übernahme des Konzepts von BBC2 (oder anderen Beispielen) hier baden gehen würde. So homogen, wie ihr meint, ist Europa nicht. Ansprechhaltung, Musikpräferenzen und Hörgewohnheiten der Hörer, On Air Design, Programmschemata ... das alles ist ziemlich unterschiedlich, selbst in Nachbarlandern wie D und NL. Daher halte ich solche Vergleiche für wenig aussagekräftig.

Rösselmann schrieb:
Außerdem ist der Markt für Märkte hier bereits durch METRO, EDEKA, Rewe und ALDI recht gut bestückt und daher schwer zu knacken.

Zum Glück ist der Radiomarkt nicht so umkämpft. :wall:

Tweety schrieb:
Trotzdem muss deswegen das Programm ja nicht schlecht sein; im Gegenteil. Gerade durch diese besondere Situation in NRW kann man es sich noch erlauben mal was jenseits von 1.30 und Mainstream zu machen, ohne das die Quote direkt einbricht.

Volle Zustimmung. Das ist auch gut so, davon profitiert der Radiohörer in NRW immens. Aber dann kann man nicht WDR2 als Vorzeigebeispiel bringen und sagen: Schaut her, ihr anderen Öffi-Sender, dieser Weg funktioniert auch, macht es doch so. Denn dass das in NRW so funktioniert, sagt noch lange nicht, dass es in anderen Bundesländern genau so funktionieren muss. Ich glaub eher das Gegenteil. Ein WDR2-Format würde sich z.B. in Sachsen nie etablieren, da bin ich sicher.
 
AW: ÖR hechelt den Privaten hinterher...

AirwaveMHz schrieb:
Muss ich dir erklären, was Mickey Mouse, Mc Donald's und Coca Cola von Radioangeboten grundlegend unterscheidet? Sollten wir Radioformate aus Zentralafrika übernehmen, weil sich ja auch Bananen hier ganz gut verkaufen?

Muß ich Dir den Unterschied zwischen Coca Cola, Bananen und Chiquita-Bananen erklären?

AirwaveMHz schrieb:
Zum Glück ist der Radiomarkt nicht so umkämpft. :wall:

Tja, manche mögen den Wettbewerb, andere mögen Monopole und Oligopole.

AirwaveMHz schrieb:
Ein WDR2-Format würde sich z.B. in Sachsen nie etablieren, da bin ich sicher.

Na, das ist die Hauptsache, daß Du Dir sicher bist. Dann ist doch alles in bester Ordnung.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben