Vor vielen Jahren fand sich bei den Radiopannen (mittlerweile wohl gelöscht) eine nahezu legendäre Aufname eines Lokalsenders, der einen O-Ton mit Abbinder aus dem damligen Audioshop der BLR ungeschnitten auf Sendung gegeben hatte mit der Folge dass der komplette Rattenschwanz an nehmenden Programmen, darunter auch einige namhafte Landesweite aus ganz D, jedesmal mit dem Sprecher JörgRaatzsch+Sendername nacheinander genannt wurde. Somit war dann überdeultlich zu hören, dass der vermeintliche Lokalreporter von vor Ort so lokal dann doch gar nicht war. Damals hat halb Radiodeutschland diese Panne zerrissen und der Sender musste als Beispiel für den qualitativen Verfall des Lokaljournalismus im kommerziellen Hörfunk herhalten - obwohl es mutmaßlich einfach nur ein menschliches Versehen in einer Livesituation war.
Jahre später passiert praktisch das gleiche im öffentlich-rechtlichen Qualitätsmedium DLF mit seinen ca. 700 Angestellten bei einer voraufgezeichneten? Sendung und da soll man es hinnehmen und es wird noch schön geredet? Das nennt man wohl Doppelmoral.
Und die Kritik an der Radiotauglichkeit oder Sprachfärbung einer Stimme im Programm, die ja informieren oder unterhalten soll, zumal ausgeleitet mit ", finde ich" darf man auch nicht äußern, obwohl man dieses Medium mit seiner Haushaltsabgabe mitbezahlt und doch als Nutzer einen gewissen Anspruch an die Standards der Sprecherausbildung beim DLF haben sollte, wo sich der Sender im HR-Bereich/Ausbildung doch mit Attributen wie "hochwertig" , "modern", "praxisorientiert" und "journalistisch" schmückt?
Einen Roh-Ton oder voraufgezeichneten Platzhalter ohne (offensichtlich) redaktionelle Abnahme auf Sendung zu geben ist unprofessionell und inakzeptabel und es sollte Mechanismen innerhalb des ÖRR geben, die ein solches Versagen verhindern, die offensichtlich aber nicht greifen. Und das Senden der Pressestimmen vom Vortag ist genauso wenig hinnehmbar! Wo war denn beide Male der zuständige CvD? Wenn man so etwas rechtfertigt oder als "kann ja mal passieren" herunterspielt, zeigt man, dass man jeglichen Anspruch an Qualität und professionelle Abläufe oder das eigene Arbeiten über Bord geworfen hat.