@radio_watch & listener_no4: Hab zu diesem Thema etwas gefunden und bin über eure Meinung zu diesem Artikel aus einer Branchenzeitung gespannt <img border="0" title="" alt="[Breites Grinsen]" src="biggrin.gif" />
Zitiere:
Wien. Wer finanziert Privatradios mit Minderheitenprogramm oder gar Freie Radios, und sind diese überhaupt im kommerziellen Sinne zu betreiben? Fragen, die sich dieser Tage zwei Radiobetreiber akut stellen müssen. Die Betreiber von Radio dva (einem unabhängigen slowenisch-, deutsch- und mehrsprachige Freiem Radio) kämpft ums Überleben; Spendenaufrufe sollen das sich anbahnende Aus mit Ende März noch in letzter Sekunde abwenden.
Im Burgenland machen sich indes die Radiobetreiber von Hit FM Burgenland (ehem. Antenne 4) und die 50%-Anteilsinhaber Moira Media Services, Sorgen um die Wirtschaftlichkeit ihres Senders. Dieser muss laut Lizenz im "angemessen" Ausmaß "volksgruppensprachliches Programm" in seinen Wort- und Musikbeiträgen senden.
Stolperstein Gesetzestext
Nur: Was bedeutet "angemessen? Da scheiden sich die Geister der Radiobetreiber und der Behörde: Die KommAustria verfolgte über ein Jahr, wie Behördenleiter Hans Peter Lehofer medianet erläutert, das Programmangebot von Hit FM Burgenland und kam zum Entschluss, dass dem Auftrag nach "volksgruppensprachliches Programm" nicht zur Genüge nachgekommen wird. In einem Bescheid vom November vergangenen Jahres erklärte die KommAustria, dass die Betreiber Radio Mora & Partner GmbH künftig mindestens ein Drittel Minderheitenprogramm zu senden hat.
Das sei zuviel, meinen die Betreiber. "Eine solche Auslegung des Lizenzbescheides führt dazu, dass ein werbefinanziertes Privatradio unmöglich gemacht wird", sagte Steffen Müller von der Moira Media Services GmbH. Jetzt soll der Bundeskommunikationssenat entscheiden.
Kommerziell erfolglos
"Bestätigt der Bundeskommunikationssenat, dass Hit FM Burgenland 30% der Sendezeit Minderheiten-Programm bringen muss, dann ist ein wirtschaftlicher Betrieb des Senders auf der Basis einer Werbefinanzierung nicht möglich. Dies hat die Vergangenheit gezeigt, wo 95% des Senderbudgets durch Subvention getragen worden ist und nur 5% konnten werbefinanziert werden", erläutert Müller.
Ein Argument, dem Lehofer zustimmt. Solche Radios tun sich als kommerzielles Format schwer, aber zu führen seien sie durchaus. Und: Es werde niemand gezwungen Privatradio zu machen. Seiner Ansicht nach, habe man sich von Beginn an zuwenig mit dem Status des Senders auseinandergesetzt. "Österreich hat die völkerrechtliche Verpflichtung, den Sprechern von Regional- und Minderheitensprachen, den Zugang zu den Medien zu sichern", erläutert Lehofer. Und das passiere eben über die Minderheitenradios. Spenden können beispielsweise wie bei den Freien Radios die Sender finanzieren.
Suche nach Lösungen
Müller denkt über Alternativen nach und erzählt: "Wir planen als Lösung, umfangreiche Inhalte zum Minderheitenprogramm wie Musik, Veranstaltungstipps, und Ähnliches über ein Hit FM Internet-Radio anzubieten. Das heißt, das Massenmedium Hörfunk reist die Themen nur an und verweist die an mehr Hintergrund interessierten Minderheitenhörer auf ein Special Interest-Medium. Dieses Konzept befriedigt die Bedürfnisse aller Beteiligten und ist zudem technisch innovativ." Für ihn sei "angemessen" jenes Ausmaß, das der gebührenfinanzierte ORF habe, sagte. Fünf Stunden Minderheitenprogramm pro Woche. "Es kann nicht sein, dass nur auf Werbung angewiesene Privatsender mehr machen müssen als der gebührenfinanzierte ORF.
Den Verweis auf den ORF lässt Lehofer nicht zu. Beim ORF handle es sich um ein deutschsprachiges Progamm mit volksgruppensprachlichen Anteilen, bei Hit FM Burgenland um ein mehrsprachiges Radio. Außerdem sei Internet-Radio keine Lösung für die KommAustria", kommentierte Lehhofer. "Für uns ist nur relevant die terrestrische Verbreitung."
Ohne Subventionen sei ein Radiosender mit 30% Minderheitenprogrammanteil nicht wirtschaftlich sinnvoll zu führen, steht für Müller fest, daher: "Alles Wesentliche muss das Gesetz festlegen." Bleibt abzuwarten was das Gesetz nun in der Causa in Form des BKS sagen wird. Wäre es zu einer Regierung in schwarz/grün gekommen, so denkt Müller, hätten sich die Grünen für die staatliche Finanzierung stark gemacht. Vielleicht beim nächsten Mal.