Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Ich unterstelle Rundfunkanstalten, daß sie nicht permanent Know-How vorhalten bezüglich Immobilienwirtschaft und dazugehörigem bzw. Baurecht; es wird wohl auch kaum ein Architekt vor Ort sein, kein Umzugsplaner und niemand, der sich mit einer zukunftsorientierten technischen Ausstattung auskennt.
Kurzer Einwurf, hier muss an einem Punkt relativiert werden: es sind, bezogen auf die „Causa rbb“, genügend Personen anwesend, die sich zumindest mit einer „zukunftsorientierten technischen Ausstattung“ auskennen. Und in Tarifverträgen in unteren bis mittleren Gehaltseinstufungen angestellt sind.
Und wir reden hier nicht von Arbeiten, die von langjährigen Mitarbeitern erledigt werden können, die das in einem früheren Leben mal gelernt haben, sondern das sind Leute, die im aktuellen Markt stehen, und solche Menschen braucht man in einem Haus vielleicht mal für ein einzelnes Projekt.
Sind vorhanden. Die konservativen Kräfte sitzen eher beim kommerziellen Rundfunk, da man auf technischer Seite gerne auf bewährtes setzt. Bloß kein Risiko, dort geht’s nicht um Innovation (auch nicht um Inhalt, erst recht nicht um Betriebsklima), es geht darum, ob es Gewinn abwirft.

Generell könnte im ö/r auf eine exzellente inhouse-Expertise zurückgegriffen werden, wenn man denn nur wollte…

Dies nur als kurzer Einwurf.
 
Kurzer Einwurf, hier muss an einem Punkt relativiert werden: es sind, bezogen auf die „Causa rbb“, genügend Personen anwesend, die sich zumindest mit einer „zukunftsorientierten technischen Ausstattung“ auskennen. Und in Tarifverträgen in unteren bis mittleren Gehaltseinstufungen angestellt sind.
Danke für den Einwurf, aber nur zur Klarstellung: ich rede hier nicht von der Radio-, sondern von der Gebäudetechnik.

Gruß
Skywise
 
Aber wo lässt es sich denn am besten SPAREN???

Ja, richtig! Am Programm! Welche Sendung steht auf der Kippe, wo wird eingespart, bis Februar ´23 wird es entschieden, frohe Weihnachten!!


Achso: Frau Vernau bekommt einen Mietzuschuss, einfach so, da sie es kann!

"Ist es noch sinnvoll, an sieben Tagen 24 Stunden lang ein Drittes Programm mit durchschnittlich 5 Prozent Marktanteil zu produzieren?"
"Auch über das Mittagsmagazin werden wir reden müssen."

Video: ARD-Mittagsmagazin - ARD | Das Erste (Ab Min 29:28)

rbb24 Abendschau: rbb muss in kommenden zwei Jahren 41 Millionen Euro einsparen | ARD Mediathek
 
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Sie stellt den rbb in Frage. Zitat: "Ist es sinnvoll, 7 Tage die Woche 24 h ein eigenes Drittes TV-Programm mit einem Marktanteil von 5,5 % zu produzieren, wenn die meisten zwischen 18 und 20 Uhr einschalten, um regionale Berichterstattung zu sehen?" Also: Regio 18-20 Uhr. Restliche Zeit MDR aufschalten. Weil: Zitat: "Wir können nicht weiter 70 % unseres Etats investieren, um damit 40 % der Bevölkerung zu erreichen - diejenigen über 55 Jahre." Vielen Dank! Sagt aber auch: Zitat: "Der rbb muss der Sender von Brandenburg und Berlin für die Menschen in der Region sein. Wenn wir für sie gefühlt ‘ein Stück Heimat‘ sind, dann brauchen wir uns keine Sorgen, um unsere Legitimation zu machen." Soso! rbb & Heimatgefühl? Nach allem, was passiert ist?! Der rbb bietet keine Heimat. Kein Profil. rbb steht für Wiederholungen & das gewisse Nichts!
 
Vernau als rbb-Abwicklerin? - WDR-Buhrow hat die Finger im Spiel. ...
Die Diskussion über die Zukunft der kleinen ARD-Anstalten wie RB, SR und auch rbb brodelt schon lange. Im Prinzip ist das doch ganz kleines Karo. Aktuell müssen die ÖR raus aus ihrer Komfortzone und über ihre Zukunft nachdenken. PROBLEM: "Rundfunk ist Ländersache!" - Schwer die Rundfunklandschaft neu zu strukturieren, wenn nicht auch das föderale System der 16 Bundesländer auf eine übersichtlichere Zahl von Bundesländern verringert wird.
 
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Das ist alles so unfassbar dumm, das einem die Worte fehlen. Für einen solchen Schmarrn braucht man keine Intendanten.
 
@Adolar:
"Dumm" - weiß ich nicht. Wirkt auf mich eher wie eine große Worthülse, denn letzten Endes spricht sie von irgendwelchen Visionen bezüglich Sendererfolg/-akzeptanz, aber ziemlich wenig über den Weg dorthin oder gezielt über geeignete Maßnahmen ... oder habe ich da etwas Konkretes überlesen?
Irgendwie erinnert mich das an diese 08/15-Durchhalteparolen früherer Arbeitgeber ... "Wir werden das Tal durchschreiten, wir werden uns zu neuen Ufern aufmachen, wir müssen uns dafür nur auf dem Markt neu plazieren, wir müssen uns nur mit all unserem Know-How und all unserer Manpower einbringen, um Neukunden zu gewinnen und die Zusammenarbeit mit Bestandskunden zu intensivieren ..." Ende der Parole.

Gruß
Skywise
 
Also sorry, aber wie soll ich denn einen Satz wie "Kernfrage sei, wie der rbb alle Beitragszahlerinnen und Beitragszahler mit seinen Programmangeboten auch zukünftig erreiche. " anders nennen? Man hat noch NIE "alle" erreicht. Wie definiert man überhaupt "erreichen"?

Mir hat neulich jemand aus der älteren Zielgruppe erzählt, jahrzehnte lang selbst im ÖRR gearbeitet, er schaue die Abendschau nicht mehr, da die jungen frischen Moderatoren nicht gefallen. Vielleicht ist diese subjektive Meinung bezeichnend, der rbb hat seine treuesten Stammzuschauer und -hörer vergrault und mit den neuen Sachen kaum nachhaltige Erfolge zu verzeichnen. Dass immer, auch hier, Krömer als so tolles Positiv-Beispiel genannt wird, ist doch entlarvend. Der polarisiert doch auch extrem und stößt die meisten komplett ab. Und handwerklich war die Folge mit Reichelt neulich auch unterirdisch.
 
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Also sorry, aber wie soll ich denn einen Satz wie "Kernfrage sei, wie der rbb alle Beitragszahlerinnen und Beitragszahler mit seinen Programmangeboten auch zukünftig erreiche. " anders nennen? Man hat noch NIE "alle" erreicht.
Das führt sie ja im nachfolgenden Satz aus - "Genau in dieser Frage sind wir auf einer schiefen Ebene, weil sich das Mediennutzungsverhalten so dramatisch ändert. Spätestens ab 2030 wird mehr als die Hälfte der Mediennutzung nicht mehr linear erfolgen. Darauf brauchen wir eine gute programmliche Antwort. Wir können nicht weiter 70 % unseres Etats investieren, um damit 40 % der Bevölkerung zu erreichen - diejenigen über 55 Jahre"
Ich verstehe sie so, daß diese 40 % der Teil der Bevölkerung ist, der auf dem linearen Programm mehr oder weniger "hängengeblieben" ist. Das ist aber auch alles Andere als die Zukunft. Die Generation Ü55 mag nachwachsen, aber sie wird die Nutzung eines anderes Medienangebots gewohnt sein. Also müsse man hier neue Wege gehen, um den zukünftigen Nutzern besser begegnen zu können.

Dass immer, auch hier, Krömer als so tolles Positiv-Beispiel genannt wird, ist doch entlarvend. Der polarisiert doch auch extrem und stößt die meisten komplett ab. Und handwerklich war die Folge mit Reichelt neulich auch unterirdisch.
Da bin ich bei Dir. Die Reichelt-Folge hab' ich auch schneller weggeklickt als mir selbst lieb gewesen wäre.

Gruß
Skywise
 
Es geht also um die Unterscheidung lineare vs. nicht-lineare Mediennutzung? Letztere findet auf diversen Plattformen statt, darunter vielen kommerziellen. Aber selbst das lineare ist bereits kommerzialisiert, ich kann z.B. das rbb fernsehen in JOYN schauen.

Heute ist doch längst ein Zustand erreicht, dass der rbb seine Sendungen voll oder zerstückelt dort nicht-linear anbietet. Jetzt könnte man noch die Frage nach der Quantität stellen. Doch wieviel soll man für die nicht-lineare Nutzung zusätzlich produzieren oder einkaufen, bis für die Intendantin ein Zustand erreicht ist, der für eine Legitimation ausreichend wäre? Welcher Messwert sollte das jemals ausdrücken? Das ist für mich wie die Möhre, die vor dem Esel hängt...
 
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Also ich glaube hier sollte man mal eine Lanze für die Intendantin brechen. Es ist nunmal so, dass sich die Mediennutzung mehr und mehr auf nonlinear konzentriert. Das ist ja keine Erfindung des rbb oder der ARD. Das ist der technischen Entwicklung geschuldet und dem muss man, wenn man auch weiterhin wahrgenommen werden möchte, nunmal irgendwie Rechnung tragen. Das eigentliche Problem ist dabei gar nichtmal die lineare Verbreitung an sich, sondern die Kosten für selbige auf den herkömmlichen Wegen. Sat, Kabel und Terrestrik sind halt ein teurer Spaß, Eine lineare Verbreitung rein per Stream kostet nur einen Bruchteil davon. Es gibt ja lineare Programm, welche nur per Stream empfangbar sind und die leben gut damit. Wäre die Digitalisierung in diesem Land schon so weit wie mancher seit gefühlten 20 Jahren fabuliert, würde sich dieses Problem von selbst lösen. Davon sind wir aber leider noch meilenweit entfernt.
Ein Stück weit Schuld ist da aber durchaus auch das bewußte Verschließen vor technischen Neuerungen, insbesondere bei der älteren Generation. Da redet man ungern von, aber das ist halt auch einer der Aspekte der berücksichtigt werden muss.
Mit rein inhaltlichen Punkten hat das alles erstmal nicht viel zu tun. Das man Sendungen die nicht funktionieren umbauen oder ganz abschaffen muss, versteht sich allerdings irgendwie von selbst. Ein Neustart des verkorksten Nachmittags- bzw. Vorabendprogramm im rbb-Fernsehen halte ich persönlich zum Beispiel für zwingend notwendig. Diese skurille Programmreform ging unübersehbar nach hinten los und gehört deshalb als allererstes auf den Prüfstand.
 
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Sat, Kabel und Terrestrik sind halt ein teurer Spaß, Eine lineare Verbreitung rein per Stream kostet nur einen Bruchteil davon.
Im 22. KEF-Bericht, S. 98, Tab. 31 kann man erkennen, dass die lückenhafte DVB-T2-Verbreitung die ARD letztlich genauso viel kostet wie die Sat-Verbreitung.

Berücksichtigt man dazu, dass die Sat-Verbreitung auch Quelle der Kabelverbreitung ist (sogar bei der Vodafone wird meines Wissens nach bislang die Sat-Verbreitung als Quelle hergenommen) und Sat plus Kabel zusammen ca. 87% der Haushaltsversorgung leisten, während DVB-T2 im bundesweiten Mittel bei ca. 7% liegt (Digitalisierungsbericht Video 2021, S. 22, Abb. 2), sieht man die extremen Pro-Kopf-Kosten, die das vor allem politisch notwendige (zugangskostenfreier Empfang im städtischen Raum - im ländlichen Raum und bei EFH leistet das üblicherweise Sat) DVB-T2 verursacht.

Aktualisiert, aber nicht mehr so schön dargestellt, finden sich in den Video-Trends 2022 auf S. 10 in Abb. 11 die neuen Zahlen:

Kabelempfang 16,842 Mio.
Satellit 16,464 Mio.
Terrestrik 2,253 Mio.
IPTV: 4,476 Mio.
Connected TV only: 2,158 Mio.

Wenn die 33 Mio. Haushalte, die derzeit via Satellit oder Kabel letztlich Satellitenempfang nutzen, komplett zu OTT-only wechseln, dann Halleluja. Derzeit liegen die Livestreaming-Kosten für die ARD lauf Vorschau bei 30 Mio. EUR (2021-2024, 22. KEF-Bericht), dazu kommt für das nicht-Livestreaming (Mediatheken etc.) schon mit 105 Mio. EUR in 4 Jahren 2/3 der Sat- oder Terrestrikkosten auf.

Bleibt der "Live-Anteil" unverändert und verlagert sich nur von Sat/Kabel auf OTT, verfünfzehnfacht sich der Traffic (gleiche Datenraten vorausgesetzt). Das sind dann halt 460 Mio. EUR statt 155 Mio. EUR für die Satverbreitung.

Davor dürfte bei den linearen Programmverbreitern schon gewisses Zähneklappern herrschen, auch wenn die Kosten je transferiertem TByte gewiss rückläufig sein werden und ein Teil der Nutzer auch zu in sich geschlossenen IPTV-Plattformen wechseln wird, die der ARD keine mit der Nutzerzahl skalierenden Traffic bescheren.

Übrigens fand man die SD-Abschaltungs-Laufbänder von arte, Phoenix, T24 und One auch in den Preview-Fenstern von Zattoo. Damit ist auch dort die Quelle klar...

Ein Stück weit Schuld ist da aber durchaus auch das bewußte Verschließen vor technischen Neuerungen, insbesondere bei der älteren Generation. Da redet man ungern von, aber das ist halt auch einer der Aspekte der berücksichtigt werden muss.
Ich zähle mit knapp 50 gewiss noch nicht zur "älteren Generation", aber IP-Gelumpe für Übertragung linearer Inhalte nervt mich ungemein. Dazu gibt es nunmal die linearen Systeme ohne bidirektionale Verbindung, ohne "Buffering", ... Mediathek ist genial, aber Live-TV gehört auf einen dafür optimal geeigneten Übertragungsweg.

Wenn ich meine Mutter (84) betrachte, die mit menügeführten Geräten gar nicht klarkommt, die bei einer aufpoppenden Info, die eine Handlung verlangt, sofort hilflos dasteht, wenn diese Info nebst notwendiger Handlung ihr nicht vorab schriftlich erklärt wird (selbst dann wirds heikel), dann gute Nacht. Wäre ich nicht häufig vor Ort, hätte es dort gar keinen Internetzugang. So gibt es einen, sie nutzt ihn aber mangels Kenntnissen gar nicht. Aber klar: sie wird ja auch nicht mehr lange leben.
 
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Ich müsste nachschauen, aber von Vorstellungsgespräch in Berlin bis Arbeitsantritt vergingen bei mir einst auch nur 2-3 Wochen. Ich schlief also zuerst im ausgebauten Keller von Verwandten, anschließend auf dem stumpfen Ende des Flures einer "öko-sanierten" Bruchbude in einem halb abrissreifen Haus in Pankow bei einem ex-Studikumpel und seiner Frau, danach in einem vorübergehend zu habenden WG-Zimmer in Friedrichshain (nachdem ich dort mal neue Tüten für den vorhandenen Staubsauger kaufte und einmal durch das Zimmer ging, war der graue Kurzfloor-Teppich plötzlich blau).

Dann hatte ich Checkung hinsichtlich Umfeld der Gegend, in der ich arbeitete, suchte dort eine Wohnung, tapezierte sie (meine Wäsche lag auf einem Haufen, ich pennte im Schlafsack auf einer geborgten Matratze im jeweils nicht maler-feuchten Zimmer, mein Essen stand auf Arbeit im Kühlschrank, ich fuhr da also auch sonntags 2 mal mit der S-Bahn zum Essen hin und zurück), plante mir eine Küche, kaufte die Einzelteile bei IKEA am Südkreuz, ein lieber Kollege fuhr sie mit nem Transporter nach Hause, auf dem Rückweg nahmen wir noch Auslegware für die Räume mit. Dann baute ich die Küche auf und installierte alles, verlegte die Auslegware, ließ den dabei versehentlich bis auf den Knochen aufgeschlitzten linken Daumen in einer Chirurgie am Plänterwald nähen und konnte - ca. 8 Monate nach Arbeitsantritt - die alte Wohnung auflösen und mein Zeugs nach Berlin holen.

Der Umzug nach 3 Jahren Arbeitsvertrag in Berlin an den nächsten Arbeitsort war auch so eine Sache: es vergingen zwischen Unterschrift und Arbeitsantritt wieder nur ca. 2 Wochen. Diesmal waren es in Summe 4 WGs, danach 3 Monate die Geschäftsräume eines Freundes (von der Arbeit gegen 22 Uhr dorthin - eher war nicht frei - dann auf 3 Yogamatten irgendwie schlafen, dann früh um 7 wieder auf Arbeit, wo mein Krempel im Serverraum stand und mein Essen im Pausenraum im Kühlschrank), danach ein möbliertes Zimmer (Tisch, Schrank, Bett) für weitere 4 Jahre und Wochenendpendeln nach Berlin, weils keine anständige Wohnung gab. Damalige Kollegen kündigten deswegen gern innerhalb der Probezeit und zogen an Orte mit brauchbaren Wohnungen.

Es ist schon verständlich, dass sich das Frau Vernau bei ihrem Arbeitspensum ein solches Leben nicht leisten kann (das meine ich ernst, denn das schlaucht und frustriert massiv).

Aber dass es finanzielle Unterstützung für diese beruflich bedingte Zweitwohnung gibt, halte ich angesichts der "Kaste", über die wir hier sprechen, für eine bodenlose Unverschämtheit. Gibt es für "normale" Menschen nämlich nicht. Gab es auch für die ex-Kollegen von mir nicht. Habe ich nie irgendwo erlebt.

Ist halt doch eine andere Welt ganz "oben". Irgendwie sozialer. ;)
 
Ich habe nie zu denen gehört, die Frau Schlesinger als den Sargnagel/Totengräber des rbb gesehen haben. Bei Frau Vernau bin ich mir nun nicht mehr so sicher.
 
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(sogar bei der Vodafone wird meines Wissens nach bislang die Sat-Verbreitung als Quelle hergenommen)
Ja, aber nur da wo noch kein ausgebautes Breitband vorhanden ist. Es gibt öffentlich zugänglich leider keine konkreten Zahlen, wieviele IPTV-Boxen bei den großen Anbietern aktiv genutzt werden. Genauso wenig gibts offizielle Angaben ob und wieviele der Vodafone-Netze noch Sat als Kabelzuführung nutzen. Dort wo Gigabit anliegt, werden meistens IPTV-Zuführungen in DVB-C umgesetzt, so das der Endverbraucher gar nicht mehr feststellen kann, ob er da klassisches Sat-TV schaut oder IPTV. Und damit wären wir dann auch beim Trugschluss in deiner Rechnung. Setzt man das IPTV-Signal nämlich in DVB-C um, vervielfachen sich damit nicht automatisch die Kosten auf der Senderseite.
Hinzu kommen übrigens noch die unzähligen Apple-TV-Boxen, Amazon-Sticks und Artverwandtes, über die man natürlich ebenfalls u.a. die Streams der ÖR schauen kann. Die Zahl dürfte daher höher sein als allgemein angenommen.
Insgesamt ändert das aber nichts daran, dass der lineare Konsum weniger wird, egal ob nun per IPTV oder klassisch empfangen. Man schaut sich das oder das an, wenn man die Zeit dafür hat und nicht wenn es eine Programmabfolge vorgibt. Linear wird in absehbarer Zeit nur noch für Live-Events und ähnliches relevant sein, mehr nicht.
 
Wird sich noch zeigen müssen, ob sie wie einst Tom Buhrow "die Liebe mitgebracht" hat.
Wenn ja, bezahlt der rbb monatlich nen Tausender für ihre Wohnung...äh Liebe. Plus Gehalt. Kannste ein Eis drauf essen, dass Katrin fußläufig den rbb in max.10 Minuten erreicht. Für dein Berliner Event: Respekt!
 
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Ja, aber nur da wo noch kein ausgebautes Breitband vorhanden ist.
Häh?

DVB-C ist bundesweit bei der Vodafone nach Abschluss der "Netzharmonisierung" (Angleichung der hinzugekommenen Unitymedia-Netze in BaWü, NRW und Hessen) mit Ausnahme der Kanäle mit Regionalprogrammen identisch. Und dafür ist meines Wissens nach Sat die Quelle zumindest bei der ARD. Eine Glasfaserzuführung in 3G-SDI (knapp 3 GBit/s unreduziert je Programm!) wäre wohl möglich, wird aber (noch?) nicht gemacht.

Und da ist sehr wohl "ausgebaut".

Der AAC-Hörfunk der ARD geht da übrigens bitgenau wie auf Satellit durch, das habe ich geprüft. NDR Kultur, als einziges Programm in AC-3, hat minimalste Unterschiede zu Satellit. Ich vermute hier einen nochmaligen Durchlauf durch einen Encoder.

ARD-TV wird brutal reencodiert, da es, aus den Sat-Statmuxen der ARD genommen, nicht effizient in Kabelkanäle passt. Statmuxe zu zerlegen, bringt massiv pulsierende Videobitraten, damit kann man nichts sinnvolles anfangen. Die Vodafone macht es aber, denn sie speist die Regionalisierungen ja nicht vollständig ein.

Es gibt öffentlich zugänglich leider keine konkreten Zahlen, wieviele IPTV-Boxen bei den großen Anbietern aktiv genutzt werden.
ARD und ZDF laufen bei der Vodafone als DVB-C, nicht als IP. Das ist klassisches unidirektionales Kabelfernsehen nach DVB-Standard:


Ganz unten an der Liste stehen die internationalen Programme, die hat man offenbar auf eine OTT-Lösung umgestellt, also wohl auf Unicast-Basis. Mit dem breit genutzten Angebot kann man das doch gar nicht machen. Das würde doch jegliche Bandbreite okkupieren. Die Nischenprogramme verkraften sie. Sie dauerhaft parallel als DVB-C auszukabeln, würde wohl mehr Bandbreite erfordern - dazu noch in allen Netzen, nicht nur in den Netzclustern, in denen jemand gerade so ein Programm nutzt.

Genauso wenig gibts offizielle Angaben ob und wieviele der Vodafone-Netze noch Sat als Kabelzuführung nutzen.
Die Vodafone hat ein Backbone. Die regionalen Kupfer-Restnetze in den Häusern gehen nicht mehr weit zurück in die davor liegenden Netzebenen. Man hat in solchen Netzen normalerweise Glasfaser und setzt erst nahe der Haushalte auf Koax um - wegen der immer feineren Clusterung für ausreichend Internet-Bandbreite. Die linke Straßenseite kann an einem anderen Opto-Koax-Wandler hängen als die rechte Straßenseite, weil irgendwo in einer "Zentrale" beide Straßenseiten getrennten Internet-Traffic bekommen, in den jeweils gleichen Kanalbereichen. Das klassische TV-/Radio-Zeugs als DVB-C (und anderswo als bei der Vodafone teils auch noch UKW) ist identisch und wird als amplitudenmoduliertes Breitbandspektrum (RFoG - Hochfrequenz über Glasfaser) einfach mit aufgeschaltet.

Innerhalb des Vodafone-Verbundes läuft es natürlich via Glasfaser in die Regionen, übertragen werden dort aber IPTV-Gruppen mit DVB-Transportströmen. Das ist wie Sat-IP-Streaming von DVB-Transpondern, nur halt mit bei der Vodafone "mundgerecht" in der Zentrale gepackten Kabel-TV-Transportströmen - und sehr wahrscheinlich nochmals mittels FEC abgesichert. Vor Ort wird daraus erst wieder HF gemacht (QAM-Modulator), also klassisches DVB-C und das dann in das optische Signal gewandelt. Das ist kein IP-Dienst, was da auf den Glasfasern bis in die Wohnquartiere läuft.

Dort wo Gigabit anliegt, werden meistens IPTV-Zuführungen in DVB-C umgesetzt, so das der Endverbraucher gar nicht mehr feststellen kann, ob er da klassisches Sat-TV schaut oder IPTV.
Der Kunde schaut klassisches DVB-C. IP-zugeführt werden die kompletten Dateninhalte der DVB-Kanäle, maximal 50 MBit/s je Transportstrom. Und das endet halt weit vor dem Kunden.

Und damit wären wir dann auch beim Trugschluss in deiner Rechnung. Setzt man das IPTV-Signal nämlich in DVB-C um, vervielfachen sich damit nicht automatisch die Kosten auf der Senderseite.
Da es DVB-C ist, vervielfältigt sich auch nichts, da hast Du Recht. Auch das "IPTV" davor stammt nicht von der ARD, sondern aus der Vodafone-Zentrale. Dort hat man die Pakete für die einzelnen DVB-Kabelkanäle neu zusammengestellt. Die ARD liefert dafür via Satellit das normale "Endkundensignal". Sie könnte auch via Glasfaser 3G-SDI liefern, auch das wäre eine einmalige Aufwendung.

Es ist aber kein IPTV, was von den Kunden genutzt wird.

Auch eine IPTV-Plattform, wie sie Magenta TV bietet, zieht nicht mehrfach an der ARD-Quelle (welche das immer auch sein sollte). Das läuft Telekom-intern und wird dort gemanaged.

Heikel wird OTT, wenn jeder Kunde einzeln mit seinem Endgerät unabhängig vom eigenen Provider (der nur noch die Durchleitung macht) an der Quelle zieht. So wie in diesem Video von Antenne Bayern, in dem sie ab 19:40 den Radiostream-Traffic (Unicast!) zeigen: 6 GBit/s momentaner Traffic nur für Radiostreams, da alles Unicast ist.

Wenn die ARD Sat einstellen würde, würden alle Kunden, die nicht an einem "echten" IPTV-Provider hängen, sondern direkt Streamadressen der ARD nutzen, den Traffic vervielfachen.


Hinzu kommen übrigens noch die unzähligen Apple-TV-Boxen, Amazon-Sticks und Artverwandtes, über die man natürlich ebenfalls u.a. die Streams der ÖR schauen kann.
Wo kommen die dafür genutzten Streams her? Von der ARD oder von Plattformen, die das ihrerseits managen und damit von der ARD entkoppeln? Das ist dann jeweils entscheidend.
 
Ich fange mal unten an.
Wenn die ARD Sat einstellen würde, würden alle Kunden, die nicht an einem "echten" IPTV-Provider hängen, sondern direkt Streamadressen der ARD nutzen, den Traffic vervielfachen.
Das hat auch niemand bestritten. Ich verwies ja ganz bewußt darauf, dass es keine konkreten Zahlen darüber gibt, wieviele IPTV-Boxen der großen Anbieter, sprich Magenta und wie die alle heißen, im Umlauf sind.
Wo kommen die dafür genutzten Streams her? Von der ARD oder von Plattformen, die das ihrerseits managen und damit von der ARD entkoppeln? Das ist dann jeweils entscheidend.
Stimmt. Das wird aber vermutlich niemand konkret beantworten können oder wollen.

Und zu Vodafone: Gut ok, dann ist dort halt noch alles Sat-Zuführung. Es gibt daneben aber auch noch andere Anbieter. Und da wird teils IP in DVB-C umgesetzt, selbst in der (mehr oder weniger) Pampa. Ob da das Signal allerdings auch nur irgendwo abgegriffen wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist jedenfalls wartungsärmer als vergleichsweise teure Sat-Anlagen.
 
Mal zum Thema Schlesinger ff.: Da kommt die Interims-Intendantin, um beim rbb aufzuräumen und glaubt, bei annähernd dreihunderttausend Euronen per anno ein senderbezahlter 12.000,00-Euro-Mietzuschuss (p.a.) für ihre Berliner Zweitwohnung würde ihr nicht auf die Füße fallen?

Wie - sorry - bescheuert sind denn all jene?
 
Wie wäre es mit 60 % des Etats für 60 % des Programms, der Programmleistung, der Inhalte, für U55 (60 % der Bevölkerung)? Ob das dann linear, oder nonlinear konsumiert wird ist doch nachrangig.
 
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