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Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

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Das sind Ehrenamtler, die ihre Freizeit(!) neben ihrem Hauptjob (Anwalt, Hochschul-Prof etc.) in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk investieren.
Das weiß ich schon, aber da will ich wenig Mitleid vergeben, denn sie werden dazu ja nicht gezwungen. Trotzdem finde ich solche Skandälchen unnötig und man könnte vielleicht erwarten, dass solche Gremien ihrereseits einfach insgesamt weniger oder gar keine Negativschlagzeilen produzieren.
 
Wenn Du das weißt, warum schreibst Du dann (provokativ? populistisch?) von "Stelleninhabern", die "zu sehr" mit anderen Dingen "nebenbei" beschäftigt sind???

Und vielleicht sind die Inhaber der Stellen in den Aufsichtsgremien noch zu sehr mit anderen Dingen nebenbei beschäftigt,

Wenn es in dieser Gesellschaft keine Ehrenamtler mehr gäbe, die bei Kirchen, Tafel, Feuerwehr, Sportvereinen und in der Kommunalpolitik ihre Freizeit investieren, dann sähe das Land ganz schön arm aus!

Und ja, da gibt es auch solche, die das nur machen, um berufliche Vorteile zu haben oder um von den Nachbarn gut angesehen zu werden.
Aber es gibt auch viele, die damit etwas zurückgeben wollen in einem Land, in dem sie sicher und gut versorgt mit allem aufgewachsen sind. Und die sehen, dass ehrenamtliches Engagement auch ein Element ist von Gestaltung von gesellschaftlichem Zusammenhalt. Und zwar jedes ehrenamtliche Engagement, egal wie klein und unscheinbar oder wie groß und medienwirksam es ist!

Und die Leute brauchen bestimmt kein Mitleid. Ein bisschen Anerkennung wäre schön. Aber selbst das ist oftmals nicht da, sondern nur Beschimpfung, manchmal sogar Bedrohung (in der Kommunalpolitik). Und die kommt oft von denen, die selber den Arsch nicht hoch kriegen, um etwas gemeinnütziges zu tun.
 
So viel Zeter, Mordio, Moralapostelei, Geifer und natürlich die Populismuskeule - sehr vielsagend und eher eine unfreiwillige Bestätigung für die Stoßrichtung des Users radioo.
 
Ich hab ganz sicher nichts gegen Ehrenamt gesagt, sondern eine Meinung geäußert gemessen am selbst ausgegebenen Maßstab des Gremiums. Sie wollten es besser machen als die vorherige Riege. Und ich bin eben hier nicht der Meinung, dass das gelungen ist, anhand der öffentlichen Berichterstattung über das Gebaren in diesem Gremium. Und das hat nichts damit zu tun, dass es Ehrenämter sind. Würden Sie anders bezahlt oder eingestuft sein, wäre das Ergebnis doch dasselbe gewesen.
 
Die neuesten Nachrichten.......
Im Auftrag der rbb-Gremiengeschäftsstelle erhalten Sie folgende Pressemeldung:

Die Juristin Juliane Schütt (49) bleibt Mitglied im Verwaltungsrat des rbb. Ein Beschlussvorschlag zur Abberufung aus dem Gremium fand auf der heutigen Sitzung (19.09.24) des rbb-Rundfunkrats in Potsdam keine Mehrheit. Hintergrund des Antrags war der Verdacht einer Interessenkollision, die geeignet schien, Zweifel an der unparteiischen Erfüllung ihrer Aufgaben als Verwaltungsrätin zu rechtfertigen.

Oliver Bürgel, Vorsitzender des rbb-Rundfunkrates, sagte nach der nicht-öffentlichen Beratung und Abstimmung des Antrags: „Es ist gut, dass wir hier Klarheit haben. Der Rundfunkrat hat sich gegen die Abberufung von Juliane Schütt entschieden. Für Rundfunk- und Verwaltungsrat, aber auch für Juliane Schütt selbst, endet so ein belastender Zustand. Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen der beiden Aufsichtsgremien, insbesondere Juliane Schütt, die sich konstruktiv der Situation angenommen haben.“

Der Rundfunkrat ist eines der beiden Kontrollorgane des rbb. Er überwacht die Einhaltung des im rbb-Staatsvertrag festgelegten Auftrages und berät die Intendantin in allgemeinen Angebotsangelegenheiten. Zu seinen Aufgaben zählt u.a. die Wahl der Mitglieder des Verwaltungsrats und auch deren Abberufung aus wichtigem Grund, z. B. wegen grober Pflichtverletzung oder Vertrauensverlust. (§ 21 Abs. 2 Nr. 1 rbb Staatsvertrag)

Der Verwaltungsrat überwacht die Geschäftsführung der Intendantin vor allem im Hinblick auf finanzielle Entscheidungen.

Juliane Schütt gehört dem Gremium seit April 2023 an.



Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.rbb-online.de/unternehm...ien/2024/rbb-rundfunkrat-meldung-schuett.html
 
Ich hab ganz sicher nichts gegen Ehrenamt gesagt, sondern eine Meinung geäußert gemessen am selbst ausgegebenen Maßstab des Gremiums. Sie wollten es besser machen als die vorherige Riege. Und ich bin eben hier nicht der Meinung, dass das gelungen ist, anhand der öffentlichen Berichterstattung über das Gebaren in diesem Gremium.
Fakten?
Haben die den Wirtschaftsplan aus dem Ruder laufen lassen, so wie das vorherige Gremium?

Und das hat nichts damit zu tun, dass es Ehrenämter sind. Würden Sie anders bezahlt oder eingestuft sein, wäre das Ergebnis doch dasselbe gewesen.

Nein, wenn man eine Aufgabe im Hauptamt / als Angestellter o.ä. macht, dann kann man da möglicherweise 40 Stunden oder mehr in der Woche für einsetzen, weil man keinem anderen Broterwerb nachgehen muss (wie bei Berufspolitikern).

Im Ehrenamt muss man erst einmal seinen Hauptjob machen. Das kann ein Angestelltenverhältnis mit normalen Arbeitszeiten sein oder eine Selbstständigkeit mit mehr oder weniger Aufwand (der Vorsitzende ist selbständiger Anwalt und dürfte eher mehr arbeiten als weniger, denke ich). Dann haben Menschen, die sich im Ehrenamt betätigen vielleicht auch noch eine Familie und ein Privatleben.

Und die dann noch vorhandene Freizeit (am späten Abend, am Wochenende), die investieren sie dann in das Ehrenamt. Das gilt für Sporttrainer genauso wie für Kommunalpolitiker und Rundfunk- oder Verwaltungsräte.
 
Nun kommen mir wirklich langsam die Tränen. Man vergleiche bitte nicht die Leute, die bei der Tafel arbeiten oder im Sportverein helfen - also richtige Ehrenamtliche - mit den "Laien"-Funktionsträgern im ÖRR-Apparat. Habt ihr mal deren Aufwandsentschädigungen gesehen?
In solche Gremien und Beiräte berufen zu werden ist hart umkämpft und kein schlimmes Opfer, das nimmt man gerne mit und nebenbei kann man noch leicht seine Mails bearbeiten.
 
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Fakten? Haben die den Wirtschaftsplan aus dem Ruder laufen lassen, so wie das vorherige Gremium?
Darum ging es gar nicht. Es ging um das Bild, was das Gremium nach außen sendete - gemessen daran, dass Sie den Anspruch haben, das Image des RBB aufzubessern und das Vertrauen in den Sender und die Gremien zu stärken. Die gezeigte innere Zerstrittenheit vermittelte mir das Gegenteil.

Meine Aussage bezog sich auf diesen konkreten Punkt.

@yra: Du zwingst mir ja förmlich auf, gegen Ehrenamt zu sein. Das Gegenteil ist der Fall, nur wer sich in dieser freiwilligen Situation überfordert fühlt oder nicht ausreichend Zeit dafür hat, braucht es doch nicht zu machen. Niemand wird gezwungen. Halbherziges Rumwurschteln nützt auch niemand. Engagement hin oder her. Und bevor du mir wieder unterstellst, dass ansonsten die Republik baden geht, das ist Unsinn.
 
"Überraschende Entwicklung im Rechtsstreit zwischen dem RBB und seinem ehemaligen Verwaltungsdirektor Hagen Brandsträter, der nach der Schlesinger-Sause fristlos gekündigt worden war. Der Sender und Brandstäter haben einen Gerichtstermin am Dienstag abgesagt und versuchen nun offenbar, sich außergerichtlich zu einigen – obwohl das Arbeitsgericht Berlin sowohl die Kündigung wie auch die Streichung des fünfstelligen Ruhegeldes als rechtens eingestuft hatte, berichtet Jochen Zenthöfer für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Ein Grund könnte laut Zenthöfer sein: Der Sender will einen langwierigen Prozess vermeiden. Ein anderer: Im Falle eines Urteils könnte ein Gericht feststellen, dass die Verträge sittenwidrig waren."
 
Patricia Schlesinger ist unschuldig, schriebt Die Zeit 41/2024 (Ausgabe von heute) auf Seite 43.
Du machst deinem Forennamen alle Ehre. Denn im (sehr langen) Artikel steht:

"Gerichtsverfahren sind im Fall Schlesinger bis heute nicht eröffnet worden. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt noch, aber dass strafrechtlich Anklage gegen Schlesinger erhoben wird, wird von Woche zu Woche unwahrscheinlicher. Das Arbeitsgerichtsverfahren vor dem Berliner Landgericht steht aus. Der Anwalt des RBB legte unterdessen sein Mandat nieder. Inzwischen signalisiert der RBB, sich mit seinen alten Führungskräften gütlich einigen zu wollen. Und sonst? Was ist übrig geblieben vom Trommelfeuer der Vorwürfe? Der Massagestuhl war von einer Sekretärin für eine Mitarbeiterin mit Bandscheibenvorfall angeschafft worden, die Intendantin nutzte ihn nicht. Dass die Abendessen bei ihr zu Hause einen dienstlichen Charakter hatten, wird inzwischen von fast allen Gästen bestätigt. Der gesponserte Dienstwagen entsprach damals den Üblichkeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ebenso das Gehalt der Intendantin. Das System der Bonuszahlungen war von Schlesingers Vorgängerin übernommen und 2017 auf Anregung des Verwaltungsrats vom Unternehmensberater Kienbaum reformiert worden.

In Potsdam tagte in den vergangenen Monaten ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur Frage, ob die brandenburgische Rechtsaufsicht beim RBB versagt habe. Hat sie nicht, lautete das Ergebnis. Folglich kann es auch keine erheblichen Rechtsverfehlungen gegeben haben."



Interessant finde ich das:

... "Weniger begeistert war der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke. Woidke erinnerte Schlesinger früh und wohl auch mit Nachdruck daran, dass der RBB eine Zweiländeranstalt sei, was im Klartext hieß: Er forderte mehr Programmanteile für sein Land, aber auch mehr RBB-Jobs am Standort Potsdam. Weder ein Hauptstadtsender noch das Digitale Medienhaus in Berlin entsprachen seiner Interessenlage, und obgleich Woidke der SPD angehört, weiß er sich mit seinem sachsen-anhaltischen und auch mit seinen sächsischen und bayerischen Amtskollegen von der CDU oder CSU einig, dass Widerstände in der Bevölkerung gegen das Gebührensystem wahlentscheidend werden können - und dass es verbreiteten Unmut gibt gegen den Finanzhunger der Sender, genauso wie gegen deren Deutungsmacht. Im Osten gibt es das Feindbild des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Auf diese Stimmungen nehmen Ministerpräsidenten Rücksicht, egal welcher Partei sie angehören.

Konfliktlinien wie Ost-West, Stadt-Land, Metropole-Peripherie durchziehen den RBB tief. Es gibt Beobachter, die ihn generell für eine Fehlkonstruktion halten, seit seiner Gründung im Jahr 2003 zerrissen von widerstreitenden Erwartungen. Dass Woidke eine kleinere, kostengünstigere und deswegen auch willfährige Anstalt ins Auge fasste, hat Schlesinger übersehen, oder sie war entschlossen, es zu ignorieren. Außerdem war ja nicht alle Kritik unberechtigt: Schlesingers Fall hat auch Missstände im öffentlich-rechtlichen System aufgezeigt: enorme Pensionen beispielsweise, einträgliche Weiterbeschäftigungen oder sehr kommode Ruhegeldregelungen.

Als der Sturm anhob, hatte Schlesinger keine politischen Verbündeten. " ...


Eine gute Zusammenfassung ist das:
 
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Patricia Schlesinger ist unschuldig, schriebt Die Zeit 41/2024 (Ausgabe von heute) auf Seite 43.

unschuldig ist vielleicht zu engelsgleich ausgedrückt, aber im Verhältnis zu dem, was die Gremien sich vor und nach Ihrem Rauswurf leisteten, find ichs eigentlich auch eher lächerlich. Alles jetzt auf nur eine Person runterzubrechen, ist schon nicht in Ordnung.
 
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Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) will in Karlsruhe Verfassungsbeschwerde gegen den bereits zu Jahresbeginn inkraftgetretenen Rundfunkstaatsvertrag Berlin-Brandenburg einlegen
 
Und wenn man so liest was den rbb konkret stört, gehts auch da nur um das Schleifen von Programminhalten. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Eine Anstalt beschwert sich darüber, dass sie länderspezifisch aus ihrem eigenen Sendegebiet berichten soll. Das trägt bestimmt kongenial zur weiteren Akzeptanz des inzwischen ohnehin reichlich unbeliebten rbb bei. Kannste dir echt nicht ausdenken sowas....
 
Ja, der rbb liefert wieder reichlich Argumente für seine eigene Schließung. Also: Eingliederung in den mdr, dann eben mit Berlin-Fenster und Landesstudio Brandenburg mit Lokalbüros in Potsdam, Brandenburg, Cottbus und Frankfurt (Oder). Reicht doch.
 
Ja! MDR JUMP statt radioeins. Jörg Wagners Medienmagazin wird eine satirische Glosse in der Morningshow mit Sarah und Lars, die intellektuell bloß nicht überfordern darf.
Auf den Frequenzen von COSMO wird die MDR Schlagerwelt aufgeschaltet.
Immerhin könnte man aus Fritz und Sputnik wieder DT64 machen, vllt. übernimmt N-JOY ja aus Spargründen als Rahmenprogramm...

Und bei MDR Brandenburg aktuell gibts dann nen 5-minütigen Beitrag über die Gartenzwergsammlung mit DDR-Geschichte von Opa Dieter aus Neuruppin.

Kurz gesagt: Ganz schlechte Idee. Der rbb hat trotz einigem Schund, den er fabriziert seine Daseins-Berechtigung.
 
Ja, der rbb liefert wieder reichlich Argumente für seine eigene Schließung. Also: Eingliederung in den mdr, dann eben mit Berlin-Fenster und Landesstudio Brandenburg mit Lokalbüros in Potsdam, Brandenburg, Cottbus und Frankfurt (Oder). Reicht doch.
Bitte nicht. Der rbb gehört für mich von den beiden Ost-Anstalten definitiv zu den gehaltvolleren. Eher sollte der MDR in den rbb integriert werden.
 
Ich finde es auch krude mit dem MDR in B/BB. Der rbb hat in bestimmten Formaten noch Qualität, die man beim MDR vergeblich sucht. Zudem wird das noch anstrengender für die Mitteldeutschen, die dick besiedelte Hauptstadtregion abzudecken. In den südlichen Teilen des "Sendegebiets" (Lausitz) wird ohnehin eher MDR als rbb gehört, damit scheinen beide zufrieden zu sein.
 
der rbb hat trotz einigem Schund, den er fabriziert seine Daseins-Berechtigung.
Natürlich werden wir überall, wenn wir nur lange genug suchen, ein Fünkchen Daseinsberechtigung finden. Sogar beim ZDF. Motto: Es war ja nicht alles schlecht. Wenn wir aber irgendetwas ändern und erreichen wollen, müssen wir leider etwas dickere Bretter bohren.
 
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