Wir können uns hier gern endlos gegenseitig kritisieren, Stil, Inhalte, Interpunktion, Pauschalisierungen etc., ich hätte da auch einiges anzubringen. Das ist mir aber ehrlich gesagt zu unwichtig und deshalb bevorzuge ich, über das Radio zu sprechen bzw. die veranstaltenden Anstalten, Gremien oder Personen. Und über diese sage ich zum Beispiel, dass sie endlich anfangen müssen zu sparen und einzusparen und zwar richtig, anstatt wegen einer Marginalie gleich wieder nach dem Verfassungsgericht zu rufen. Natürlich wollen sie mehr Geld und versprechen sogar unter Krokodilstränen ein paar halbseidene Einsparungsversuche. Wie geht das zusammen, wenn es nicht die drohenden Pensionen sind, die da als Damoklesschwert über den Haushaltsabteilungen schweben?
Die wirklichen Erfordernisse sehen in der Tat ganz anders aus.
Anstalten müssen geschlossen werden, Personal abgebaut, Sender und natürlich Sendungen eingestellt, Gehälter teilweise drastisch gekürzt und Versorgungsleistungen zurückgefahren werden. Das alles, um in der Bevölkerung wieder eine Akzeptanz für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk zu erhalten, der eine Stütze der Demokratie sein sollte. Stattdessen nerven sie im Radio mit überflüssigem Dudelfunk oder überkandideltem Feuilleton, veranstalten im Fernsehen eine witzlose heute-show nach der anderen oder quälen die Leute mit Hirschhausen oder Helene Fischer und verleihen sich dafür gegenseitig pausenlos Radio- und Fernsehpreise, sofern ein Herr Lüfter nicht gerade wieder mit abgeranzten Schnäppchen das überalterte Publikum fasziniert oder ein seniler Showtitan blutjungen Scriptgirls mit einer Baggerschaufel die Ballettschuhe zubinden lässt.
Alles nur Gelaber und Geschmackssache? Kann sein aber maximal ein Viertel davon tut's auch.
Meinetwegen kann jetzt ruhig wieder jemand kommen und sagen, dass das eigentliche Problem in Deutschland ja die Beamten sind. Stimmt, aber irgendwo müssen wir anfangen und wir sind hier ja auch nicht nicht das Beamtenforum.