Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Also hat Frau Schlesinger eigentlich eh alles richtig gemacht.
Lies meinen Eintrag, auf den Du Dich beziehst, bitte erstens komplett und verstehe ihn zweitens bitte auch komplett.

Jetzt nach wenigen Jahren Intendanz hat sie einen Pensionsanspruch von 15.000 € - nicht pro Jahr, sondern wirklich pro Monat. Wem ist das vermittelbar?
Auch wenn es sich um eine rehtorische Frage handeln dürfte: Menschen von außerhalb dieser "Kaste" definitiv nicht. Das ist einfach nur pervers - auch wenn es andere - privatwirtschalftliche - Bereiche betrifft. Oder "Berufspolitiker".

Was ich pervers finde ist, dass Boni gezahlt worden sind, wenn das Ziel erreicht wurde, Geld im Programm und den Mitarbeiter:innen einzusparen.
Mir ist ein Unternehmen in Erinnerung, da gab es einen GF, der wurde vom Konzern mehrfach in Subunternehmen (teils aktuelle Zukäufe) geschickt mit genau dem Auftrag, Patente und Vermögen rechtssicher herauszuholen und dann die Beschäftigten zu entlassen und den Laden zu schließen. Der Mann zog also eine Spur der Verwüstung durch die USA und Europa, er hinterließ vernichtete Existenzen, brachte Einzelpersonen und Familien an oder in den Abgrund, belastete vor Ort die Sozialsysteme - und genau das war sein Auftrag. Ich möchte seine "Zielvereinbarungen" wirklich nicht lesen wollen, könnte vermutlich aber von seinen Boni ohne sein reguläres Gehalt sehr ordentlich leben.

Solche Perversionen sind im kapitalistischen System normal. Interessant, neu (aber nicht schockierend, weil ichs irgendwie nicht anders vermutet habe) ist für mich, dass das auch auf geistig-kulturellem Gebiet in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt zur Anwendung kam (und anderswo sicher auch kommen wird). In dieser Ebene sieht man ja nicht, dass man Schaden anrichtet. Man hat halt eine Vision, die wird umgesetzt und was dabei irgendwie im Wege ist, wird vernichtet.

Ich erinnere mich an das Stoßgebet eines Mitarbeiters einer ARD-Anstalt über seine damalige Chefin: sinngemäß "hoffentlich steigt sie bald auf und richtet hier keinen Schaden mehr an." Nun, sie ist aufgestiegen und die kleinen Tiere im Abendzauberwald haben das auch zu spüren bekommen.
 
Zitat aus

Der Rundfunk ist kein Ponyhof
Die autoritäre Struktur öffentlich-rechtlicher Sender ist legendär. Ein Mitarbeiter erzählte, dort müsse man 40% der Zeit aufpassen, nicht abgesägt zu werden und 40% damit verbringen, selbst zu sägen. Für den eigentlichen Job verblieben somit nur 20%.

Kann ich aus eigenen Erfahrungen so bestätigen. Und das zieht sich bis runter in die Redaktionen.
Unter anderem deshalb braucht man so viel Personal.
 
Was ich pervers finde ist, dass Boni gezahlt worden sind, wenn das Ziel erreicht wurde, Geld im Programm und den Mitarbeiter:innen einzusparen.
Das hat der sichtlich überforderte Verwaltungsrat bei zweimaligem Nachfragen ganz kleinlaut zugegeben. Dass es geradezu ein Hohn ist, wenn jemand (hier konkret Fr. Schlesinger) für das Einsparen von Geld und Personal dann das Gesparte in den Rachen geschoben bekommt, war ihm selber peinlich.
und das Märchen singen, dass man eben so absurde Gehälter zahlen müsste, um mit der "Privatwirtschaft" um die "wirklich guten Leute" konkurrieren zu können.

Alles andere ist austauschbar und ich würde sagen: dann geht doch zu den Privaten oder gründet eure eigene Firma, wenn ihr so tolle Genies seid. Soll mir keiner sagen, dass man niemanden findet, der für ein Jahresgehalt von z.B. 90.000 Intendant sein möchte und den Laden mit einem engagierten Team schmeißen kann.
Volle Zustimmung. :thumbsup: :thumbsup:
 
Soll mir keiner sagen, dass man niemanden findet, der für ein Jahresgehalt von z.B. 90.000 Intendant sein möchte und den Laden mit einem engagierten Team schmeißen kann.
Wenn ein Gehalt zur absurd hohen "Schmerzensgeldforderung" mutiert, ist irgendwas faul am Verständnis der Bedeutung der eigenen Arbeit oder an der Identifikation mit der eigenen Arbeit.

Im Falle einer Intendanz einer öffentlich-rechtlichen Anstalt gehts dann wohl mehr um "Macht" und "Einfluss" als um die Bewirtung und Pflege eines Ortes des Wahren, Guten und Schönen.

Im umgekehrten Fall kennt man Ausnutzung (und Selbstausbeutung) von Menschen durch prekäre Gehälter / Vergütungen, weil etwas "ethisch korrektes", "gutes", "wertvolles", "gesellschaftlich notwendiges" mitschwingt bei dieser Tätigkeit und Menschen, die eine entsprechende Veranlagung haben, dann teilweise Gehalt durch sowas wie "gutes Karma" substituieren bzw. sich so etwas auch einreden lassen.

Ich kenne das aus eigenem Erleben: ich habe 7 Jahre lang jedes Jahr ein bis drei Monate für Essen und Zeltplatz in einem Seminarzentrum in der Schweiz gearbeitet. Entlohnung: das leckere vegetarische Essen, der Zeltplatz, die warme Dusche, die traumhafte Natur, teils die Teilnahme an sehr wertvollen Veranstaltungen (und sei es als Mischpultbediener) - und der von mir empfundene tiefe Sinn dieser Arbeit.

Wir hatten Gäste aus aller Welt, darunter Menschen, die Wikipedia-Einträge haben oder auf eine Lebensleistung hinsichtlich "Heilung" für bestimmte Regionen oder Menschen blicken können, die mich vor Respekt stumm werden lässt. In manchen Jahren habe ich sogar eine Aufwandspauschale für meine Beschäftigung bezahlt, also Geld dafür gegeben (!), dort einige Wochen 5 Tage je Woche offiziell 6 Stunden, real eher 7 bis 8 Stunden am Tag zu arbeiten. Und zwar durchaus hart zu arbeiten - Spülküche oder Küche an einem Ort, der meist 50 bis 70, teils auch deutlich über 100 Gäste hat, ist eine körperlich anstrengende, schweißtreibende Tätigkeit.

Niemals wäre ich hingegen bereit gewesen, auch nur einen Abend in einer Touristenlocation oder einer Basshölle in Berlin Gläser zu spülen. Dafür gibt es keine Unterstützung meinerseits, schon gar nicht unentgeltlich. Und dass ich jetzt gerade nicht in der Schweiz bin, hat u.a. etwas mit einer "Teil-Entzauberung" dieses Ortes zu tun: wer Querdenker-Haltungen auf Facebook teilt, dem wasche ich auch nicht unentgeltlich die Teller ab.

Wenn das gehobene Management einer ARD-Anstalt also massiv Kohle einfordert, ohne diese Zahlungen möglicherweise gar nicht zur Verfügung steht und sich dann die Zahlung auch noch selbst von "absurd" auf "absurd plus Zusatzzahl" erhöht, muss ich unterstellen, dass es ihnen absolut NICHT um eine Mitarbeit an der Bewahrung und Pflege einer öffentlich-rechtlichen Anstalt geht, sondern nur um Macht. Damit sind sie in einer ARD-Anstalt aus meiner Sicht an der falschen Adresse.

Ein Mitarbeiter erzählte, dort müsse man 40% der Zeit aufpassen, nicht abgesägt zu werden und 40% damit verbringen, selbst zu sägen. Für den eigentlichen Job verblieben somit nur 20%.
"Der [Name einer ARD-Anstalt] ist eine Schlangengrube" hörte ich mal aus dem Munde eines jungen, sehr erfolgreichen Anwaltes, der Einblicke in den genannten Laden hatte.
 
Ich erinnere mich an das Stoßgebet eines Mitarbeiters einer ARD-Anstalt über seine damalige Chefin: sinngemäß "hoffentlich steigt sie bald auf und richtet hier keinen Schaden mehr an." Nun, sie ist aufgestiegen und die kleinen Tiere im Abendzauberwald haben das auch zu spüren bekommen.
Nun, beim Schlagwort "Abendzauberwald" erinnern sich sicher viele, speziell Großeltern, Eltern, auch deren Enkel und Kinder an die "Bärenbude"! ... NDR und WDR haben sich da einen echten 'Sargnagel' für die Akzeptanz ihrer Sender geschnitzt. - Wer war da beim WDR noch Hörfunk-Chefin? - VW? - Hier beim NDR blubberte der NDR-Hörfunk schon länger 'unter der Wasserlinie'.

Zum Thema "RBB" und "Intendantin Schlesinger" passt das wie ...
Bei vielen Intendanten der ÖR muss man echt hinterfragen, wie diese zu diesem Job gekommen sind: Beförderung nach dem Peterprinzip, mit dem 'richtigen' Parteibuch in der Tasche, ... oder wie??? - Von Indien lernen, die ÖR-"Anstalten des Öffentlichen Rechts" nach dem Kasten-Prinzip organisieren? ... Bitte nicht!
 
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Der Geschäftsführer von RTL verdient deutlich mehr, aber der stellt auch keine Pensionsansprüche an den Sender. Das machen freie Mitarbeiter bei den öffentlich-rechtlichen auch nicht, die meisten werden jedoch oft am unteren Ende bezahlt. Es gibt natürlich auch freie Mitarbeiter mit fürstlichen Gehältern wie z. B.: Eckart von Hirschhausen. In den 1970er Jahren ist das noch anders gewesen, damals erhielt man beim Hessischen Rundfunk für ein Radio-Feature fast 2000 DM. Das war sehr gut bezahlt zum damaligen Zeitpunkt. Von diesen Honoraren sind wir inzwischen leider weit entfernt. Ist das eigentlich immer noch so das sich in Deutschland ein Großteil an Leuten schon mit 30 auf die Rente freut?
 
Der Geschäftsführer von RTL verdient deutlich mehr, aber der stellt auch keine Pensionsansprüche an den Sender.
Der Geschäftsführer von RTL führt auch ein privates, Bundesweit operierendes Unternehmen und nicht einen im Vergleich dazu "kleinen Popelsender" wie den rbb, der trotzdem genauso viel kostet. Zudem erwirtschaftet RTL sein Geld selber und wird nicht per Zwangsabgabe vom Volk durchfinanziert.
Frau Schlesinger bekommt 25000,00 € im Monat und will jetzt einen Rente von monatlich 12000 haben, dafür, dass sie den "persönlichen Anfeindungen", wie sie es nennt, ausweichen muss.
 
Geld selber und wird nicht per Zwangsabgabe vom Volk durchfinanziert.
Ich bezahle das Zeug, welches RTL da versendet sehr wohl mit. Mit dem Kauf eines jeden Produkts, welches da beworben wird und die Kosten für die Werbung auf den Produktpreis aufgeschlagen werden. Ist wie bei den Öffis. Ich muss das bezahlen, ob ich will oder nicht. Wo soll da ein Unterschied sein?
 
Das Wort "Zwangsabgabe" bleibt falsch

Was ist es dann? So viel ich weiß ist man zur Zahlung verpflichtet sobald man in Deutschland einen Wohnsitz hat. In Frankreich gibt es die Wohnsteuer (taxe d'habitation), über die bis vor kurzen auch Radio France finanziert wurde. Ich denke das kann man so auch für Deutschland sagen. Zwangsabgabe ist auch nicht falsch, nur etwas salopp.
 
Wenns also in der Chefetage eines Unternehmens - auch eines großen Medienunternehmens - für unsere normalen Maßstäbe dekadent glitzert, ist das in gewissem Maße normal.
Nein. Ein öffentlich-rechtlicher Sender ist kein Konzern.
Das Wort "Zwangsabgabe" bleibt falsch und eine Frechheit. Und gegen "Popelsender" spricht auch einiges...
Der Begriff Zwangsabgabe ist und bleibt Populisten-Sprech
Das Wort ist schon ganz richtig. Da jede*r der nicht aufgrund zu geringem Einkommen davon auf Antrag befreit ist, diesen Beitrag zu zahlen hat, auch wenn theoretisch die Geräte gar nicht vorhanden sind oder Leistung nicht in Anspruch genommen wird . Kfz- oder Hundesteuer zahlen auch nur die Halter und nicht alle die theoretisch eine Hundeleine in der Hand halten könnten. Die frühere GEZ war eine Geräteabgabe. Der Beitrag zum Beitragservice ist eine (pauschale) (Zwangs) Abgabe und keine, der Gegensatz von Zwang freiwillige oder leistungsbezogene Abgabe.
Ich bezahle das Zeug, welches RTL da versendet sehr wohl mit. Mit dem Kauf eines jeden Produkts, welches da beworben wird und die Kosten für die Werbung auf den Produktpreis aufgeschlagen werden. Ist wie bei den Öffis. Ich muss das bezahlen, ob ich will oder nicht. Wo soll da ein Unterschied sein?
Also es gibt auch Noname...
Und bei "Werbeprodukten" legt der Hersteller den Preis fest. Ob er dafür geworben hat oder nicht.
 
Ich wiederhole es gerne noch einmal: Der Begriff Zwangsabgabe wird bewusst und mit einer ganz bestimmten Intention verwendet, gerne auch analog zu GEZ-Gebühr und Zwangsrundfunk. Ob der Begriff inhaltlich mehr oder weniger passend ist, ist irrelevant. Der Begriff Zwangsabgabe wird nicht "einfach so" verwendet und verfolgt üblicherweise eine bestimmte Intention. Zudem kann jede vom Staat erhobene Abgabe wie die Mehrwertsteuer oder die Einkommensteuer als Zwangsabgabe bezeichnet werden.
 
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Das klingt aber sehr speziell und politisch-korrekt, da tendiere ich doch lieber zum Volksmund und nenne das Ding Wohnsteuer, Zwangsabgabe etc.
Was ist daran speziell, es ist eben die korrekte Bezeichnung dieses Beitrags. Was spricht dagegen, einen Begriff politisch-korrekt zu verwenden. Nichts. Wenn du mit Volksmund den typischen Stammtisch meinst, hast du recht. Aber dann können wir die weitere Diskussion zu diesem Thema auch gleich in den Facebook-Kommentaren von Stephan Brandner fortführen.
 
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Weiter geht es

Ich wiederhole es gerne noch einmal: Der Begriff Zwangsabgabe wird bewusst mit einer ganz bestimmten Intention verwendet, gerne auch analog zu GEZ-Gebühr und Zwangsrundfunk. Ob der Begriff inhaltlich mehr oder weniger passend ist, ist irrelevant.
Wenn er passend ist (und das ist er) ist das gerade nicht irrelevant.
Der Begriff Zwangsabgabe wird nicht "einfach so" verwendet und verfolgt üblicherweise eine bestimmte Intention. Zudem kann jede vom Staat erhobene Abgabe wie die Mehrwertsteuer oder die Einkommensteuer als Zwangsabgabe bezeichnet werden.
Und wo ist das das Problem, das jedes Wort per Gesetz verboten gehört, nur weil dieses Wort genauso wie "Eintrittsgeld" oder "Steuer" ggf. eine negative Außenwirkung hat?
Hat aber mit Schlesinger nichts zu tun.
 
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