Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Extra 3 zum Fall PS:
Der Ehring... ich brech ab! :wow:

So über die seichte ARD-Unterhaltung herzuziehen ist zumindest für mich auch eine neue Dimension.

Dass das nun so ARD-weit gelaufen ist, legt für mich nahe, dass Frau Schlesinger komplett und überall in der ARD "restlos durch" ist. Hoffentlich wird das für alle Anstalten eine heilsame Lektion sein und hoffentlich schauen die "Untergebenen" in den Anstalten künftig genauso konsequent hin und reagieren genauso scharf wie derzeit - egal ob das künftige Aufsichtsgremien machen werden oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ XERB 1090 Und das erklär mal dem Gebührenzahler!

Wenn der Gebührenzahler - sicher aus anderen Branchen - ein wenig Kenntnis davon hat, wie es bei Management-Workshops zugehen kann, wird er zumindest nicht übertrieben heftig reagieren.

Wer ohnehin schon gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eingestellt ist - wie z.B. der Mann, der mir heute den "Kontrafunk" nahelegen wollte oder der "Alt-Linke", der überall Verschwörungen der USA wittert und die ARD als Handlanger sieht, wird natürlich im Dreieck springen.

Die Frage ist, wo ist die Grenze überschritten und wo läge der Bereich des Angemessenen. Es darf auch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, nur weil er beitragsfinanziert ist, nicht dazu kommen, dass man auf unterstem Niveau bei Ausrichtung von Workshops / Teambuilding-Veranstaltungen etc. agiert. Es muss - zumindest ist das meine Haltung - zu so etwas nicht in eine schäbige Absteige gehen mit Bettwanzen, Kakerlaken und "Catering" von der Currybude gegenüber.

Viel problematischer sind andere Dinge, vor allem nun die möglicherweise strafrechtlich relevanten, das Abrechnen privater Späße auf Kosten des "Unternehmens" (also auf Kosten von Programmbudget), sowie das massive Überreizen jeglicher Grenzen des Anstandes, während für das Programm kein Geld übrig bleibt.
 
Wie erwartet: Schlesinger ist kein Einzelfall! - Die ARD in einer systemischen Krise:
Verdirbt Geld den Charakter? - ARD hat ein systemisches Problem: "Geld ohne Ende aus dem Füllhorn der nach oben offenen Haushaltsabgaben!" weckt die Gier und vernebelt die Gehirne in den obersten Führungsetagen. - Unter dem Aspekt erschreckend die Greencard auch für solche (Fremdes-)Geld-Verprasser von Scholz: "You'll never walk alone!"
Jetzt der "Fall Schlesinger" war nur die Spitze des Eisbergs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir gerade das Interview von Holger Klein mit Dagmar Bednarek von der Freienvertretung angehört und kann das nur wärmstens empfehlen. Was er zum Thema Flurfunk sagt, lässt aufhorchen...
Der Artikel von der Berliner Zeitung mit Frank Abel ist auch sehr lesenswert:
Die Extra3 Sendung hat es in sich, die fand ich auch sehr sehenswert.

Ich möchte nochmal an den Kommentatoren-Talk heute auf Radio Eins erinnern. Von 17 bis 19 läuft das Ganze und ich denke, es lohnt sich da einzuschalten.

 
Zuletzt bearbeitet:
Wie erwartet: Schlesinger ist kein Einzelfall! - Die ARD in einer systemischen Krise:
https://www.focus.de/politik/deutsc...ndfunks-hat-zwei-chauffeure_id_134016202.html
:wow: Sorry, aber mit ernstzunehmenden Journalismus hat das nun wirklich nichts mehr zu tun. Was genau ist jetzt bitte ungewöhnlich daran, dass es einen zweiten Chauffeur gibt für den Fall das der Erste mal krank ist oder im Urlaub? Man kann "Enthüllungen" auch an den Haaren herbeiziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ganze Funkhaus hat sogar (ich schätze) ein Dutzend Fahrer! Nur sitzen die eben nicht den ganzen Tag herum und warten, bis es Frau Spanner-Ulmer behagt, in der Weltgeschichte herumkutschiert zu werden, sondern tun genau das, was deren Beruf ausmacht: Sie fahren (beliebige!) Mitarbeiter zu auswärtigen Terminen, zum Beispiel Vorbesichtigungen für Drehs, bringen Ausrüstung von Außenlagern ins Funkhaus oder zu ebendiesem Dreh, holen Pakete vom Zentralpostamt (wie immer das jetzt heißt) ab, bringen Aktenberge zur Vernichtung, holen Flightcases von der Fertigung ab oder auch mal sechs Kisten Bratwürste vom Bauern für die Kantine, …

Leute, die sich darüber aufregen, wissen nicht, wie es in einem Betrieb (und das meine ich ganz allgemein) mit zweitausend Mitarbeitern zugeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der entscheidende Punkt ist ja: "Ausnahme ist hier Frau Spanner-Ulmer, die auf zwei Fahrer im Wechsel zurückgreift und diese laut Dienstvertrag auch für private Fahrten nutzen kann."

Das heißt "stand-by" für die Fahrfachkraft, also nix mit "nebenbei mal mit einem Ü-Wagen irgendwohin fahren". Den A7 darf sicher auch nicht jeder Dummy vom BR-Fuhrpark fahren. Das ist bestimmt so ein "Transporter"- Typ. ;)
 
Es ist schon seltsam, dass in solchen Positionen überhaupt Chauffeure geboten werden. Selbst in größeren Unternehmen ist es üblich, dass selbst gefahren wird oder es Fahrdienste gibt. Da mag es sicher Unterschiede geben. Aber warum eine technische Direktorin chauffiert werden muss. Na ja, ist auch egal. In der Radiolandschaft gab es meines Wissens nur einen Geschäftsführer, der sich allzu gern mit Limoservices zu Terminen zur allgemeinen Belustigung kutschen ließ. Dass eine technische Direktorin zwei Chauffeure benötigt, löst nur Kopfschütteln aus.Noch mehr Kopfschütteln löst aus, dass die einfache Entfernung zum Arbeitsplatz 109 km beträgt. So wird die Limo morgens 109 km zum Wohnort gekarrt, Madame Wichtig eingeladen und es geht dieselbe Strecke zurück. Abends dasselbe Spiel. Ökologisch eine Sauerei. Macht bei 300 Arbeitstagen rund 130tkm. Rechnet man den Arbeitstag plus Fahrtzeit, so weiß man, dass zwei Chauffeure notwendig sind. Sonst müsste die Dame abends nach Hause laufen. Deshalb zwei Chauffeure, da ist schon Schichtdienst erforderlich. Personal und Spritkosten dürften jährlich rund 150.000 Euro an Kosten verursachen. Bei den Strecken dürfte nach zwei Jahren auch ein Fahrzeugaustausch fällig sein. Mag in den Fässern ohne Boden der Öffis nur eine Kleinigkeit sein. Hat aber etwas mit der Grundeinstellung und etwas mit Haltung zu tun.

Das ganze Funkhaus hat sogar (ich schätze) ein Dutzend Fahrer! Nur sitzen die eben nicht den ganzen Tag herum und warten, bis es Frau Spanner-Ulmer behagt, in der Weltgeschichte herumkutschiert zu werden, sondern tun genau das, was deren Beruf ausmacht:

Ja, es gibt Fahrdienste, aber auch personenbezogene Chauffeure und Fahrzeuge. Und um die geht es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie erwartet: Schlesinger ist kein Einzelfall! - Die ARD in einer systemischen Krise:
Nur weil ein höheres Tier gleich zwei Käfige und Tierpfleger verschlingt? Da wäre ich vorsichtig, denn das Konzept findet sich auch bei vielen größeren Unternehmen in der Wirtschaft, nicht zuletzt deshalb, weil man als Fahrer bestimmte Ruhezeiten einhalten muß, meint: wenn Chef zu verschiedenen Terminen muß, kann es sein, daß ein Chauffeur aus der Tour aussteigt, da er anderenfalls sein Zeitkonto sprengt (weshalb ein zweiter Dienstwagen durchaus sinnvoll sein kann, weil dann die Staffelstabübergabe nicht unbedingt in der Garage des Unternehmens stattfinden muß). Oder weil es auch schon mal zu Kurierfahrten kommen kann. Oder eben weil auch ein Fahrer mitunter mal Urlaub braucht oder morgens vom Onkel Doktor einen gelben Zettel in die Hand gedrückt bekommt.
Die Fahrer werden auch nicht ausschließlich auf Frau Spanner-Ulmer warten; gegebenenfalls werden sie für andere Fahrten oder im Haus an anderen Stellen eingesetzt, sofern sich so etwas koordinieren läßt.
Solange keine weiteren Informationen vorliegen, würde ich da mit einer Bewertung warten. Aber ich bin ja auch nicht der Focus.

Gruß
Skywise
 
Der Artikel von der Berliner Zeitung mit Frank Abel ist auch sehr lesenswert:
Wenn ich schon wieder diese Überschrift von Herrn Friedrichs Qualitätsjournalisten lese: "RBB-Mitarbeiter meist ohne Abfindung gefeuert."

Feuern tut eigentlich nur Donald Trump in "The Apprentice". In Deutschland wird man immer noch entlassen oder gekündigt. Oder ein Vertrag wird nicht verlängert.

Und dass sich gerade in der Medienbranche der Irrglaube hält, man hätte eine Art rechtlichen Anspruch auf eine Abfindung. Jeder der sich auf eine solche Beschäftigung einlässt sollte damit rechnen, dass diese nicht bis zum Ruhestand besteht. Ist nicht schön und meist nicht fair, nennt sich aber Kapitalismus.

PS: Sich überhaupt einen Catering-Service in die eigene Wohnung zu bestellen und dann einen Gedanken daran verschwenden, dass das nicht rein privat sei, lässt mich nur mit dem Kopf schütteln.

Sehr lesenswert:

https://www.freitag.de/autoren/wolf...oeffentlich-rechtliche-system-fault-von-innen
 
Zuletzt bearbeitet:
Sich überhaupt einen Catering-Service in die eigene Wohnung zu bestellen und dann einen Gedanken daran verschwenden, dass das nicht rein privat sei, lässt mich nur mit dem Kopf schütteln.
Natürlich kann man das tun, wenn ein entsprechender Anlaß vorliegt. Was jedoch überhaupt nicht geht, ist, diesen Anlaß nicht deutlich zu machen, indem man zum Beispiel, wie es Frau Schlesinger es tat, sich weigert, die teilnehmenden Personen zu nennen!

Ich hatte kürzlich anläßlich meines Geburtstages acht Personen zu Hause bewirtet, und das nicht einmal schlecht. Mein Aufwand belief sich aber auf weit unter 1.200 Euro, und ich habe den Betrag aus eigener Tasche bezahlt, bezahlen können, und das sogar, obwohl ich keine 300.000 Euro im Jahr verdiene.

Diese Art der Selbstbedienungsmentalität ist es, die mich unfaßbar wütend werden läßt! Und ja, es ist Selbstbedienung, trotz Unschuldsvermutung. Diese greift hier nicht, solange Frau Schlesinger nicht mit den Namen der Beteiligten herausrückt.

Es wäre zu begrüßen, daß, sollten sich diese Vorwürfe bestätigen, die zuständigen Gremien die Gelegenheit ergreifen und Frau Schlesinger tatsächlich fristlos kündigen, samt Verlust aller Pensionsansprüche. Weiter oben stand, glaube ich, etwas vom Aldi-Getränkebon.


Edit: Diese oben genannten Anlässe müßten aber schon sehr gut begründet sein. In der Regel reichen sogar die in den jeweiligen Funkhäusern vorhanden Einrichtungen zur Bewirtung aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Radiokult #333: Die Nachricht bleibt. Der Fall Schlesinger bringt unschöne Einzelheiten aus der ARD-Dunkelwelt ans Licht. Wir sehen erst die Spitze des Eisbergs:
Deutschlandfunk berichtete jetzt über einen früheren Verdacht gegen Schlesinger:
Heute Nachmittag eine ausführliche Sendung zum Thema:
DLF-Programmtipp für Freitag 2022-08-12:
15:35 Uhr

@mediasres
Nach Redaktionsschluss
Folge 97: Nach Schlesinger-Rücktritt: Wie geht’s weiter für rbb & ARD?
 
Natürlich kann man das tun, wenn ein entsprechender Anlaß vorliegt. Was jedoch überhaupt nicht geht, ist, diesen Anlaß nicht deutlich zu machen, indem man zum Beispiel, wie es Frau Schlesinger es tat, sich weigert, die teilnehmenden Personen zu nennen!
Eine "Anlass" kann man dann doch immer ganz einfach "erfinden": Sie muss ja nur sagen, dass sie der Berlinale Chefin versichert hat, dass sie sich kümmert, dass der Kino-King-Knut wie gewohnt ausführlich berichtet. Was genau beredet wurde, kann später niemand mehr nachvollziehen.
 
Lesenswert - ja.
Zustimmungswürdig - in Teilen.
Die Darstellung der Akteure in den ersten beiden Absätzen gefällt mir so gar nicht, weder die der "Verteidiger des öffentlich-rechtlichen Systems" noch die der "Repräsentanten", weil zu eindimensional, zu sehr Generalverdacht etc. Abgesehen davon, daß es nach meiner Wahrnehmung häufiger vorkommt, daß ausgerechnet die "Verteidiger des öffentlich-rechtlichen Systems" eben dieses ziemlich gezielt (und bei weitem nicht immer destruktiv) kritisieren. Sind ja keine Jubelperser.
Und bei der Aussage über den Rundfunkrat im vorletzten Absatz hab' ich auch ziemlich zwiespältige Gefühle. Kritik am Rundfunkrat - okay, kann man machen, wär' ich wahrscheinlich sogar mit dabei. Aber die Kritik auf der Causa Schlesinger aufzubauen, halte ich zumindest nach derzeitigem Kenntnisstand für falsch mangels Zuständigkeit.

Gruß
Skywise
 
Ihre Schlesinger-Offensive kann ich der ARD und dem rbb nicht so recht abkaufen.
Was gab es für Möglichkeiten? Entweder hätte man versuchen können, die Sache klein zu halten. Oder den Schritt nach vorne gehen. Zweiteres hielt man für besser. Gute Entscheidung in Sachen Reformen. Aber genau das wird vermutlich nicht oder nur als Showveranstaltung passieren. Man wird einzelne markige Akzente nach außen setzen und dann geht es normal weiter. Die Beteiligten haben doch selber keine Lust, den Moloch ARD grundlegend zu modernisieren.

Es ist natürlich kein reines ARD-Phänomen aber die Plattitüden von "lückenloser Aufklärung" und ähnlichem kann doch heute keiner mehr hören.
 
Die Nachricht bleibt.
Das da vermutlich noch einiges kommt was alles andere als sauber ist, ist nicht abwegig. Aber dann bitte faktenbasiert. Alles andere verwässert nur unnötig und ist in dem ganzen Prozess auch nicht hilfreich.
Unterm Strich bleibt nur zu hoffen, dass der gesamte ÖR die Vorgänge beim rbb als einen deutlichen Schuss vor den Bug wahrnimmt und das man sich nun endlich auf seine tatsächlichen Aufgaben und Kompetenzen besinnt. Nicht nur davon reden, sondern es auch tun, sollte die Devise sein.
 
Volle Zustimmung, der ganze Beitrag ist köstlich. Allein die Bildsprache. Und die Vorstellung, dass Patricia bald in Anstaltskleidung einen Blechnapf mit Graupensuppe gefüllt bekommt.
 
@Pianist_Berlin Ich hab mal danach gesucht, nicht schlecht. o_O
 
Zuletzt bearbeitet:
Tcha, Patricia, inhouse schlecht kontrolliert und schlecht beraten über juristische Konsequenzen ihres Tuns und schlwcht beraten von eigenen Anwälten im Verhalten ihres Rücktritts, was ihr nun durchaus ihre Pensionberechtiging Kosten könnte.

Wie gesagt, mein Mitleid hält sich Grenzen, aber dass eine Medienmanagerin dieser Position seit offenbar Jahren keinen professionellen Beraterstamm hat, zeugt m. E. von unfassbarer Arroganz unter dem Motto: Macht ja nix, merkt ja keiner.
 
Zurück
Oben