Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Ich befürchte, dass es keinen Plan gibt (warum auch, damit hat ja in der Vergangenheit auch niemand gerechnet), wie dann zu verfahren ist, sofern tatsächlich in der kommenden Woche die Geschäftsleitung, sämtliche Abteilungsleiter sowie der gesamte Rundfunk- und Verwaltungsrat zurücktreten.
 
Tcha, Patricia, hättest Du nicht gedacht, dass Du wegen ein paar erhöhten, branchenüblichen Honorar-Euros, Boni, dicken Dienstwagen und unrechtmäßigen lächerlichen Schampusabrechnungen Dich selbst ins Aus schießt wie auch Deine Geschäftsleitung, Rundfunkräte, Verwaltungsräte und gleichmit bei anderen Anstalten den Zündfunken gelegt hast?

Im Grunde aber Dank, Patricia, dass all dies endlich auf den Prüfstand kommt.
 
Beim BR bleibt aber bei der Technikdirektorin ein fades "Geschmäckle", zumal immer betont wird, dass diese zwei Dienstwagen durch den Intendantenvorgänger ermöglicht wurden und es heutzutage nicht mehr möglich wäre.
 
Dieses undurchsichtige System ARD... dort wird jeder profitiert haben.

Mir blieb nur im Gedächtnis dass WDR-Buhrow, SWR-Kniffke und NDR-Marmor schon seit 2015 unter Beschuss standen, mit den Gebührengeldern nicht ordentlich umzugehen.
Schon verdächtig: Wie Schlesinger - "Ich will nach oben!" - konnten Gniffke und Buhrow beim NDR 'Karriere' einüben: "Ich will Intendant werden!" - Kann der NDR alles, ausser Radio?
 
So so. In “Hintergrund-Gesprächen" wurde der Teil-Ausschluss des rbb besprochen. https://www.spiegel.de/wirtschaft/u...gulaer-a-274f692e-37d2-4fd9-ad7c-b3093779ec6d

Genauso wie die unsauberen Deals der rbb-Geschäftsführung in "Hinterzimmer-Gesprächen" besprochen wurden.

Die ARD-Führung hat noch immer nicht begriffen, dass es hier um nichts anderes als den Fortbestand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland geht. Ich fordere, dass ARD-Intendantentagungen ab sofort öffentlich übertragen werden.

Ich bin fassungslos über so viel hoch dotierte Wurschtigkeit.
 
Und was sollen die jetzt machen? Alle Anstalten in vorauseilendem Gehorsam auflösen und damit dem hässlichen Teil der Gesellschaft das größte Geschenk machen, das man ihm überhaupt machen kann? Alle sofort zurücktreten und damit das Chaos, das beim rbb entstanden ist, auf alle Anstalten ausweiten (kommt aufs Gleiche raus)?

Eine Anstalt komplett ohne Gremien und Chefetage - darauf könnte es ja hinauslaufen - reicht schon.

Das grundlegende Problem der wohl überall prinzipbedingt nicht funktionsfähigen Rundfunkräte würde auch bei Komplettaustausch der dorthin Entsendeten nicht wirklich etwas ändern, denn die Entsendungsgrundlagen blieben und der Verdacht der fachlichen Untauglichkeit würde jedem neu zusammengestellten Rundunkrat sofort wieder anlasten. Die Rundfunkräte müssen aber die Intendanten wählen...

Hier müssen offenbar erst Staatskanzleien ran und eventuell sogar Staatsverträge geändert werden, um funktionsfähige Gremienstrukturen zu schaffen, bevor überhaupt Intendanten gewählt werden können.

Auf dem Weg in die weitgehend mit "das verkauft sich gut-"News oder teils auch gleich Fake-News aus dem Naturgesetzleugner-Lager versorgte Gesellschaft sind wir in den vergangenen Wochen ein erhebliches Stück weiter gekommen. Diesen Weg zu stoppen sollte jetzt Aufgabe Nummer 1 sein. Es gibt Menschen in diesem Land, die einen soliden (!), anständigen (!!!) öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben wollen (und ihn auch bezahlen wollen). Und es gibt ganz generell die dringende Notwendigkeit, von Quoten und Werbeeinahmen unabhängige Recherche, Journalismus, Nachrichten zu haben. Eine auf diesem Wege informierte (bzw. wenigstens theoretisch informierbare) Gesellschaft betrachte ich als eine der Grundlagen einer halbwegs gesunden Entwicklung in eine lebbare Zukunft.
 
Die ARD-Führung hat noch immer nicht begriffen, dass es hier um nichts anderes als den Fortbestand des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland geht
Man muß natürlich aufpassen, dass jetzt nicht alle anderen Anstalten anfangen, es so zu deuten bzw. gedeutet haben möchten, dass das Ganze ausschließlich eine Krise des rbb ist und es bei den anderen Anstalten "mehr oder weniger" keinen Handlungsbedarf gibt. So kommt es nämlich rüber, wenn sich jetzt quasi 8 Anstalten gegen den rbb stellen.
 
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Und was sollen die jetzt machen?
1. Definieren, was zur "Rundfunk-Grundversorgung" gemäß GG gehört.
ARD-Hörfunk föderal: 16 Bundesländer = 16 Studios Hörfunk/Regionalfernsehen (mit ggf. zusätzlichen Außenstellen). Zusammenschluss mehrerer Landessender zu ÖR-Anstalten. NEUN Anstalten in der ARD sind zu viel. Zielwert: Maximal FÜNF ARD-Anstalten.

2. Fernsehen
Fernsehen terrestrisch frei empfangbar. Alle Sat- und Internetangebote verschlüsseln.
ZDF bundesweit. "Das Erste" aufgeben. EINE Regional-TV-Senderkette, die von allen Sendeanstalten rotierend bedient wird.

3. Hörfunk
Bundesweiter Hörfunk via Deutschlandfunk. Deutschlandfunk organigrammmäßig der ZDF-Intendanz unterstellen mit eigenständiger Direktion (Stabsstelle). Regionaler Hörfunk aus den ARD-Sendern: Ein Mantelprogramm ohne Schnickschnack. Regionale Berichterstattung in großflächigen Zeitfenstern.

4. Social Media, Webauftritt, Mediatheken
Alles unter einer Struktur aufbauen. Der dereitige Flickenteppich ist unsäglich. Sprich: "Das wird dauern!" - Grundsatz sollte sein: "Was gesendet wurde, ist nicht weg!" - Dauer Online-Verfügbarkeit? - Mindestens ein Jahr. Danach schwierig die Entscheidung zur Langzeitarchivierung: "Ist das Kunst, oder kann das weg?"

5. Auslandskorrespondentennetz Fernsehen
Im Ausland immer nur EINE Crew in einer Berichtsregion; zusammengestellt in gemeinsamer Abstimmung zwischen ARD und ZDF.

6. Auslandskorrespondentennetz Hörfunk
Unter Führung von Deutschlandfunk. Wenig sinnvoll - außer für Ausbildungszwecke - Regional-Radio-Journalisten ins Ausland zu schicken

Soweit einige erste Konzept-Ideen. Rundfunk ist Ländersache. Da müssen also die Staatskanzeleien ran und sich einigen.
Es kann nicht so bleiben, wie es jetzt ist. Die ARD-Intendantenfürsten haben sich in ihrer Selbstherrlichkeit feudal eingerichtet. Die Abgabenhöhen werden fantasievoll ermittelt. Die Gremien sind Statisten, die KEF eine Alibi-Veranstaltung. Praktisch wird die politische Führung am Nasenring durch die Manege führt. Sie müssen nur die diktierten Staatsverträge durchwinken.
 
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@ndrgast:
Ist ja eine schöne Liste, allerdings bekomme ich zumindest vonseiten diverser Medien einen Punkt genannt, der in Deiner Liste gar nicht auftaucht:

1. Kontrollinstanzen der Sender auf den Prüfstand stellen.

Und das scheint auch schon mehr oder weniger das Ende der Liste zu sein. Tatsächlich ist die Causa Schlesinger schon wieder auf einige der hinteren Seiten entschwunden, und ich glaube ehrlich gesagt nicht, daß es hier für nötig erachtet wird, eine große Rundfunkrevolution loszutreten. Gefällt mir zwar nicht, weil ich beim aktuellen Stand der Berichterstattung, meint: beim aktuellen öffentlichen Druck, davon ausgehe, daß die Geschichte höchstens vertagt wird, bis mal wieder der Rundfunkbeitrag wieder nach vorne schwappt und sich dann wieder einige Leute daran erinnern, daß bei der Gelegenheit ja auch vom RBB offenkundig Geld verbrannt wurde, aber was will man machen ...

Gruß
Skywise
 
@ndrgast:

1. Kontrollinstanzen der Sender auf den Prüfstand stellen.

aber was will man machen ...
Kurzfristig wird sich die ARD über das Narrativ: "Wir sind erschüttert! - Wir haben verstanden! - Wir werden unsere Kontrollinstanzen ertüchtigen!" aus der aktuellen Krise winden.
Auf der politischen Ebene sind Scholz & Co aktuell gut beschäftigt die Welt zu retten.
Rundfunk ist Ländersache; 'neue' Rundfunkstaatsverträge sind schon in der Pipeline. Da wird kaum eine Staatskanzelei dran rütteln. Akutuelles Hauptthema: "Zeitenwende im Nahverkehr? - Was folgt dem 9-Euro-Ticket?"
Langfristig steht aber "ARD-Reform!" auf Wiedervorlage.
 
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Nix da "aus den Schlagzeilen" - die Nummer aus Onkel Tom´s Hütte war Top-Meldung in der 20:15-Tagesschau.
 
1. Definieren, was zur "Rundfunk-Grundversorgung" gemäß GG gehört.
ARD-Hörfunk föderal: 16 Bundesländer = 16 Studios Hörfunk/Regionalfernsehen (mit ggf. zusätzlichen Außenstellen). Zusammenschluss mehrerer Landessender zu ÖR-Anstalten. NEUN Anstalten in der ARD sind zu viel. Zielwert: Maximal FÜNF ARD-Anstalten.

2. Fernsehen
Fernsehen terrestrisch frei empfangbar. Alle Sat- und Internetangebote verschlüsseln.
ZDF bundesweit. "Das Erste" aufgeben. EINE Regional-TV-Senderkette, die von allen Sendeanstalten rotierend bedient wird.

3. Hörfunk
Bundesweiter Hörfunk via Deutschlandfunk. Deutschlandfunk organigrammmäßig der ZDF-Intendanz unterstellen mit eigenständiger Direktion (Stabsstelle). Regionaler Hörfunk aus den ARD-Sendern: Ein Mantelprogramm ohne Schnickschnack. Regionale Berichterstattung in großflächigen Zeitfenstern.

4. Social Media, Webauftritt, Mediatheken
Alles unter einer Struktur aufbauen. Der dereitige Flickenteppich ist unsäglich. Sprich: "Das wird dauern!" - Grundsatz sollte sein: "Was gesendet wurde, ist nicht weg!" - Dauer Online-Verfügbarkeit? - Mindestens ein Jahr. Danach schwierig die Entscheidung zur Langzeitarchivierung: "Ist das Kunst, oder kann das weg?"

5. Auslandskorrespondentennetz Fernsehen
Im Ausland immer nur EINE Crew in einer Berichtsregion; zusammengestellt in gemeinsamer Abstimmung zwischen ARD und ZDF.

6. Auslandskorrespondentennetz Hörfunk
Unter Führung von Deutschlandfunk. Wenig sinnvoll - außer für Ausbildungszwecke - Regional-Radio-Journalisten ins Ausland zu schicken

Soweit einige erste Konzept-Ideen. Rundfunk ist Ländersache. Da müssen also die Staatskanzeleien ran und sich einigen.
Es kann nicht so bleiben, wie es jetzt ist. Die ARD-Intendantenfürsten haben sich in ihrer Selbstherrlichkeit feudal eingerichtet. Die Abgabenhöhen werden fantasievoll ermittelt. Die Gremien sind Statisten, die KEF eine Alibi-Veranstaltung. Praktisch wird die politische Führung am Nasenring durch die Manege führt. Sie müssen nur die diktierten Staatsverträge durchwinken.
Da der Rundfunk Ländersache ist, sollte die Programmvielfalt - wenn möglich - nicht verringert werden. Vielmehr geht es nur darum, die Gehalts- und Versorgungsstruktur der leitenden Beschäftigten neu zu definieren und die Kontrollinstanzen nicht mehr mit ehrenamtlich Tätigen, sondern mit fachlich kompetenten Arbeitnehmern (!) zu besetzen, die entsprechend ihrer Qualifikation und Verantwortung entlohnt werden.
 
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2. Fernsehen
Fernsehen terrestrisch frei empfangbar. Alle Sat- und Internetangebote verschlüsseln.
ZDF bundesweit. "Das Erste" aufgeben. EINE Regional-TV-Senderkette, die von allen Sendeanstalten rotierend bedient wird.
Warum eigentlich "Das Erste" auflösen und das ZDF behalten? Wenn es rein um einen mögliche Overheadreduktion ginge, wäre doch eher das ZDF streichbar. Auch wenn es um reine Reduzierung des Rundfunkbeitrags ginge: https://www.ard.de/die-ard/wie-sie-beitragen/Verwendung-des-Rundfunkbeitrags-100 Da entfallen auf das ZDF 4,36 Euro, auf die ARD-Gemeinschaftsaufgaben (inkl. DasErste, ARD aktuell usw.) "nur" 2,60 Euro.

Und in der "grauen Theorie" wäre doch ein Programm, das von 5 Rundfunkanstalten verantwortet wird, pluralistischer als eine einzelne Anstalt.
 
Nach Abberufung der rbb-Intendantin
Patricia Schlesinger wird fristlos entlassen


Zudem wurde in der 17 Uhr Ausgabe der ARD Tagesschau bekanntgegeben, dass Hagen Brandstäter erkrannt ist. Somit dürfte der rbb führungslos sein. Wer leitet denn jetzt den rbb?
 
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Wie vermutet, Rücktritt auf Raten oder sofort mit Abfindung, ganz großer Fehler von Frau Schlesinger. Wahrscheinlich Fehler ihres Anwalts. Wäre sie wie sonst üblich bei einem Rücktritt sofort und ohne Forderung nach einer Abfindung abgetaucht, wäre alles nicht so hoch gekommen.. Und zudem wohl noch die Pension fraglich.
 
Holla die Waldfee:
Der Verwaltungsrat feuert Schlesinger fristlos und spricht sich gleichzeitig für die Berufung eines Interims-Intendanten aus.
Schlesinger feiert noch Urlaubstage ab. Stellv. Intendant Brandstäter hat sich krank schreiben lassen.
... Wer duckt sich weiter weg? ... Also morgen wäre ich mal gerne Mäuschen in der RBB-Kantine: Was und wie diskutieren die RBB-Mitarbeiter dann da so in den Mittagsgesprächen? - Oder schweigen alle voll frustriert?
 
Nix da "aus den Schlagzeilen" - die Nummer aus Onkel Tom´s Hütte war Top-Meldung in der 20:15-Tagesschau.
Jepp, und der heutige Tag hat's auch schon wieder recht weit nach vorne in die Schlagzeilen geschafft. Ziehe meinen Einwand zurück.

Aber immerhin fühle ich mich insofern bestätigt, als das Thema Rundfunkbeitrag in einigen Medien unmittelbar an die aktuellen Ereignisse gekoppelt und somit zur Sprache wurde.

Gruß
Skywise
 
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