Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Das Traurige an der ganzen Sache ist, alte Mitarbeiter glauben nicht an einer Reformierbarkeit des Systems und wie das mit Frau Vernau angefangen hat, lässt die Zuversicht schrumpfen. Aber gut, am Montag wird sie ein Treffen mit allen Personalvertretungen haben. Hoffen wir das Beste. Übrigens auch 295.000 sind absolut irre, im Hinblick auf die Mitarbeiter, ist das ein Witz. Man lese dazu die aktuellen Meldungen der Freienvertretung: https://www.rbbpro.de/
 
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Anbei die heutige Ausgabe des WDR5 Medienmagzins Texte, Töne, Bilder. Nach einem ausführlichen Nachruf auf Fritz Pleitgen gibt Tom Buhrow Auskunft zu geplanten Compliance-"Nachschärfungen".

 
Frau Vernau ist beim WDR "beurlaubt". Hoffentlich ohne dortige Bezüge - davon gehe ich aber aus.
Gut, daß dieser kleine Punkt nicht nur von mir bemerkt wurde. Man stelle sich einfach vor: Innerhalb weniger Tage hat sie den ganzen "Kram" ihrer bisherigen, überaus verantwortungsvollen, Tätigkeit an die "Hinterbliebenen" im WDR übergeben können. Das war absolut kein Problem, im WDR läuft das Tagesgeschäft auch ohne sie nahtlos weiter. Und wir reden eben nicht von nur drei Wochen Urlaub im Sommer, sondern von (mindestens) einem Jahr.

Wie geht sowas? Selbstverständlich ist jeder ersetzbar (Unfall/Tod lassen wir jetzt weg, da "höhere Gewalt"), aber im Normalfall braucht man etwas mehr Vorlaufzeit, um solch einen "Abgang" ordentlich über die Bühne zu bringen. Sie hätte ja auch sagen können: "Nee Tom, ich kann hier wirklich nicht so schnell weg! Buschzulage hin oder her!" Böse Zungen würden jetzt sagen, daß da wohl noch reichlich Kapazitäten in der Verwaltung frei sind, mit denen dieser schmerzliche Abgang in der Spitze des "Unternehmens" WDR einfach kompensiert werden kann. Genau das ist ein Problem der ÖR: Der Wasserkopf.

@Südfunk 3: Der Versuch, die Gehälter von Geschäftsführern von Privatsendern zu Vergleichszwecken ins Spiel zu bringen, ist untauglich. Welches "unternehmerische Risiko" trägt ein "Geschäftsführer" einer Anstalt des öffentlichen Rechts? Praktisch Null. Eigentlich muß er nur seinen Anteil an den 8,5 Mrd. Euro "Garantiesumme" pro Jahr "ordentlich verwalten" und in die richtigen Kanäle lenken. Das macht er auch, wobei "richtige Kanäle" bekanntlich längst nicht mehr "Programm" bedeutet. Dafür mehrere 100000 Euro pro Jahr zu bekommen, ist überaus gut bezahlt. Die Geschäftsführer von FFH, RTL & Co. mögen zwar mehr Geld verdienen, sie tragen aber auch ungemein mehr Verantwortung. Das ist der Unterschied! Wenn Du also meinst, daß Tom & Co nur "mittelmäßig" bezahlt werden, dann sollen sie bitte in die Privatwirtschaft wechseln! Aber viele sind schon nach einem Ausflug zu den Privatsendern mit Reue wieder in den Schoß der "ARD-Familie" zurückgekommen, denn dort gilt noch der alte Spruch von Norbert Blüm: "Die Rente ist sicher!"

Und dann schau doch nochmal genauer in die PM des BR, damit Du die Kostenstellen besser zuordnen kannst. Was steht dort - auch "zwischen den Zeilen"? Die Stelle "sie hat noch einen alten Vertrag", sollte auch Dir grundsätzlich zu Denken geben. Es war "früher" also noch schlimmer mit den "Vergünstigungen".
 
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Die Geschäftsführer von FFH, RTL & Co. mögen zwar mehr Geld verdienen, sie tragen aber auch ungemein mehr Verantwortung.
Nach innen. Gegenüber denen, die legal Geld aus dem Laden rausziehen wollen. Und gegenüber den Werbetreibenden - für die sind diese Angebote ja gemacht. Nicht jedoch gegenüber der Gesamtbevölkerung - zumindest nicht in dem Maße, in dem man beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk gegenüber der Gesamtbevölkerung verpflichtet ist, schon aufgrund des Auftrages.

Nur: zumindest in meinen Augen rechtfertigt diese sehr hohe Verantwortung / dieses von den öffentlich-rechtlichen regelrecht per Auftrag erwartete "vertrauensvolle Image" (mehr noch: nicht "Image", sondern "real gelebte Verantwortung") keine absurd hohen Bezüge - im Gegenteil. Wein / Wasser und so.
 
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Wein / Wasser und so.
Die Intendanten der ÖRR stehen in der Öffentlichkeit. Schräg, wie WDR-Buhrow sein Gehalt >400.000 rechtfertigen will. FDP-Lindner hat da einen neuen Stein ins Wasser geworfen: "Gehalts-Deckel für ZDF- und ARD-Intendanten!" ... Sein Vergleich, die Intendanten sollten mit ihren Gehältern 'gedeckelt' werden unterhalb des Bundeskanzlers ... zeigt schon, wie krass überhöht sich da die Intendanten mit ihren Gehältern und Boni eingenistet haben. ... Ganz zu schweigen von den ausgehandelten Pensionszusagen. ... Alles zum Schaden der Rundfunk-Beitrags-Zahler.

Im Nachlauf zum "Fall Schlesinger" kommt das jetzt auf den Tisch. "Und das ist gut so!"
 
@Zwerg#8 Das denke ich auch, dass es früher sehr viel krasser und schlimmer war. Das ist ja das Dilemma vieler Sender, die auch hier (teilweise zu recht, teilweise zu unrecht) kritisiert werden, dass diese Programme machen müssen mit der Hälfte der Mitarbeiter von früher.

Meine persönliche Meinung: der Bundeskanzler verdient viel zu wenig, die Intendanten viel zu viel.
 
Innerhalb weniger Tage hat sie den ganzen "Kram" ihrer bisherigen, überaus verantwortungsvollen, Tätigkeit an die "Hinterbliebenen" im WDR übergeben können. Das war absolut kein Problem, im WDR läuft das Tagesgeschäft auch ohne sie nahtlos weiter. Und wir reden eben nicht von nur drei Wochen Urlaub im Sommer, sondern von (mindestens) einem Jahr.

Wie geht sowas?

Das geht in fast jedem "Laden", der nicht ein 2-Mann Büro ist, oder in dem sich Jemand für eine relavante Aufgabe komplett unersetzlich gemacht hat (= schlechtes PersonalManagement). Wenn eine Person fehlt, merkt man nach außen üblicherweise überhaupt nix. Ganz gleich wer. Das kann auch der Chef sein, oder ein wichtiger Abteilungsleiter. Je behördenartiger eine Unternehmung, desto mehr verlängert sich aber für bestimmte Aufgaben die Bearbeitungszeit.
 
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Schon richtig. Hauptsache, diejenigen im WDR, die jetzt ihre Arbeit übernommen haben, wundern sich nicht weiter darüber, daß sie für diese Arbeit leider nicht so hoch entlohnt werden können, es sei denn, sie werden schon außertariflich bezahlt. Das wirft auf jeden Fall Fragen auf...
 
Abgesehen davon, dass ein einziger Kandidat, der sich einer Wahl stellt, nie gut ist, ein Staatsanwalt als Rundfunkratsvorsitzender hingegen ist sehr gut. Ein Staatsanwalt im Rundfunkrat einer jeden Sendeanstalt wäre gar nicht so schlecht.....
 
Ein Staatsanwalt im Rundfunkrat einer jeden Sendeanstalt wäre gar nicht so schlecht.....
Das war auch mein erster Gedanke. Wenn der die Nummer mit den drei einzusparenden Direktorenposten durchzieht, kann der rbb das Geld (rund 750 T€/a) auch gleich in die Regionalberichterstattung stecken. Wir erinnern uns: aktuell 14 Halbtagstellen für Regiokorris. Die könnten dann auch besser das regionale TV-Programm befüllen, welches, wie hier schon geschrieben wurde, am Tage hauptsächlich aus Wiederholungen, Serien etc. besteht. Außerdem gilt das Motto "Bloß nicht langweilen!" beim rbb.

Und sein Vorschlag zeigt indirekt auch, daß es beim WDR ebenfalls höherdotierte Direktorenposten geben muß, die man eigentlich problemlos einsparen könnte. Anders wäre die einjährige Beurlaubung einer Top-Führungkraft so schnell auch nicht möglich gewesen.
 
@XERB 1090:
Öhm, nur mal für mich zwecks Gedanken(neu)ordnung: ich dachte, der Mann sei bereits Mitglied im RBB-Rundfunkrat, mit anderen Worten, daß er in der Vergangenheit bereits Einflußmöglichkeiten hatte. Insofern hatte ich eigentlich seit gestern Magengrummeln bezüglich der Funktionstüchtigkeit seiner Sensoren ...

Gruß
Skywise
 
Er hat wohl, wie so viele, nichts von all diesen Dingen gewußt.

"Ich bin Mitglied des Haushalts- und Finanzausschusses – und nichts von dem […] habe ich in diesem Gremium jemals gesehen."

 
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