Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Ich finde man sollte das Intendantengehalt im ÖR beim 5fachen des Einkommensmedians des jeweiligen Bundeslandes deckeln. Und das der AT Verträge egal ob Direktor oder Starmoderator bei 4,5fachen.
Da bleibt das Abstandsgebot gewahrt und es ist eine für die meisten akzeptable Summe. Den ständigen Vorwurf man würde ohne exorbitante Entlohnung keine guten Leute bekommen halte ich für vorgeschoben. Man bekommt dann halt nicht unbedingt die Leute die man vorher schon im Auge hatte.
und das will man doch auf keinen Fall. Die Vettern wollen unter sich bleiben
 
Erwähnenswert im Artikel:
"Die Mehrbelastung gab es", so Riehle, "dennoch war sie nach meinem Eindruck nicht der ursächliche Grund, mich von meiner Funktion zu entbinden. Ich hatte am 16. Juni 2022 für mich sehr überraschend erfahren, dass der Programmdirektor mit mir als Programmchef nicht mehr zusammenarbeiten will. Mit der Begründung, dass meine und seine Vorstellungen über die Ausrichtung des rbb-Fernsehens nicht zusammenpassen."
Wenn man die allgemein bekannten Kritiken am "Dritten" vom rbb in Betracht zieht, dann ist diese Begründung durchaus nachvollziehbar. Andererseits muß sich aber auch der PD fragen lassen, warum ihm das mit den nicht zusammenpassenden Vorstellungen über die Ausrichtung des rbb-Fernsehens erst so spät eingefallen ist. Oder anders: Beide (und auch der Rest der Führungsetage im rbb) haben in der Vergangenheit versagt, beim Programm nicht gegengesteuert (sondern lieber durch Einsparungen weitere "Bonuspunkte" gesammelt) und müßten eigentlich ihren Hut nehmen. Das wird nicht passieren. Und darum werden auch die Stimmen nicht verstummen, die, mal laut, mal leise, "Macht die Bude endlich zu!" fordern.
 
'Diese Stimmen'
Und darum werden auch die Stimmen nicht verstummen, die, mal laut, mal leise, "Macht die Bude endlich zu!" fordern.
Über RBB wurde schon während der Schlesinger-Intendanz diskutiert, mit dem "Fall Schlesinger" wurde die Lage kritisch für RBB und auch andere ÖR-Anstalten.
Jetzt die LAUTE Stimme von Buhrow: "Reform! - Jetzt!" - Die Zukunft des RBB und des gesamten ÖRR? - Kommt es zu: "Macht die Bude zu?" - Das macht keinen Sinn, wenn kein Nachfolgesystem zum Wechsel bereit steht.
 
Da wird auch keins bereit stehen, denn nach meiner Wahrnehmung gibt es keinerlei politische Mehrheit für eine Aufweichung der föderalen Rundfunkstrukturen. Das ist nur das übliche Kettenrasseln. Beim rbb steht ja im Grunde nur das TV-Programm ziemlich mies da, weil man insbesondere die regionalen Informationssendungen nicht anständig gebacken bekommt. Als "Pseudo-Hipster-Getue statt echter Zuschauernähe" hat das mal jemand betitelt, womit derjenige nicht so ganz Unrecht hat. Bei den Radiosendern sind die Quoten dagegen trotz manchem Federlassens immer noch akzeptabel und soweit man das beurteilen kann auch recht gut verankert im Zielsendegebiet.
 
Da wird auch keins bereit stehen, denn nach meiner Wahrnehmung gibt es keinerlei politische Mehrheit für eine Aufweichung der föderalen Rundfunkstrukturen. Das ist nur das übliche Kettenrasseln.

Sehe ich auch so. Wenn, müsste der Gesetzgeber handeln - also die Landesparlamente. Die bekommen gerade einen "neuen" Medienstaatsvertrag auf den Tisch, den sie in den nächsten Monaten abnicken sollen. Ich habe nix davon gehört, dass dieser "Kompromiss", nach jahrelangen Verhandlungen über eine "Strukturreform" des ÖRR noch einmal aufgerollt werden soll.

Wenn Art und Geschwindigkeit der Medienpolitik sich nicht ändert, werden jetzt höchstens Pflöcke für die nächste Verhandlungsrunde für den übernächsten Medienstaatsvertrag eingeschlagen. Normalerweise dauert das. Ob unter dem jetzigen öffentlichen und dem zufällig (inflationsbedingt) gestiegenen Kostendruck mehr passiert? Mal sehen.
 
etwas off-topic. man hat genug Geld, z.B. für die vielen Preise. Am Wochenende der Wilhelm-Raabe-Preis vom DLF.
Und was lesen wir heute?
"Wie beim DLF tritt auch in der Raabepreis-Jury die Literaturredakteurin Dr. Wiebke Porombka Hubertus Winkels Nachfolge an. Der sprach sich gegenüber unserer Zeitung dafür aus, zur Wahrung des Stellenwerts der Auszeichnung das Preisgeld von 30.000 auf 40.000 Euro zu erhöhen"
 
HIER im Faden zum "Fall Schlesinger"
Und was lesen wir heute?
"Wie beim DLF ...
@AR!Organizer spontan stimme ich dir zu:
"OT!" -Die Diskussion zu "DLF" und "Schlesinger" zu verbinden ist etwas strange. "..!" ...
Nach meiner Denke: "Passt!" kann man das nur konstruieren, wenn man den: "Fall Schlesinger!" als: "GAU!" versteht, dass dieser Meltdown im RBB der berühmte "Flügelschlag eines Schmetterlings" war.
Das aktuell diskutierte Buhrow-Interview erschreckt mich: "Tom! - ARD-WDR! - Wie tief bist du gesunken?"
 
rbb-Programmdirektor Schulte-Kellinghaus bietet seinen Rücktritt an

Der Programmdirektor des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Jan Schulte-Kellinghaus, bietet seinen Rücktritt an. Das hat rbb-Intendantin Katrin Vernau am Donnerstag bestätigt.

"Herr Schulte-Kellinghaus hat von sich aus angeboten, seinen Vertrag zu beenden und auf seinen nachvertraglichen Ruhegeldanspruch zu verzichten. Insofern verzichtet er erstmal auf etwas, worauf er Anspruch hat - und fordert nicht", teilte Vernau mit.

Vernau sagte weiter: "Zu welchen Konditionen gegebenenfalls eine Vertragsbeendigung erfolgen kann, dazu sind wir noch im Gespräch. Zudem habe ich den Verwaltungsrat am Mittwoch über das Angebot von Herrn Schulte-Kellinghaus informiert und wir haben die sich daraus ergebenden Handlungsoptionen besprochen und bewertet."


Jan Schulte-Kellinghaus verlangt nach Informationen des "Business Insiders" [paywall] die Ausbezahlung seiner Dienstbezüge. Der Programmchef hatte seinen Vertrag erst im März bis 2027 verlängert. Somit würde sein Abgang den rbb rund eine Million Euro kosten, schreibt der "Business Insider".
Der rbb wird seit dem Sommer durch einen Skandal um die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger erschüttert. Ihr werden unter anderem Vetternwirtschaft und Verschwendung von Beitragsgeldern vorgeworfen. Im Zentrum des Skandals steht neben Schlesinger auch der zurückgetretene Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf.

Seit Ende Juni kamen über Medienberichte Vorwürfe der Vetternwirtschaft und des Filzes auf, beide wiesen Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt. In die Kritik gerieten auch weitere Mitglieder der rbb-Spitze, darunter Schulte-Kellinghaus. Er ist seit 2017 Programmdirektor.

Teil der Kritik in der rbb-Krise waren auch Ruhegeldregelungen für Führungskräfte. Das heißt, dass ihnen auch Geld zustehen würde, wenn sie nicht mehr für den Sender arbeiten, aber auch noch nicht im Rentenalter sind.


 
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Wenn die dann alle zurückgetreten sind auf Kosten der Beitragszahler, würde ich gern mal einen Brennpunkt sehen, wo die ganzen Aufwendungen zusammengefasst sind, damit man mal Überblick hat.

Da wollen die immer das Beste für die Bevölkerung, wenn sowas toleriert und akzeptiert wird, finde ich das sowas von asozial, das gibt es nicht.

Bei "JSK" bin ich aber eigentlich sehr froh, weil er mir dermaßen unsympatisch ist, und das herumgestottere, wenn er Interviews gibt, wie ein aufgeregter Schuljunge. Kompetent sieht für mich anders aus. Aber die finden wahrscheinlich keinen anderen Ausweg, sich aus der Affäre zu ziehen.
 
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Tja, bei unseren lieben ARD-Anstalten ist das Fußvolk oftmals kompetenter als die Führungsfiguren. Man fragt sich, wie diese Vorgesetzten dahingekommen sind.
 
Das Problem ist die ganze Struktur mit den festangestellten Mitarbeitern beim RBB. Das ist an Arroganz und Reformunwillen nicht zu übersehen. Ich nenne mal ein Beispiel, das ist die Frau Jauer vom Personalrat, anstatt dem Protest der Mitarbeiter eine Bühne zu geben, sagt sie nun dass man doch endlich weiter arbeiten soll und damit wieder das Vertrauen der Bevölkerung erlangen soll. Wie soll das aber gehen, wenn das Geld weiterhin in irgendwelchen Pöstchen im Wasserkopf verbraten wird und dann für ein paar Programmmacher kein Geld da ist, bzw. die weiter am Daumen lutschen dürfen?

Mann kann das alles genau im aktuellen Medienmagazin nachhören ;

Und da verstummt der Medienjournalismus, ein absoluter Witz ist das! Und dann vergleiche ich, was inzwischen alles so beim SWR geht und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Und in Berlin halten die meisten schön die Klappe, man will ja auch in Zukunft wenigstens seine Miete bezahlen. Die Bevölkerung in Berlin spürt das doch, das ist eben kein freier unabhängiger öffentlich rechtlicher Rundfunk, sondern ein Alptraum für alle die mit Herz Programm machen wollen.

Jan Schulte Kellinghaus und Patricia Schlesinger sind Sargnägel des RBB aber eben nicht der Ganze Sarg. Vielleicht ist ja Frau Vernau die Bestatterin des RBB, wir werden es sehen.
 
Ich frage mich auch, woher diese Unsitte mit den Beraterverträgen kommt. Wozu braucht man sowas? Da arbeiten Unmengen von festen und freien Mitarbeitern, deren Expertise ausreichen sollte, um jede beliebige Aufgabe zu lösen, vor der eine Rundfunkanstalt stehen kann.

Matthias
 
Ich frage mich auch, woher diese Unsitte mit den Beraterverträgen kommt. Wozu braucht man sowas?
Ungefähr aus denselben Gründen, aus denen auch in Ministerien auf Beraterverträge zurückgegriffen wird: weil man diese Expertise eben nicht hat, teilweise auch gar nicht haben kann.
Im Fall RBB wurde ja schon vermeldet, daß hier sehr viel Geld in Beraterverträge geflossen ist im Zusammenhang mit dem Digitalen Medienhaus. Ich unterstelle Rundfunkanstalten, daß sie nicht permanent Know-How vorhalten bezüglich Immobilienwirtschaft und dazugehörigem bzw. Baurecht; es wird wohl auch kaum ein Architekt vor Ort sein, kein Umzugsplaner und niemand, der sich mit einer zukunftsorientierten technischen Ausstattung auskennt. Und wir reden hier nicht von Arbeiten, die von langjährigen Mitarbeitern erledigt werden können, die das in einem früheren Leben mal gelernt haben, sondern das sind Leute, die im aktuellen Markt stehen, und solche Menschen braucht man in einem Haus vielleicht mal für ein einzelnes Projekt. Meistens existiert bei solchen Projekten auch kein Interesse an einem Zeitvertrag, denn wenn sich nach ein paar Monaten plötzlich überdimensionale Hürden auftun und man beschließt, das Projekt fallenzulassen, hat man die Menschen trotzdem unter Umständen noch Monate an der Backe, daher sind in solchen Fällen zwar eventuell teure, aber rechtlich und inhaltlich eher unkomplizierte Beraterverträge üblich.
Daß diese ohne Vergabeverfahren vergeben wurden ... na jaaaa *gesichtverzieh*

Gruß
Skywise
 
Für die Mitarbeitenden im RBB gibt es wohl noch die eine oder andere bittere Pille zu schlucken. Geradezu dreist, was sich die Ex-Intendantin geleistet hat.

 
"Wir müssen stärker als je zuvor die Perspektive unserer Nutzer einnehmen und uns fragen, wo es sie nicht wirklich stören würde, wenn wir etwas nicht mehr machen."

Also mich würde nicht stören, wenn Herr Singelnstein nix mehr kriegt.
 
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RBB muss kurzfristig 41 Millionen einsparen – auch im Programm
Quelle: www.dwdl.de

Kein Grund zum hyperventilieren. Ist nur ein Einzelfall, ein schwarzes Schaf, ein Casus Schlesinger. Auf keinen Fall systemisch.
Alle anderen ÖR sparen, sind effizient, achten aufs Geld, sind absolut transparent, werden von ihren Gremien aufs Knallhärteste kontrolliert, haben nur lauteres und moralisch absolut integeres Führungspersonal. Bitte Schwamm drüber - sendet sich weg!
 
Quelle: www.dwdl.de


Kein Grund zum hyperventilieren. Ist nur ein Einzelfall, ein schwarzes Schaf, ein Casus Schlesinger. Auf keinen Fall systemisch.
Alle anderen ÖR sparen, sind effizient, achten aufs Geld, sind absolut transparent, werden von ihren Gremien aufs Knallhärteste kontrolliert, haben nur lauteres und moralisch absolut integeres Führungspersonal. Bitte Schwamm drüber - sendet sich weg!

stimmt. Gerechnet auf Gesamteinnahmen in Höhe von 8,5 Mrd. Euro für das gesamte System sind 41 Millionen beim RBB wirklich Peanuts. Es tut mir sehr leid, wenn sich der RBB diesbezüglich mit dem wütenden Pöbel auseinandersetzen muss. Eine solche Belästigung ist dem RBB sicher nicht zuzumuten. Wo kommen wir denn sonst hin? 🥴


Der Programmdirektor hat bestimmt ganz schnell bemerkt, wie die Kassenlage ist. Und bevor er ohne etwas dasteht, wird er doch wohl seine Ansprüche anmelden dürfen, oder nicht? Das ist doch menschlich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Programmdirektor hat bestimmt ganz schnell bemerkt, wie die Kassenlage ist.
Nein, davon kann keine Rede sein. Denn der Leiter der RBB-Hauptabteilung Finanzen hat die "Geschäftsführung" - laut eigener Aussage seit 2017 - auf die "aufklaffende Schere zwischen Ertrag und Aufwand hingewiesen". Das alles ist in der Geschäftleitung also längst bekannt.

Auch bezeichnend: "Ich wurde von Jahr zu Jahr unglücklicher in meiner Funktion, da mein Rat nicht nur ignoriert wurde, sondern ich mir auch noch den Vorwurf anhören musste, die HA Finanzen plane viel zu pessimistisch." Der arme Mann, niemand hat auf ihn gehört, wurde ignoriert. ("Guten Tag, Herr Doktor!" - "Der Nächste bitte!") Frustrierend, ganz schlechtes Klima. Konsequenzen hat er daraus aber auch nicht gezogen, sondern sitzt weiterhin stirnrunzelnd über Aktenbergen in seinem Büro und bastelt schicke Powerpoint-Präsentationen. Er wird seine Gründe haben.
 
Ich hätte da einen Vorschlag, wie einige Euro eingespart werden können. Die DAB+Doppelausstrahlung der Programme Antenne P, rbb 88.8, radio1, Fritz, rbbKultur und rbb24 Inforadio über den 7D könnte beendet werden. Dafür könnten die freiwerdenden CUs im 7D für weitere 6 bzw. 7 ARD-Programme (z.B. 1LIVE, WDR 2, NDR Kultur und NDR 2) verwendet werden. Schließlich ist Berlin Bundeshauptstadt.
 
Das mit den 41 Millionen wird nun wirklich schwer und wird sich wohl im eigenen Sendegebiet abspielen müssen. Den Playout für die TV-Programme (One, Tagesschau24) wird man ebensowenig wie das Mittagsmagazin so einfach los werden können. Als Einrichtungen für die gesamte ARD müsste sich da jemand finden müssen, der es übernimmt. Den Zulieferanteil fürs Erste wird man auch nicht reduzieren können.
Also wird man noch weniger in seinem Dritten machen können, was die Quote dann noch tiefer in den Keller sinken lassen wird. Und im Radio wird es wohl auf einen richtig harten Schnitt hinauslaufen, etwa die Zusammenlegung von 88,8 und Antenne, falls man nicht sogar an die komplette Einstellung gehen muss.

Ich wiederhole mich: Was diese eine Frau alles angerichtet hat, ist wirklich unfassbar.
 
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