Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurück

Man könnte es ja mal ganz zynisch formulieren: Da mangels Geld das Programm noch weiter zusammengestrichen werden wird, will sich mir nicht so recht einleuchten, wozu es dieses Medienhaus überhaupt gebraucht hätte. Als Abstellort für entsorgte Programminhalte?
Es ist gut so, dass der Bau nun offenbar ganz gestrichen ist. Der rbb soll das Geld in die Programminhalte stecken. Da ist es zum einen dringend nötig und zum anderen auch deutlich besser aufgehoben.
 
Der rbb soll das Geld in die Programminhalte stecken.
Woher nehmen? Es sind bis in die SFB-Zeit an Direktoren & Intendanten Ruhegelder zu bezahlen. Es reichte schon, Patricia 2016 bei der Intendantenwahl unterlegen zu sein, um im zarten Alter von 53 Jahren 8200 Ruhegeld monatlich zu bekommen. 2 weitere Intendanten (1x die Witwe) erhalten zusammen monatlich 22600 Euro.
 
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Da muss ich dann leider reingrätschen und kurz das eigentliche Thema verlassen, denn einige nicht ganz unwichtige Aussagen von Lojewskis, halten einer historischen Prüfung schlicht nicht stand. Wer von "fehlerhaften Journalismus" schwadroniert, muss sich das leider gefallen lassen. Es war Spiegel TV, welches die ersten und auch die einzigen Bilder vom Moment der Maueröffnung mitgefilmt hat und nicht der SFB. Über die Odysee von Robin Lautenbach an jenem denkwürdigen Abend ist auch Jahre später noch viel und gern gewitzelt worden. Er selbst sieht das zum Glück inzwischen wohl eher entspannt.
Der berühmte Satz von Gorbatschow - er hat ihn so nie gesagt, was er auch selbst mehrfach eingeräumt hat. Es gibt jedenfalls keinerlei Bild- oder Tonbeleg dafür, das den das Leben bestraft, der zu spät kommt, übrigens auch nicht während des Interviews am letzten DDR-Geburtstag, wo man ihm jenes Zitat gerne unterjubelt.
Was genau hätte in der Doku also über die Rolle des SFB in jenem Jahr 1989 kommen sollen?
Vielleicht sollte von Lojewski sich mal daran erinnern, wie er selbst im Frühjahr 89 zu jenem Intendanten-Posten gekommen ist. Vielleicht hätte das in der Doku Erwähnung finden sollen? Heimlich still und leise wurde der Intendanten-Vertrag mit ihm unter Dach und Fach gebracht, weil eine einstweilige Anordnung gegen das damalige Wahlverfahren eingereicht werden sollte. 300 SFB-Mitarbeiter demonstrierten im Großen Sendesaal gegen von Lojewski und die "Filzokratie" beim SFB, näheres hier https://taz.de/!1814090/
Damals also schon fast alles so wie heute auch noch...

Damit man mich nicht falsch versteht: Natürlich gilt es das fast pausenlose Berichten des SFB in den Tagen nach dem Mauerfall zu würdigen, gar keine Frage! Aber es waren nunmal die Menschen im Osten, welche die Mauer niedergestreckt haben, auch wenn das aus heutiger Sicht aus verschiedenen Gründen manchmal fast unwirklich erscheint. Und weil es halt so war ist es nur legitim, dass der Ost-Sicht der Ereignisse mehr Raum in der Doku gegeben wird als der West-Sicht.
Von Lojewski sollte sich lieber an der Pension erfreuen, die ihm der Gebührenzahler Monat für Monat ermöglicht.

Zurück zur Schlesinger!
 
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Dieser Beitrag von tagesschau.de vom 29.11.2022 16:47 Uhr könnte hier in diesem Forum auch von Interesse sein:

 
Da muss ich dann leider reingrätschen und kurz das eigentliche Thema verlassen, denn einige nicht ganz unwichtige Aussagen von Lojewskis, halten einer historischen Prüfung schlicht nicht stand.
Soweit ich das beurteilen kann, sind Deine Einwände komplett zutreffend.

Übrigens, was Robin Lautenbach angeht: Er hat aus meiner Sicht damals die richtige Überlegung angestellt. Wohin werden sich wohl die Leute begeben? Vermutlich doch zu dem Grenzübergang, der am dichtesten in der Innenstadt liegt, und das war nun mal Invalidenstraße. Dass zu diesem Zeitpunkt ein Oberstleutnant namens Jäger die einsame Entscheidung trifft, den Grenzübergang Bornholmer Straße zu "fluten", konnte er ja nicht ahnen. Das war ganz einfach Reporterpech.

Mir war damals gar nicht klar, dass das, was auf dem berühmten Zettel von Schabowski stand, überhaupt zu sofortigen Reaktionen führen würde. Das war ja eher so gedacht, dass die Leute bei den zuständigen "Organen" entsprechende Passierscheine beantragen sollten. Also etwas für die kommenden Tage, aber eben nicht für "jetzt gleich".

Im Nachhinein ist es natürlich leicht erklärbar, dass die Bösebrücke zum Ort des Geschehens wurde. An der Bornholmer Straße reichte die Wohnbebauung praktisch unmittelbar an den Grenzübergang heran, so dass es da schlichtweg sehr viel mehr Menschen in der Nähe gab als an der Invalidenstraße, die in diesem Abschnitt ja damals wie heute eher von öffentlichen Gebäuden geprägt ist, in denen niemand wohnt.

Aber hätte Robin Lautenbach das wissen müssen? Aus persönlichen Gesprächen kann ich Deinen Eindruck bestätigen: Er sieht das heute relativ entspannt. So ist er eben in die Rundfunkgeschichte als der Reporter eingegangen, der zur richtigen Zeit am falschen Grenzübergang stand.

Matthias
 
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Alles richtig. Dennoch bleibt die Kritik an der Folge "Schicksalsjahre einer Stadt 1989" berechtigt, hat doch der SFB für die ARD umfassend, zumindest so gut er konnte, berichtet. Da kann man sehr wohl bemängeln, dass Engert und Jahn hier nicht erwähnt/gezeigt wurden, keine Züge aus Prag. An diesem Punkt bleibe ich - wie Lojewski - bei meiner Kritik.
 
Aus


So gelten einzelne Bereiche (unter anderem Studio B und C) nach Beendigung des DMH-Projekts als nicht mehr nutzbar.

Jemand mit Ortskenntnis hier? Hat man da schon vorab mit "Entkernung" oder Abriss angefangen?
 
Aus der Ausschreibung:
Zudem werden die Studios B und C (Bauteil 2) nach ihrer Sanierung einer neuen Nutzung zugeführt. Damit verbunden ist eine weitgehende Demontage bzw. ein Umbau innerhalb der bestehenden Baukubatur.

 
Danke!

"Baubeginn: Anfang November 2022"

Da waren sie ja mal schnell, falls da schon Fakten geschaffen worden sein sollten. Kennt man von anderen (Berliner) Großbauten ja sonst eigentlich nicht so...
 
Da waren sie ja mal schnell, falls da schon Fakten geschaffen worden sein sollten. Kennt man von anderen (Berliner) Großbauten ja sonst eigentlich nicht so...
Das ist die Ausschreibung, demzufolge wäre November 2022 der geplante Baubeginn, nicht der tatsächliche. Die Leute, die auf die Ausschreibung ein Angebot abgeben, müssen ja möglichst genau wissen, was wann gebaut werden soll, weil sie ihre Leute einplanen müssen, heißt: die müssen entweder weitere Projekte bis zu diesem Zeitpunkt abgeschlossen haben, damit Kapazitäten frei werden, oder sie müssen bis dahin neues Volk einstellen, das dann auf dieser Baustelle agieren kann.
Wahrscheinlich ist der Auftrag vergeben worden, denn das war ja vom Termin her noch die Gute Alte Zeit™, wenn ich das richtig sehe ... dann hoffe ich mal, daß sich da mittlerweile andere Lösungen gefunden haben, denn ansonsten besteht ab heute (nicht mehr November 2022) eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß hier Schadenersatzansprüche auflaufen ...

Gruß
Skywise
 
Und bitte beim Lesen dieser Ausschreibung und besonders bei den Anforderungen an Auftragnehmer nicht darüber stolpern, daß das SFB-Hochhaus und andere Gebäude irgendwie "asbestverseucht" sind/sein könnten.

Da es schon spät ist, mach ich's erstmal kurz: "Asbest zieht immer - das geht definitiv durch!" So oder so ähnlich wird es wohl irgendein führender rbb-Stratege formuliert haben, um dem rbb-Rundfunkrat die 1,4 Mio teure Umgestaltung der Chefetage als "Sanierung" verkaufen zu können.

Diese Kosten waren wohl doch etwas hoch und dem Rundfunkrat auch noch nicht bekannt. Im "Eifer des Gefechts" im Interview mit der Abendschau, fiel Matrin Rennert aber sofort "Asbestsanierung" ein. Warum? Möglicherweise, weil ihm das Wort im Zusammenhang mit der "Sanierung" noch in Erinnerung war:


Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Rennert so "radioaffin" ist/war, und die Sanierung im Jahr 1996 meinte.

https://www.radioforen.de/threads/p...und-rbb-intendantin-zurueck.47133/post-954356

N8 erstmal
 
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Erneut eine vielleicht interessante Meldung, die ihr dem nachstehenden Link entnehmen könnt.

 
Jemand mit Ortskenntnis hier? Hat man da schon vorab mit "Entkernung" oder Abriss angefangen?
Da im Fernsehzentrum immer irgendwas zu bauen ist, stehen am Kaiserdamm auch ständig Baustelleneinrichtungen und Container. Was da jeweils genau gemacht wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Mir ist auch nicht klar, worin nun genau das Problem mit den Studios B und C besteht. Vor allem frage ich mich, warum es offenbar keinen Bedarf mehr für diese beiden (jeweils über 500 Quadratmeter großen) Studios gibt.

Die sind ziemlich aufwändig gebaut, bestehen aus einer äußeren und einer inneren Schale, wobei die innere Schale auf Stahlfedern steht, um sie vom Körperschall der direkt daneben vorbeiführenden U-Bahn zu entkoppeln. Zum Zeitpunkt der Planung und des Baus fuhr dort auch noch die Straßenbahn auf dem Mittelstreifen. Sollte es da zum Beispiel ein Feuchtigkeitsproblem geben, was bei Gebäuden mit Flachdächern ja eher die Regel als die Ausnahme ist, kann ich mir schon vorstellen, dass eine Sanierung sehr schwer ist, weil man vermutlich nicht so einfach in den Luftraum zwischen Innen- und Außenschale hineinkommt.

Matthias
 
denn ansonsten besteht ab heute (nicht mehr November 2022) eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß hier Schadenersatzansprüche auflaufen ...
Aus


Erst im vergangenen Juni erteilte der RBB einem Generalunternehmen den Zuschlag für das 188 Millionen Euro teure Projekt.


Laut Berechnung des Experten-Teams belaufen sich bei der Beendigung des Projekts die Kosten für die „Wegwerfplanung“ auf 8,8 Millionen Euro. Diese Summe hat der RBB also für das Digitale Medienhaus in den Sand gesetzt. Mögliche Schadensersatzansprüche sind darin aber bereits einkalkuliert.


Könnte da also bereits inkludiert sein.

Und bitte beim Lesen dieser Ausschreibung und besonders bei den Anforderungen an Auftragnehmer nicht darüber stolpern, daß das SFB-Hochhaus und andere Gebäude irgendwie "asbestverseucht" sind/sein könnten.
Das ist bei Gebäuden dieses Zeitalters ja immer zu erwarten - aber nicht immer ein Problem für den Weiterbetrieb, jedoch eines für Abbruch oder Umbau. Solange Asbest in gebundener Form vorliegt und nicht Abrieb / Verwitterung (innen eher weniger ein Problem) ausgesetzt ist, besteht erstmal keine generelle Gefahr.

Man kann freilich über das Schlagwort "Asbest" auch das Schicksal eines Gebäudes in eine "gewünschte Richtung" lenken. Ich saß vor vielen Jahren mal im ICE von Hamburg Richtung Berlin mit einem Mann im Abteil, wir kamen ins Gespräch und er "outete" sich als einer derjenigen, die intensiv mit dem Bau des ICC Berlin zu tun hatten (also diesem hässlichen Lindwurm am Funkturm). Er sagte zu mir damals wörtlich in Anspielung auf den Palast der Republik (mit akustisch wesentlich besserem Saal): "auch im ICC ist Asbest verbaut, aber das ICC stand auf der richtigen Seite der Mauer".

Mir ist auch nicht klar, worin nun genau das Problem mit den Studios B und C besteht.
Das wäre dann wohl ein Job für Jörg Wagner, das für das nächste Medienmagazin mit Inhalten zum hauseigenen Thema zu erkunden...
 
Endlich. Danke für den Verzicht. Patricia hatte ihn erst im März mit einem neuen Fünf-Jahresvertrag ausgestattet. 1 Million bis zum Vertragsende lässt er sich auszahlen. Sagt, er hätte innovative Ideen kreiert. Offenbar so viele, bis der 1. Deutsche Wdh.-Sender kein Profil mehr hatte. Fünf-Jahresvertrag nebst Rentenanspruch. Der rbb ist ein Paradies. Was habe ich nur falsch gemacht?!
 
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Oben lässt man sich die Eier vergolden und unten, bei den Freien MA, ist der rbb das Bangladesch des ÖR.
 
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Das wäre dann wohl ein Job für Jörg Wagner, das für das nächste Medienmagazin mit Inhalten zum hauseigenen Thema zu erkunden...
Der Arme tot mir total leid, dem hängt diese Kriese mit Sicherheit zum Halse raus und wie oft hört man auch seine eigene Fassungslosigkeit heraus. Ich denke mal am kommenden Samstag, wird er sich leider auch wieder mit dem RBB beschäftigen müssen:
Winke winke..........👋
 
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Er fällt sehr weich. Damit ist aber nach Frau Schlesinger nun auch der zweite Schönredner und Beschwiftiger der Umstände der Roots-Absetzung weg. Nun bleiben nur die eigentlich Verantwortlichen übrig...
 
Er fällt sehr weich. Damit ist aber nach Frau Schlesinger nun auch der zweite Schönredner und Beschwiftiger der Umstände der Roots-Absetzung weg. Nun bleiben nur die eigentlich Verantwortlichen übrig...
Selbst im letzten Jahr wurde das nochmal im Chat zur Vinyl Weihnacht Thematisiert und Hörer haben da nochmal Ihren Unmut geäußert. Das Ganze wurde dann mit einem dröhnenden Schweigen quittiert. Da sind auch schon wieder 2 Jahre einfach weg, allerdings wird da inzwischen auch keiner mehr nach krähen, leider.


Sehr interessant ist aber das letzte Medienmagazin, hier geht es um die Herkunft der Ruhegelder. Was Gabi Probst da zu sagen hat, das zieht mir die Schuhe aus. Der RBB zahlt im Jahr 3 Millionen Euro Ruhegelder! Die Regelungen sind ein Erbe aus SFB Zeiten... Es lohnt sich wirklich die ganzen Zahlen anzuhören, das ist der absolute Wahnsinn! ( Ab Minute 19.31 )

Der gestoppte Bau vom Medienhaus hätte übrigens in Wirklichkeit 311 Millionen Euro gekostet!
 
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Die Regelungen sind ein Erbe aus SFB Zeiten...
Genau so hatte ich das erwartet. Da können die, die das 2003 einfach übernommen haben, nämlich sagen "das waren wir nicht, das war schon so". Es wurde also "Bestandsschutz" für diese Unverschämtheit angewendet. Damit ist keiner der damals Entscheidenden wirklich der "initial Unverschämte" gewesen. Ausgesprochen ge*ickt eingeschädelt. Das ist richtig gut, muss man schon anerkennen... ;)

West-Berlin muss für manche wirklich ein komfortables Freiluftgehege gewesen sein.

Der gestoppte Bau vom Medienhaus hätte übrigens in Wirklichkeit 311 Millionen Euro gekostet!
Nach jetziger Rechnung. Das wäre noch viel mehr geworden. Aber dieses Problem betrifft alle Bauprojekte, egal wo.
 
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